Nubert Lautsprecher, HiFi- und Surround-Elektronik

Servus,
mit Hilfe und guten Tipps hier im Forum betreibe ich nun meine Nuline 102 mit ATM am Yamaha AS2000.
Bei der Frage zu Verstärkern kam aber auch immer die Empfehlung, die Raumakustik zu verbessern.
Damit habe ich nur wenig bis gar keine Erfahrung. Im Wohnzimmer mit TV, AVR mit Einmessung sowie Antimode muss sich das 5.1-System weitgehend den Gegebenheiten anpassen.
Im ausgebauten Dachgeschoss - siehe Fotos- sitze ich genau im Sweetspot, die beiden LS sind min. 80cm eher mehr von jeder Wand weg.
Mein subjektiver Höreindruck ist sehr gut, Bass dröhnt nicht, passt recht schön.
Da ich jedoch gar nichts messen kann, würde ich mich über Ratschläge freuen anhand des Fotos und der Skizze.
Wenn ich nichts ändern muss , wäre das natürlich ideal - in gewissem Umfang könnte ich aber schon auch was machen , falls notwendig.

https://ibb.co/bdy5Tcm
https://ibb.co/YNZXnPh

Danke fürs Drüberschauen und herzlicher Gruß
Martin

Hi Martin,
Du könntest versuchen die Lautsprecher weiter nach vorne zu ziehen. Platz hättest Du ja. Z.B. Lautsprecher auf 1/4 Raumlänge, Sitzplatz auf 3/4 Raumlänge. Abstand der LS zueinander gemäß Stereodreieck.
Ansonsten Absorber an Erstreflexionpunkten der Seiten und Decke.
Für den Bass braucht es dicke Absorber mit Fläche, aber durch die abgehangene Decke und Trockenbau-Wände kann bereits einiges geschluckt sein. Da bräuchte es Messungen zur besseren Beurteilung.

Stört Dich denn etwas?

Z.B. Lautsprecher auf 1/4 Raumlänge, Sitzplatz auf 3/4 Raumlänge.

Das sieht zwar seltsam aus, wenn die Lautsprecher "mitten" im Raum stehen - doch meiner Frau muss es ja nicht gefallen .

Stört Dich denn etwas?

Nein, eigentlich nicht. Der Bass hatte vorher nicht gedröhnt, mit größerem Wandabstand vielleicht noch etwas trockener.

Ansonsten Absorber an Erstreflexionpunkten der Seiten und Decke.

Was wäre das denn genau? Und wo genau?
Und was würde das denn bringen?

Gruß Martin

marpiet hat geschrieben: ↑Mo 24. Apr 2023, 18:45

Ansonsten Absorber an Erstreflexionpunkten der Seiten und Decke.

Was wäre das denn genau? Und wo genau?
Und was würde das denn bringen?

Was?
Ein Breitbandabsorber z.B. von Basotekt.
Wo?
Man stellt einen Spiegel an die Seitenwände und verschiebt ihn solange, bis vom Hörplatz aus die Lautsprecher sichtbar sind - dort muss ein Absorber an die Wand.
Dasselbe gilt auch Boden und Decke - dort braucht man aber keinen Spiegel, weil der Hoch- und Mitteltöner etwa auf gleicher Höhe wie das Ohr ist. man muss nur auf halber Strecke einen Absorber montieren. Am Boden besser einen Teppich, weil Absorber dort nicht praktikabel sind...
Wozu?
Reflektionen, die mit einer Verzögerung von unter 15 ms zum Direktsignal am Ohr ankommen, werden vom Gehirn nicht als Einzelsignal (Echo, Hall) erkannt, sondern mit dem Direktsignal vermischt, sodass die Stereortung unscharf wird.
Daher soll überall, wo Reflektionen einen um maximal 5 m längeren Weg als das Direktsignal zurücklegt, Absorber die Reflektionen um mindestens 20 dB dämpfen.

Sekundärreflektionen (also über mindestens 2 Wände) legen in einem normalen Wohnraum einen zusätzlichen Weg von mehr als 5 m zurück und werden daher als Echo oder Hall empfunden. Das stört die Stereoortung nicht. Allerdings kann zuviel Hall den Klang vermatschen, sodass einzelne Töne kurz hintereinander nicht mehr getrennt gehört werden können.

