Nubert Lautsprecher, HiFi- und Surround-Elektronik

Hallo miteinander ,

ich bin noch ganz neu im Forum und habe erst vor kurzem meinen ersten Nubert-Kauf getätigt: die X-3000RC als Stereopaar. Ich war nach dem Aufstellen (stehen auf MS-67) sehr angetan, ja gerade zu begeistert, wie toll diese Lautsprecher doch klingen (Zuspieler optisch angeschlossen oder wahlweise auch einfach Spotify/MortPlayer mit lossless Material). Mir ist relativ schnell aufgefallen, dass gerade im Wandbereich die Bässe deutlich verstärkt werden und die Boxen anfangen zu dröhnen. Außerdem habe ich bemerkt, dass bei Liedern mit sehr niedrigen Frequenzen im sehr tiefen Bereich Löcher entstehen bzw. dass bei einem Frequenzgenerator ab einer bestimmten Frequenz nach unten einfach nichts mehr zu hören ist. Eingemessen wurde das Ganze ebenfalls mit der iPad-App, was allerdings keinen Unterschied brachte (hatte ich auch nicht erwartet, denn abgesehen von den beiden Anmerkungen klangen die Boxen direkt super).

Danach habe ich mich auf die Suche gemacht und mehrere Artikel sowie auch hier Forenbeiträge gelesen, dass es sinnvoll sein kann (vor allem bei kleineren Räumen) einen Subwoofer zu betreiben. Gesagt, getan. Ich habe mir den XW-700 bestellt und mich währenddessen mit Raummoden etc. beschäftigt und schon geahnt, dass das hier im Raum schwierig werden könnte (siehe weiter unten). Der Subwoofer kam und ich habe ihn zunächst wie in der Anleitung beschrieben 1/5 der Raumbreite von den Wänden in beiden Richtungen platziert und mich dann auf meine Hörposition gesetzt. Beim Testen fiel mir dann auf, dass ich wohl in einem sehr starken Bass-Loch sitze. An exakt dieser Position hörte ich so gut wie gar nichts im tiefen Bereich. Ich bin dann durch den Raum gewandert und hab förmlich gespürt, wo Berge und Täler sind und habe danach den Tipp befolgt, den Subwoofer mal an die Hörposition zu stellen und dann die optimale Subwoofer-Position zu suchen. Das habe ich auch gemacht und 2 Positionen gefunden, wo es ganz gut klang. Also fix die Positionen getauscht und dann bemerkt, dass es trotzdem nicht so gut klang (wahrscheinlich weil der Subwoofer auf dem Sofa nicht die EXAKT gleiche Höhe hat wie meine Ohren beim Sitzen) und dass es teilweise zu dröhnen begann.

Also habe ich noch ein paar weitere Positionen getestet, die auch zum Teil überhaupt nicht empfohlen werden (bspw. direkt in der Ecke des Raums; direkt an einer Wand etc.) und habe mittlerweile eine Position, die eigentlich ganz ok ist, allerdings bin ich noch nicht vollends mit dem Ergebnis zufrieden. Warum? Ich habe immer wieder Vergleiche angestellt: mit den X-3000, HPF auf 10Hz gestellt, Subwoofer off und HPF 80Hz, Subwoofer on (und auch eingemessen mit der App, jeweils von den genannten Positionen). Es gibt Songs, da klingen für mich die X-3000 im tiefen Bereich besser und direkter als der Sub (auch wenn der Sub ganz klar tiefer kommt). Ich habe aus den verschiedenen Positionen heraus auch den Frequenzgenerator angeworfen und konstant bei 30Hz gespielt. Komischerweise (oder vllt. auch nicht, vllt. kann mir das jemand erklären) höre ich die 30Hz dann richtig sauber und direkt, wenn der Subwoofer in der Ecke steht (wo ja eigentlich alles mehrfach reflektiert wird). Dafür dröhnt es von dort in nahezu jeder anderen Frequenz. Gleichzeitig dröhnt es an der jetzigen Position so gut wie gar nicht, dafür höre ich aber beim 30Hz-Ton nichts bzw. kann ich nur wahrnehmen, dass sich die Membran bewegt, aber habe keinerlei Druck auf den Ohren. Ach ja, der Sub hat die Trennfrequenz bei 80Hz und steht auf -8dB (also wie als Beispiel in der Anleitung angegeben).

Hier mal ein Bild von dem Raum. Nachteile: Es gibt mehrere große Fensterflächen, die Wände sind "noch" komplett kahl, der Boden ist Parkett und es gibt nicht allzu viele Möbel, Teppiche oder sonst was im Zimmer. Bassfallen oder so habe ich auch recherchiert, will ich aber eigentlich erstmal nicht zulegen.




