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Tränen der Sonne
Verfasst: Mo 23. Feb 2004, 10:12
von mr.black
Hallo zusammen
Habe mir gestern im Beisein von Heimkinofreunden Tränen der Sonne angeschaut und meine Meinung dazu wie folgt: Der Film inhaltlich und technisch ganz gut rüber, aber im Vergleich zu James Ryan oder
Black Hawk Dawn ist Genannter eine Surround- und Effektmemme
Wie ist eure Meinung
Grüsse Mr. Black
Verfasst: Mo 23. Feb 2004, 12:34
von eric_the_swimmer
Tears of the Sun ist einer der ganz wenigen Filme, über die ich mich so richtig aufregen kann.
Viel klischeehafter geht es ja gar nicht: Der Soldat (Willis) ist ein guter Mensch (, weil Ami) und rettet hunderte unschuldiger Menschenleben. Dafür setzt er sich notfalls auch über Befehle hinweg. Kann er auch machen, weil letztlich ja alle in der Army gute Jungs sind und er daher keinen Ärger von seinen Vorgesetzten zu befürchten hat, auch wenn es am Anfang so aussieht. Selbstverständlich unterstützen ihn seine Soldaten dabei, denn auch sie sind natürlich gute Menschen.
Ihn stören beim Ausleben seines Gutmenschseins nur meuchelnde und mordende Neger-Barbaren, die ihresgleichen brutal abschlachten und vergewaltigen. Sorry für diese Ausdrucksweise, ist sonst nicht ganz meine Art.
Aber im Film klingen imho durchaus rassistische Untertöne an, oder jedenfalls bedient er eine ganze Reihe von einschlägigen Klischees.
Gerade dadurch, dass er sehr zeitnah zum Krieg im Irak erschienen ist (, wofür der Film natürlich nichts kann), finde ich die Botschaft sehr bedenklich. Was im Film gezeigt wird, ähnelt auf erschreckende Weise dem Bild, das das Pentagon nun vom Vorkriegs-Irak zu zeichnen versucht, um einen Krieg zu rechtfertigen, dessen ursprüngliche Rechtfertigung (--> Threat to the national security) sich inzwischen nichtmal mehr durch gezielte Desinformation aufrechterhalten lässt.
Zu allem Überfluss fand ich den Film auch noch langweilig. Wäre die schöne Monica nicht gewesen, wäre ich vermutlich eingeschlafen. Black Hawk Down war bei aller Propaganda wenigstens noch unterhaltsam.
Der Ton war aber ziemlich gut, finde ich. Rettet aber auch nichts mehr.
Gruß,
Philipp
Verfasst: Mo 23. Feb 2004, 13:14
von mr.black
Black Hawk Down beruht noch dazu auf eine wahre Begebenheit
Grüsse Mr. Black
Verfasst: Mo 23. Feb 2004, 13:22
von mralbundy
Auch eine wahre Begebenheit kann man zu seinen Zwecken verfremden
Was früher Goebels für die SS war, ist heutzutage Hollywood für die Amis
Neben "Tränen der Sonne" gibt es noch eine Menge an absoluter USA-Propaganda , wie Pearl Harbor, James Ryan, oder ID4 - oder diverse Tom Clancy Verfilmungen.
Schade nur, dass es sogar bei uns Deutsche Filme schwer haben , wie der geniale Film "Das Experiment".
Verfasst: Mo 23. Feb 2004, 13:27
von Ekkehart
Hi,
ich habe den Film auch vor ein paar Wochen gesehen.
Klar ist der Film typisch amerikanisch, heroisch und klischeehaft, aber von der Thematik her finde ich den Film eher nachdenklich als bedenklich.
Denn das, was der Film, blenden wir mal die eigentliche Handlung aus, zeigt, ist Realität und findet seit über 20 Jahren im Bürgerkrieg vom Sudan statt.
Im afrikanischen Süden werden „ethnische Säuberungen“ durch
meuchelnde und mordernde Neger-Barbaren
aus dem arabisch geprägten Nordsudan durchgeführt. Teilweise in Lagern die an deutsche Geschichte erinnern.
Ein paar Infos dazu gibt es unter:
http://www.hls.sha.bw.schule.de/konflik ... /sudan.htm
Wollte ich nur mal erwähnt haben!
