Nubert Lautsprecher, HiFi- und Surround-Elektronik

Hallo,

ich habe eine Frage an die Windows-Experten im Forum, der Thread-Titel sagt eigentlich schon alles.

Mir ist klar, dass 32-Bit-Systeme max. 2 hoch 32 = 4.294.967.296 Bytes adressieren können, aber mit PAE (Physical Address Extension) sollte da deutlich mehr Arbeitsspeicher für die unter WIN 32bit aufgerufenen Programme ansprechbar sein.

Im Internet lehnen manche User entsprechende Patches rundweg ab, andere meinen, dies sei sinnvoll, weil es weniger Festplattenzugriffe gibt und dadurch insbesondere SSDs geschont werden. Bei vielen gleichzeitig geöffneten Programmen ergebe sich sogar eine deutlich höhere Arbeitsgeschwindigkeit.

Es gibt natürlich auch die Empfehlung, WIN 10 als 64bit-Version zu verwenden, dann existiert praktisch keine Limitierung bei der Nutzung des Arbeitsspeichers. Versuchsweise hatte ich das auch schon gemacht, aber dann belegt WIN doppelt so viel Speicher auf der Festplatte und mein System arbeitet langsamer. Somit möchte ich bei der 32bit-Version bleiben (WinUpdate 20H2 ist installiert).

Ich habe einen älteren hardwaremäßig sehr zuverlässigen Desktoprechner, der eine für mich ausreichende Leistung bietet und dessen Arbeitsspeicher ich auf 8GB mit DDR2-Riegeln erweitern könnte (max. 16GB). Das MoBo ist ein ASUS P5QL PRO. Zur Zeit habe ich 4GB RAM eingebaut.

Das Betriebssystem und die Daten sind auf einer SSD installiert.
Weiterhin habe ich bootfähige Sicherheitskopien meiner SSD, so dass ich auch Versuche machen kann.

Gestern habe ich so einen Versuch gemacht und mit einem Script aus dem Internet (Script PAE3v26.cmd). Das ist ja eigentlich nur eine Stapeldatei wie früher die .bat-Dateien. Der Patch lief problemlos durch (wie früher eine DOS-Box) und nach dem Neustart kam direkt nach der BIOS-Meldung kurz ein Bildschirm (auf deutsch), in dem die Startmöglichkeit als WIN10 oder WIN10 mit PAE angeboten wurde. Beim Betätigen der Leertaste konnte der Bootvorgang gestoppt und eine entsprechende Auswahl getroffen werden (nebenbei bot dieses Menü auch eine Überprüfung des Ramspeichers an). Bei Nichteingabe startete WIN 10 mit PAE.

Erstaunlicherweise fuhr der Rechner problemlos hoch und es gab keine Schwierigkeiten mit meinen installierten Programmen, in der Systemsteuerung wurden alle Hardwarekomponenten einwandfrei erkannt. Selbst kritische Systemoperationen wie das Verändern von Partitionen konnte ich ausführen.

Die Systemsteuerung zeigte tatsächlich einen verfügbaren Arbeitsspeicher von 4GB an, der Hinweis auf die Limitierung (3,5GB) fehlte.

Ich habe das im Internet gefundene Script mal als txt-Datei gewandelt, wer will kann hier einen Blick darauf werfen: Klick

Meine Fragen an die Profis hier:
1. Macht PAE unter WIN10 32bit Sinn oder können Instabilitäten, insbesondere nach kumulativen Updates usw. auftreten?
2. Falls PAE sinnvoll ist, ist das Script soweit ok?

Mir ist klar, dass diese Geschichte ein echtes Luxusproblem ist und ich kann alles lassen wie es ist, aber ich finde, selbst wenn man nur 4GB RAM verbaut hat, wäre es schön, wenn diese möglichst weitgehend genutzt werden könnten.

Für eure Mühe und Aufklärung bedanke ich mich im Voraus.

Beste Grüße
OL-DIE

Ich würde Ram aufrüsten auf 8 oder 16gb und die 64bit version von Windows 10 nehmen. Aus folgendem Grund:

pae ist ein trick um zusätzlich adressregister zu bekommen und so mehr als 4gb adressraum zu haben (sowas wie ein zusätzliches feature). Man sollte beachten dass es nicht wenige treiber gibt die bei nutzung von pae oberhalb der 4gb adressierungsgrenze probleme machen, gerade im desktopbereich. Es gibt auch vereinzelt programme die das aus dem tritt bringt.

Sonst hätte ja jedes ältere 32bit OS den erweiterten Adressraum nutzen können, was aber nicht so ist.

Unterm Strich eine eher fragwürdige Bastelei. Geh auf 64bit und gut ist Denn was mir noch nachträglich dazu eingefallen ist: Selbst wenn die oben genannten dinge nicht eintreten sollten, ist Windows noch immer kein Open source OS. Das heißt ich könnte mir gut vorstellen wenn Microsoft da was mitkriegt dass du deren System verändert hast oder darin eingegriffen hast, die dir ganz schnell die Lizenz ungültig stempeln könnten. Wie pingelig da Microsoft ist kann ich zwar nicht sagen, auch nicht auf anhieb wie tief der eingriff genau ist, aber mir wäre es das Risiko nicht wert.

