Guten Morgen,
eine 702 S2 kostet 4000€

aber das kann ja die Physik nicht austricksen...
Mein Interesse an "Hi-Fi" ist relativ frisch und begann mit der AS-225 für den TV-Ton.
Ich lese aber momentan gerne hier im Forum mit und auch außerhalb von Nubert les ich ab und an Artikel..
Meine Zusammenfassung zur Verstärkerleistung und Lautstärke: Es hängt am
Kennschalldruck eines Lautsprechers.
Ich hatte auch bisher nie verstanden wieso man Röhrenverstärker mit 2x8Watt baut. Die dazu auch noch schweineteuer sein können...
Der Clou ist, es gibt Lautsprecher mit Kennschalldruck über 100dB/W/m die genau dafür gemacht sind.
10dB mehr Pegel empfindet der Mensch als doppelt so laut
um 10dB mehr Pegel zu generieren, benötigt man 10mal(!) so viel Leistung (am Verstärker)
Heist ein LS mit "Wirkungsgrad" 80dB bekommt 100Watt, dann braucht ein LS mit Wirkungsgrad 90dB nur 10 Watt um gleich Laut zu spielen...
Um doppelt so laut zu spielen, braucht man beim 80er schon 1kW und beim 90 "nur" 100 Watt...
Die B&W haben einen Wirkungsgrad von 90dB (1 Watt nötig) --> bei 130 Watt zufuhr (ich rechne mal mit 100Watt, bequemer im Kopf zu rechnen) hat man also 110dB Schalldruck (100 fache Leistung ist +20dB, gesundheitsschädlich)
Die X6000 ist wohl mit der nuLine 284 vom Wirkungsgrad vergleichbar (meine Unterstellung)
Diese hat ca. 85dB Kennschalldruck (3dB mehr muss die Leistung verdoppelt werden)
Sprich um auf 91dB zu kommen (+6dB, also vervierfachen) brauchen wir schon 4 mal soviel Leistung.
Um auf 101dB zu kommen nochmal 10x soviel.... und für 111dB nochmal Faktor 10.
Sprich das logarithmische Zeug ist echt ein Schweinehund und Wattzahlen sagen eigentlich
nichts aus!
Weder zur maximalen Lautstärke noch zur Klanggüte.
Jetzt könnte man meinen, warum bauen wir dann nicht einfach alle Lautsprecher mit extrem hohen Kennschalldruck?
Die Krux an der Sache sind (wie meist) die Kosten. Es ist sehr aufwändig "gute Linearität" bei hohem Wirkungsgrad zu erzeugen. Und da heutzutage Verstärkerleistungen auch im kW-Bereich nix unrealistisches mehr sind, warum nicht gut klingende LS kreieren mit "relativ geringem" Aufwand (auch kompakte Abmaße) und dafür lieber etwas mehr Power spendieren. In Summe das "bessere(?)" Konzept. (zumindest für die breite Masse. Ich denke Röhrenverstärker werden trotzdem von dem ein oder anderen noch gekauft)
Das zweite ist Membranfläche.
Die verhält sich wie mit dem Hubraum. Kleine Boxen die viel Bass bringen müssen, haben keinen guten Wirkungsgrad und brauchen ordentlich Dampf als Leistungszufuhr. (Sprich lieber nuBox 383 anstelle 313, die Krux: wenn dafür Platz ist.)
Da haben die B&W dann noch den zusätzlichen Vorteil.
Am Ende des Tages muss eben der LS und der Verstärker zusammenpassen, was bei Aktiven wohl am besten gegeben ist.
Die "richtigen" LS an einem 2x8 Watt Röhrenverstärken können vermutlich auch mit deinem Nachbar mithalten.
Ich hab leider noch keine Liste gefunden, in der bestimmte Hersteller oder dessen Modelle nach Wirkungsgrad und Preis gefiltert werden können.... Vielleicht gibt es ja Wirkungsgrad gute LS (>90dB) auch bezahlbar, dann reicht ein Verstärker mit paarmarkfufzig Watt auch locker aus um das Trommelfell zu malträtieren. Die müssen aber dann auch trotzdem gut klingen, ist meine Forderung...
Nubert ist mit 84 bis 88 dB Kennschalldruck in seinem Sortiment aber in guter Gesellschaft. Von Canton über Dali bis Elac nehmen die sich wenig.
Man darf nur nicht unterschätzen, das zwischen 84 und 88dB hald ein riesen(!) Unterschied in der nötigen Verstärkerleistung liegt. (in dem Fall mehr als die doppelte Anzahl an Watt)
Falls ich irgendwas falsch habe bitte um Berichtigung! Ich lerne gern dazu.
Gruß