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Petition Cannabis Ärzte

Verfasst: Mo 27. Aug 2018, 21:49
von CGmike
Hallo,

vielleicht würden uns Patienten einige hier im Forum unterstützen.

Der AZ Artikel: https://www.abendzeitung-muenchen.de/in ... d6f4d.html


Die Petition: https://chn.ge/2PnTFgD



Vielen Dank und Grüße an Alle

Re: Petition Cannabis Ärzte

Verfasst: Mo 27. Aug 2018, 23:02
von Bovary
Meines Wissens gibt es laut BtMVV keine Einschränkungen zur Verschreibung von Cannabis in medizinisch begründeten Fällen, die beispielsweise eine besondere Qualifikation des Arztes o.ä. voraussetzen.
Soll heißen, jeder Arzt in Deustchland kann Cannabis wie jedes andere verkehrs- und verschreibungsfähige BtM in medizinisch begründeten Fällen verschreiben. Daher erschließt sich der Sinn der Petition nur begrenzt.
Zumindest in den Apotheken kommen Cannabis-Verschreibungen auch an, insofern scheint es also auch Ärzte zu geben, die sich im Rahmen ihrer Therapiefreiheit dieser Möglichkeit bewusst sind.

Medizinisch begründet ist eine Verschreibung insbesondere dann nicht, wenn der Zweck mit anderen Mitteln erreicht werden kann (§ 13 BtMG). Die Missachtung dieses Grundsatzes scheint ja dem Arzt in dem verlinkten Zeitungsartikel vorgeworfen zu werden. Der Verstoß dagegen ist im Übrigen strafbewehrt. Ja nach Ausmaß droht nicht nur strafrechtliche Aburteilung sondern gleich noch Entzug der Approbation.
Soll es Sinn und Zweck dieser Petition sein, ein Register von Ärzten zu erstellen, die im Zweifel auch in unbegründeten Fällen BtM verschreiben würden? Weil in begründeten Fällen darf es ja eh jeder Arzt.

Re: Petition Cannabis Ärzte

Verfasst: Di 28. Aug 2018, 11:18
von BlueDanube
Bei anderen Medikamenten muss der Arzt nicht vorher alle (!) anderen Medikamente ausprobieren und wissenschaftlich die Wirkungslosigkeit begründen.
Er verschreibt einfach das seiner Meinung nach wirksamste Medikament.
Bei Cannabis ist das offenbar nicht möglich, ohne mit einem Bein im Gefängnis zu stehen.

Re: Petition Cannabis Ärzte

Verfasst: Di 28. Aug 2018, 11:58
von Weyoun
Ich weiß auch nicht, was ich davon halten soll. Mann KÖNNTE die Petition dahingehend interpretieren, dass die Ärzte, die in diesem Onlinearchiv gelistet werden, unter Umständen ein Auge zudrücken, obwohl es ggf. andere Therapiemöglichkeiten gibt. Vielleicht sind meine Befürchtungen völlig unbegründet, aber ein gewisses "Geschmäckle" bleibt da irgendwie.

Re: Petition Cannabis Ärzte

Verfasst: Di 28. Aug 2018, 12:16
von RauchMulle
8) unterschrieben!
Weyoun hat geschrieben:Ich weiß auch nicht, was ich davon halten soll. Mann KÖNNTE die Petition dahingehend interpretieren, dass die Ärzte, die in diesem Onlinearchiv gelistet werden, unter Umständen ein Auge zudrücken, obwohl es ggf. andere Therapiemöglichkeiten gibt. Vielleicht sind meine Befürchtungen völlig unbegründet, aber ein gewisses "Geschmäckle" bleibt da irgendwie.
:roll: schon klar.....lieber einen Patienten mit Chemie zuknallen bevor man zu "natürlichen Heilmittel" greift. Ich würd's genau andersrum machen :mrgreen: ....zuerst Canabis und wenn das nicht hilft -> Chemie......
P.S.: Hauptsache an jeder Tanke kann man seinen Alk beziehen :roll:

Re: Petition Cannabis Ärzte

Verfasst: Di 28. Aug 2018, 14:43
von B1884
RauchMulle hat geschrieben:8)
:roll: schon klar.....lieber einen Patienten mit Chemie zuknallen bevor man zu "natürlichen Heilmittel" greift. Ich würd's genau andersrum machen :mrgreen: ....zuerst Canabis und wenn das nicht hilft -> Chemie......
P.S.: Hauptsache an jeder Tanke kann man seinen Alk beziehen :roll:
Genau so sehe ich das auch! Es gibt wesendlich berauschendere Medikamente, als das böse böse Canabis, und die werden auch noch eher verschrieben. Von der schädlichkeit und der Gefahr, abhängig davon zu werden mal ganz abgesehen.

