Kopfhörerverstärker für nuControl
Verfasst: Sa 25. Jul 2020, 17:52
Ich liebe meinen nuControl, ist ein toller Vorverstärker mit vielen Optionen und Anschlüssen und ein idealer Partner für die nuPower Endstufe. Einen Kritikpunkt hatte ich allerdings von Begin an: es fehlt eine Anschlussmöglichkeit für einen Kopfhörer. Klar, Nubert baut Lautsprecher, keine Kopfhörer, trotzdem kommt es aber doch immer wieder vor, dass man aus Rücksicht auf andere zwar gerne Musik hören würde, dies aber nicht in voller Lautstärke tun kann - also muss ein Kopfhörer her.
Dieser Kopfhörer sollte in Sachen Klangqualität den Lautsprechern natürlich nicht nachstehen (auch wenn eine natürliche räumliche Perspektive natürlich nur bei den Lautsprechern erzeugt werden kann), daher habe ich mich kürzlich für die Sennheiser HD800s entschieden, ein Musterbeispiel an Transparenz und Auflösung. Sie kommen klanglich den nuVeros schon sehr nahe, auch wenn die Lautsprecher natürlich einen ganz anderen Bass können.
Nun hat die nuControl wie bereits festgestellt keinen Kopfhöreranschluss, daher musste ein Kopfhörerverstärker her, idealerweise angeschlossen am ungeregelten Tape Out des nuControl. Die Alternative über die digitalen Ausgänge empfand ich als wenig sinnvoll, da diese ja bereits von der nuControl her geregelt werden (zumindest bei der 2er Version, ich glaube bei nuControl 1 waren die noch ungeregelt, was ich eigentlich besser finde).
Bisher hatte ich als KH-Verstärker noch den Arcam rHead in Betrieb, ein schnuckeliges Kästchen, welches den 300 Ohm Hörer auch gut antreiben konnte. Dann aber las ich Wunderdinge über den neuen Topping A90, der auf der hier im Forum ja bekannten Seite AudioScienceReview ganz hervorragend gemessen wurde (https://www.audiosciencereview.com/foru ... iew.13592/). Auch in diversen Vergleichstests im Netz wurde dieser neue Verstärker selbst getestet und auch mit anderen hochkarätigen Verstärkern verglichen. Stets hat er hervorragend in Sachen Neutralität, Dynamik, Power und SNR abgeschnitten, und das zu einem sehr akzeptablen Preis. Gleichzeitig unterstützt dieser Verstärker Symmetrische wie unsymmetrische Anschlüsse, so zum Beispiel auch den neuen 4.4 mm balanced Stecker des HD800s (da gibt's gar nicht so viele Geräte, die das können). Einziges Problem, den Verstärker gibt's in Europa bis auf wenige Ausnahmen eigentlich nur per Direkt-Import aus China zu kaufen.
Also habe ich meine Bestellung bei Shenzen Audio platziert mit der Hoffnung auf baldige Lieferung. Nach nur 4 Tagen kam das edle Teil bei mir zu Hause an. Es machte einen wirkich sehr wertigen Eindruck, solides Metallgehäuse, schon die Verpackung sah sehr professionell aus, dabei lag ein Kopfhöreradapter (3.5 mm -> 6.3 mm) sowie ein deutsches Powerkabel. Die Kippschalter rasten satt ein, der Lautstärkeregler läuft leicht und kontrolliert. Der Anschluss am Tape-Out der nuControl war problemlos und schnell bewerkstelligt:
An der Rückseite befindet sich ein Ein-Aus-Schalter sowie balanced 3-Pin XLR Ein- und Ausgänge sowie unbalanced Cinch-Anschlüsse, wiederum für Ein- und Ausgang. D. h. die Box lässt sich auch als Vorstufe verwenden, nicht nur als Kopfhörerverstärker (allerdings rein analog).
