Umstieg auf Surround? Beschreibung einer kleinen Irrfahrt
Verfasst: Fr 9. Apr 2004, 13:34
Hallo alle miteinander,
ich möchte an dieser Stelle mal meine bisherigen Erfahrungen mit dem Thema Surround zusammentragen.
Wer hier öfter mitliest, hat vielleicht mitbekommen, dass ich lange Zeit dem Thema Surround nichts abgewinnen konnte, dann aber doch begann, mich damit zunächst theoretisch zu befassen. Spätestens seit dem Einzug eines DVD-Players in unsere Wohnung reizte mich der Gedanke, der nur langsam wachsenden Filmsammlung eine adäquate Mehrkanalanlage zur Seite zu stellen.
Da ich mit dem Klang meiner NAD-Stereoanlage sehr zufrieden war und mir auch diese spezielle NAD-Optik sehr zusagt, lag es nahe, auch wieder bei NAD nach einem geeigneten Surroundreceiver Ausschau zu halten. Außerdem bietet ja NAD als einer der wenigen Hersteller überhaupt Vorstufenaus- und Endstufeneingänge an, ein unverzichtbares Detail, wenn man das ABL-Modul nutzen möchte und keine zusätzlichen Endstufen einsetzen will (wozu auch). Aus Platzgründen wollte ich den Surroundreceiver als alleiniges Gerät einsetzen, die Stereoanlage also ablösen. Von der Papierform her war ich überzeugt, mit dem T752 das für mich passende Gerät gefunden zu haben. Leider ging diese Geschichte nicht so glücklich aus, wie schon berichtet. Dreimal war das jeweilige Gerät eindeutig mangelhaft. Aber auch mit einem offenbar funktionstüchtigen Gerät und mit später getesteten neueren Modellen (T743, T763 - nun leider ohne grünen Knopf) war ich nicht zufrieden. Am ehesten gefallen hätte mir noch der T743. Klanglich waren die NADs gar nicht übel, der Funktionsumfang ausreichend, die Bedienung eingängig und auch die programmierbare FB fand ich ausgezeichnet. Aber Rauschen und digitale Nebengeräusche sind auf einem Niveau, das mir, von Stereo kommend, nicht zusagte. Außerdem habe ich den Eindruck, dass NAD decoderseitig immer noch Nachholbedarf hat; solche Effekte wie verschluckte Titelanfänge wegen etwas träger Signalerkennung wollte ich nicht tolerieren (schon gar nicht für so viel Geld).
Um einen Eindruck davon zu bekommen, ob das Niveau der Störgeräusche ein NAD-Problem ist oder alle Geräte dieser Preislage mehr oder weniger betrifft, hörte ich mir andere Geräte an, unter anderem den 7400er von Marantz und den 701er Onkyo. Diese Vergleiche zeigten mir, dass es auch möglich ist, die Störgeräusche auf praktikabel niedrigere Werte zu drücken. Selbst der Phonoeingang des Onkyo ließ sich nicht von der vielen Digitaltechnik im Gerät beeindrucken. Zudem bestätigt mir gerade der empfindliche Phonoeingang, dass die oft als Begründung angeführte Packungsdichte in Surroundreceivern nicht unbedingt der Grund für solche Störgeräusche sein muss.
Technisch, ausstattungsseitig, hinsichtlich seiner Gehäusemaße und preislich sagte mir der 701er Onkyo am ehesten zu. Allerdings war ich mir unsicher, ob der Onkyo klanglich meinen Vorstellungen entspricht. Schon von Anfang an hatte ich den Eindruck, dass der Onkyo sehr klar und durchhörbar spielt (und kräftig sowieso - wozu braucht ihr eigentlich alle so fette Endstufen?), die Musik aber irgendwie langweilig klang, mich nicht berührte.
Um autosuggestive Faktoren zu minimieren, entschloss ich mich zu einem halbwegs ordentlichen A/B-Vergleich. Dazu besorgte ich mir mangels preiswerter Fertiggeräte die erforderlichen Teile für eine kleine Geräteumschaltbox. Den Onkyo konnte ich für einen Test daheim leihweise mit nach Hause nehmen. Erste selbst durchgeführte Vergleiche mit dem Umschalter blieben erfolglos, ich konnte keine Unterschiede hören. Allerdings saß ich bei diesen Hörversuchen direkt vor der Anlage (Arme zu kurz ), hätte also höchstens tonale Unterschiede feststellen können. Meine Freundin ließ sich überreden, das kleine Gerät zu bedienen, damit ich mir vom Hörplatz aus einen Eindruck verschaffen konnte. Natürlich habe ich bei diesem Vergleich auf gleiche Lautstärke (präzise gesagt: gleiche Ausgangsspannung der Verstärker) geachtet. Nun, zunächst fiel es mir auch dann noch schwer, Unterschiede zu erkennen. Aber nach ein paar Minuten hatte ich den Bogen raus und konnte meinen NAD zuverlässig wiedererkennen. Es waren kleine Nuancen in der Stimmenwiedergabe und im Stereoabbild und deutlichere Unterschiede im Nachhall der Töne. Offensichtlich sind es auch genau diese Punkte, die für mich den Unterschied zwischen seelenloser und beseelter Stereowiedergabe ausmachen. (Seit diesem Vergleich geistert wieder der Gedanke in meinem Kopf herum, irgendwann doch mal einen Röhrenverstärker oder Röhrenhybridverstärker auszuprobieren).
