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Umzug der ARD Hörfunkprogramme auf ASTRA Satellit

Verfasst: Sa 15. Jan 2022, 11:11
von OL-DIE
Hallo,

normalerweise bin ich im Meckerthread nicht so häufig unterwegs, aber nun möchte ich mal meinen, global gesehen kleinen Ärger, loswerden.

:evil:

An meiner HiFi-Anlage benutze ich seit vielen Jahren einen Satellitenempfänger mit eigener Empfangsschüssel nur für Radioprogramme. Ich könnte diese natürlich auch über meinen Streamer Cambridge CXN V2 via Internet hören, aber mit dem Satellitenempfänger geht es schneller.

So, und genau am 14.12.2021 begann der Ärger. Einschalten, wollte BR24 hören, aber es kam nur eine schnöde Ansage in Dauerschleife, dass „ die ARD zum 14.12.2021 sämtliche Hörfunkprogramme auf dem Astra-Satellitensystem via 19.2° Ost auf neue Frequenzen umgestellt hat … bla bla bla …. Sendenorm auf DVB-S2… bla bla bla …. LC-AAC … Sendersuchlauf solle gestartet werden …“ ???

Das kam für mich völlig überraschend und somit unerwartet.

Als Satellitenempfänger, nur für Radio, nutzte ich jahrelang zur vollen Zufriedenheit einen Kathrein UFS 702:

Bild

Dieser kann analoge und digitale Audiosignale ausgeben. Über Cinch habe ich den Receiver analog an meinen Vollverstärker angeschlossen. Mit der Tonqualität war ich durchaus zufrieden.

Ich habe den Kathrein aus der Anlage genommen, an den Fernseher angeschlossen, Sendersuchlauf gestartet – aber alle ARD-Rundfunkprogramme konnte ich nicht mehr empfangen! Die anderen Stationen und Privatsender blieben weiterhin hörbar, aber ARD war und ist akustisch tot.

Die Recherche im Internet ergab folgendes: -> Klick <-

Sehr ärgerlich, insbesondere deshalb, weil gemäß der o.g. Informationsquelle folgender Sachverhalt zugrunde liegt (Zitat):

„Außerdem führt die ARD in diesem Zuge erstmalig den Audiocodec LC-AAC für den Sat-Empfang ein. Dieser ist zwar schon seit 2012 auch für die Satellitenübertragung vorgesehen, wurde aber bisher nie benutzt. Leider kam diese Umstellung auch für die Industrie, die erst im April 2021 informiert wurde, überraschend.“

Und warum das Ganze? Kostenersparnis? Zitat:

„Schlechtere Audioqualität und weniger Infos. Möglich ist zudem, dass die Klangqualität leidet. Denn im Gegensatz zum bisherigen AC3 kann der modernere DVB-S2 die massive Datenreduzierung nicht auffangen. Außerdem entfallen Zusatzinfos wie Titel, Interpret oder Plattencover. Dafür spart die ARD allerdings die Kosten für einen kompletten Transponder ein (schätzungsweise 2,5 Millionen € im Jahr).“

So, und jetzt kann ich sehen, wie ich zu einem DVB-S2-Receiver mit, und das ist entscheidend, LC-AAC-Codec komme.

Man könnte es auch so formulieren: Damit die ARD sparen kann, dürfen die Gebührenzahler auf eigene Kosten neue Geräte kaufen und auf die Zusatzinformationen im Display sowie möglicherweise auf Audioqualität verzichten, wenn sie über Satellit empfangen wollen. Wobei die neuen Geräte, welche den genannten Standard unterstützen und analoge Audiosignale über Cinch ausgeben, rar sind.

Für mich ärgerlich.

Ach ja, gut dass ich noch ein Röhrenradio mit UKW-Empfangsteil aus den 50ern im Wohnzimmer stehen habe, das wärmt nicht nur, sondern empfängt auch noch …

:sweat:

:wink:

Beste Grüße
OL-DIE

Re: Umzug der ARD Hörfunkprogramme auf ASTRA Satellit

Verfasst: Sa 15. Jan 2022, 12:13
von Weyoun
Das ist einerseits natürlich ärgerlich, doch ohne Sparen werden ARD und die anderen Öffis langfrisitg nicht ohne größere Entlassungswellen überleben können (dafür waren die Steigerungen der monatlichen Gebühren in den letzten Jahren einfach nicht hoch genug im Gegensatz zu den jährlich steigenden Betriebskosten).
OL-DIE hat geschrieben: Sa 15. Jan 2022, 11:11 Man könnte es auch so formulieren: Damit die ARD sparen kann, dürfen die Gebührenzahler auf eigene Kosten neue Geräte kaufen und auf die Zusatzinformationen im Display sowie möglicherweise auf Audioqualität verzichten, wenn sie über Satellit empfangen wollen.
Oder man formuliert es so: Damit die ARD den Sendebetrieb unverändert aufrechterhalten kann, dürfen die Gebührenzahler monatlich mehr löhnen. Auch das dürfte viele auf die Barrikaden bringen.

Generell sehe ich noch mehr Einsparpotential bei den Öffis: Endlich das SD-Programm komplett über Satellit abschalten! Da spart man in Summe mehr als einen einzigen Transponder.

