Nubert Lautsprecher, HiFi- und Surround-Elektronik

Zufällig bin ich die Tage wieder über eine Diskussion über Nahfeld und dem möglichen Einsatz von Monitoren gestoßen. Für und wieder, am Ende scheinen die Fronten hier sehr verhärtet.

Ich habe jetzt etwas Platz unten und konnte die A20 mal wieder richtig aufstellen. Recht tadellose Aufstellung, alles ziemlich nah, akkurates Stereodreieck passend zur Sitzposition.

Die Ortbarkeit ist super, die Bühne steht 1A. Aber und das viel mir am Ende auch bei den A100 auf: das Klangbild wirkt irgendwie kalt und blutleer. Vielleicht bin ich den Vero Klang im Wohnzimmer mittlerweile auch so gewohnt, aber mir gefallen die nuPros einfach nicht mehr.

Klingt alles irgendwie langweilig und zu steril, fast etwas hart. Auch von den einzelnen Dimensionen her alles irgendwie auf Linie. Die Veros leuchten mehr in den Raum, leise und laute Stellen kommen viel deutlicher zum Ausdruck (also die Unterschiede).

Der kleine Bass ist natürlich auch nix tolles. Da fehlt es definitiv an Fläche. Hier wird meist ein Subwoofer empfohlen, wobei ich da keine richtige Lust verspüre.

Fast bin ich gewillt, mal eine NV 60 zu testen oder eine gebrauchte NV 4. Letztere war richtig geil und konnte auch viel mehr Pegel ab, da ist die A20 eine Enttäuschung. Die bekomme ich spielend leicht ans Limit.

Wenn ich etwas Kohle über hätte, wäre eine Harbeth 30.1 oder eine ProAc Tablette mal Probanden die ich gern hier mal hören würde.

Mir fehlt Wärme und Schmelz, dass können die nuPros zumindest ohne DSP wohl nicht ausreichend.

Gibt es eine Frage?

Kurdt hat geschrieben:Gibt es eine Frage?

Ja, die generelle Frage, die ja häufig gestellt wird: sind im Nahbereich Abhörmonitore und ich bin mal frech und zähle die nuPros dazu, immer erste Wahl?

Die Monitore stellen die Musik ja möglichst am Original entlang dar. HiFi Lautsprecher wie die der Vero Serie sind hier anscheinend doch eher etwas gesoundet und bringen etwas Wärme und weniger Härte ins Spiel. Der Spagat zwischen Neutralität und etwas Sounding sind sicherlich eng, aber auch Herr Nubert trickst hier. Das ist ein offenes Geheimnis. Wenn dem so nicht wäre, würden alle Serien bei Nubert identisch klingen, was sie mitnichten tun.

Monitore sind per Definition Arbeitsgeräte und spielen gnadenlos richtig und klingen damit nicht unbedingt auf Dauer angenehm nach persönlichem Geschmack. HiFi-Boxen spielen häufig "gefälliger" und langzeittauglicher. Das kann immer noch linear sein aber mit anderer Bündelung kann die Staffelung anders wahrgenommen werden. Wären nicht die NV30 oder NV50 + AW443/350 mal einen Versuch wert? Oder Du gehst mal in einen großen Musikerladen und vergleichst mal Abhörmonitore. (KH120 usw...) - von denen werden manche auch als langzeittauglich eingeschätzt.

Ich habe zwei Paar Billigmonitore "aus Spaß" gekauft, und finde beide weder langweilig, noch steril, noch hart. Erstaunlich gute Boxen für den Preis.

Das einzige, was man darauf gar nicht anhören kann, sind alte Computerspieletracks vom Amiga im Originalzustand, also zwei Stimmen nur links und zwei Stimmen nur rechts. Das ist bei der Abbildungsschärfe nicht zu ertragen.

@Andy

Ja, diese Arbeitsgeräte mögen bei Produktionen ihre Berechtigung haben, aber beim hören von Musik und weniger deren Bewertung zeigen sie wohl ihre Tücken.

Die NV 50 sind immer eine Überlegung wert. Im WZ fehlten ihnen nur etwas die Puste untenrum, wenn es etwas lauter wurde.

Wahrscheinlich würde auf meinen 9qm Abhörraum ein ATM langen, welches ich sogar da hätte.

Aber so Neumänner wie die KH120? Die sollen ja auch recht ehrlich zu Werke gehen. Der Waveguide soll auch nur auf große Entfernungen seinen Vorteil auspielen dürfen. Hier ist aber alles sehr nah.

@ZweckOr

Für meine Ohren klingen die nuPros jedenfalls so. Selbst bei elektronischer Musik. Da kommt keine so rechte Emotion rüber. Die Veros legen die Messlatte schon sehr hoch.

Hallo,

mir persönlich klingen viele Nahfeldmonitore auch zu analytisch, zu unemotional, zu steril und obenrum oft etwas zu viel Hochton.
Da diese Arbeitsgeräte oft unter sehr guten Bedingungen betrieben werden, klingen diese dort schon mal wesentlich angenehmer,
als im heimischen Ambiente, so meine Erfahrungen.

Einiges verstehe ich hier allerdings nicht, die KH 120 klingt für mich , Bassbereich mal außen vor, recht ähnlich einer NV 14.
Die neuen Modelle klingen für mich nicht komplett anders, sprich "Wärme" assoziiere ich auch nicht mit ner aktuellen NuVero.
Das sind meine persönlichen, subjektiven Eindrücke.

Jetzt wiederum bringst du die Harbeth 30.1 ins Spiel, hat für mich nicht viel mit den NuVeros zu schaffen,
hast du diese denn schon gehört?

Da du mit deinem NuVero so zufrieden bist, warum stellst du diese nicht mal kurz zur Probe dort in deinem Zimmer auf und hörst ob es das ist was du suchst.

Man verzeihe mir jetzt einen Tipp da du schon selbst andere Hersteller ins Spiel bringst,
aktive Dynaudio BM 5 MK III für aktuell unter 800€/Paar im Ausverkauf.....

Gruß

Servus aaof,

ein guter Teil deines negativen Empfindens ist imho im Nahfeld der dort klarerweise fehlenden Mitwirkung einer konstruktiven Raumakustik geschuldet …

ansonsten solltest du mal versuchen, dir zB mit dem Equalizer APO am PC die Kennlinie der nuPros klanglich sauber in Richtung nuVero zurechtzubiegen, dann bleibt von deinem Leid sehr wahrscheinlich nicht mehr so viel übrig …

aaof hat geschrieben:Für meine Ohren klingen die nuPros jedenfalls so.

Vielleicht ist das der "Kleine-Boxen-Klang", den ich meine, immer störend herauszuhören. Bei der Nubert CM1 und anderen ging mir das jedenfalls so, und das ist auch der Grund, warum ich seit über 10 Jahren "dicke Brummer" wie aktuell die NV 60 am PC stehen habe.

Die Behringer 2031 mit 20er-Bässen hat dieses Problem nicht (ok, die Nuwave 125 und die Grundig Monolith 120 fand ich noch deutlich realistischer im Grundton). Und die Waveguides wirken auch bei 1 m Abstand und relativ hallarmen Räumen noch. Es klingt einfach noch mehr nach Kopfhörer, aber ohne lästige im-Kopf-Lokalisation.

Tipp für angenehmes langes Hören im Nahfeld (bei mir Abstand LS 165cm und zum Hörer 145cm!) sind die Dynaudio Special Forty (bei mir mit 2 Dynaudio Sub 3 Woofer unterstützt). Sind keine Studiomonitore sondern wunderschöne recht neutrale Musikspieler. Genial und ihren Preis wert.