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Umstieg auf Surround? Beschreibung einer kleinen Irrfahrt

Verfasst: Fr 9. Apr 2004, 13:34
von g.vogt
Hallo alle miteinander,

ich möchte an dieser Stelle mal meine bisherigen Erfahrungen mit dem Thema Surround zusammentragen.

Wer hier öfter mitliest, hat vielleicht mitbekommen, dass ich lange Zeit dem Thema Surround nichts abgewinnen konnte, dann aber doch begann, mich damit zunächst theoretisch zu befassen. Spätestens seit dem Einzug eines DVD-Players in unsere Wohnung reizte mich der Gedanke, der nur langsam wachsenden Filmsammlung eine adäquate Mehrkanalanlage zur Seite zu stellen.

Da ich mit dem Klang meiner NAD-Stereoanlage sehr zufrieden war und mir auch diese spezielle NAD-Optik sehr zusagt, lag es nahe, auch wieder bei NAD nach einem geeigneten Surroundreceiver Ausschau zu halten. Außerdem bietet ja NAD als einer der wenigen Hersteller überhaupt Vorstufenaus- und Endstufeneingänge an, ein unverzichtbares Detail, wenn man das ABL-Modul nutzen möchte und keine zusätzlichen Endstufen einsetzen will (wozu auch). Aus Platzgründen wollte ich den Surroundreceiver als alleiniges Gerät einsetzen, die Stereoanlage also ablösen. Von der Papierform her war ich überzeugt, mit dem T752 das für mich passende Gerät gefunden zu haben. Leider ging diese Geschichte nicht so glücklich aus, wie schon berichtet. Dreimal war das jeweilige Gerät eindeutig mangelhaft. Aber auch mit einem offenbar funktionstüchtigen Gerät und mit später getesteten neueren Modellen (T743, T763 - nun leider ohne grünen Knopf) war ich nicht zufrieden. Am ehesten gefallen hätte mir noch der T743. Klanglich waren die NADs gar nicht übel, der Funktionsumfang ausreichend, die Bedienung eingängig und auch die programmierbare FB fand ich ausgezeichnet. Aber Rauschen und digitale Nebengeräusche sind auf einem Niveau, das mir, von Stereo kommend, nicht zusagte. Außerdem habe ich den Eindruck, dass NAD decoderseitig immer noch Nachholbedarf hat; solche Effekte wie verschluckte Titelanfänge wegen etwas träger Signalerkennung wollte ich nicht tolerieren (schon gar nicht für so viel Geld).

Um einen Eindruck davon zu bekommen, ob das Niveau der Störgeräusche ein NAD-Problem ist oder alle Geräte dieser Preislage mehr oder weniger betrifft, hörte ich mir andere Geräte an, unter anderem den 7400er von Marantz und den 701er Onkyo. Diese Vergleiche zeigten mir, dass es auch möglich ist, die Störgeräusche auf praktikabel niedrigere Werte zu drücken. Selbst der Phonoeingang des Onkyo ließ sich nicht von der vielen Digitaltechnik im Gerät beeindrucken. Zudem bestätigt mir gerade der empfindliche Phonoeingang, dass die oft als Begründung angeführte Packungsdichte in Surroundreceivern nicht unbedingt der Grund für solche Störgeräusche sein muss.

Technisch, ausstattungsseitig, hinsichtlich seiner Gehäusemaße und preislich sagte mir der 701er Onkyo am ehesten zu. Allerdings war ich mir unsicher, ob der Onkyo klanglich meinen Vorstellungen entspricht. Schon von Anfang an hatte ich den Eindruck, dass der Onkyo sehr klar und durchhörbar spielt (und kräftig sowieso - wozu braucht ihr eigentlich alle so fette Endstufen?), die Musik aber irgendwie langweilig klang, mich nicht berührte.

