Seite 1 von 2

Lautsprecher fürs Home-Office - Einmessen und Equalizer

Verfasst: Do 21. Jul 2022, 21:57
von Isenhard
Moin zusammen!

Ich hatte vor einiger Zeit wegen Lösungen für Stereo-Lautsprecher bei Kleinkindern angefragt - das hat noch etwas Zeit. Der Kleine ist seit 5 Tagen bei uns und die Wohnung ist auch kurz vorher gewachsen und zwar um ganze zwei Zimmer. Da das zweite Kind noch nicht einmal geplant ist, habe ich also ein Home-Office-Zimmer bekommen, ca. 9m^2 klein und quadratisch.

In der alten Wohnung hingen die Lautsprecher deutlich tiefer als auf dem Foto, eher auf Monitorhöhe. Das war aber oft unpraktisch, da ich dann die Laptops nicht öffnen und unter die Lautsprecher stellen konnte, daher jetzt auf Anraten meiner Frau die neue Höhe... Als Verstärker hat hier vorher eine kleine digitale 12V-Platine mit theoretischen 2x25W gedient. Da ich noch einen wirklich schicken Dual CV 1460 Verstärker aus den 80ern herumstehen hatte wollte ich ihn gerne nutzen, jetzt wo der Platz da ist. Die VU-Meter-Beleuchtung wird noch repariert. Leider war auch das keine gute Idee - klanglich bin ich zwar allemal zufrieden, aber optisch geht das einfach gar nicht und der Schreibtisch ist mir einfach zu voll.
Ich habe heute auch schon beim Ausfüllen von Anträgen wegen Kindergeld usw. gemerkt, dass hier kein Platz auf dem Schreibtisch ist. Gut, die Kassetten usw. kommen noch weg, sind ja gerade erst eingezogen und es ist noch nicht alles eingeräumt bzw. aufgebaut.

Auf jeden Fall muss ich hier etwas ändern. Die Lautsprecher nutze ich hauptsächlich zum Arbeiten, wobei hier immer Musik gehört wird oder Meetings stattfinden. Ansonsten kommt es ab und zu vor, dass ich auch etwas zocke. Zum Hörzimmer umfunktionieren möchte ich den Raum nicht, gleich nebenan ist das Kinderzimmer und da ich meistens nur abends richtig zum entspannten Musikhören komme passt das nicht. Dafür habe ich dann ja aber noch die Anlage im Wohnzimmer.

Nun schwirren mir einige Optionen im Kopf herum. Heute habe ich einfach mal meine Anker Soundcore 2 Bluetooth-Box benutzt und war damit eigentlich ganz zufrieden für die Hintergrundberieselung und bei Meetings. Zum Zocken könnte ich dann die Kopfhörer nehmen, wobei ich wirklich ungerne welche trage.
Die zweite Option wären die AS-125 (oder pro?), dann könnte ich mir den Verstärker sparen, würde die Wandhalter aber behalten und wieder etwas tiefer hängen - alles würde aufgeräumter aussehen und ich hätte trotzdem Top-Sound.
Die dritte Option wäre ein ganz kleiner Verstärker mit integriertem Bluetooth, das wäre nur ein Kabel mehr als bei den AS-125 aber dann hätte ich weiterhin diese klobigen Lautsprecher hier hängen...
Die AS-225 könnte ich zwar als Ablagefläche nutzen, aber klanglich wäre das auf dem Schreibtisch sicher schlechter als die AS-125 oder?

Ich bin echt unschlüssig, einerseits verbringe ich hier über 1/3 meines Tages und der gute Sound würde mir sicher auf Dauer gut tun von daher würden die 318€ auch nicht so sehr wehtun, andererseits könnte ich auch einen Mini-Amp für 50€ bestellen und wäre sicher auch glücklich.

Was meint ihr dazu? War jemand in einer ähnlichen Situation und kann mir eventuell noch Tipps oder Ideen geben?

Viele Grüße
Alexander

p.s. Die aktuellen Lautsprecher haben eine nach oben abstrahlende Passiv-Bassmembran, für wandnahe anbringung also recht gut geeignet. Die AS-125 haben ein Bassreflexrohr nach hinten, damit würde ich mir Nachteile reinholen, oder?

Re: Lautsprecher fürs Home-Office oder doch die alten behalten?

