Der Equalizer- Boxenklang optimieren, Hauskurve usw.
Verfasst: Sa 10. Jun 2023, 09:03
Ich möchte diesen Thread eröffnen, um euch in der richtigen Verwendung des Equalizers behilflich zu sein.
Ich zeige Tipps und Kniffe, wie man seinen Klang optimiert und zu einem möglichst guten Ergebnis kommt.
Das Thema richtet sich an alle Interessierten aus dem Forum.
Da ich ursprünglich aus dem Bereich der Musikproduktion komme, bringe ich einiges an Vorwissen mit.
Ich selbst versuche immer, auf Basis meiner eigenen Einstellungen für Heimkino und Musik weitere Verbesserungen am Klangbild per Equalizer vorzunehmen.
Ich möchte meine Erfahrungen gerne an das Forum und alle Mitglieder weitergeben, da es sicher dem ein oder anderen helfen wird, noch mehr aus seiner Anlage herauszukitzeln.
Ein guter EQ mit ausreichend Bändern, Flankensteilheiten und Frequenzen ist enorm flexibel.
Ihr könnt euren Sound nach Bedarf für jede Box separat optimieren, den Klang so deutlich verbessern aber leider auch verschlechtern.
Boxen von Nubert sprechen gut auf den EQ an. Insbesondere, da diese Boxen neutral abgestimmt sind.
Ein guter EQ ist das A und O jedes guten Lautsprechersetups. Egal, ob ihr nur Stereo hört oder eine Heimkinoanlage besitzt.
Überlegt euch daher gut, welches Equipment ihr euch zulegt. Die Investition in separate Software oder gute Receiver, welche einen umfangreichen EQ integriert haben lohnt sich für Nubertbesitzer in vielfacher Hinsicht.
Anfangen möchte ich mit der Hauskurve:
Nubertboxen klingen von sich aus linear, d.h., dass es keine Frequenzbereiche gibt, die überpräsent abgebildet werden. Das macht Sinn, sofern man die Musik auch so hören möchte, wie sie vom Musikproduzenten gedacht ist.
Schallereignisse kommen nur leider äußerst selten genau so am Hörplatz an, wie es vom Musiker oder vom Boxenhersteller geplant ist.
Zudem hat jeder leicht voneinander abweichende Vorlieben, was den Klang betrifft. Die wenigsten wünschen sich einen neutralen Klang.
Genau hier kommt der Equalizer als Universaltool ins Spiel.
Ich möchte die Optimierung des Klangs über die sogenannte Hauskurve an einem simplen Beispiel meiner eigenen Lautsprecherkonfiguration verdeutlichen.
Ich sitze im Heimkino von meinen Nuberts etwa 1-2,7 Meter weit entfernt.
Im Bereich bis 2,3 Meter klingen meine Boxen (Center und Surrounds) insbesondere in den Mitten und Höhen viel zu präsent. Obendrein sind die Boxen sehr direkt auf meinen Hörplatz hin ausgerichtet.
Das hat den Vorteil, dass möglichst viel von der Box am Hörplatz ankommt. Mit den vorhin genannten Nachteilen im Frequenzgang.
Was sind meine Wünsche und wie erreiche ich diese mit dem Equalizer?
Im Heimkinobereich und für den Musikgenuss möchte ich laute Pegel hören. Das Klangbild soll idealerweise warm, musikalisch, angenehm und druckvoll sein.
Der Frequenzgang soll ausgewogen und neutral, aber in keinem Frequenzbereich anstrengend klingen.
Obendrein soll die Höhenbrillanz nicht komplett verloren gehen.
Wie gehe ich in einem solchen Fall am sinnvollsten vor?
Für die Wahrnehmung von Schallereignissen gibt es den Frequenzbereich zwischen 20HZ bis 20kHZ, welchen ich grob in Bereiche unterteilen möchte:
Der Bassbereich bis 150 HZ ist hinsichtlich Raummoden immens wichtig.
Zwischen 100 und 200 HZ haben wir einen wichtigen Bereich, der für Wärme im Klangbild und die Grundtonalität zuständig ist. Die Stimme bringt hier z.B. einiges an Präsenz und Fundament mit, aber auch viele Musikinstrumente spielen groß auf. Es macht hier also selten Sinn, viel abzusenken.