Übrigens bin ich nicht unbedingt davon überzeugt, dass das Problem von den Endstufen herrührt. Ich habe den Eindruck, dass es die digitalen Vorstufen sind, die im Stereobetrieb mit einer vergleichsweise einfachen Analogvorstufe (noch) nicht mithalten können (zumindest bei den Geräten, die ich mir angehört habe). Ich gehe sogar davon aus, dass für die meisten Zwecke die Endstufen der größeren Surroundreceiver völlig ausreichend sind (am ehesten sind es wohl thermische Probleme, die hier ein noch höheres Niveau verhindern) und man eher klangliche Vorteile im Stereobetrieb erreichen könnte, wenn der Surroundreceiver auftrennbar wäre und man dessen Frontendstufen für Stereo mit einer Stereovorstufe zuspielen würde. Allerdings ist diese Lösung praktisch schlecht umzusetzen, weil es kaum auftrennbare Surroundreceiver gibt und Stereovorstufen meist mit einem Highend-Aufschlag versehen und damit verdammt teuer sind.
Hmm. Der Onkyo war's also auch nicht. Aufgrund von Empfehlungen hätte ich mir gerne noch den Arcam AVR200 angehört. Allerdings sind da die Händler sparsam gesät. Und ich hätte auch bei diesem Modell eine zusätzliche Endstufe benötigt oder einen Umbau vornehmen müssen, zu dem ich mich zwar technisch in der Lage sehe, den ich aber aus Gründen der Garantiegefährdung nicht unbedingt machen wollte, jedenfalls nicht bei so teuren Geräten.
Außerdem bewegten sich die Preise der ins Auge gefassten Geräte unaufhaltsam nach oben. Schließlich ging ich noch einmal in mich, um herauszufinden, was ich denn tatsächlich brauche. Durch meine zugegeben nicht allzu umfangreichen Versuche mit Mehrkanalmusik hatte ich eine Ahnung davon bekommen, dass man auf die Zauberkunststückchen der Geräte, insbesondere das Bassmanagement, vielleicht besser verzichten sollte. Mir ist bei meinen Hörversuchen aufgefallen, dass eine Bassumleitung vom Center und vor allem von den Rears auf die Frontboxen eine erhebliche Verschlechterung das Gesamteindrucks mit sich bringt. Musik klang trotz der kleinen Rears besser, wenn ich diese als LARGE angemeldet hatte. Standen die Rears (ich verwende weiße RS3, optisch unauffälligere Vorgänger der RS330 aus der alten nuLine-Serie) auf SMALL, wurden vorne lokalisierte Bassinstrumente eigenartig unruhig in Klang und Abbildung.
Schließlich musste ich mir eingestehen, dass ich ohne radikale Umgestaltung der Wohnung oder Umzug (und beides kommt zumindest mittelfristig nicht in Frage) eine Mehrkanalanlage gar nicht angemessen aufstellen kann, d.h. eine Aufstellung von wenigstens fünf Boxen mit ausreichendem Tiefgang auf der bekannten Kreisbahn um den Hörer herum ist nicht möglich.
Andererseits gefallen mir die hübschen Effekte bei Video-DVDs und der angenehme Fernsehton (bei dem Dialoge auch dann noch aus Richtung des Bildes zu lokalisieren sind, wenn ich gemütlich auf dem Sofa liege), ich wollte also zumindest hierfür eine passable Lösung haben.
Ich kam zu der Entscheidung, das es für mich keinen Sinn macht, etliche tausend Euro auszugeben, nur um im Stereobetrieb an die Qualität der vorhandenen Stereoanlage heranzukommen, wohingegen ich im Mehrkanalbetrieb die Qualität einer solchen Anlage durch mangelhafte Aufstellung nicht ausnutzen könnte. Dass es so schlimm ist, hätte ich ohne diese Tests wohl kaum geglaubt. Vermutlich sollte beim gegenwärtigen Stand der Technik eine gute AV-Vorstufe für Stereo den Digitalteil völlig abschalten und rein analog arbeiten können. Das erfordert allerdings einen deutlich höheren Aufwand, da dann ja eine komplette analoge Stereovorstufe mit eingebaut werden muss.