Die grünen Kästen sind die Lautsprecher bzw. der Subwoofer. Ich sitze mittig auf dem Sofa (mit dem Kopf aber bewusst nicht an der Wand).

Hier noch Screenshots der Einmessung per iPad-App:
Subwoofer:


X-3000:



Hier noch Screenshots der Einmessung per iPhone-App:
Subwoofer:


X-3000:



Interessant ist hier jetzt zu sehen, dass die Mikros vom iPhone (iPhone 12) und die vom iPad (iPad 2020 Pro) völlig unterschiedliche Frequenzen aufzeichnen. Die Hörposition und Lautsprecherpositionen waren bei beiden Einmessungen identisch!

Habt ihr noch Tipps, was ich da jetzt machen kann? Teppiche o.Ä. oder übersehe ich etwas grundlegendes?

Willkommen!

Ohne wildes Schieben und Probieren könntest Du mit REW (room eq wizard) oder dem Hunecke Rechner deinen Raum simulieren und verschiedene Aufstellungen und Hörplätze simulieren. Sonst hilft am Ende nur ordentliches Messen mit einem richtigen Mikro und ein DSP. Für einen Hörplatz müsste man das hinbekommen. Wenn es im Raum gleichmäßiger klingen soll, werden mehr Subs benötigt.

Dass zwei Bassquellen (die 3000er) den Raum gleichmäßiger anregen als nur eine Quelle sollte auch so sein!

Ah cool vielen Dank! Das werde ich direkt mal testen. Das mit den zwei Sub-Quellen macht auch auf jeden Fall Sinn. Wie macht man denn am besten eine professionellere Einmessung? Hast du da Empfehlungen?

Eine Möglichkeit zum Einmessen ist ein Umik-1 und dazu o.g. REW. Dazu findest du viele Anleitungen im Netz. Damit könntest Du einen DSP (z.Bsp. MiniDSP) selbst einrichten. Alternativ gibt es auch automatische DSPs (Antimode) oder halbautomatische, die eine Messung vom Mikro nutzen und die Korrekturen selbst ermitteln. Hängt davon ab, ob alle Quellen vor den XR oder nur der Sub dahinter entzerrt werden sollen. Löcher füllen geht aber damit auch nicht, nur Überhöhungen glätten.

Wenn Du mit 2 Quellen aber zufriedener bist, dann gibt es neben einem zweiten Sub vielleicht auch die Option, nicht auf die 3000er + Sub zu setzen sondern lieber 2x 4000er oder 6000/8000er zu verwenden ohne Sub. Aber auch die könnte man noch mit DSP optimieren. Oder doch passive LS mit einem AVR mit guter Automatik...

Viel Spaß bei deinen Überlegungen.

Wenn der Raum leer ist, wirst du sicherlich viel Nachhall haben. Dagegen hilft auch kein DSP der Welt.

Raummoden kann man durchaus mithilfe diverser DSP Optionen angehen, sei es MiniDSP, Dirac, Acourate, Audyssey (warum nicht), Antimode. Hier muss man mM. zwischen den Optionen wählen: entweder sich in die sehr komplexe Materie einarbeiten, professionelle Hilfe einholen oder auf eine Automatik zu setzen. Mit reiner Physik gehts natürlich auch. Aber im Wohnzimmer will das meist keiner.

Ich habe mittlerweile ein Antimode Dual Core, welches eine im Prinzip erstmal eine einfache Automatik bietet. Wer das letzte aber aus dem System rausholen will, benötigt auch einiges an Expertenwissen, muss messen und Entscheidungen treffen.

Guter Klang ist raumbedingt. Es geht darum, Nachhall effektiv zu senken, Klang zu streuen, abzufedern. Raummoden effektiv zu senken. Löcher durch geschickte Aufstellung und gewählter Hörposition zu umgehen.

Vielen Dank für eure Hinweise!

Ich hab mir mal REW gezogen und mich damit ein wenig beschäftigt und die Simulation probiert. Die Einmessung hier und die Simulation im Programm sind tatsächlich SEHR nah beieinander, ziemlich cool! Ich kann aber unabhängig davon schonmal ein weiteres Update geben: Ich hatte oben im Post ja einen Vergleich der Einmessung mit iPad und iPhone gezeigt mit dem Hinweis, dass die Unterschiede doch gravierend sind. Tatsächlich habe ich die Einmessung per iPhone gestern deshalb gemacht, weil mir die Kurven mit dem iPad doch etwas "komisch" aussahen, ich kam aber nicht dazu, die Lautsprecher direkt nochmal zu testen und zu vergleichen. Das habe ich eben kurz mit ein paar Liedern gemacht und muss sagen, dass ich jetzt absolut begeistert bin.