An der Vorderseite befindt sich ein Ein-Schalter, der auch zwischen dem Betrieb als Kopfhörerverstärker oder Vorstufe umschalten kann (beides gleichzeitig geht also nicht). Ein weiterer Kippschalter wählt den symmetrischen oder den unsymmetrischen Eingang aus, der rechte Kippschalter bestimmt dann noch den Verstärkungsfaktor (low, medium, high):
Für meinen Sennheiser experimentiere ich noch mit medium und high. Bisher habe ich auch nur den unbalanced 6.3 mm Anschluss im Einsatz. Der ist allerdings schon so grandios gut, dass ich sicher den balanced 4.4 mm Anschluss mal testen werde, aber eher keinen Grund dafür sehe.
Ganz besonders interessant war natürlich der klangliche Vergleich des bisherigen Arcam rHead mit dem Topping. Beide machen sich an dem Sennheiser sehr gut, aber der Unterschied beider Verstärker (Verstärkerklang - Jehova! ) war doch eindeutig und reproduzierbar - unabhängig vom gespielten Pegel zu hören. Der Topping war analytischer, präziser, in meinen Ohren "natürlicher". Dies fiel vor allem bei Stimmen auf, vor allem Frauenstimmen klingen da deutlich heller aber auch natürlicher. Das ganze definitiv ohne jegliche Schärfe oder Agressivität, einfach klarer und "klanglich richtiger".
Der Vergleich ist definitiv auf sehr hohem Niveau, beide Verstärker sind ganz hervorragend, meine Message ist lediglich, dass der Unterschied hörbar ist und für die Art von Musik, die ich meist höre, und für die Kriterien, die ich daran anlege, ist im direkten Vergleich der Topping klanglich, dynamisch und in der Klarheit der Wiedergabe überlegen, und zwar reproduzierbar. Ein Kopfhörer muss diese Unterschiede natürlich wiedergeben können. Ich habe testweise noch mal meinen alten HD600 angeschlossen, dort sind die Unterschiede auch hörbar, aber nicht so deutlich wie auf den super-transparenten HD800s. Ein Traum!
Vielleicht ist ja irgendwann mal jemand auf der Suche nach einem guten Kopfhörerverstärker, ich kann den Topping A90 zu 100 Prozent empfehlen.
Viele Grüße,
Markus.
Dieser Kopfhörer sollte in Sachen Klangqualität den Lautsprechern natürlich nicht nachstehen (auch wenn eine natürliche räumliche Perspektive natürlich nur bei den Lautsprechern erzeugt werden kann), daher habe ich mich kürzlich für die Sennheiser HD800s entschieden, ein Musterbeispiel an Transparenz und Auflösung. Sie kommen klanglich den nuVeros schon sehr nahe, auch wenn die Lautsprecher natürlich einen ganz anderen Bass können.
Nun hat die nuControl wie bereits festgestellt keinen Kopfhöreranschluss, daher musste ein Kopfhörerverstärker her, idealerweise angeschlossen am ungeregelten Tape Out des nuControl. Die Alternative über die digitalen Ausgänge empfand ich als wenig sinnvoll, da diese ja bereits von der nuControl her geregelt werden (zumindest bei der 2er Version, ich glaube bei nuControl 1 waren die noch ungeregelt, was ich eigentlich besser finde).
Bisher hatte ich als KH-Verstärker noch den Arcam rHead in Betrieb, ein schnuckeliges Kästchen, welches den 300 Ohm Hörer auch gut antreiben konnte. Dann aber las ich Wunderdinge über den neuen Topping A90, der auf der hier im Forum ja bekannten Seite AudioScienceReview ganz hervorragend gemessen wurde (https://www.audiosciencereview.com/foru ... iew.13592/). Auch in diversen Vergleichstests im Netz wurde dieser neue Verstärker selbst getestet und auch mit anderen hochkarätigen Verstärkern verglichen. Stets hat er hervorragend in Sachen Neutralität, Dynamik, Power und SNR abgeschnitten, und das zu einem sehr akzeptablen Preis. Gleichzeitig unterstützt dieser Verstärker Symmetrische wie unsymmetrische Anschlüsse, so zum Beispiel auch den neuen 4.4 mm balanced Stecker des HD800s (da gibt's gar nicht so viele Geräte, die das können). Einziges Problem, den Verstärker gibt's in Europa bis auf wenige Ausnahmen eigentlich nur per Direkt-Import aus China zu kaufen.