Verfasst: Do 21. Jul 2022, 23:16
von Chris 1990
Kann mir dort gut die BF 10 vorstellen mit einem Subwoofer in der Größe wie den AW 350-441, den Sub über Highlevel angeschlossen sollte ganz gut funktionieren, wüsste nicht welche aktiven Lautsprecher so flach sind.

Die AS 225 in einem unbehandeltem Raum mit 9 qm kann mit etwa 4-6 cm wandabstand ganz gut funktionieren, solange man nicht an der Rückwand sitzt sondern eher 70-150 cm entfernt, denn die Bässe sind dann recht ausgeprägt und die stimmwiedergabe leidet drunter, allerdings lässt sich das mit einem cinchkabel im Subout entschärfen, dort wird dann ein Highpass aktiviert der effektiv hörbar ab etwa 60 hz absenkt.

Re: Lautsprecher fürs Home-Office oder doch die alten behalten?

Verfasst: Fr 22. Jul 2022, 00:34
von Zweck0r
Da Du alte Klassiker anscheinend überholen kannst: Grundig MV 100.

China-Direktimporten traue ich nicht über den Weg, und diese neumodischen Billig-Miniverstärker habe ich noch nie bei seriösen deutschen Distributoren gesehen.
Isenhard hat geschrieben: Do 21. Jul 2022, 21:57Die AS-125 haben ein Bassreflexrohr nach hinten, damit würde ich mir Nachteile reinholen, oder?
Nein. Wenige cm Wandabstand reichen.

Re: Lautsprecher fürs Home-Office oder doch die alten behalten?

Verfasst: Fr 22. Jul 2022, 10:58
von EnricoDre
Ich habe den ziemlich gleichen Anwendungsfall und nutze die BF10 (ohne Sub). Die hängen in Ohrenhöhe schön flach an der Wand, nehmen keinen Platz auf dem Schreibtisch weg und der Klang ist absolut zufrieden stellend.

Gruß

Nachtrag: angesteuert wird das ganze von einem super kompakten AmpX, gerüchteweise soll es aber auch noch andere Kompaktverstärker geben.

Bild

Re: Lautsprecher fürs Home-Office oder doch die alten behalten?

Verfasst: Fr 22. Jul 2022, 11:49
von Kardamon
Ja genau, diese Lösung halte ich auch für die geeignetste für deine Schreibtisch-Situation.
BF-10 (es ragen keine Boxen auf Wandhalter zum Kopf hin)
ohne Sub ("...soll kein Hörzimmer werden...")

Als Amp würde ich einen sehr schmalen oder einen ganz kleinen wählen.
Mir fallen dazu zwei mögliche Ausführungsformen ein:

Die ganz kleine:
Project Audio Pre Box S2 Digital +
Project Audio Amp Box S3

Die sehr schmale:
NAD D3020v2
oder
den AmpX senkrecht aufstellen (falls Nubert dies wärmetechnisch erlaubt @S. Hennig )

Re: Lautsprecher fürs Home-Office oder doch die alten behalten?

Verfasst: Fr 22. Jul 2022, 13:00
von Indianer
der NAD hat nicht mal einen USB-Eingang ... und was bringen die (noch teureren) anderen in der genannten Anwendung beim genannten Anspruch? wenn man ohnehin alle Möglichkeiten am Notebook/PC hat?

würde ggf für die BF-10 einen SMSL A100 um einen Hunderter nehmen (von soundimports oder audiophonics), da brennt auch nix an ... :wink:

Re: Lautsprecher fürs Home-Office oder doch die alten behalten?

Verfasst: Fr 22. Jul 2022, 13:27
von Hänri
…oder ein Sabaj A3.
Aber bei Wandlautsprechern würde ich die Dali Oberon On-Wall nehmen :!:

Re: Lautsprecher fürs Home-Office oder doch die alten behalten?

Verfasst: Fr 22. Jul 2022, 13:51
von Kardamon
Indianer hat geschrieben: Fr 22. Jul 2022, 13:00 der NAD hat nicht mal einen USB-Eingang ... und was bringen die (noch teureren) anderen in der genannten Anwendung beim genannten Anspruch?
ad NAD D3020v2:
Oh, stimmt! Danke für den Hinweis.
Ich hatte den NAD D3020 (ohne v2) und der hatte noch einen USB-Eingang.

ad die anderen, teureren:
minimale Stellfläche

Ich ging davon aus, die Quelle ist ein PC mit USB Ausgang. Oder vielleicht doch Bluetooth? @Isenhard

Re: Lautsprecher fürs Home-Office oder doch die alten behalten?