Re: Petition Cannabis Ärzte

Verfasst: Di 28. Aug 2018, 16:13
von Weyoun
RauchMulle hat geschrieben: :roll: schon klar.....lieber einen Patienten mit Chemie zuknallen bevor man zu "natürlichen Heilmittel" greift. Ich würd's genau andersrum machen :mrgreen: ....zuerst Canabis und wenn das nicht hilft -> Chemie......
"Natürliches Heilmittel"? Droge bleibt Droge!
Ich bin ja überhaupt nicht gegen die Behandlung mit Canabis für Patienten, bei denen nichts anderes hilft (chronische Schmerzpatienten, Krebstherapie, Palliativmedizin). Ich bin nur gegen möglichen Missbrauch bei der Beschaffung eben jenen Canabis'. Wenn da ein Arzt plötzlich 500 reine Canabis-Patienten hat und alle anderen Patienten auf einmal abweist, dann muss man zumindest schon mal skeptisch werden.
RauchMulle hat geschrieben:P.S.: Hauptsache an jeder Tanke kann man seinen Alk beziehen :roll:
In Bayern geht genau das nicht mehr (nach 22 Uhr).
https://www.sueddeutsche.de/bayern/alko ... -1.1484351

Re: Petition Cannabis Ärzte

Verfasst: Di 28. Aug 2018, 17:02
von RauchMulle
Weyoun hat geschrieben: "Natürliches Heilmittel"? Droge bleibt Droge!
Wikipedia: "Hanf (Cannabis) ist eine Pflanzengattung innerhalb der Familie der Hanfgewächse. Hanf zählt zu den ältesten Nutz- und Zierpflanzen der Erde."
8) Was ist da nicht natürlich?
Droge ist Definitonssache. Wie kann man was als Droge bezeichnen was nachgewiesenerweise ungefählicher als z.B. Alkohol is?
Siehe klick (Süddeutsche) oder :mrgreen: klick (Huffington)
Weyoun hat geschrieben: Ich bin ja überhaupt nicht gegen die Behandlung mit Canabis für Patienten, bei denen nichts anderes hilft (chronische Schmerzpatienten, Krebstherapie, Palliativmedizin). Ich bin nur gegen möglichen Missbrauch bei der Beschaffung eben jenen Canabis'. Wenn da ein Arzt plötzlich 500 reine Canabis-Patienten hat und alle anderen Patienten auf einmal abweist, dann muss man zumindest schon mal skeptisch werden.
Muss man?
Weyoun hat geschrieben: In Bayern geht genau das nicht mehr (nach 22 Uhr).
https://www.sueddeutsche.de/bayern/alko ... -1.1484351
:wink: ...schon wieder was gelernt, wusste ich nicht. Dann: In jedem Supermarkt.....

Re: Petition Cannabis Ärzte

Verfasst: Di 28. Aug 2018, 18:55
von Andreas H.
Weyoun hat geschrieben:In Bayern geht genau das nicht mehr (nach 22 Uhr).
Nach 22 Uhr bekommt man auch beim Doc kein Gras mehr.... :wink:

Re: Petition Cannabis Ärzte

Verfasst: Di 28. Aug 2018, 20:32
von Viktor Novyy
Unabhängig von der rechtlichen Lage verstehe ich ehrlich gesagt den praktischen Nutzen nicht. Nach meinem Kenntnisstand wird Cannabis zur Schmerztherapie eingesetzt. Als jemand der Cannabis als Rauschmittel kennt (besser kannte) frage ich mich, was das bei ECHTEN Schmerzen bringen soll. Leidet dann der Patient einfach nur mit einem Grinsen in der Visage? Bei Schmerzen im subjektiven Bereich von 9/10 - 10/10 helfen nach meiner Erfahrung doch nur Opiate/Opioide.

Also wie soll der Stoff Cannabis dem Patienten helfen? Hilft der Rausch eventuell "nur" der Psyche? Könnte man dann nicht einfach eine Pulle Wodka verschreiben?