Im Ergebnis bin ich nun bei einer Lösung gelandet, die etliche Leute hier im Forum so oder ähnlich ja auch gefunden haben: Meine Stereoanlage bleibt da (und nachdem diese Entscheidung klar war, fand ich auch eine räumliche Lösung für die Aufstellung beider Anlagen), und für DVD und TV wird sie nun ergänzt durch einen preiswerten Surroundreceiver. Meine Wahl fiel auf einen Marantz SR4400, weil der mir optisch gut gefällt, nicht so groß und nicht so teuer ist und bereits Vorstufenausgänge hat, was in der Preislage ja eher die Ausnahme ist. Die Frontlautsprecher laufen auch im Surroundbetrieb am Stereoverstärker, im Moment ist der noch über einen normalen Vorstufeneingang angeschlossen, da kommt aber noch ein Umschalter hin, um direkt die Endstufe anzusteuern.
Das ist sicher nicht meine letzte Surroundanlage, aber fürs erste schon. Wenn ich eine Lösung für die Aufstellungsproblematik gefunden habe und sich bis dahin (hoffentlich) das Niveau der Surroundtechnik gebessert hat (oder ich wesentlich mehr Geld zur Verfügung habe), werde ich mich wieder mit diesem Thema auseinandersetzen.
Ich möchte mich an dieser Stelle bei der NSF bedanken und insbesondere bei Herrn Bühler, der meine kleine Irrfahrt geduldig in mehreren ausgiebigen Telefongesprächen und Mailkontakt mit seinem fachlichen Rat begleitet hat. Möglicherweise hätte er mir ja auch gleich die letztlich gewählte Lösung verpassen können, aber es ist eben etwas anderes, wenn man durch eigene (Irr)Wege schließlich zu der Lösung findet, die im konkret bestimmten Falle eben die geeignetste ist.
Und natürlich haben mir auch etliche Leute hier im Forum geholfen, manche mit ihren Beiträgen im Forum, einige auch im Kontakt per Mail und PN.
Mit internetten Grüßen
Gerald Vogt
ich möchte an dieser Stelle mal meine bisherigen Erfahrungen mit dem Thema Surround zusammentragen.
Wer hier öfter mitliest, hat vielleicht mitbekommen, dass ich lange Zeit dem Thema Surround nichts abgewinnen konnte, dann aber doch begann, mich damit zunächst theoretisch zu befassen. Spätestens seit dem Einzug eines DVD-Players in unsere Wohnung reizte mich der Gedanke, der nur langsam wachsenden Filmsammlung eine adäquate Mehrkanalanlage zur Seite zu stellen.
Da ich mit dem Klang meiner NAD-Stereoanlage sehr zufrieden war und mir auch diese spezielle NAD-Optik sehr zusagt, lag es nahe, auch wieder bei NAD nach einem geeigneten Surroundreceiver Ausschau zu halten. Außerdem bietet ja NAD als einer der wenigen Hersteller überhaupt Vorstufenaus- und Endstufeneingänge an, ein unverzichtbares Detail, wenn man das ABL-Modul nutzen möchte und keine zusätzlichen Endstufen einsetzen will (wozu auch). Aus Platzgründen wollte ich den Surroundreceiver als alleiniges Gerät einsetzen, die Stereoanlage also ablösen. Von der Papierform her war ich überzeugt, mit dem T752 das für mich passende Gerät gefunden zu haben. Leider ging diese Geschichte nicht so glücklich aus, wie schon berichtet. Dreimal war das jeweilige Gerät eindeutig mangelhaft. Aber auch mit einem offenbar funktionstüchtigen Gerät und mit später getesteten neueren Modellen (T743, T763 - nun leider ohne grünen Knopf) war ich nicht zufrieden. Am ehesten gefallen hätte mir noch der T743. Klanglich waren die NADs gar nicht übel, der Funktionsumfang ausreichend, die Bedienung eingängig und auch die programmierbare FB fand ich ausgezeichnet. Aber Rauschen und digitale Nebengeräusche sind auf einem Niveau, das mir, von Stereo kommend, nicht zusagte. Außerdem habe ich den Eindruck, dass NAD decoderseitig immer noch Nachholbedarf hat; solche Effekte wie verschluckte Titelanfänge wegen etwas träger Signalerkennung wollte ich nicht tolerieren (schon gar nicht für so viel Geld).
