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Verständnisfrage zur Basswiedergabe
Verfasst: Mo 23. Dez 2019, 09:04
von Roman1
Hallo zusammen,
Ich bin Besitzer zweier Nupro A-500 und überlege derzeit sie zu erweitern, um mehr Tiefgang beim Bass zu bekommen. Möglichkeiten die ich in Erwägung ziehe wären z.B. den Nusub XW-900 oder gleich die X-8000.
Jetzt mein Verständnisproblem: ein Kumpel von mir produziert Techno und meinte, dass er so gut wie nie Frequenzen unter 60Hz einsetzt. Auch ansonsten scheinen bei Musik Frequenzen unterhalb von 40Hz praktisch nicht vorzukommen. D.h. die untere Frequenz der Nupro A-500 von 36Hz bei -3dB wird eh nicht erreicht.
Trotzdem entnehme ich diversen Vergleichen, dass alleine die A-700 schon spürbar / hörbar mehr "Wumms" hat.
Kann mir das jemand erklären woher das kommt? Bringt es überhaupt mehr Tiefgang, wenn ich noch einen XW-900 einsetze?
Wichtig: mir geht es nur um Musik, nicht um Filme. Und nein, ich höre keine Orgelmusik, die wohl sogar Frequenzen unter 20Hz erreicht
Danke und lg,
Roman
Re: Verständnisfrage zur Basswiedergabe
Verfasst: Mo 23. Dez 2019, 10:45
von Indianer
Servus,
was (nur) für Smartphone-Ohrstöpsel-Hörer produziert wird, geht nicht weit runter, klar ...
aber was (auch) für Clubs produziert wird, geht sehr wohl mit elektronischem Bass in den Frequenzkeller ...
kommt also drauf an, was du hörst, beispielsweise Techno und House, und ob du's nicht nur hören, sondern auch spüren willst
zB I'm So Groovy von Future (Rap) geht auf 23Hz runter, wurde hier mal zur Einschätzung verschiedener Subs und Lautsprecher diskutiert ...
aber wichtiger, auch unabhängig davon profitiert die (räumliche) Wahrnehmung von möglichst potenter Tieftonreproduktion
(wenn deine Hörsituation es zulässt)
Re: Verständnisfrage zur Basswiedergabe
Verfasst: Mo 23. Dez 2019, 15:53
von Domm2000
Es gibt durchaus auch im Mainstream-Radiopop Produktionen, die Bassanteile bis 30 Hz und sogar darunter enthalten.
Als Beispiel:
Rihanna „Hard“ aus dem Album „Rated R“
Oder Lorde „White Teeth Teens“ aus dem Album „Pure Heroine“
Mit beiden Titeln kann man sich schon mit der nuVero 140 bei entsprechender Lautstärke den Rücken massieren lassen.
Re: Verständnisfrage zur Basswiedergabe
Verfasst: Mo 23. Dez 2019, 16:18
von Master J
Gibt es natürlich, aber ob sich der "Aufwand" dafür lohnt?
An meinen nuWave 125 (37 Hz) habe ich bei Musik noch nie was vermisst.
Auch ein geliehenes ABL 125 (25 Hz (?) hatte nicht viel Veränderung gebracht, wobei der Raum damals auch sehr viel Bass geschluckt hat.
Bei Filmen sieht es natürlich anders aus.
Da durften es dann 2 AW-1000 sein.
Probier's doch einfach aus.
Gruss
Jochen
Re: Verständnisfrage zur Basswiedergabe
Verfasst: Mi 25. Dez 2019, 08:46
von Roman1
Vielen Dank für die schnellen Antworten. Das hilft mir auf jeden Fall bei der Entscheidung, den Tiefgang zu erweitern. Den Aufwand ist es mir auf absolut wert, weil ich persönlich den Bass auch gerne spüre.