OL-DIE hat geschrieben: Mo 25. Jan 2021, 13:48 mit einem Script aus dem Internet

tapfer

zumindest die ganzen 4GB solltest du mit der original-MS-boot-Option nutzen können, wenn der Prozessor mitspielt ...

da sind Probleme (wie etwa von @Chris76 angesprochen) dann zwar unwahrscheinlicher, aber natürlich auch nicht zuverlässig auszuschliessen

Indianer hat geschrieben: Mo 25. Jan 2021, 14:42

OL-DIE hat geschrieben: Mo 25. Jan 2021, 13:48 mit einem Script aus dem Internet

tapfer ...

Hallo,

als Ü60, der mit FORTRAN 4, Sinclair ZX 81, DOS 2.x, WIN 3.1, WIN95, WIN98SE, WIN XP usw. aufgewachsen ist bin ich schon einiges gewohnt.



Vor allem gilt eines: Immer mindestens eine bootfähige Sicherheitskopie des kompletten Systems anfertigen...

Früher auf ZIP-Disketten, heute mache ich das mit einer externen Hardwarelösung.

Vermutlich werde ich das System lassen wie es ist (es funktioniert ja alles gut), sollte der Rechner irgendwann Hardwareprobleme zeigen, so ist die 64-bit-Version wahrscheinlich eine gute Lösung.

Beste Grüße
OL-DIE

War da nicht was, das die 32 bit Programme dann trotzdem nur 32 Bit Adressierung nutzen können, man also nur bis zur 4GB grenze den Speicher Anwendungsseitig nutzen kann? Ok alles darüber könnte Windows nutzen und entsprechend auch weniger in die Pagefile auslagern. Das ist dann das was weniger Festplattenzugriff bringen würde. Ein gewisses Risiko bei den Treibern bleibt bestehen.

Gruß joe

Hallo OL-DIE, hast du mal im Museum gefragt, ob sie deinen PC haben wollen

joe.i.m hat geschrieben: Mo 25. Jan 2021, 16:10War da nicht was, das die 32 bit Programme dann trotzdem nur 32 Bit Adressierung nutzen können, man also nur bis zur 4GB grenze den Speicher Anwendungsseitig nutzen kann?

Richtig.

Auch wenn dein Rechner noch soweit läuft, ist die Frage, wie lange noch? Ich würde da ehrlich gesagt nichts mehr investieren.

Bei meinem i5-4570 von 2014 dachte ich auch, dass mich dieser noch einige Jahre als Büro-PC begleiten würde. Es häuften sich aber die Abstürze, sogar im Leerlauf. Letztlich brachte ein Mainboardtausch samt Prozessor und RAM Abhilfe, ich brauchte nicht einmal das Betriebssystem neu installieren. Der einzige Haken bestand darin, dass das erste Mainboard nicht funktionierte und die Reklamation 14 Tage dauerte.

Und nach mehreren Intel-CPUs bin ich jetzt wieder auf AMD umgestiegen

joe.i.m hat geschrieben: Mo 25. Jan 2021, 16:10 War da nicht was, das die 32 bit Programme dann trotzdem nur 32 Bit Adressierung nutzen können, man also nur bis zur 4GB grenze den Speicher Anwendungsseitig nutzen kann? Ok alles darüber könnte Windows nutzen und entsprechend auch weniger in die Pagefile auslagern. Das ist dann das was weniger Festplattenzugriff bringen würde. Ein gewisses Risiko bei den Treibern bleibt bestehen.

Gruß joe

Hallo,

ich sehe das ebenso. Und ja, das Risiko mit neuen Treibern, die mir WIN10 irgendwann unterjubelt, ahne ich ebenfalls. Die Installation des Patches ging unglaublich reibungslos. Wie sagt man so schön: Dann steckt der Fehler tiefer.
Es gab aber kein Problem mit dem Defender oder anderen Tools, die Schädlinge aufspüren.



@Gerald:

Auch du hast Recht, irgendwie mag ich das alte Zeug. Erst kürzlich habe ich einen alten Drucker (HP Laserjet 5P) an meinem System zum Laufen gebracht. Das Teil ist unglaublich robust und schwer und bei pdf-Ausdrucken langsam wie eine Schnecke. Stammt aus den frühen 90ern. Genau mein Ding. Unter WIN XP waren die entsprechenden Treiber vorhanden, für WIN 10 musste ich lange suchen. Über USB-Port am Rechner und ein entsprechendes Interface zum Parallelport des Druckers hat es dann geklappt. Jetzt suche ich noch passende EDO-RAMs um den LJ 5P etwas zu beschleunigen ...

Beste Grüße
OL-DIE

Hallo OL-DIE, so alte Hardware könnte natürlich auch ein triftiger Grund sein, beim 32bit-Windows zu bleiben - möglicherweise funktioniert so ein historischer Treiber unter 64bit nicht mehr. Aber ich würde mich auch fragen, ob es sinnvoll ist, mir so eine alte Feinstaubschleuder (*) ins Arbeitszimmer zu holen.

(*) Das ist ein Schuss ins Blaue, nicht nachgeprüft.

Hallo Gerald,

die Toneremissionen sind natürlich ein Argument. Aber eine Staub- oder Geruchsentwicklung im Zusammenhang mit dem Drucker ist mir noch nicht aufgefallen.

Andererseits rauche ich nicht und vermeide das Einatmen von Stäuben beim Heimwerken (Maske), von daher betrachtet bin ich nicht ängstlich. Außerdem bin ich deutlich über 60, da steigen die Lebensrisiken ohnehin an.




Beste Grüße
OL-DIE