Gruß
Ekki
Verfasst: Mo 23. Feb 2004, 13:32
von Strumpfbrand
Ich würde sogar sagen (nicht schlagen), dass nach "Das Boot" das "Experiment" der beste Deutsche Film ist (der letzten 30 Jahre).
Neben "Tränen der Sonne" gibt es noch eine Menge an absoluter USA-Propaganda , wie Pearl Harbor, James Ryan, oder ID4 - oder diverse Tom Clancy Verfilmungen.
Und nicht zu vergessen: "Black Hawk Down". Da wird jeder tote US-Soldat einzeln gezählt und betrauert und die über 1000 Opfer (genauer weiß ich es nicht mehr) auf der Seite der Somali werden nur kurz im Abspann erwähnt. Aber das waren ja alles nur "böse Buben"...
Verfasst: Mo 23. Feb 2004, 13:54
von Fu Manchu
eric_the_swimmer hat geschrieben:...meuchelnde und mordernde Neger-Barbaren, die ihresgleichen brutal abschlachten und vergewaltigen. ...
Um eines vorwegzunehmen, der Konflikt im Kongo ist der
größte seit dem 2. Weltkrieg. Korea, Vietnam, Golfkrieg 1 und 2 und alle anderen Kriege seit 1945 sind gegen den Kongo klein. Und es ist so, das sich dort Horden von Barbaren (so nenne ich sie mal) umhertreiben und in den letzten Jahren über 4 Millionen Menschen getötet und noch mehr vergewaltigt, verstümmelt und vertrieben haben. So wie Du es beschrieben hast, ist es leider wirklich.
Und auch in anderen Afrikanischen Staaten ist die Hölle los. Liberia war 2002 offiziell (UN) das schlimmste Land der Welt.
Die Aussage des Filmes, Amis gut und so, ist natürlich auch nicht kritiklos hinzunehmen.
Verfasst: Mo 23. Feb 2004, 14:38
von eric_the_swimmer
@ Fu Manchu und Ekkehart: Da habt Ihr natürlich Recht. Mir ist natürlich auch bekannt, was sich im Sudan abgespielt hat und noch abspielt. Darum ging es mir auch nicht. Mir ging es nur darum, wie einseitig die Sache beleuchtet wird, und wie der G. I. laut diesem Film eine Bastion des Guten in einer Welt voll Bösem ist.
Es lässt sich ja auch schwerlich bestreiten, dass "die Deutschen" sich im Dritten Reich sehr barbarisch verhalten haben. Dennoch hasse ich Filme, die "den Deutschen" der damaligen Zeit undifferenziert als Barbaren darstellen.
Und dabei ist die Situation ja eine ganz andere: Im WW 2 waren die Amis ja tatsächlich die "Guten" und haben eine Menge Leid von unseren Vorvätern und erst recht von den Verfolgten des NS-Regimes genommen. Vor dem Leid in Afrika verschließt die westliche Welt (inkl. den Amis, aber auch uns) zum Großteil die Augen.
Wenn dann im Film die Botschaft "Krieg gut. Soldat rettet arme kleine Negerlein vor bösem großem Neger-Barbaren!" zum Ausdruck kommt, ist diese Darstellung erstens sehr simplifiziert, zweitens falscher Lorbeer, und dient drittens einem in meinen Augen fragwürdigen Zweck.
Just my 2 Cents, ich will hier keine politische Diskussion anzetteln.
@ mr. black: Zutreffender wäre wohl "Black Hawk Down ignoriert eine wahre Begebenheit".
Mehr, als dass die Amis in Somalia waren und gekämpft haben, ist nicht übernommen worden.
Gruß,
Philipp
Verfasst: Sa 28. Feb 2004, 14:03
von Barry Bonds
Hallo zusammen,
also der Film kommt überhaupt nicht in Schwung...aaaaaber!! Die Szene, in der Bruce mit seinen Jungs in das von Geiselnehmern übersähte Dorf einfällt ist absolut Hammer...selten so eine gute Szene in einem Kriegsfilm gesehen...
Gruss
B&B
Verfasst: Sa 28. Feb 2004, 14:28
von JoKeR
Ich fidne den Film gut, jedoch kommt er in meinem Augen nicht an "Ryne" ran.
Ist finde ich der beste Kriegsfilm den es giebt...