Seite 1 von 1
"Absorptions"-Eigenschaften eines Aquariums?
Verfasst: Mo 22. Okt 2018, 20:41
von derpascal
Hallo liebe Nubert-Gemeinde,
ich habe gerade im Wohnzimmer gesessen und mich gefragt, wie sich mein Aquarium wohl auf die Akustik meines Wohnzimmers auswirkt. Deswegen wollte ich mal die Aquarianer und/oder Akustiker im Forum fragen, wie sich die Reflexion von akustischen Wellen bei Wasser verhält
Mein 240l Becken steht an der Stelle, wo eigentlich ein Absorber die erste seitliche Reflexion der Front-Lautsprecher absorbieren sollte:
Das Becken hat eine Panorama-Scheibe, ist vorne also gebogen (könnte für schwächere Reflexionen sorgen):
Ich denke, dass die Glasoberfläche insbesondere hohe Töne gut reflektiert, hier also eher nachteilig ist. In den nächsten Tagen kommt aber mein Bühnenmolton an, den ich zu einer Haube nähe und damit das Becken bei Filme-Schauen abdecke (50W LED stören bei Filmen dann doch ziemlich
). Damit sollte den hohen Frequenzen der Reflexion dann hoffentlich etwas Einhalt geboten werden. Aber wie schaut es mit tieferen Frequenzen aus? Absorbiert das Wasser im Vergleich einer Betonwand hier vielleicht sogar?
Das Aquarium bleibt natürlich im Wohnzimmer. Dafür habe ich meine Fischis zu gerne
Ist also nur aus Neugierde
Re: "Absorptions"-Eigenschaften eines Aquariums?
Verfasst: Mo 22. Okt 2018, 20:53
von Dr. Bop
Wenn Du Deine Fische magst, dreh bitte nicht zu sehr am Volumen-Regler.
Re: "Absorptions"-Eigenschaften eines Aquariums?
Verfasst: Mo 22. Okt 2018, 21:26
von derpascal
Ich hatte zu Beginn auch große Sorge, dass die Fischis nichts Lautes mögen... Gerade in den ersten Wochen habe ich das Aquarium deswegen genau beobachtet. Mit dem Ergebnis, dass den Fischen Lautes wohl nichts ausmacht - keine Anzeichen für Stress. Alle schwimmen ganz ruhig weiter - auch wenn es mit einem Knall im Film mal lauter wird, gibt's keine Reaktion von den Fischen. Die knabbern ganz gelassen weiter. Das ist schon einmal gut.
Erschrecken tun sie sich eher mal bei schnellen Helligkeitswechseln im Fernsehbild, wenn das Aquariumlicht schon aus ist. Da wird das Moltontuch aber auch Abhilfe schaffen und den Fischen Stress ersparen
Re: "Absorptions"-Eigenschaften eines Aquariums?
Verfasst: Di 23. Okt 2018, 18:35
von Andreas H.
Als begeisterter Aquarianer von Kindesbeinen an & mit der Erfahrung von fast 15 Jahren Selbstständigkeit mit einem Aquarienfachgeschäft kann ich das Ganze nicht wirklich gutheißen.
Gerade tieffrequente Töne breiten sich unter Wasser extrem gut aus.
Ich höre ja manchmal auch gerne extrem laut meine Metal-Musik, jedoch befindet sich mein 1000 Liter-Meerwasseraquarium im 2. Stock unseres Hauses.
Das war von Anfang an auch so angedacht, da ein Becken im WZ sicherlich gut aussieht, aber das Ganze sich nicht mit meinen Plänen für die HiFi-Anlage vereinbaren ließ.
Bis zu einem Punkt gewöhnen sich die Tiere sicher an einen gewissen "Lärmpegel", aber Heinkino / Disco hat bei diesem Hobby nix verloren.
Da ändert auch eine Haube aus Molton nichts.....
Re: "Absorptions"-Eigenschaften eines Aquariums?
