Dilemma - oder: Wenn's dem Esel zu wohl wird.
Verfasst: Di 1. Jan 2019, 21:12
Hallo und ein gutes neues Jahr für Euch !
Was bestelle ich zum Vergleich mit einer A-600 ? A-300 oder X-4000 ?
Irgendwo konstatierte ein Testbericht der A-300 eine ganz latente Mitten-Schwäche aufgrund des größeren Tief-Mitteltöners. Ist das so - und wie verhält sich im Vergleich die X-4000 ? Die X-3000 sehe ich als lediglich als Upgrade zu meiner A-20 an, was Größe und Chassis betrifft. Oder ist die X-Serie anders abgestimmt ?
Für Interessierte, hier die Langfassung:
Ich benutze in voller Zufriedenheit ein Paar NuPro A-20 (seit Frühjahr 2013). Damals stieg ich -nach langer, langer Zeit des HiFi Hörens- in die Welt des Home Recordings ein und fand in den A-20 Monitore, die meine damaligen JBL Control 1 quasi vom Tisch fegten. Die wurden kurz darauf an einen dankbaren Musiker-Freund dauer-verliehen
Mit den A-20 habe ich jahrelang recht erfolgreich gearbeitet. Viele Mixing Jobs, hier und da auch CD-Mastering. Meine Mixe ließen sich jeweils klanglich gut auf auf Consumergeräte portieren. Die Musikbranche findet sich langsam damit ab, dass für Viele Bluetooth Lautsprecher das höchste der Gefühle sind. Ansonsten seufzen wir quasi, dass wir stundenlang rumschrauben, damit es dann über den Handy-Lautsprecher oder Budget-In-Ears gehört wird... nun ja.
Immer wieder mal äugte ich nach einer Lösung mit mehr Bass-Potenzial. Bei Besuchen im Monitor-Studio von Just Music in Berlin kam (ok, ohne direkten Vergleich) immer das gleiche raus: Keine der dortigen Boxen konnte mich in einem akzeptablen Preisbereich überzeugen - erst wesentlich größere bzw. preislich in einem Rahmen des 3-4fachen.
Letztlich habe ich mir vor zwei Wochen dann doch die ADAM A77X kommen lassen - und kurz darauf den Vorzugspreis der neuen A-Serie der NuPros entdeckt. Somit gab ich dann doch nochmal der A-600 eine Chance. Bisher war sie aufgrund meines Setups (Nahfeld) von der Größe aus der engeren Wahl.
Die A77X gingen vorgestern zurück. Sweetspot zu klein, ich saß im Nahfeld quasi angenagelt. Das war -abgesehen vom für das Geld in meinem Setup nicht ganz überzeugenden Sound- der Hauptgrund.
Die A-600 spielten vom Fleck munter auf. Nach zwei Tagen die also mehr versprachen machte ich mir jetzt die Mühe, die A-600 und die A-20 gegeneinander antreten zu lassen. Mit rosa Rauschen Pegel-abgeglichen, dass ist für den Tontechniker Ehrensache
Was soll ich sagen.. subjektiv war ich fast erschrocken, wie ich bisher mit den A-20 klar kommen konnte! Sicherlich immer noch brauchbare Monitore (wenn man sie kennt, was zugegeben bei jedem Monitor die halbe Miete ist).
Doch die A-600 weitaus runder und souveräner. Von der sich sich auftuenden Mixing-Philosophie-Frage will ich hier nicht nur soviel sagen: Manch erfolgreicher Mixing Engineer schwört auf nicht-Schöntöner. Z.B. die berüchtigte Yamaha NS10 oder den Mixcube. A la: wenn es auf plärrigen, mittenlastigen Speakern gut klingt, wird es beim Konsumenten auch im worst-case-scenario passabel sein. Und ein bisschen ist da was dran.
Aus meiner Sicht nochmal: Die A-20 mit gut definierten Mitten, aber keinem Tiefbass. Im Vergleich zur A-600 sogar relativ wenig Top End (..ob die Hochtöner gealtert sind?). Nuanciert, weder zu analytisch noch zu homogen.