Um einen Eindruck davon zu bekommen, ob das Niveau der Störgeräusche ein NAD-Problem ist oder alle Geräte dieser Preislage mehr oder weniger betrifft, hörte ich mir andere Geräte an, unter anderem den 7400er von Marantz und den 701er Onkyo. Diese Vergleiche zeigten mir, dass es auch möglich ist, die Störgeräusche auf praktikabel niedrigere Werte zu drücken. Selbst der Phonoeingang des Onkyo ließ sich nicht von der vielen Digitaltechnik im Gerät beeindrucken. Zudem bestätigt mir gerade der empfindliche Phonoeingang, dass die oft als Begründung angeführte Packungsdichte in Surroundreceivern nicht unbedingt der Grund für solche Störgeräusche sein muss.
Technisch, ausstattungsseitig, hinsichtlich seiner Gehäusemaße und preislich sagte mir der 701er Onkyo am ehesten zu. Allerdings war ich mir unsicher, ob der Onkyo klanglich meinen Vorstellungen entspricht. Schon von Anfang an hatte ich den Eindruck, dass der Onkyo sehr klar und durchhörbar spielt (und kräftig sowieso - wozu braucht ihr eigentlich alle so fette Endstufen?), die Musik aber irgendwie langweilig klang, mich nicht berührte.
Um autosuggestive Faktoren zu minimieren, entschloss ich mich zu einem halbwegs ordentlichen A/B-Vergleich. Dazu besorgte ich mir mangels preiswerter Fertiggeräte die erforderlichen Teile für eine kleine Geräteumschaltbox. Den Onkyo konnte ich für einen Test daheim leihweise mit nach Hause nehmen. Erste selbst durchgeführte Vergleiche mit dem Umschalter blieben erfolglos, ich konnte keine Unterschiede hören. Allerdings saß ich bei diesen Hörversuchen direkt vor der Anlage (Arme zu kurz ), hätte also höchstens tonale Unterschiede feststellen können. Meine Freundin ließ sich überreden, das kleine Gerät zu bedienen, damit ich mir vom Hörplatz aus einen Eindruck verschaffen konnte. Natürlich habe ich bei diesem Vergleich auf gleiche Lautstärke (präzise gesagt: gleiche Ausgangsspannung der Verstärker) geachtet. Nun, zunächst fiel es mir auch dann noch schwer, Unterschiede zu erkennen. Aber nach ein paar Minuten hatte ich den Bogen raus und konnte meinen NAD zuverlässig wiedererkennen. Es waren kleine Nuancen in der Stimmenwiedergabe und im Stereoabbild und deutlichere Unterschiede im Nachhall der Töne. Offensichtlich sind es auch genau diese Punkte, die für mich den Unterschied zwischen seelenloser und beseelter Stereowiedergabe ausmachen. (Seit diesem Vergleich geistert wieder der Gedanke in meinem Kopf herum, irgendwann doch mal einen Röhrenverstärker oder Röhrenhybridverstärker auszuprobieren).
Übrigens bin ich nicht unbedingt davon überzeugt, dass das Problem von den Endstufen herrührt. Ich habe den Eindruck, dass es die digitalen Vorstufen sind, die im Stereobetrieb mit einer vergleichsweise einfachen Analogvorstufe (noch) nicht mithalten können (zumindest bei den Geräten, die ich mir angehört habe). Ich gehe sogar davon aus, dass für die meisten Zwecke die Endstufen der größeren Surroundreceiver völlig ausreichend sind (am ehesten sind es wohl thermische Probleme, die hier ein noch höheres Niveau verhindern) und man eher klangliche Vorteile im Stereobetrieb erreichen könnte, wenn der Surroundreceiver auftrennbar wäre und man dessen Frontendstufen für Stereo mit einer Stereovorstufe zuspielen würde. Allerdings ist diese Lösung praktisch schlecht umzusetzen, weil es kaum auftrennbare Surroundreceiver gibt und Stereovorstufen meist mit einem Highend-Aufschlag versehen und damit verdammt teuer sind.
Hmm. Der Onkyo war's also auch nicht. Aufgrund von Empfehlungen hätte ich mir gerne noch den Arcam AVR200 angehört. Allerdings sind da die Händler sparsam gesät. Und ich hätte auch bei diesem Modell eine zusätzliche Endstufe benötigt oder einen Umbau vornehmen müssen, zu dem ich mich zwar technisch in der Lage sehe, den ich aber aus Gründen der Garantiegefährdung nicht unbedingt machen wollte, jedenfalls nicht bei so teuren Geräten.