Hallo,

mit der Spiegelmethode konnte ich auf einer Seite die Fenster, auf der anderen Seite die Tür ermitteln - nicht so einfach...
Also habe ich mal eine Online-Berechnung machen lassen. Ergebnis siehe Bilder. Zusätzlich zu den eingezeichneten Absorbern, Diffusoren usw. sollen an der Zimmerdecke noch 4 Absorber angebracht werden.
Das wird mir aber zu viel - zu viel Veränderung im Zimmer und zu viel Kosten.
Ein Freund, der sich damit besser auskennt, empfahl mir folgende Priorisierung:
1) Bass Traps in den Ecken hinter den LS
2) Absorber/Diffusoren hinter den LS
3) Absorber/Diffusoren hinter dem Hörplatz
4) Teppich
5) Rest als Option

Danke fürs Drüberschauen und Eure Meinung

https://ibb.co/cD3KNKr
https://ibb.co/JnS649d
https://ibb.co/JC69hxX
https://ibb.co/pvWHxTF

@marpiet

Hallo,

ich habe dein Thema erst eben entdeckt und finde deine Fotos recht aussagekräftig. Mit deiner Feststellung, dass die Basswidergabe dröhnfrei und für dich in Ordnung ist, hast du meiner Meinung nach von Haus aus schon ein Hauptproblem nicht .

Mir scheint, als ob im Dachgeschoss Trockenbau vorhanden ist, somit hast du Bassabsorber (aber nicht zu viele) schon in der Bausubstanz enthalten. Da kannst du dich diesbezüglich glücklich schätzen.

Weiterhin verlaufen viele Raumflächen (Deckenflächen) nicht parallel, was akustisch günstig ist.

Außerdem stehen diverse Einrichtungsgegenstände im Raum, welche als Diffusoren für den Schall wirken, auch dieser Umstand ist dem guten Klang förderlich.

Das Einzige, was ich mit vorstellen könnte, wäre einen größeren hochflorigen Teppich vor den Boxen auszulegen. Das könnte den Hoch- und Mitteltonbereich noch etwas verbessern (Klarheit und Ortbarkeit von Instrumenten und Stimmen). Der Raum würde dadurch akustisch noch ein wenig trockener. Mit Basotect kann man den Effekt noch weiter treiben, aber ich bin mir nicht sicher, ob das in diesem Fall nötig ist.

Zum ersten Einschätzen der Raumakustik eignet sich die kostenlose App "MyRaumklang", welche du dir hier aufs Smartphone laden kannst : -> Klick <-

Die App ist gut erklärend und benutzt das Mikrofon des Smartphones.

Beste Grüße
OL-DIE

Da gibt's einiges.

Der Raum ist viel zu kahl, bei sehr viel schallharten Flächen wie Fussboden, Kunstsoff-Deckenpaneele Fensterflächen. -> Deckensegel darunter Basotect, 30 qm dicker Teppich, Dicke Vorhänge vor die Glasflächen, offene Regale. Mehr dicke Polstermöbel.

Din LS stehen viel zu nah an der Rückwand. Bei der Raumgröße kann, soll und muss man auf freistehend gehen, aber so richtig.

gruss gangster

OL-DIE hat geschrieben: ↑Fr 12. Mai 2023, 08:52 @marpiet
... Zum ersten Einschätzen der Raumakustik eignet sich die kostenlose App "MyRaumklang", welche du dir hier aufs Smartphone laden kannst : -> Klick <-

Danke für den Link - leider lässt Google Play Store (Android 11)die App nicht zu, weil zu alt.
Kenne das Problem auch von anderen Apps, z. B. Advance Acoustic. Wobei Android 11 ja so neu auch nicht mehr ist.
Und als *. apk installiert läuft meist nicht richtig. Muss mal schauen ob ich noch ein älteres Smartphone habe....

Din LS stehen viel zu nah an der Rückwand. Bei der Raumgröße kann, soll und muss man auf freistehend gehen, aber so richtig

Sieht man evtl. nicht so gut: Abstand LS zur Rückwand 120 cm. LS zu LS zu Hörplatz 300cm.
Um den Abstand zur Rückwand auf z. B. 150cm zu vergrößern, müsste ich das Stereo-Dreieck verkleinern auf z.b. 250cm. Der Hörplatz hat auch ca. 130 cm Abstand zur Wand - und weiter zurück geht nicht .

Gruß Martin

gangster1234 hat geschrieben: ↑Sa 13. Mai 2023, 10:39 Der Raum ist viel zu kahl, bei sehr viel schallharten Flächen wie Fussboden,

... und er ist asymmetrisch wegen der Fenster, die vor allem den Bass rauslassen, während der rechts von der Wand wiederkommt. Das ist ziemlich ungünstig. Wenn ich das zum Abmischraum umbauen müsste, würde ich den Schrank quer stellen, (aus unserer Sicht also von links nach rechts im Bild) und die Lautsprecher 45° nach rechts in die Ecke. Dann hat man schräg hinten die Fenster links und den Schrank rechts, die ähnlich Höhen reflektieren und Bässe durchlassen. Ist natürlich eher keine Wohnzimmerlösung. Die Alternative ist, die Lautsprecher an die Scheibe , also alles um 90° nach links drehen.