Nubert Lautsprecher, HiFi- und Surround-Elektronik

Ich habe seit 4 Monaten das besagt Gerät in Betrieb und seit ein paar Tagen lässt sich ein "Surren" aus dem vorderen Bereich des AVC's feststellen. Das Störgeräusch ist nur örtlich aus dem AVC zu hören, nicht aus den Boxen. Meine Denon AVR x1300W ist im Gegensatz dazu leise bzw. stumm. Das Gerät ist in Österreich noch in Gewährleistung und ich müsse es zum MediaMarkt bringen um es inspizieren/reparieren zu lassen. Ich möchte nur vorab wissen, ob wer mit solchen Problemen zu kämpfen hatte und mir ev. sagen kann wie das letztendlich ausgeht. Vielen Dank im voraus.

Hallo!

Was genau meinst du mit "Surren"? Das könnten einerseits bewegte Teile sein (Lüfter), oder auch passive elektrische Bauteile (meist Spulen, aber auch Kondensatoren wären möglich, die nicht (mehr) akustisch entkoppelt sind und mit der Eigenfrequenz schwingen). Um den Urheber zweifelsfrei festzustellen, kommst du nicht umhin, das Gehäuse zu öffnen (also aufschrauben des AVR) und nachzuschauen, ob der Lüfter nicht rundläuft oder das Störgeräusch doch von woanders kommt.

Ist der Transformator, der sitzt bei meinem 3600h genau an der gleichen Stelle und surrt genauso.
Zwei mal bei Denon reklamiert: beim ersten Mal zurückgekommen mit "kein Fehler feststellbar", beim 2. Mal wurde der Transformator getauscht, und dann hatte ich zum dunklen Surren noch ein helles Sirren, das in der halben Wohnung zu hören war.

Also selbst ist der Mann, ich kannte ein ähnliches Problem von meinen wassergekühlten PCs, wenn die Pumpe nicht ordentlich vom Gehäuse entkoppelt ist.
Heb den AVR mal an, und Du wirst hören, wie sich das Problem gleich verbessert.

So habe ich es in den Griff bekommen:
1) Selbstklebende Pads aus Zellkautschuk unter die Gerätefüsse geklebt (Verbesserung ca. 40%)
2) Ja, ich weiß, nicht empfehlenswert, aber das Surren macht einen echt krank und Denon ist unfähig, das selber und besser zu lösen:
Gerät aufgemacht und 2 der 4 Schrauben, mit dem der Trafo am Gehäuseboden verschraubt ist, gelöst. Zellkautschukpads druntergeklebt zum (einseitigen) Entkoppeln. Die beiden verbliebenen Schrauben ganz leicht gelockert, so dass die Verbindung zum Boden nicht mehr ganz so "hart" ist und die Vibrationen weniger gut übertragen werden. Die Schrauben mit Sekundenkleber fixiert, so dass sie sich nicht noch weiter lösen können.
Danach ist das Brummen so gut wie weg.
Die 2 Schrauben halten den Trafo im Gehäuse an Ort und Stelle.
Nochmals, mir ist bewußt, dass das keine tolle Lösung ist, aber es ist eine funktionierende Lösung, und das ist mehr als Denon zu bieten hat.

Celsi_GER hat geschrieben: ↑Di 27. Apr 2021, 17:33 Die 2 Schrauben halten den Trafo im Gehäuse an Ort und Stelle.

Zumindest eine Weile.

Ja, ich weiß was Du meinst. Am Anfang war es auch echt schwierig, sich umzugewöhnen: Ich kann den AVR jetzt nicht mehr zum Snowboarden mitnehmen und kann ihn jetzt auch nicht mehr, wie viele es so gerne machen, im laufenden Betrieb auf den Kopf drehen... aber man muss halt lernen, Abstriche zu machen, wenn man es brummfrei haben will. Zumindest bei DENON.

Auch starr an einem Ort stehend könnte sich der Trafo mit der Zeit aus der Verankerung lösen (stomdurchflossene Leiter erzeugen mechanische Kräfte gegenüber Permanent- oder Elektromagneten). Ein mit 50 Hz betriebener Trafo wird dann zu einem winzigen "Rüttler". Ich würde zur Sicherheit alle paar Monate die verbliebenen zwei Schrauben überprüfen und ggf. festziehen.

Es reicht nicht, das ich die beiden verblieben Schrauben mit Loctite fixiert habe?

Celsi_GER hat geschrieben: ↑Mi 28. Apr 2021, 10:20 Es reicht nicht, das ich die beiden verblieben Schrauben mit Loctite fixiert habe?

Das sollte in der Tat eine ganze Weile halten. Loctite ist aber kein Sekundenkleber, der braucht eine Weile zum Aushärten. Das Sicherheitsdatenblatt liest sich allerdings schlimmer als jeder Beipackzettel von Medikamenten.

Ich hasse Loctite im Modellbau. Die meisten RTR Modelle sind dermaßen verklebt, da bekommt man einfach keine Schraube mehr gelöst mit einem 2mm oder 1.5mm Imbuss ^^.

In maßen und an großen Schrauben hilfreich raubt es mir an Mini-Schrauben oft den letzten Nerv - vor allem wenn die Schraube nicht gut erhitzt werden kann weil Sie direkt an Kunststoff kommt ^^.

Kennt da jemand einen Trick?!

Celsi_GER hat geschrieben: ↑Di 27. Apr 2021, 17:33 Die 2 Schrauben halten den Trafo im Gehäuse an Ort und Stelle.
Nochmals, mir ist bewußt, dass das keine tolle Lösung ist, aber es ist eine funktionierende Lösung, und das ist mehr als Denon zu bieten hat.

Ist das nicht etwas arm, daß man ein Gerät, dass so teuer ist noch nacharbeiten muss? Ehrlich mich schreckt es total ab, was ich hier über die Produktqualität vieler Geräte lesen muss.

Zum Brummen mal Generell: Ich weiß nicht, wie der intern genau aufgebaut ist, aber aus früheren Zeiten ist mir das Summen der Trafobleche (und bei höheren Stromstärken) der Windungen durchaus bekannt - jenachdem wie gut und genau gelegt und gewickelt wurde. Wenn der Trafo billig aufgebaut ist, hat er weiche Trennlagen, die die Windungen mit 50/60Hz arbeiten lassen, das Blech wiederum produziert die doppelte Frequenz, deren Phase sich bei hohen Lasten leicht verschiebt und mit der Grundwelle zu einem mini-Dreieck addiert. Das macht richtig Amplitude. Geräte die Schaltnetzteile haben, produzieren das nicht, dafür pfeiffen die Kondensatoren und Drosseln

Der beste Weg ist, den Trafo insgesamt weich zu lagern, also so zu befestigen, dass er möglichst keinen wirksamen Kontakt zum Gehäuse hat, weil das sonst als Resonator arbeitet. Bei Geräten, die den Anspruch haben, besonders leise zu sein, weil für Audio gedacht, sollte das so sein. Mischpulthersteller der Oberklasse können das so, dass man trotz annährend 500W für eine große Konsole nichts vom Trafo hört.