Nubert Lautsprecher, HiFi- und Surround-Elektronik

Hallo liebe Foristen,

ich bräuchte Eure Unterstützung beziehungsweise Denkanregungen von Euch. Da hier ja viele sehr viele Menschen mit technischen Sachsverstand unterwegs sind, versuche ich mal mein Glück.

Ich habe mir einen Gaming PC für den Anschluss am TV zusammengebaut, den ich hauptsächlich für Sim Racing nutze. Viele von euch kennen das leidige Thema des Anschlusses von Computern an AVRs, die Masseschleife. Mein AVR und natürlich auch der PC haben einen Schuko Stecker, was eben oft zu Problemen führt. Sobald ich beide Geräte per HDMI verbinde, ist eine schöne, kaum zu ertragende Masseschleife da, die richtig widerlich wird, wenn der PC unter Last ist. So kann ich nicht in Ruhe meine Runden drehen. Die üblichen Tipps kenne ich alle und habe sie auch angewandt. PC und AVR sind an einer Steckdose angeschlossen, Stecker drehen? Hilft nicht. Gehäuse miteinander verbinden? Hilft nicht. Nur das Abziehen der HDMI Verbindung hilft, aber ich möchte eben auch möglichst unkomprimierten Mehrkanalton haben.
Aktuelles Workaround, um Ruhe in den Ton zu bekommen: PC per HDMI direkt an den TV, Ton über TOSLINK an den AVR, Abziehen des HDMI Kabels am AVR, welches AVR und TV verbindet. Dann ist alles ok.

Mein erster Gedanke waren Glasfaser HDMI Kabel, die für lange Strecken gedacht sind. Problem: Sie enthalten ebenfalls Kupferlitzen und bieten damit keine galvanische Trennung. Kennt jemand eventuell ein HDMI Kabel, welches eine galvanische Trennung bietet? Oder kennt jemand eventuell einen Shop, bei dem man einen HDMI Optokoppler kaufen kann?
Über Funk habe ich auch nachgedacht, aber ich brauche 4k 60Hz und HDR. Außerdem ist der Lag, der über Funk entsteht, wahrscheinlich ziemlich blöd beim Spielen.

Ich bin für alle Anregungen äußerst dankbar!

Beste Grüße
Marcel

Der NAD ist nicht geerdet (kein Mittelpin an der Kaltgerätebuchse), außerdem sind analoge Störgeräusche bei digitalen Verbindungen eher unwahrscheinlich.

-> die Verbindung zur geerdeten Endstufe ist das Problem, und da hilft ein Trennübertrager.

Du hast natürlich vollkommen recht mit dem AVR und der Endstufe! Danke für den Hinweis!

Ich war so sehr in das HDMI Thema verbissen, ein reines optisches HDMI Kabel zu finden oder eben einen bezahlbaren Optokoppler, dass ich den Wald vor lauter Bäumen nicht mehr gesehen habe. Man klar, ein Trennüberträger! Ist schon bestellt. Ich habe einen günstigeren von ART und noch von Palmer bestellt, um mal zu testen. Beziehungsweise zwei jeweils, weil ich drei Kanäle abdecken muss.
Allerdings habe ich immer Bedenken, dass sich der Klang verschlechtert. Hm, ist wahrscheinlich Quatsch. Ich mach mal eine Loopback Messung dann sehe ich den Einfluss auf den Frequenzgang. Dirac muss ich eh neu einmessen lassen, weil die Trennüberträger bestimmt Einfluss auf den Pegel nehmen.

Den Palmer PLI-02 habe ich damals ausführlich durchgemessen:

http://www.hifi-forum.de/viewthread-130-2655.html

Der billige Behringer HD-400 zeigte bei einer einfachen Loopback-Messung auch keine nennenswerten Fehler.

Ich habe den Palmer PLI-03 bestellt. Bei 2 Stück ist mir das zu viel für den PLI-02 und eine Symmetrierung brauche ich nicht unbedingt. Mal sehen, welchen ich behalten werde, ART DTI oder den PLI-03.
Danke für den Link mit den Messungen!

Zweck0r hat geschrieben: Fr 17. Jul 2020, 18:18 außerdem sind analoge Störgeräusche bei digitalen Verbindungen eher unwahrscheinlich.

So unwahrscheinlich ist das gar nicht mal. Innerhalb der HDMI-Kette selber treten natürlich keine Störgeräusche (Brummen) auf, aber man kann zum Beispiel das "analoge" Brummen aufgrund der Antennenbuchse vom TV via HDMI-Kabel wunderbar in die Analogsektion eines AVR einspeisen. Es brummt dann halt bei den analogen Quellen am AVR.

Die typische Erdschleife entsteht durch Ausgleichsströme über die Signalmasse. Am Widerstand der Masseleitung fällt dabei eine Störspannung ab, die sich zum Audiosignal addiert.

Bei Quellengeräten ist das wie bei Endstufen oder Aktivboxen: auf beiden Seiten der Cinchkabelmasse muss irgendwo eine Erdverbindung bestehen. Schuko-Stecker, Hausantenne/Kabelanschluss am Tuner, oder ein schlechtes Schaltnetzteil mit großen Entstörkapazitäten zwischen Primär- und Sekundärseite.

Bei erdfreien Quellen wie einem Smartphone oder einem alten CD-Player mit Eurostecker und 50 Hz-Trafo brummt auch nichts.

Soo...dann möchte ich mal das Ergebnis meines "Tests" mit den beiden verschiedenen Trennübertragern mitteilen. Der ART DTI war letzte Woche als erstes bei mir und fiel leider durch, was in preislicher Hinsicht sehr schade ist. Er hat das Brummen und die Störgeräusche zwar etwas abgemildert, aber bei weitem nicht genug. Auf meinem Hörplatz in guten 3m Entfernung waren sie immer noch zu vernehmen, für mich eindeutig zu viel. Ich hatte schon tatsächlich darüber nachgedacht, die IMG Stageline 2000D abzuklemmen und alles direkt an den AVR zu hängen. Gedankenspiele eben. Die beiden Palmer Trennübertrager kamen dann ein paar Tage später und brachten den vollen Erfolg, Störgeräusche und Brummen nun soweit heruntergefahren, dass sie nur noch in unmittelbarer Entfernung der LS zu hören sind. Also alles ok.

Danke nochmal für den Hinweis auf den Trennübertrager, den ich vor "lauter Bäumen" nicht im Sinn hatte! Ein neuer Thread ist aber schon in Planung von mir, da ich noch ein paar Dinge im Elektronikbereich plane zu ändern.