Re: Umzug der ARD Hörfunkprogramme auf ASTRA Satellit

Verfasst: Sa 15. Jan 2022, 12:37
von David 09
Generell sehe ich noch mehr Einsparpotential bei den Öffis
Ich auch - zunächst bei den Personalkosten…und wer sich 24 Millionen alleine für ein Nachrichtenstudio leisten kann, dem kann es noch nicht sooooo schlecht gehen… :lol:

Re: Umzug der ARD Hörfunkprogramme auf ASTRA Satellit

Verfasst: Sa 15. Jan 2022, 12:58
von Chris 1990
Wenn ich jetzt schreiben würde was ich über die GEZ denke würde ich aus dem Forum fliegen . Daher ich zahle das alles nur damit es keinen Ärger gibt auch wenn ich es fast nicht nutze, aber gut darauf verzichten könnte .

Re: Umzug der ARD Hörfunkprogramme auf ASTRA Satellit

Verfasst: Sa 15. Jan 2022, 13:16
von S. Hennig
Von mir wirst du da nicht aus dem Forum geworfen 8)

@topic: aus Erfahrungen in unseren Ladengeschäften können wir nur Internetradios empfehlen: bessere Qualität und mehr Infos zum Programm

Re: Umzug der ARD Hörfunkprogramme auf ASTRA Satellit

Verfasst: Sa 15. Jan 2022, 13:46
von Paffi
S. Hennig hat geschrieben: Sa 15. Jan 2022, 13:16 aus Erfahrungen in unseren Ladengeschäften können wir nur Internetradios empfehlen: bessere Qualität und mehr Infos zum Programm
So schauts aus - FM/UKW, DAB+, Satellit brauchts alles nicht, wenn man Internet hat. TuneIn und fertig 8)

Re: Umzug der ARD Hörfunkprogramme auf ASTRA Satellit

Verfasst: Sa 15. Jan 2022, 13:50
von Weyoun
David 09 hat geschrieben: Sa 15. Jan 2022, 12:37 Ich auch - zunächst bei den Personalkosten…und wer sich 24 Millionen alleine für ein Nachrichtenstudio leisten kann, dem kann es noch nicht sooooo schlecht gehen… :lol:
Welches meinst du? Tagesschau/Tagesthemen, Heute, MoMa, MiMa?
Chris 1990 hat geschrieben: Sa 15. Jan 2022, 12:58 Wenn ich jetzt schreiben würde was ich über die GEZ denke würde ich aus dem Forum fliegen .
Zum Glück gibt es die GEZ seit 2013 nicht mehr. :wink:
Paffi hat geschrieben: Sa 15. Jan 2022, 13:46 So schauts aus - FM/UKW, DAB+, Satellit brauchts alles nicht, wenn man Internet hat. TuneIn und fertig 8)
Zumindest im Auto möchte ich UKW nicht missen. Mit 4 GByte an Datenvolumen für die SIM-Karte kommt man sonst schnell an seine Grenze. :wink:

Re: Umzug der ARD Hörfunkprogramme auf ASTRA Satellit

Verfasst: Sa 15. Jan 2022, 14:07
von Paffi
Weyoun hat geschrieben: Sa 15. Jan 2022, 13:50 Zumindest im Auto möchte ich UKW nicht missen. Mit 4 GByte an Datenvolumen für die SIM-Karte kommt man sonst schnell an seine Grenze. :wink:
Wieso bringst du denn jetzt Autos ins Spiel :lol: Da macht das noch Sinn bzw. DAB+ (wenngleich ich auch manchmal da Internetradio laufen habe).

Re: Umzug der ARD Hörfunkprogramme auf ASTRA Satellit

Verfasst: Sa 15. Jan 2022, 14:10
von Zweck0r
Weyoun hat geschrieben: Sa 15. Jan 2022, 13:50Mit 4 GByte an Datenvolumen für die SIM-Karte kommt man sonst schnell an seine Grenze. :wink:
Das reicht für 3 Tage am Stück mit 128 kbit/s :wink:

Re: Umzug der ARD Hörfunkprogramme auf ASTRA Satellit

Verfasst: Sa 15. Jan 2022, 14:15
von Weyoun
Paffi hat geschrieben: Sa 15. Jan 2022, 14:07 Wieso bringst du denn jetzt Autos ins Spiel :lol: Da macht das noch Sinn bzw. DAB+ (wenngleich ich auch manchmal da Internetradio laufen habe).
Weil UKW wohl nur aufgrund des Autoverkehrs noch nicht abgeschaltet wurde. DAB(+) ist abhängig davon, welche Autobahnen man fährt. Die A93 von Regensburg nach Hof sowie die A9 von Nürnberg nach Hof sind nicht gerade dafür bekannt, die höchste Signalstärke für DAB(+) zu haben. Daher schalte ich auf meinen Pendelfahrten fast immer vom DAB-Tuner auf den UKW-Tuner zurück. In den Großstädten selber ist der Empfang dagegen gut.
Zweck0r hat geschrieben: Sa 15. Jan 2022, 14:10 Das reicht für 3 Tage am Stück mit 128 kbit/s :wink:
Ja,
1) wenn man sonst nichts mit dem Smartphone im Monat tut und
2) wenn man keine Multi-SIM hat (bei mir teilen sich Smartphone, Tablet und das Auto-Entertainmentsystem die 4 GByte im Monat)