DAC Roll Off Filter und der NOS (No Oversampling) Modus
Verfasst: Fr 6. Aug 2021, 10:36
Hallo Allerseits,
die aktuelle Etappe meiner Hifi-Technik-Reise sind gerade Digital-Analog-Converter, bei denen es ja mitterweile eine groooße Fülle an Chips, Techniken und Gesamtlöstungen gibt - meist aus Fernost überraschenderweise, und gar nicht mal nur im "Billigbereich".
Eigentlich hatte ich mich damals damit beschäftigt, weil ich auf lange sicht etwas mit symmetrischen Verbindungen haben wollte. Da die riesigen fetten Audio-Prozessoren von Emotiva und Marantz jedoch den Rahmen sprengten, teuer waren und allgemein nicht so gute Eckdaten für das Geld hatten, hab ich mich erst mal auf Stereo-DACs reduziert, bis eines Tages jemand einen Multichannel-DAC rausbringt. Bisher gibt es da ja nur Okto Pro8, der aber auch sehr sehr lange Lieferzeiten und seinen eigenen Nachteile hat.
Anyway - zum Fadenthema.
So ganz unscheinbar versteckt in der Anleitung meines Gustard X16 DAC habe ich dann die Filtermodi entdeckt. Erst wusste ich damit nichts anzufangen, Delta-Sigma ist doch immer dasselbe in fertig, oder? Nach etwas googlen wurde mir dann klar, dass das als ziemlich elementares Thema der DA-Wandlung betrachtet werden kann.
Siehe hier in Kurz: https://www.likehifi.de/doityourself/hi ... bedeutung/
Sozusagen gibt es eine vielzahl an "Roll Off" Filtern, die den Ultraschallbereich dämpfen sollen, um Artefakte zu reduzieren und dabei auch mittels Rekonstruktion die Höhen wiederherstellen. Ein schneller ("fast") Filter ist die allgemeine Norm und ist wahrscheinlich in 95% aller Geräten standard. Nun gibt es jedoch einige DACs, die diesen Filter auswählbar machen.
Und was es nicht alles gibt.... "fast, super fast, slow, apodizing, linear phase, minimum phase" und Kombinationen derselbigen.
Jeder der Filter unterscheidet sich in unterschiedlichen Ausmaßen wohl in folgenden Aspekten:
- Darstellung der Transienten
- Dämpfung des Ultraschall-Bereichs
- Filtersteilheit am Frequenzeckpunkt
- Intermodulation
- Artefakte
- SNR und THD
Ein paar Bilder hier im Anhang.
Nun gibt es noch den besonderens NOS-Modus bei manchen DACs. Was macht dieser? Gar nichts, tatsächlich. Dort sind so ziemlich alle Filter vor dem Audioausgang abschaltet und das Signal wird wie abgetastet ohne wenn und aber ausgegeben. Und hier hatte ich schon längere debatten, warum das von Vorteil ist, mit Leuten, die absolut darauf behaaren, dass Rekonstruktions- und Dämpfungsfilter nötig sind.
Daher steht bei meiner kleinen Auflistung da oben die Darstellung der Transient in Fett da. Ich persönlich habe mich in den NOS-Modus fast schon verliebt, da hier Transienten annährend perfekt ohne Pre- und Post-Ringing dargestellt werden.
Es ist, also würde der "digitale Schleier" von der Musik fallen. Alles ist absolut natürlich und präzise, wenn auch mit minimalem Höhenabfall aufgrund mangelndem Rekonstruktionsfilter und annährung an Nyquist-Frequenz.
Ich vertrete sowieso die Meinung, dass Impulsantwort mehr für guten Klang macht als Frequenzverlauf. Denn an letzteres kann sich das Ohr und man selbst gewöhnen, an mangelnden oder schwammigen Impuls not so much.
Allerdings hab ich da fast von allen Seiten Gegenargumente bekommen, dass der Klang eigentlich nur schlechter werden kann, da Intermodulation, Artefakte, Amplitudenfehler blablabla. Und Messtechnisch mag das auch stimmen, aber warum klingt es dann so perfekt? Hier erst mal wieder ein weiteres Lob an die NV170, dass sie so etwas offen hörbar machen.
Wie hier zu lesen (auch beim obersten Eintrag in dem Bild im Anhang zu sehen) ist weiter unten beim Abschnitt über NOS zu sehen, dass der Transient aktustisch und messtechnisch wirklich annährend perfekt ist, dafür aber eben die besagten Artefakte auftreten. Wo dann die Frage ist, was stört einen eher: schwammige Transienten mit pre- und postringing oder etwas Rauschen im Ultraschallbereich, den man vielleicht wegen menschlicher Beschränkungen und Lautsprechergrenzen gar nicht wahrnehmen wird?