Vg Roman
Re: Verständnisfrage zur Basswiedergabe
Verfasst: Sa 4. Jan 2020, 13:42
von Roman1
Update: ich hab jetzt den XW-900 mit den A-500 kombiniert und man spürt bei erstaunlich vielen Liedern den Zugewinn an Tiefgang. Leider fügt sich der Subwoofer nicht ganz so fein in den Klangbild ein wie die A-500 alleine. Aber wie gesagt, der Bass kommt dafür spürbar tiefer und wuchtiger. Die Wände zu den Nachbarn vibrieren auch mehr ^^
Der leicht verschlechterte Klangbild hängt übrigens sicher auch mit meiner Raumakustik zusammen.
Ich kann die Kombination jedem zum Ausprobieren empfehlen.
Roman
Re: Verständnisfrage zur Basswiedergabe
Verfasst: Mo 6. Jan 2020, 23:27
von rolfi
Ist das nun einfach quantitativ mehr Bass oder ist er auch gleichmäßiger, also über alle Frequenzen hinweg? Meistens nimmt man ja zusätzliche Lautsprecher im Tiefenbereich einfach dadurch wahr, dass sie mehr Masse "untenrum" addieren, weil man vergessen hat, das am EG wegzunehmen. "Badewannenstellung".
Mir käme es darauf an, das Spektrum möglichst linear zu haben, soweit es eben machbar ist.
P.S. Was der Bekannte des TE in Sachen Techno schreibt, ist ziemlicher Quark. In meiner anderen Musikrichtung geht es tiefer nach unten, weil das a) in den Hallen eben den richtigen Wumms gibt und b) überhaupt nur elektronisch zu produzieren ist. Kaum ein echtes Instrument produziert in der Lage nennenswerte Lautstärken, es sei denn künstlich verstärkt.
Kürzlich habe ich irgendwo gelesen, dass z.B. Klaviere gar nicht so tiefe Töne erzeugen, wie viele immer schreiben, sondern dass dass ein psychoakustisches Phänomen sei. Unter 50 Hz kommt da angeblich kaum noch was. Die untere Oktave denkt sich das Gehör dazu.
Re: Verständnisfrage zur Basswiedergabe
Verfasst: Mo 17. Feb 2020, 21:53
von Mr. Bean
Und genau das ist ermüdend. Wenn das Hirn hier nicht so viel rechnen muß hat es für andere Dinge wesentlich mehr Reserven. Klingt auf dauer entspannter.
Re: Verständnisfrage zur Basswiedergabe
Verfasst: Do 8. Jul 2021, 20:00
von rolfi
Was meinst du, ist "ermüdend"?
Re: Verständnisfrage zur Basswiedergabe
Verfasst: Di 13. Jul 2021, 17:09
von CJoe78
Bei Techno senken viele Produzenten den Tiefbassbereich ab, da dort viel "Energie" reingesteckt wird, die Jungs heute aber alle einen möglichst lauten Track ohne Rücksicht auf die finale Klangqualität produzieren wollen.
Daher klingt die Musik oft untenrum dünn, was man dann zu Hause u. U. durch einen übertrieben eingestellten Subwooferpegel wieder ausgleicht.
Auch elektronische Musik hat normalerweise noch etwas Tiefbass drin (Bei einer guten Produktion), wobei dieser wirklich unterhalb von 20 HZ nicht mehr genutzt wird. Hier ist die Bassenergie unnötig für die Musik und man hat keine hörbaren Vorteile mehr.
Qualitativ macht gerade der Bereich zwischen 20 HZ und 60 HZ in der Musikproduktion (egal welche Richtung) eine Menge aus, da der Track dadurch einfach lebendiger, musikalischer und nicht so steril klingt.
Ihn einfach wegzuschneiden nur, damit der Track noch lauter ausgesteuert werden kann ist, als wenn man die Kirsche von der Torte nimmt. Der finale Track wird verstümmelt, was so nicht Sinn der Sache bei guter Musik ist.