Außerdem bewegten sich die Preise der ins Auge gefassten Geräte unaufhaltsam nach oben. Schließlich ging ich noch einmal in mich, um herauszufinden, was ich denn tatsächlich brauche. Durch meine zugegeben nicht allzu umfangreichen Versuche mit Mehrkanalmusik hatte ich eine Ahnung davon bekommen, dass man auf die Zauberkunststückchen der Geräte, insbesondere das Bassmanagement, vielleicht besser verzichten sollte. Mir ist bei meinen Hörversuchen aufgefallen, dass eine Bassumleitung vom Center und vor allem von den Rears auf die Frontboxen eine erhebliche Verschlechterung das Gesamteindrucks mit sich bringt. Musik klang trotz der kleinen Rears besser, wenn ich diese als LARGE angemeldet hatte. Standen die Rears (ich verwende weiße RS3, optisch unauffälligere Vorgänger der RS330 aus der alten nuLine-Serie) auf SMALL, wurden vorne lokalisierte Bassinstrumente eigenartig unruhig in Klang und Abbildung.
Schließlich musste ich mir eingestehen, dass ich ohne radikale Umgestaltung der Wohnung oder Umzug (und beides kommt zumindest mittelfristig nicht in Frage) eine Mehrkanalanlage gar nicht angemessen aufstellen kann, d.h. eine Aufstellung von wenigstens fünf Boxen mit ausreichendem Tiefgang auf der bekannten Kreisbahn um den Hörer herum ist nicht möglich.
Andererseits gefallen mir die hübschen Effekte bei Video-DVDs und der angenehme Fernsehton (bei dem Dialoge auch dann noch aus Richtung des Bildes zu lokalisieren sind, wenn ich gemütlich auf dem Sofa liege), ich wollte also zumindest hierfür eine passable Lösung haben.
Ich kam zu der Entscheidung, das es für mich keinen Sinn macht, etliche tausend Euro auszugeben, nur um im Stereobetrieb an die Qualität der vorhandenen Stereoanlage heranzukommen, wohingegen ich im Mehrkanalbetrieb die Qualität einer solchen Anlage durch mangelhafte Aufstellung nicht ausnutzen könnte. Dass es so schlimm ist, hätte ich ohne diese Tests wohl kaum geglaubt. Vermutlich sollte beim gegenwärtigen Stand der Technik eine gute AV-Vorstufe für Stereo den Digitalteil völlig abschalten und rein analog arbeiten können. Das erfordert allerdings einen deutlich höheren Aufwand, da dann ja eine komplette analoge Stereovorstufe mit eingebaut werden muss.
Im Ergebnis bin ich nun bei einer Lösung gelandet, die etliche Leute hier im Forum so oder ähnlich ja auch gefunden haben: Meine Stereoanlage bleibt da (und nachdem diese Entscheidung klar war, fand ich auch eine räumliche Lösung für die Aufstellung beider Anlagen), und für DVD und TV wird sie nun ergänzt durch einen preiswerten Surroundreceiver. Meine Wahl fiel auf einen Marantz SR4400, weil der mir optisch gut gefällt, nicht so groß und nicht so teuer ist und bereits Vorstufenausgänge hat, was in der Preislage ja eher die Ausnahme ist. Die Frontlautsprecher laufen auch im Surroundbetrieb am Stereoverstärker, im Moment ist der noch über einen normalen Vorstufeneingang angeschlossen, da kommt aber noch ein Umschalter hin, um direkt die Endstufe anzusteuern.
Das ist sicher nicht meine letzte Surroundanlage, aber fürs erste schon. Wenn ich eine Lösung für die Aufstellungsproblematik gefunden habe und sich bis dahin (hoffentlich) das Niveau der Surroundtechnik gebessert hat (oder ich wesentlich mehr Geld zur Verfügung habe), werde ich mich wieder mit diesem Thema auseinandersetzen.
Ich möchte mich an dieser Stelle bei der NSF bedanken und insbesondere bei Herrn Bühler, der meine kleine Irrfahrt geduldig in mehreren ausgiebigen Telefongesprächen und Mailkontakt mit seinem fachlichen Rat begleitet hat. Möglicherweise hätte er mir ja auch gleich die letztlich gewählte Lösung verpassen können, aber es ist eben etwas anderes, wenn man durch eigene (Irr)Wege schließlich zu der Lösung findet, die im konkret bestimmten Falle eben die geeignetste ist.
Und natürlich haben mir auch etliche Leute hier im Forum geholfen, manche mit ihren Beiträgen im Forum, einige auch im Kontakt per Mail und PN.
Mit internetten Grüßen
Gerald Vogt