An meiner Hörposition ist der Bass deutlich präziser und trocken (übersteuern gibt es nur, wenn ich direkt an der Wand mit meinen Ohren bin). Zudem merke ich bisher keine Basslöcher und bin einfach nur baff, wie genial alles klingt. Vllt. ist das auch mit den Statements in so manchem Bericht gemeint, wenn es heißt, dass mit und ohne Kalibrierung ein Riesenunterschied spürbar ist. Auch die Unterschiede zwischen Boxen und Sub selbst sind jetzt spürbarer, also nicht nur dass der Sub merklich tiefer spielt, sondern auch präziser als die X-3000, die ihre Bassreflexröhren direkt nach hinten zur Wand haben. Wahnsinn!

Ich werde also genießen und die ganze Wissenschaft dahinter erstmal nur theoretisch weiterverfolgen und in meinem Raum vorerst nichts verändern. Trotzdem vielen Dank!

Über die X-6000 hatte ich tatsächlich mal kurz nachgedacht, aber die sind mir a) doch noch etwas zu teuer und b) mit meinem Mini-Raum hier etwas zu groß bzw. werde ich die eh nie ganz ausspielen können (das kann ich ja mit den X-3000 und dem XW-700 nicht einmal), das wäre mir dann doch zu schade.

Tja, es kam wie es kommen musste.

Ich bin weiterhin sehr zufrieden mit der Lösung im Raum und der Subwoofer hat mittlerweile auch eine für mich klanglich gute Position gefunden. Das einzige, was mir ab und an Sorgen bereitet, ist die relativ hohe Nachhallzeit im Raum, die ich noch weiter reduzieren möchte. Ich habe mich auch dazu informiert, wie ich das verbessern kann und werde mit Sicherheit demnächst die ersten Maßnahmen ergreifen und den Raum etwas "gestalten". DSP bzw. miniDSP kommt für mich deshalb erstmal nicht in Frage, da der Klang an sich aus den Lautsprechern + Sub wirklich sehr gut ist.

Allerdings habe ich nochmal über die Beiträge hier nachgedacht bzw. auch andere Anleitungen und Vorschläge zur Verbesserung der Raumakustik gelesen (Dual-Sub, Quad-Sub usw.) und mich jetzt doch dazu entschieden, die X-6000 RC als Paar zu bestellen und mit meiner jetzigen Konfiguration einfach mal zu vergleichen. Warum? Weil Ende nächster Woche die 30 Tage Hörprobe "ablaufen" und ich sicherstellen möchte, wirklich die passendste Konfiguration für den Raum zu haben, mit der ich dann jahrelang Ruhe habe und bei der ich höchstens noch ein paar Gegenstände, Verkleidungen oder sonstiges gegen die Nachhallzeit benötige. Und das ohne irgendeinen weiteren Vergleich hat mich dann doch nicht in Ruhe gelassen (vllt. kennt ihr das ja auch...).

Ich werde berichten, wie sich die Kombination X-3000 RC + XW-700 vs X-6000 RC so schlägt.

mcx hat geschrieben: ↑Mo 3. Aug 2020, 11:04 Tja, es kam wie es kommen musste.

Ich bin weiterhin sehr zufrieden mit der Lösung im Raum und der Subwoofer hat mittlerweile auch eine für mich klanglich gute Position gefunden. Das einzige, was mir ab und an Sorgen bereitet, ist die relativ hohe Nachhallzeit im Raum, die ich noch weiter reduzieren möchte. Ich habe mich auch dazu informiert, wie ich das verbessern kann und werde mit Sicherheit demnächst die ersten Maßnahmen ergreifen und den Raum etwas "gestalten". DSP bzw. miniDSP kommt für mich deshalb erstmal nicht in Frage, da der Klang an sich aus den Lautsprechern + Sub wirklich sehr gut ist.

