Nubert Lautsprecher, HiFi- und Surround-Elektronik

Servus,

erstmal danke, dass ich die Möglichkeit bekommen habe, die B-60 zu testen, in diesem Thread möchte ich über mein Kennenlernen mit den Lautsprechern, spontane Eindrücke und in weiterer Folge (hoffentlich ) über immer fundiertere Erkenntnisse berichten

nicht vernachlässigbaren Einfluss werden der Raum, die Aufstellung, der Hörplatz und die raumakustischen Maßnahmen nehmen, die ich also natürlich auch darstellen und ihre Weiterentwicklung (auch gestützt durch Messungen) beschreiben werde

hier soll in weiterer Folge ein Inhaltsverzeichnis (mit links) Platz finden, und irgendwann ( ) eine überschaubare "abschließende" Zusammenfassung einfügt werden

1. Raum, Aufstellung, Hörplatz, erste Akustikmaßnahmen
2. erste Messungen, räumliche Abbildung, Ortbarkeit, Tiefenstaffelung
3.
4.
usw, "work in progress"

über rege Anteilnahme würde ich mich natürlich freuen, immer her mit euren Kommentaren und Anregungen, ich will ja auch was lernen, und das Beste aus den B-60 herausholen, und das ist eine Menge, soviel kann ich auch nach kurzer Beschäftigung mit den neuen Boxxen schon verraten ...

Bin schon sehr gespannt. Neben der famosen 40 ist 60 die vielleicht spannendste Box aus der neuen Serie. Kam etwas zu spät, sonst hätte ich sie gern hier getestet.

also los, der Raum liegt im Dachgeschoss, Trockenausbau mit Steinwolledämmung, 5,7m breit, mit Schräge, Kniestockhöhe 0,8m, rechts eine Glasfront, rechts hinten ein Rücksprung, auch Glas, dann eine gepolsterte Tür, im Rücken und links sind Schiebetürunterschränke und raumhohe Bücherregale, die Tiefe ist also uneinheitlich mit 3,8 bis 5m
die Lautsprecher stehen 2m auseinander, 90cm vor der Kniestockwand, oben nach hinten angekippt um 10cm, Hörabstand ist jetzt 2,2m, die Blickrichtung ist so gut wie immer in den Laptop schräg nach unten, und genau dort soll sich dann die Bühne aufbauen, die LS sind hier schon etwa 15° eingedreht, siehe auch Frequenzgangmessung
hier gleich mal ein kleiner Ausflug ins Einspielen, die Erstinbetriebnahme nach Aklimatisierung war - vorsichtig ausgedrückt - ernüchternd, das Bild war so eng wie bei einem viel zu laut eingepegelten Center, nachdem das auch nach 2 Stunden nicht besser war, habe ich die LS eineinhalb Tage face to face einspielen lassen

ihr müsst das ja nicht glauben, aber es wurde deutlich besser, zwar nicht berauschend, aber schon mit brauchbarer Darstellung, so krass habe ich das auch noch nicht erlebt, wird wohl auch was mit der Schräge zu tun haben

Musiktip: Abraham Laboriel - Wassup

kein Titel den ich bisher groß hervorgehoben hätte, aber zufällig nach dem Aufbau der 2D-Sirrah-artigen Diffusoren und den Absorbern in den Spiegelpunkten angespielt, wow, unglaublich breites Bild seitlich über die Lautsprecher hinaus, und trotzdem gute Tiefe von der Grundlinie nach hinten, das ist bei zu diesem Zeitpunkt noch nicht eingedrehten Lautsprechern schon eine Überraschung, da braucht's Präzision weit über dem Preisniveau der B-60!
in dieser Frequenzgangmessung sieht man im Hochton bei nicht eingedrehten Lautsprechern (rot, variabel geglättet) den deutlich zu starken Abfall ab 5kHz, mit etwa 15° eingedrehten Lautsprechern (grün, psychoakustische Glättung) schaut das schon gleich besser aus, in meiner Situation scheint also doch "halbes" Eindrehen angesagt zu sein

dadurch geht bei mir auch die Überbreite der Abbildung in realistische Dimensionen, und die Ortbarkeit und Tiefenstaffelung wird nochmals exakter

arbeiten muss ich noch an den Frequenzgangabsenkungen, neben den Tälern bei 55, 100, 190 und 550Hz erst mal insbesondere bei 1,2kHz, das macht zwar auch die nervigste Trompete erträglich, aber da machen noch einige Reflexionen Matsch, das ist noch zu lahm ...
dafür sieht's beim Nachhall schon recht ordentlich aus, über weite Strecken 0,2s, nach unten nur wenig ansteigend, dann im Tiefbass auch ein schneller Abfall um zumindest 30dB in 0,3s, vorläufig ok ...
die Energieverteilung ist für den Anfang auch schon halbwegs gleichmäßig über der Frequenz, und hier sieht man auch noch beispielsweise den verzögernden Einfluss der "Schwäche" bei 1,2kHz, hab' aber noch keine Ahnung aus welcher Ecke das kommt, die B-60 ist es jedenfalls nicht, das steht schon mal fest


PS: bei 55 und 190Hz ist es grundsätzlich ähnlich, nämlich Absenkungen durch Reflexionen, die entsprechend verzögert ankommen, aber wie kann man die Senke ohne Verzögerung bei 100Hz erklären?

Klasse Bericht, mir den Bildern und Grafiken... Super!

Danke für den Bericht... beeindruckenden Messtechnik!! Aber ich verstehe die Freqenzmessung nicht richtig: für mich sieht die grüne Kurve so aus, als wäre der Bass mindestens 5dB zu laut? Ist das der Raum/Aufstellung? Oder ist da am Verstärker noch der Bass reingedreht ... wärst ja nicht der erste dem das passiert!

Viele Grüße
Christian

edit: gerade erst gesehen: die Hauptgitterlinien sind ja nur 5dB (und nicht 10dB), aber kommt mir immer noch relativ kräftig im Bass vor.

Ist jetzt schon spannend! Freue mich schon darauf, wie es weitergeht.

Interessant, dass der Hochton so abfällt. ​
Könnte die 100 Hz Senke etwas mit der wandnahen Aufstellung (oder den Brettern) zu tun haben?

Übrigens fantastischer Nachhall und ein beeindruckender Raum!

danke euch für die Blumen ...

@crz
im Vergleich mit zB einer "typischen" Harman-Raumzielkurve sieht's nicht so übel aus, bis auf die genannten Ansatzpunkte (vermutlich wegen Reflexionen bzw Aufstellung bzw Hörposition im Raum ) klingts auch schon ganz gut, sollte ich vielleicht auch mal sagen , aber da geht schon noch was, bevor dann abschließend ggf mit dem equalizer APO noch feingeschliffen wird @Aygoony
don't know, könnte aber einer der nächsten Versuche sein, den Wandabstand mal um vielleicht 20cm zu vergrößern

Klasse Bericht. Freu mich schon auf die weiteren Tests und Erkenntnisse. Bin echt gespannt. Toll zu lesen.

Da schließe ich mich gerne an: Toller Start, wir sind gespannt! Danke und Respekt für den Aufwand!

Ich hab damals die B-70 "getestet", ohne messtechnischen Schnickschnack...
Aber vielleicht kommen ja noch ein paar Zeilen, wie sich die Boxen von dir empfunden wirklich anhören.
Am Besten wäre immer ein direkter Vergleich mit ein paar Boxen aus Bestand finde ich jedenfalls.