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Allgemeines Vorgehen beim Hörtest zu Hause

Verfasst: Sa 16. Jun 2018, 10:19
von MichaelO
Ich bin momentan etwas verunsichert bzgl. dem allgemeinen Vorgehen beim Hörtest zu Hause. Konkret geht es um den Ersatz der nuLine 32 in der Front durch die nuLine 334. Noch habe ich die Box nicht bestellt, aktuell spielt die nuLine 32 mit einem AW-1000 sowohl in Stereo, als auch bei 5.1.2 an einem Denon AVR-X3400H. Ich erhoffe mir eine bessere Auflösung im Bereich HT/MT.

1) Wenn Anwinkeln und Wandabstand den Klang so massiv beeinflussen wie überall angesprochen, muss dann das XT-32 zwischen jedem Verändern der Position komplett neu eingesessen werden? Oder nimmt man „Problemklang“ des Raumes während des Tests nur mit PureDirect in Kauf und dreht/schiebt erstmal, bis ohne Einmessen das beste Ergebnis raus kommt, um dann einzumessen? Ich hab noch nicht raus, wie ich nur einzelne LS des Systems einmesse, komplett dauert das beim 5.1.2 doch recht lange.

2) Lasse ich den AW-1000 bei der 334 im Stereo mitlaufen (wie jetzt bei der 32 auch), oder macht das dank der Basswiedergabeeigenschaft der Box dann keinen Sinn?

Viele Grüße
Michael

Re: Allgemeines Vorgehen beim Hörtest zu Hause

Verfasst: Sa 16. Jun 2018, 12:48
von Horchidee
zu 1)
Ja, ich würde erstmal die Boxen aufstellen (z.B. um Quermoden zu vermeiden oder zu verringern ca. 1/7 oder 1/5 der Aufstellungswandlänge als mittiger Abstand der Box zu Wand).
Dann also nur noch die Einwinkelung variieren (wenn dies zum Zwecke der Verringerung harter/erster schallstarker Reflektionen der Seitenwände erfolgen soll, u.U. auf Kosten der Abbildungsbreite). Die Einwinkelung zur Besänftigung bringt bei der 334 aber tendenziell weniger (muss also tendenziell stärker ausgeführt werden) als bei der 32 wegen des breiter abstrahlenden extra Mitteltöners. Auch deshalb wenn möglich eher 1/5 als 1/7 Seitenwandabstand.
Dann mit Sinustönen z.B. mit der Android-App "Hz Generator" und einer Frequenzanalyse (gutes Smartphon-Mikro wie das des Samsung S7 reicht erstmal) z.B. mit der Android-App "Spectroid" testen, wo noch Raummoden sich per Dröhnen und Frequenzüberhöhung (teilweise richtig steile Peaks) zeigen (z.B. Längsmode, also Raumlänge in Blickrichtung auf Lautsprecher).
Dann mit Wandabstand zur Rückwand experimentieren, je mehr desto tendenziell besser.

zu 2)
Für Stereo sollte der Klang ohne AW-1000 meist besser sein, es sei denn man hat (Rest-) Probleme mit den Moden, dann kann der Sub an besserer Raumstelle nützlich sein!
Jedenfalls so tief wie möglich abtrennen, z.B. 40 Hz.
Dann das XT32 "drüberjagen".

Wenn die Moden dann noch nicht weg sind oder das Bassergebnis nicht überzeugt:
Auch denkbar: genau bei einer u.U. breiteren Dröhnfrequenz trennen, Hoch- und Tiefpass dann am besten separat einstellen, z.b. mit bewusster Lücke, also z.B. Mode bei 45 Hz, dann z.B. Sub auf 40 Hz und Front auf 50 Hz einstellen.

P.S.: Das mit der optimalen Transparenz im Mittelhochtonbereich setzt eigentlich fast schon raumakustische Maßnahmen voraus, also Nachhallzeiten verringern über reichlich Wohntextilien oder z.B. mit (verschiedenfarbig, auch selbstklebend) Basotect-Platten.

Re: Allgemeines Vorgehen beim Hörtest zu Hause

Verfasst: So 17. Jun 2018, 13:48
von MichaelO
Danke für die sehr ausführliche Antwort. Ich werde die Hinweise dann beim nächsten Test berücksichtigen und hoffe, so ein optimales Ergebnis hinzubekommen.

Gruß
Michael