Oberhalb von 200-1000 HZ haben wir die unteren Mitten. Ein Bereich mit viel Matsch. Darüber zwischen 2-4 KHZ hat die menschliche Stimme ihre Präsenz.
Zwischen 6-8 KHZ sind die S-Laute der Stimme präsent. Wenn Personen in Filmen ein zu scharfes S sprechen, kann man hier ein klein wenig mehr absenken.
Zwischen 8-20 kHZ sind wir im Hochtonbereich.
Für die Höhenbrillanz ist der Bereich oberhalb von 10-12 kHZ zuständig.
Kommen wir zur Lösung meines Problems:
Für einen angenehmeren Klang brauche ich im Nahfeld eine möglichst flache abfallende Kurve aller Frequenzen zwischen etwa 200 HZ bis 12 kHZ.
Ein solcher Abfall kann näherungsweise wie in diesem Beispielbild aussehen, auch als sogenannte Hauskurve bezeichnet:
Mit der Optimierung der Kurve sollte man spielen. Gerade der Bereich der Höhen oberhalb ab 12 kHZ aufwärts ist für die Brillanz wichtig und sollte nicht wie im oberen Bild zu sehen komplett mit abgesenkt werden.
Meine Hauskurven machen am Ende wieder einen leichten Schwenker nach oben, so wie in meinem eigenen Yamaha-internen EQ am Beispiel des Centerkanals dargestellt:
Letztlich habe ich durch die Verwendung dieser Kurve meine oben genannten Ziele erreicht. Mitten und Hochton klingen angenehm musikalisch. Gleichzeitig wird die so wichtige Grundtonalität unter 200 HZ noch eine Spur präsenter.
Mein sonst zu mitten- und hochtonlastiger Center und meine nahen Surroundlautsprecher profitieren enorm.
Ursprünglich wollte mein AV-Receiver den Centerpegel um 2,5 dB absenken, wodurch die Stimme im Grundton unter 200 HZ deutlich an Fundament verlor.
Jetzt hab ich den Gesamtpegel wieder auf 0 dB angehoben und die überpräsenten Frequenzen nur über die Hauskurve abgesenkt.
Das Fundament in der Stimme ist nahezu ideal, Stimmen klingen detailliert und angenehm.
Ich zeige Tipps und Kniffe, wie man seinen Klang optimiert und zu einem möglichst guten Ergebnis kommt.
Das Thema richtet sich an alle Interessierten aus dem Forum.
Da ich ursprünglich aus dem Bereich der Musikproduktion komme, bringe ich einiges an Vorwissen mit.
Ich selbst versuche immer, auf Basis meiner eigenen Einstellungen für Heimkino und Musik weitere Verbesserungen am Klangbild per Equalizer vorzunehmen.
Ich möchte meine Erfahrungen gerne an das Forum und alle Mitglieder weitergeben, da es sicher dem ein oder anderen helfen wird, noch mehr aus seiner Anlage herauszukitzeln.
Ein guter EQ mit ausreichend Bändern, Flankensteilheiten und Frequenzen ist enorm flexibel.
Ihr könnt euren Sound nach Bedarf für jede Box separat optimieren, den Klang so deutlich verbessern aber leider auch verschlechtern.
Boxen von Nubert sprechen gut auf den EQ an. Insbesondere, da diese Boxen neutral abgestimmt sind.
Ein guter EQ ist das A und O jedes guten Lautsprechersetups. Egal, ob ihr nur Stereo hört oder eine Heimkinoanlage besitzt.
Überlegt euch daher gut, welches Equipment ihr euch zulegt. Die Investition in separate Software oder gute Receiver, welche einen umfangreichen EQ integriert haben lohnt sich für Nubertbesitzer in vielfacher Hinsicht.
Anfangen möchte ich mit der Hauskurve:
Nubertboxen klingen von sich aus linear, d.h., dass es keine Frequenzbereiche gibt, die überpräsent abgebildet werden. Das macht Sinn, sofern man die Musik auch so hören möchte, wie sie vom Musikproduzenten gedacht ist.
Schallereignisse kommen nur leider äußerst selten genau so am Hörplatz an, wie es vom Musiker oder vom Boxenhersteller geplant ist.