Uff, das ist doch etwas mehr ausgeartet, als ich es beabsichtigt habe. Was haltet ihr von dem Thema? Gehe ich da in Richtung Esotherik oder ist das eine Pro/Contra-Debatte, bei der es am Ende auf Vorlieben hinausläuft?
die aktuelle Etappe meiner Hifi-Technik-Reise sind gerade Digital-Analog-Converter, bei denen es ja mitterweile eine groooße Fülle an Chips, Techniken und Gesamtlöstungen gibt - meist aus Fernost überraschenderweise, und gar nicht mal nur im "Billigbereich".
Eigentlich hatte ich mich damals damit beschäftigt, weil ich auf lange sicht etwas mit symmetrischen Verbindungen haben wollte. Da die riesigen fetten Audio-Prozessoren von Emotiva und Marantz jedoch den Rahmen sprengten, teuer waren und allgemein nicht so gute Eckdaten für das Geld hatten, hab ich mich erst mal auf Stereo-DACs reduziert, bis eines Tages jemand einen Multichannel-DAC rausbringt. Bisher gibt es da ja nur Okto Pro8, der aber auch sehr sehr lange Lieferzeiten und seinen eigenen Nachteile hat.
Anyway - zum Fadenthema.
So ganz unscheinbar versteckt in der Anleitung meines Gustard X16 DAC habe ich dann die Filtermodi entdeckt. Erst wusste ich damit nichts anzufangen, Delta-Sigma ist doch immer dasselbe in fertig, oder? Nach etwas googlen wurde mir dann klar, dass das als ziemlich elementares Thema der DA-Wandlung betrachtet werden kann.
Siehe hier in Kurz: https://www.likehifi.de/doityourself/hi ... bedeutung/
Sozusagen gibt es eine vielzahl an "Roll Off" Filtern, die den Ultraschallbereich dämpfen sollen, um Artefakte zu reduzieren und dabei auch mittels Rekonstruktion die Höhen wiederherstellen. Ein schneller ("fast") Filter ist die allgemeine Norm und ist wahrscheinlich in 95% aller Geräten standard. Nun gibt es jedoch einige DACs, die diesen Filter auswählbar machen.
Und was es nicht alles gibt.... "fast, super fast, slow, apodizing, linear phase, minimum phase" und Kombinationen derselbigen.
Jeder der Filter unterscheidet sich in unterschiedlichen Ausmaßen wohl in folgenden Aspekten:
- Darstellung der Transienten
- Dämpfung des Ultraschall-Bereichs
- Filtersteilheit am Frequenzeckpunkt
- Intermodulation
- Artefakte
- SNR und THD
Ein paar Bilder hier im Anhang.
Nun gibt es noch den besonderens NOS-Modus bei manchen DACs. Was macht dieser? Gar nichts, tatsächlich. Dort sind so ziemlich alle Filter vor dem Audioausgang abschaltet und das Signal wird wie abgetastet ohne wenn und aber ausgegeben. Und hier hatte ich schon längere debatten, warum das von Vorteil ist, mit Leuten, die absolut darauf behaaren, dass Rekonstruktions- und Dämpfungsfilter nötig sind.
Daher steht bei meiner kleinen Auflistung da oben die Darstellung der Transient in Fett da. Ich persönlich habe mich in den NOS-Modus fast schon verliebt, da hier Transienten annährend perfekt ohne Pre- und Post-Ringing dargestellt werden.
Es ist, also würde der "digitale Schleier" von der Musik fallen. Alles ist absolut natürlich und präzise, wenn auch mit minimalem Höhenabfall aufgrund mangelndem Rekonstruktionsfilter und annährung an Nyquist-Frequenz.
Ich vertrete sowieso die Meinung, dass Impulsantwort mehr für guten Klang macht als Frequenzverlauf. Denn an letzteres kann sich das Ohr und man selbst gewöhnen, an mangelnden oder schwammigen Impuls not so much.
Allerdings hab ich da fast von allen Seiten Gegenargumente bekommen, dass der Klang eigentlich nur schlechter werden kann, da Intermodulation, Artefakte, Amplitudenfehler blablabla. Und Messtechnisch mag das auch stimmen, aber warum klingt es dann so perfekt? Hier erst mal wieder ein weiteres Lob an die NV170, dass sie so etwas offen hörbar machen.
Wie hier zu lesen (auch beim obersten Eintrag in dem Bild im Anhang zu sehen) ist weiter unten beim Abschnitt über NOS zu sehen, dass der Transient aktustisch und messtechnisch wirklich annährend perfekt ist, dafür aber eben die besagten Artefakte auftreten. Wo dann die Frage ist, was stört einen eher: schwammige Transienten mit pre- und postringing oder etwas Rauschen im Ultraschallbereich, den man vielleicht wegen menschlicher Beschränkungen und Lautsprechergrenzen gar nicht wahrnehmen wird?
Uff, das ist doch etwas mehr ausgeartet, als ich es beabsichtigt habe. Was haltet ihr von dem Thema? Gehe ich da in Richtung Esotherik oder ist das eine Pro/Contra-Debatte, bei der es am Ende auf Vorlieben hinausläuft?