Allerdings habe ich nochmal über die Beiträge hier nachgedacht bzw. auch andere Anleitungen und Vorschläge zur Verbesserung der Raumakustik gelesen (Dual-Sub, Quad-Sub usw.) und mich jetzt doch dazu entschieden, die X-6000 RC als Paar zu bestellen und mit meiner jetzigen Konfiguration einfach mal zu vergleichen. Warum? Weil Ende nächster Woche die 30 Tage Hörprobe "ablaufen" und ich sicherstellen möchte, wirklich die passendste Konfiguration für den Raum zu haben, mit der ich dann jahrelang Ruhe habe und bei der ich höchstens noch ein paar Gegenstände, Verkleidungen oder sonstiges gegen die Nachhallzeit benötige. Und das ohne irgendeinen weiteren Vergleich hat mich dann doch nicht in Ruhe gelassen (vllt. kennt ihr das ja auch...).

Ich werde berichten, wie sich die Kombination X-3000 RC + XW-700 vs X-6000 RC so schlägt.

Sehr guter und vernünftiger Ansatz, welcher die wichtigste Regel beim Lautsprecherkauf beachtet: Man muss in seinem Raum verschiedene Optionen testen um das Beste für seine Ohren zu finden. Nichts ist erfolgsversprechender als Trial&Error. Und Nubert unterstützt diesen Weg in kundenfreundlichem und unkomplizierten Maße.

Ich bin mit meinem Setup aus X-3000 RC + XW-700 auch super zufrieden. Hatte zuvor die X-3000 ohne RC solo in Betrieb und als Vergleich die Elac DFR52. Ich weiß, zwei komplett verschiedene Welten: Aktive Kompaktbox vs Standlautsprecher mit klassischem Stereo Vollverstärker. Aber für mich sind hochwertige Lautsprecher auch Neuland und ich wollte zwei Extreme ausprobieren um zu wissen, was ich überhaupt möchte. Beides klang zweifelsohne sehr gut, wobei ich zugeben muss, dass der Vergleich eher Äpfel mit Birnen war. Die X-3000 hatte ich im Nahfeld am PC, die DFR52 standen im Raum mit ca 2.50 Hörabstand.

Bei den X-3000 hatte mich von Anfang an Auflösung, Raumeindruck und Präzision begeistert. Akustische Instrumente klangen, als wenn der Künstler sie direkt vor mir spielen würde. Liveaufnahmen geben echt ein Mittendrin-Gefühl. Dazu noch der knackige Bass und die Möglichkeit sehr einfach Klanganpassungen vorzunehmen, sowie fast alles anschließen zu können, haben mich stark zu den X-3000 tendieren lassen.
Die DFR52 klangen im Vergleich nicht ganz so frisch, hatten aber einen unglaublichen Punch und durch das 3-Wege Prinzip einen sehr "aufgräumten" Klang mit guter Instrumentenseparation. Allerdings hat mir diese Direktheit der X-3000 gefehlt. Nach ein bisschen Recherche zur Raumakustik, war mir klar, woher das kommt. Dadurch, dass die DFR52 im Raum standen, kamen eben sehr viel Informationen vom Raum bei mir an (Reflexionen, etc.). Ich hätte also noch raumakustische Maßnahmen betreiben müssen und das war mir zu aufwändig. Mit den X-3000 im Nahfeld ist die Raumakustik etwas in den Hintergrund gerückt und das gefiel mir deutlich besser.

Noch in der 30-tägigen Testperiode kam der nU's Letter, in dem die die nuPro X RC angekündigt wurde. Natürlich wollte ich keinen "veralteten" Lautsprecher behalten, sondern das neuere Modell mit zusätzlichen Features haben. Also gingen die X-3000 zurück. Ich musste leider über einen Monat ohne auskommen, da die nuPro X RC noch nicht lieferbar waren.
Ich hatte von Anfang an im Hinterkopf später einen oder sogar zwei XW-700 zu den X-3000 dazu zu holen. Auch wenn ich ganz klar sagen muss, dass bei entsprechender Lautstärke absolut nichts an Bass gefehlt hat. Kurz war ich am Überlegen die X-4000 zu bestellen. Einfach um mehr Reserven im Bass zu haben. Ein Telefonat mit der Hotline hat jedoch ergeben, dass die Kombi X-3000 + XW-700 deutlich potenter im Bass aufspielt, als X-4000 solo.
Habe bei der Bestellung der X-3000 RC also gleich denXW-700 dazu genommen. Und hier bin ich nun mit meinem Traumsetup, welches alle meine Anforderungen erfüllt.
- Musik hören, Filme/Serien schauen am PC und gelegentliches Zocken, Anschluss über USB
- Audiophiles Musik hören über Plattenspieler, Anschluss über den Vorverstärker per XLR
- Nebenbeibeschallung beim Home Office und Kindermusik für die Kleinen beim Toben über Bluetooth