Zudem hat jeder leicht voneinander abweichende Vorlieben, was den Klang betrifft. Die wenigsten wünschen sich einen neutralen Klang.
Genau hier kommt der Equalizer als Universaltool ins Spiel.
Ich möchte die Optimierung des Klangs über die sogenannte Hauskurve an einem simplen Beispiel meiner eigenen Lautsprecherkonfiguration verdeutlichen.
Ich sitze im Heimkino von meinen Nuberts etwa 1-2,7 Meter weit entfernt.
Im Bereich bis 2,3 Meter klingen meine Boxen (Center und Surrounds) insbesondere in den Mitten und Höhen viel zu präsent. Obendrein sind die Boxen sehr direkt auf meinen Hörplatz hin ausgerichtet.
Das hat den Vorteil, dass möglichst viel von der Box am Hörplatz ankommt. Mit den vorhin genannten Nachteilen im Frequenzgang.
Was sind meine Wünsche und wie erreiche ich diese mit dem Equalizer?
Im Heimkinobereich und für den Musikgenuss möchte ich laute Pegel hören. Das Klangbild soll idealerweise warm, musikalisch, angenehm und druckvoll sein.
Der Frequenzgang soll ausgewogen und neutral, aber in keinem Frequenzbereich anstrengend klingen.
Obendrein soll die Höhenbrillanz nicht komplett verloren gehen.
Wie gehe ich in einem solchen Fall am sinnvollsten vor?
Für die Wahrnehmung von Schallereignissen gibt es den Frequenzbereich zwischen 20HZ bis 20kHZ, welchen ich grob in Bereiche unterteilen möchte:
Der Bassbereich bis 150 HZ ist hinsichtlich Raummoden immens wichtig.
Zwischen 100 und 200 HZ haben wir einen wichtigen Bereich, der für Wärme im Klangbild und die Grundtonalität zuständig ist. Die Stimme bringt hier z.B. einiges an Präsenz und Fundament mit, aber auch viele Musikinstrumente spielen groß auf. Es macht hier also selten Sinn, viel abzusenken.
Oberhalb von 200-1000 HZ haben wir die unteren Mitten. Ein Bereich mit viel Matsch. Darüber zwischen 2-4 KHZ hat die menschliche Stimme ihre Präsenz.
Zwischen 6-8 KHZ sind die S-Laute der Stimme präsent. Wenn Personen in Filmen ein zu scharfes S sprechen, kann man hier ein klein wenig mehr absenken.
Zwischen 8-20 kHZ sind wir im Hochtonbereich.
Für die Höhenbrillanz ist der Bereich oberhalb von 10-12 kHZ zuständig.
Kommen wir zur Lösung meines Problems:
Für einen angenehmeren Klang brauche ich im Nahfeld eine möglichst flache abfallende Kurve aller Frequenzen zwischen etwa 200 HZ bis 12 kHZ.
Ein solcher Abfall kann näherungsweise wie in diesem Beispielbild aussehen, auch als sogenannte Hauskurve bezeichnet:
Mit der Optimierung der Kurve sollte man spielen. Gerade der Bereich der Höhen oberhalb ab 12 kHZ aufwärts ist für die Brillanz wichtig und sollte nicht wie im oberen Bild zu sehen komplett mit abgesenkt werden.
Meine Hauskurven machen am Ende wieder einen leichten Schwenker nach oben, so wie in meinem eigenen Yamaha-internen EQ am Beispiel des Centerkanals dargestellt:
Letztlich habe ich durch die Verwendung dieser Kurve meine oben genannten Ziele erreicht. Mitten und Hochton klingen angenehm musikalisch. Gleichzeitig wird die so wichtige Grundtonalität unter 200 HZ noch eine Spur präsenter.
Mein sonst zu mitten- und hochtonlastiger Center und meine nahen Surroundlautsprecher profitieren enorm.
Ursprünglich wollte mein AV-Receiver den Centerpegel um 2,5 dB absenken, wodurch die Stimme im Grundton unter 200 HZ deutlich an Fundament verlor.
Jetzt hab ich den Gesamtpegel wieder auf 0 dB angehoben und die überpräsenten Frequenzen nur über die Hauskurve abgesenkt.
Das Fundament in der Stimme ist nahezu ideal, Stimmen klingen detailliert und angenehm.