Verfasst: Di 23. Okt 2018, 20:35
von derpascal
Hallo Andreas,
jetzt mache ich mir nun doch wieder Sorgen um die Fische, denn es scheint ja begründet. Ich habe seit gut 20 Jahren Aquarien in meinem Leben und bin seit etwa 12 Jahren beim Thema Heimkino dabei. Einige meiner Fische sind sogar fast so alt wie meine Heimkino-Liebe. Wie beides miteinander zu verheiraten ist, ist natürlich eine Frage, die ich mir schon damals gestellt hatte.
In Aquarien-Foren bricht das ja gut und gerne Kontroversen verschiedener Lager los. Ich hatte mich damals damit zufrieden gegeben, dass in Artikeln zu dem Thema abgeraten wurde, Lautsprecher direkt neben das Aquarium zu stellen. Zudem wurde mir in den Fachgeschäften der Rat gegeben die Tiere zu beobachten. Verändern sie ihr Verhalten (Fische schwimmen unruhiger als sonst / etwas orientierungslos / verstecken sich / durch Stress bedingte Krankheiten etc.), dann fühlen sie sich bei der Lautstärke nicht wohl... Auch wenn meine Fische nie so ein Verhalten gehabt haben, kann es sie natürlich dennoch stören. Das verstehe ich.
Ich danke euch, dass ihr das Thema angesprochen habt. Auch wenn ich bereits durch meine Mietwohnung in meiner Musik- und Filmlautstärke eingeschränkt bin (Subwoofer steht direkt neben dem Sofa um mit wenig Pegel große Wirkungen zu erzielen), werde ich weitere Vorsicht walten lassen.
Re: "Absorptions"-Eigenschaften eines Aquariums?
Verfasst: Fr 26. Okt 2018, 11:03
von Nutria
Hallo Pascal,
schön, daß es hier noch andere aquaristikbegeisterte Leute gibt
ich habe schon seit meiner Kindheit mit dem Hobby zu tun, und konnte bisher noch nie negative Auswirkungen von "lauter" Musik auf Fische beobachten (auch nicht, wenn Lautsprecher direkt neben dem Aquarium stehen).
In dem Raum, in dem ich Musik höre, stehen momentan vier Aquarien. Ich habe bisher noch keine Fischart gesehen, die überhaupt irgendeine erkennbare Reaktion auf das Hören von Musik gezeigt hat - wobei ich beim Musikhören oft direkt in die Aquarien schaue!
Was für Fische meiner Erfahrung nach "beängstigend" wirkt, sind wie Du schreibst schnelle Helligkeitswechsel, hektische Bewegungen, aber auch Erschütterungen. So habe ich immer wieder ein "zusammenzucken" der Fische beobachtet, wenn irgendwo weiter entfernt im Haus eine Tür abrupt geschlossen wurde. Oder in einem anderen Raum mit einem Aquarium, der nachgiebige Holzdielen als Boden hat, erschreckt es die Fische leicht, wenn ich einfach nur dort langgehe - deshalb bewege ich mich dort auch nur sehr vorsichtig!
Hallo Andreas,
Andreas H. hat geschrieben:Als begeisterter Aquarianer von Kindesbeinen an & mit der Erfahrung von fast 15 Jahren Selbstständigkeit mit einem Aquarienfachgeschäft kann ich das Ganze nicht wirklich gutheißen.
Gerade tieffrequente Töne breiten sich unter Wasser extrem gut aus.
Ich höre ja manchmal auch gerne extrem laut meine Metal-Musik, jedoch befindet sich mein 1000 Liter-Meerwasseraquarium im 2. Stock unseres Hauses.
Das war von Anfang an auch so angedacht, da ein Becken im WZ sicherlich gut aussieht, aber das Ganze sich nicht mit meinen Plänen für die HiFi-Anlage vereinbaren ließ.
Bis zu einem Punkt gewöhnen sich die Tiere sicher an einen gewissen "Lärmpegel", aber Heinkino / Disco hat bei diesem Hobby nix verloren.
Da ändert auch eine Haube aus Molton nichts.....
Mich würde angesichts meiner eigenen Erfahrungen sehr interessieren, ob Du mal einen Fall beobachtet hast, wo Fische tatsächlich erkennbare (Unwohlseins-)Reaktion auf Musik gezeigt haben.