Also habe ich meine Bestellung bei Shenzen Audio platziert mit der Hoffnung auf baldige Lieferung. Nach nur 4 Tagen kam das edle Teil bei mir zu Hause an. Es machte einen wirkich sehr wertigen Eindruck, solides Metallgehäuse, schon die Verpackung sah sehr professionell aus, dabei lag ein Kopfhöreradapter (3.5 mm -> 6.3 mm) sowie ein deutsches Powerkabel. Die Kippschalter rasten satt ein, der Lautstärkeregler läuft leicht und kontrolliert. Der Anschluss am Tape-Out der nuControl war problemlos und schnell bewerkstelligt:
An der Rückseite befindet sich ein Ein-Aus-Schalter sowie balanced 3-Pin XLR Ein- und Ausgänge sowie unbalanced Cinch-Anschlüsse, wiederum für Ein- und Ausgang. D. h. die Box lässt sich auch als Vorstufe verwenden, nicht nur als Kopfhörerverstärker (allerdings rein analog).
An der Vorderseite befindt sich ein Ein-Schalter, der auch zwischen dem Betrieb als Kopfhörerverstärker oder Vorstufe umschalten kann (beides gleichzeitig geht also nicht). Ein weiterer Kippschalter wählt den symmetrischen oder den unsymmetrischen Eingang aus, der rechte Kippschalter bestimmt dann noch den Verstärkungsfaktor (low, medium, high):
Für meinen Sennheiser experimentiere ich noch mit medium und high. Bisher habe ich auch nur den unbalanced 6.3 mm Anschluss im Einsatz. Der ist allerdings schon so grandios gut, dass ich sicher den balanced 4.4 mm Anschluss mal testen werde, aber eher keinen Grund dafür sehe.
Ganz besonders interessant war natürlich der klangliche Vergleich des bisherigen Arcam rHead mit dem Topping. Beide machen sich an dem Sennheiser sehr gut, aber der Unterschied beider Verstärker (Verstärkerklang - Jehova! ) war doch eindeutig und reproduzierbar - unabhängig vom gespielten Pegel zu hören. Der Topping war analytischer, präziser, in meinen Ohren "natürlicher". Dies fiel vor allem bei Stimmen auf, vor allem Frauenstimmen klingen da deutlich heller aber auch natürlicher. Das ganze definitiv ohne jegliche Schärfe oder Agressivität, einfach klarer und "klanglich richtiger".
Der Vergleich ist definitiv auf sehr hohem Niveau, beide Verstärker sind ganz hervorragend, meine Message ist lediglich, dass der Unterschied hörbar ist und für die Art von Musik, die ich meist höre, und für die Kriterien, die ich daran anlege, ist im direkten Vergleich der Topping klanglich, dynamisch und in der Klarheit der Wiedergabe überlegen, und zwar reproduzierbar. Ein Kopfhörer muss diese Unterschiede natürlich wiedergeben können. Ich habe testweise noch mal meinen alten HD600 angeschlossen, dort sind die Unterschiede auch hörbar, aber nicht so deutlich wie auf den super-transparenten HD800s. Ein Traum!
Vielleicht ist ja irgendwann mal jemand auf der Suche nach einem guten Kopfhörerverstärker, ich kann den Topping A90 zu 100 Prozent empfehlen.
Viele Grüße,
Markus.