Die A-600 souverän, Bassbereich konturiert ohne zu prahlen, Mittenbereich...womögich ein Tick zu HiFi statt Monitor-mäßig. Das lässt mich noch aus oben besagten Gründen zögern: Ich befürchte das Szenario, dass ich Mixe weitaus mehr auf Mitten-Kompatibilität gegenchecken muss. Das wäre dann mehr als kontraproduktiv!
Ein paar Anmerkungen:
• Hörraum 5,8m x 7,2m x 2,8m. Gut voll gestelltes Wohnzimmer, weder zu hellhörig noch zu bedämpft. Mein Studio Setup macht ein Drittel des Raumes aus, leicht aus der Mitte heraus. Stereo-Basisbreite ca. 1,2m
• Hörlautstärke selten über 70dBA, maximal ca. 80dBA - auch wegen des Mieters über uns
• Ein Subwoofer Einsatz kommt für mich aus verschiedenen Gründen als Lösung nicht in Frage.
• Das berüchtigte Digital-Prasseln der A-600 (und anderer) bei geringen Lautstärken und bei fade-outs ist ärgerlich. Doch ich teste noch etwas. Habe den Eindruck, dass es geringer ist, wenn der Gain in der Box hoch ist, statt sie digital hoch an zu fahren und dann mit -30dB statt -12dB zu betreiben. Mein 900€ Audio Interface von RME werde ich dafür nicht austauschen. Das ist nun wirklich eine Marke mit exzellenten Treiber-Updates und Profi-Qualitäten.
• Natürlich könnte ich die A-20 als Vergleichslautsprecher behalten. In der Branche nicht ungewöhnlich. Doch ein Freund wurde schon hellhörig, dass ich mir neue bestelle - und scharrt jetzt mit den Hufen. Und eine Re-Finanzierung wäre schon nett...
Ich danke schon jetzt, falls Ihr -speziell zu A-300, X-3000, X-4000 im Verleich zur A-600 etwas beitragen könnt.
beste Grüße
Frank
Was bestelle ich zum Vergleich mit einer A-600 ? A-300 oder X-4000 ?
Irgendwo konstatierte ein Testbericht der A-300 eine ganz latente Mitten-Schwäche aufgrund des größeren Tief-Mitteltöners. Ist das so - und wie verhält sich im Vergleich die X-4000 ? Die X-3000 sehe ich als lediglich als Upgrade zu meiner A-20 an, was Größe und Chassis betrifft. Oder ist die X-Serie anders abgestimmt ?
Für Interessierte, hier die Langfassung:
Ich benutze in voller Zufriedenheit ein Paar NuPro A-20 (seit Frühjahr 2013). Damals stieg ich -nach langer, langer Zeit des HiFi Hörens- in die Welt des Home Recordings ein und fand in den A-20 Monitore, die meine damaligen JBL Control 1 quasi vom Tisch fegten. Die wurden kurz darauf an einen dankbaren Musiker-Freund dauer-verliehen
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Mit den A-20 habe ich jahrelang recht erfolgreich gearbeitet. Viele Mixing Jobs, hier und da auch CD-Mastering. Meine Mixe ließen sich jeweils klanglich gut auf auf Consumergeräte portieren. Die Musikbranche findet sich langsam damit ab, dass für Viele Bluetooth Lautsprecher das höchste der Gefühle sind. Ansonsten seufzen wir quasi, dass wir stundenlang rumschrauben, damit es dann über den Handy-Lautsprecher oder Budget-In-Ears gehört wird... nun ja.
Immer wieder mal äugte ich nach einer Lösung mit mehr Bass-Potenzial. Bei Besuchen im Monitor-Studio von Just Music in Berlin kam (ok, ohne direkten Vergleich) immer das gleiche raus: Keine der dortigen Boxen konnte mich in einem akzeptablen Preisbereich überzeugen - erst wesentlich größere bzw. preislich in einem Rahmen des 3-4fachen.