Bezüglich des ursprünglichen Thema "Akustische Auswirkungen von Aquarien" kann ich nur sagen, daß mir nach Aufstellung meiner Aquarien kein erkennbarer Unterschied im Klang aufgefallen ist. Dementsprechend mache ich mir basierend auf dieser Erfahrung keine allzu großen Gedanken wegen etwaiger negativer Auswirkungen auf die Akustik.
Grüße,
Jan
Re: "Absorptions"-Eigenschaften eines Aquariums?
Verfasst: Fr 26. Okt 2018, 18:45
von derpascal
Nutria hat geschrieben:In dem Raum, in dem ich Musik höre, stehen momentan vier Aquarien. Ich habe bisher noch keine Fischart gesehen, die überhaupt irgendeine erkennbare Reaktion auf das Hören von Musik gezeigt hat - wobei ich beim Musikhören oft direkt in die Aquarien schaue!
Was für Fische meiner Erfahrung nach "beängstigend" wirkt, sind wie Du schreibst schnelle Helligkeitswechsel, hektische Bewegungen, aber auch Erschütterungen. So habe ich immer wieder ein "zusammenzucken" der Fische beobachtet, wenn irgendwo weiter entfernt im Haus eine Tür abrupt geschlossen wurde. Oder in einem anderen Raum mit einem Aquarium, der nachgiebige Holzdielen als Boden hat, erschreckt es die Fische leicht, wenn ich einfach nur dort langgehe - deshalb bewege ich mich dort auch nur sehr vorsichtig!
Okay, dann spiegelt sich deine Erfahrung in meiner wieder. Wie schon geschrieben reagieren meine Fische auf einiges, aber eben nicht auf Musik - für mich war eigentlich immer ein eindeutiges Zeichen, dass ich es scheinbar nicht "übertreibe". Wenn meine kleine Nichte zu Besuch ist und etwas unsanft über das Laminat läuft, gibt's auch mal etwas Unruhe im Aquarium. Das Berühren der Scheibe ist natürlich auch verboten, denn diese Art von Vibrationen mögen die Fische nicht und reagieren entsprechend. Der Schutz vor schnellen Helligkeits-Änderungen ist durch eine lichtundurchlässige Haube ja bereits auf dem Weg - da werden die Fische also schon einmal geschützt. Die Fischis stört dabei nicht nur das schnelle Aufblitzen, sondern auch, wenn das TV-Bild schlagartig dunkel wird. Da ich nachts eine Art Mondlicht im Aquarium aktiv habe, kann man entsprechende, schemenhafte Reaktionen im Becken erkennen - Es bricht natürlich nie Panik aus, wo Fische schnell hin- und herschwimmen, aber ein kurzes, schnelles Anschwimmen kann da schon einmal vorkommen...
Vielleicht ist das etwas, auf das man neben gemäßigter Lautstärke aufmerksam machen sollte, nämlich dass heutige Riesenfernseher mit Helligkeits-starken HDR-Bildern die Fische womöglich sogar mehr in Stress versetzen als laute Geräusche?
Nutria hat geschrieben:Bezüglich des ursprünglichen Thema "Akustische Auswirkungen von Aquarien" kann ich nur sagen, daß mir nach Aufstellung meiner Aquarien kein erkennbarer Unterschied im Klang aufgefallen ist. Dementsprechend mache ich mir basierend auf dieser Erfahrung keine allzu großen Gedanken wegen etwaiger negativer Auswirkungen auf die Akustik.
So etwas habe ich mir auch gedacht und eigentlich auch nach der Aufstellung meines Wohnzimmer-Aquariums beobachtet. Ich wollte nur noch einmal die Erfahrung Anderer hören. Danke für deinen Beitrag
Re: "Absorptions"-Eigenschaften eines Aquariums?
Verfasst: Fr 26. Okt 2018, 21:14
von Abarth
Aquarien sind aus Glas - Glas ist schallhart, wie ein Glastisch, ein Fenster, eine Glastür. Bei raumakustischen Ansprüchen, also ab dem Erleben was Stereo und authentischer Klang ist (sein soll), geht das eher weniger.