Verfasst: Sa 23. Jul 2022, 21:53
von Isenhard
Moin zusammen und danke für die ganzen Tipps!

Ich hätte vielleicht noch ein paar Hinweise nennen sollen:

Einerseits ist das Budget limitiert, also bis zu 500€ wären in Ordnung gewesen, je weniger desto besser. Wenn, dann würde ich eher im Wohnzimmer aufrüsten.
Als Quelle dienen die beiden Laptops, um Kabelsalat zu vermeiden am liebsten also per Bluetooth verbunden.
Die Hörposition ist hauptsächlich auf dem Bürostuhl, nach hinten hin habe ich also noch reichlich Platz. Der Sessel dahinter wird von meiner Frau benutzt.

Die BF-10 finde ich auf jeden Fall sehr schick, das war übrigens auch eine Option für das Schlafzimmer wo anfangs der Beamer hängen sollte. Der kommt nun aber ins Wohnzimmer zusätzlich zum 40" kleinen TV.
Reichen denn die 80Hz (-3dB) der BF-10 aus, um angenehm Musik hören zu können? Einen Subwoofer würde ich mir ungerne anschaffen, irgendwie habe ich es bisher nicht richtig hinbekommen den anzubinden und ich glaube für den Anwendungsfalls wäre das einfach zu viel, wobei der neue XW-800 mich schon sehr reizt :D. Im Wohnzimmer haben mir die NL34 ohne XW-700 irgendwie besser gefallen.

Die Idee mit dem Grundig MV 100 ist auch gut aber da habe ich wieder den Nachteil, dass ich Bluetooth nachrüsten muss, das sind wieder ein Empfänger und zwei Kabel mehr. Heute sind zwei Regale dazu gekommen, dort würde der kleine Verstäker sicher hinpassen, mit Kabelkanälen bekommt man den auch unauffällig angeschlossen.
Bisher hatte ich halt eine 12V nackte Platine als Verstäker und das Misstrauen kann ich verstehen, daher habe ich immer eine schaltbare Steckdosenleiste benutzt ;).

Danke auch für die vielen Tipps zu Verstäkern, den AmpX habe ich ja selbst im Wohnzimmer und schon überlegt, ihn hierher zu verfrachten und ins Wohnzimmer den Dual hinzustellen, aber ich bin so faul geworden, die Fernbedienung muss inzwischen sein :D.

Die Dali Oberon On-Wall sind auch sehr schick und kommen sogar noch deutlich tiefer als die BF-10, sind aber schon etwas größer und teurer, schade eigentlich.

Ich bin das ganze noch einmal mit meiner Frau durchgegangen und schon bestellt: Das aktuelle Angebot der AS-125 (nicht pro) mit 318€ (Versandkosten fallen auch nicht an) ist einfach unschlagbar. Ich schaue einfach, ob mir das so gefällt, sowohl klanglich, als auch optisch. Falls nicht ist mein zweiter Favorit die BF-10 mit entweder dem SMSL A100 oder dem Sabaj A3, das wäre preislich gerade so noch drin. Die zweite Option würde sicher noch schicker aussehen, hätte aber ein paar Kabel mehr und wäre teurer. Die AS-125 sind schon deutlich kleiner als meine Bonsais.

Ich werde auf jeden Fall kommende Woche berichten wie es weitergegangen ist :).

An dieser Stelle noch einmal vielen Dank für die zahlreichen Tipps!

Viele Grüße
Alexander

Re: Lautsprecher fürs Home-Office oder doch die alten behalten?

Verfasst: So 24. Jul 2022, 09:20
von Carolite
Hallo, als erstes dachte ich auch an die Kombination BF10 und einen SMSL mit Bluetooth und Sub-Out (für evtl. späteres Aufrüsten). Ich weiß nicht wie audiophil es werden soll aber wenn ein IKEA in der Nähe ist wäre vielleicht auch ein Blick auf einen All-in-One Lösung ala Symphonisk Bilderrahmen eine Möglichkeit. Habe selbst keine Erfahrung dazu aber sieht nach einer cleanen Lösung aus und mit 2x180 Euro im Budget...

https://hifi.de/test/ikea-symfonisk-bil ... test-89219