B-70 mit leichter Badewanne?
Verfasst: Mi 20. Okt 2021, 20:06
Hallo zusammen,
ich schaue mir gerade den neuen Test in stereoplay zur neuen nuBoxx B-70 an. Grundsätzlich lese ich gerne solche Tests. Bei diesem hier kommen mir doch einige Fragen auf, zur Box und auch zum Test selber.
https://www.nubert.de/downloads/test-20 ... eoplay.pdf
Vorab: ich besitze mittlerweile selber zwei Modelle der neuen nuBoxx-Reihe (B-40 und B-60), die ich beide für gelungene Weiterentwicklungen der entsprechenden Vorgängermodelle halte. Die B-70 habe ich bisher nicht gehört. Von daher: alles nur Genörgel ohne Praxisbezug!
Beim Test ist mir zunächst der Frequenzgang auf Achse (rote Linie) aufgefallen: das sieht ja nach viel Bass und viel Höhen aus! Beides wird auch im Text erwähnt. Ist das Absicht? Das hebt sich ja deutlich von entsprechenden Messungen/Abstimmungen vergleichbarer Modelle der höheren Serien (z.B. nuLine 284 und nuVero 110) als auch der Vorgängerserie (nuBox 683) ab. Ist das das neue „ehrliche Klangideal“, dem die höheren Serien mittelfristig folgen werden, oder wurde die Einsteigerserie absichtlich etwas „knalliger“ abgestimmt?
Ebenfalls auffällig: die Messung unter 30 Grad (blaue Kurve) geht zwischen 1.500 Hz und 3.000 Hz ca. 3,5db bergauf. Sollte nicht gerade ein möglichst monotones, gleichmäßiges Bündelungsverhalten ein Vorteil der 3-Wege-Technik sein? Die Messung der B-40 in der Schwesterzeitschrift Audio sah hier aller Theorie zum Trotz nicht schlechter aus, eher im Gegenteil. Auch beim Klirrverlauf bei 100dB (rote Kurve) sieht die kleine B-40 minimal besser aus. Was messen die da?
Im Text wird mit Bezug auf Entwickler Thomas Bien geschrieben, dass die zwei 18er tiefer und lauter spielen als die drei 22er der alten 683. Tiefer mag sein, lauter erscheint mir physikalisch unmöglich, wenn man die Membranflächen und Hubmöglichkeiten betrachtet. Die stereoplay Messung des Maximalpegels (101dB) bestätigt dies dann auch recht deutlich (die 683 kam auf stabile 111dB). Trotzdem gibt es im Bereich „Grenzdynamik“ dann satte 13 Punkte, wo es eine nuLine 334 mit ihren drei 18er Tieftönern und 106db Maximalpegel nur 11 Punkte gab. Puh, wer würfelt da die Punkte aus? Sicher, das sind Bereiche, die für die meisten Anwendungen nicht praxisrelevant sind, weil es in beiden Fällen „genug“ ist. Aber wenn schon bewerten, dann bitte irgendwie nachvollziehbar.
Nochmal kurz zur B-70, die ja nichts für den Test kann: Wenn die wirklich so bassgewaltig ist, hinterlässt die 683 dann doch eine Lücke für alle die gerne etwas mehr Membranfläche und hohen Wirkungsgrad im nur mittelgroßen Raum und ohne DSP Entzerrung genießen wollen. Die 683 (Baujahr 2016) ist in neutral-Stellung eher schlank abgestimmt und funktioniert auch in normalen Räumen!
Viele Grüße
Christian
ich schaue mir gerade den neuen Test in stereoplay zur neuen nuBoxx B-70 an. Grundsätzlich lese ich gerne solche Tests. Bei diesem hier kommen mir doch einige Fragen auf, zur Box und auch zum Test selber.
https://www.nubert.de/downloads/test-20 ... eoplay.pdf
Vorab: ich besitze mittlerweile selber zwei Modelle der neuen nuBoxx-Reihe (B-40 und B-60), die ich beide für gelungene Weiterentwicklungen der entsprechenden Vorgängermodelle halte. Die B-70 habe ich bisher nicht gehört. Von daher: alles nur Genörgel ohne Praxisbezug!
Beim Test ist mir zunächst der Frequenzgang auf Achse (rote Linie) aufgefallen: das sieht ja nach viel Bass und viel Höhen aus! Beides wird auch im Text erwähnt. Ist das Absicht? Das hebt sich ja deutlich von entsprechenden Messungen/Abstimmungen vergleichbarer Modelle der höheren Serien (z.B. nuLine 284 und nuVero 110) als auch der Vorgängerserie (nuBox 683) ab. Ist das das neue „ehrliche Klangideal“, dem die höheren Serien mittelfristig folgen werden, oder wurde die Einsteigerserie absichtlich etwas „knalliger“ abgestimmt?
Ebenfalls auffällig: die Messung unter 30 Grad (blaue Kurve) geht zwischen 1.500 Hz und 3.000 Hz ca. 3,5db bergauf. Sollte nicht gerade ein möglichst monotones, gleichmäßiges Bündelungsverhalten ein Vorteil der 3-Wege-Technik sein? Die Messung der B-40 in der Schwesterzeitschrift Audio sah hier aller Theorie zum Trotz nicht schlechter aus, eher im Gegenteil. Auch beim Klirrverlauf bei 100dB (rote Kurve) sieht die kleine B-40 minimal besser aus. Was messen die da?
Im Text wird mit Bezug auf Entwickler Thomas Bien geschrieben, dass die zwei 18er tiefer und lauter spielen als die drei 22er der alten 683. Tiefer mag sein, lauter erscheint mir physikalisch unmöglich, wenn man die Membranflächen und Hubmöglichkeiten betrachtet. Die stereoplay Messung des Maximalpegels (101dB) bestätigt dies dann auch recht deutlich (die 683 kam auf stabile 111dB). Trotzdem gibt es im Bereich „Grenzdynamik“ dann satte 13 Punkte, wo es eine nuLine 334 mit ihren drei 18er Tieftönern und 106db Maximalpegel nur 11 Punkte gab. Puh, wer würfelt da die Punkte aus? Sicher, das sind Bereiche, die für die meisten Anwendungen nicht praxisrelevant sind, weil es in beiden Fällen „genug“ ist. Aber wenn schon bewerten, dann bitte irgendwie nachvollziehbar.
Nochmal kurz zur B-70, die ja nichts für den Test kann: Wenn die wirklich so bassgewaltig ist, hinterlässt die 683 dann doch eine Lücke für alle die gerne etwas mehr Membranfläche und hohen Wirkungsgrad im nur mittelgroßen Raum und ohne DSP Entzerrung genießen wollen. Die 683 (Baujahr 2016) ist in neutral-Stellung eher schlank abgestimmt und funktioniert auch in normalen Räumen!
Viele Grüße
Christian