Letztlich habe ich mir vor zwei Wochen dann doch die ADAM A77X kommen lassen - und kurz darauf den Vorzugspreis der neuen A-Serie der NuPros entdeckt. Somit gab ich dann doch nochmal der A-600 eine Chance. Bisher war sie aufgrund meines Setups (Nahfeld) von der Größe aus der engeren Wahl.
Die A77X gingen vorgestern zurück. Sweetspot zu klein, ich saß im Nahfeld quasi angenagelt. Das war -abgesehen vom für das Geld in meinem Setup nicht ganz überzeugenden Sound- der Hauptgrund.
Die A-600 spielten vom Fleck munter auf. Nach zwei Tagen die also mehr versprachen machte ich mir jetzt die Mühe, die A-600 und die A-20 gegeneinander antreten zu lassen. Mit rosa Rauschen Pegel-abgeglichen, dass ist für den Tontechniker Ehrensache
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Was soll ich sagen.. subjektiv war ich fast erschrocken, wie ich bisher mit den A-20 klar kommen konnte! Sicherlich immer noch brauchbare Monitore (wenn man sie kennt, was zugegeben bei jedem Monitor die halbe Miete ist).
Doch die A-600 weitaus runder und souveräner. Von der sich sich auftuenden Mixing-Philosophie-Frage will ich hier nicht nur soviel sagen: Manch erfolgreicher Mixing Engineer schwört auf nicht-Schöntöner. Z.B. die berüchtigte Yamaha NS10 oder den Mixcube. A la: wenn es auf plärrigen, mittenlastigen Speakern gut klingt, wird es beim Konsumenten auch im worst-case-scenario passabel sein. Und ein bisschen ist da was dran.
Aus meiner Sicht nochmal: Die A-20 mit gut definierten Mitten, aber keinem Tiefbass. Im Vergleich zur A-600 sogar relativ wenig Top End (..ob die Hochtöner gealtert sind?). Nuanciert, weder zu analytisch noch zu homogen.
Die A-600 souverän, Bassbereich konturiert ohne zu prahlen, Mittenbereich...womögich ein Tick zu HiFi statt Monitor-mäßig. Das lässt mich noch aus oben besagten Gründen zögern: Ich befürchte das Szenario, dass ich Mixe weitaus mehr auf Mitten-Kompatibilität gegenchecken muss. Das wäre dann mehr als kontraproduktiv!
Ein paar Anmerkungen:
• Hörraum 5,8m x 7,2m x 2,8m. Gut voll gestelltes Wohnzimmer, weder zu hellhörig noch zu bedämpft. Mein Studio Setup macht ein Drittel des Raumes aus, leicht aus der Mitte heraus. Stereo-Basisbreite ca. 1,2m
• Hörlautstärke selten über 70dBA, maximal ca. 80dBA - auch wegen des Mieters über uns
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• Ein Subwoofer Einsatz kommt für mich aus verschiedenen Gründen als Lösung nicht in Frage.
• Das berüchtigte Digital-Prasseln der A-600 (und anderer) bei geringen Lautstärken und bei fade-outs ist ärgerlich. Doch ich teste noch etwas. Habe den Eindruck, dass es geringer ist, wenn der Gain in der Box hoch ist, statt sie digital hoch an zu fahren und dann mit -30dB statt -12dB zu betreiben. Mein 900€ Audio Interface von RME werde ich dafür nicht austauschen. Das ist nun wirklich eine Marke mit exzellenten Treiber-Updates und Profi-Qualitäten.
• Natürlich könnte ich die A-20 als Vergleichslautsprecher behalten. In der Branche nicht ungewöhnlich. Doch ein Freund wurde schon hellhörig, dass ich mir neue bestelle - und scharrt jetzt mit den Hufen. Und eine Re-Finanzierung wäre schon nett...
Ich danke schon jetzt, falls Ihr -speziell zu A-300, X-3000, X-4000 im Verleich zur A-600 etwas beitragen könnt.
beste Grüße
Frank