Um autosuggestive Faktoren zu minimieren, entschloss ich mich zu einem halbwegs ordentlichen A/B-Vergleich. Dazu besorgte ich mir mangels preiswerter Fertiggeräte die erforderlichen Teile für eine kleine Geräteumschaltbox. Den Onkyo konnte ich für einen Test daheim leihweise mit nach Hause nehmen. Erste selbst durchgeführte Vergleiche mit dem Umschalter blieben erfolglos, ich konnte keine Unterschiede hören. Allerdings saß ich bei diesen Hörversuchen direkt vor der Anlage (Arme zu kurz ;-) ), hätte also höchstens tonale Unterschiede feststellen können. Meine Freundin ließ sich überreden, das kleine Gerät zu bedienen, damit ich mir vom Hörplatz aus einen Eindruck verschaffen konnte. Natürlich habe ich bei diesem Vergleich auf gleiche Lautstärke (präzise gesagt: gleiche Ausgangsspannung der Verstärker) geachtet. Nun, zunächst fiel es mir auch dann noch schwer, Unterschiede zu erkennen. Aber nach ein paar Minuten hatte ich den Bogen raus und konnte meinen NAD zuverlässig wiedererkennen. Es waren kleine Nuancen in der Stimmenwiedergabe und im Stereoabbild und deutlichere Unterschiede im Nachhall der Töne. Offensichtlich sind es auch genau diese Punkte, die für mich den Unterschied zwischen seelenloser und beseelter Stereowiedergabe ausmachen. (Seit diesem Vergleich geistert wieder der Gedanke in meinem Kopf herum, irgendwann doch mal einen Röhrenverstärker oder Röhrenhybridverstärker auszuprobieren).

Übrigens bin ich nicht unbedingt davon überzeugt, dass das Problem von den Endstufen herrührt. Ich habe den Eindruck, dass es die digitalen Vorstufen sind, die im Stereobetrieb mit einer vergleichsweise einfachen Analogvorstufe (noch) nicht mithalten können (zumindest bei den Geräten, die ich mir angehört habe). Ich gehe sogar davon aus, dass für die meisten Zwecke die Endstufen der größeren Surroundreceiver völlig ausreichend sind (am ehesten sind es wohl thermische Probleme, die hier ein noch höheres Niveau verhindern) und man eher klangliche Vorteile im Stereobetrieb erreichen könnte, wenn der Surroundreceiver auftrennbar wäre und man dessen Frontendstufen für Stereo mit einer Stereovorstufe zuspielen würde. Allerdings ist diese Lösung praktisch schlecht umzusetzen, weil es kaum auftrennbare Surroundreceiver gibt und Stereovorstufen meist mit einem Highend-Aufschlag versehen und damit verdammt teuer sind.

Hmm. Der Onkyo war's also auch nicht. Aufgrund von Empfehlungen hätte ich mir gerne noch den Arcam AVR200 angehört. Allerdings sind da die Händler sparsam gesät. Und ich hätte auch bei diesem Modell eine zusätzliche Endstufe benötigt oder einen Umbau vornehmen müssen, zu dem ich mich zwar technisch in der Lage sehe, den ich aber aus Gründen der Garantiegefährdung nicht unbedingt machen wollte, jedenfalls nicht bei so teuren Geräten.

Außerdem bewegten sich die Preise der ins Auge gefassten Geräte unaufhaltsam nach oben. Schließlich ging ich noch einmal in mich, um herauszufinden, was ich denn tatsächlich brauche. Durch meine zugegeben nicht allzu umfangreichen Versuche mit Mehrkanalmusik hatte ich eine Ahnung davon bekommen, dass man auf die Zauberkunststückchen der Geräte, insbesondere das Bassmanagement, vielleicht besser verzichten sollte. Mir ist bei meinen Hörversuchen aufgefallen, dass eine Bassumleitung vom Center und vor allem von den Rears auf die Frontboxen eine erhebliche Verschlechterung das Gesamteindrucks mit sich bringt. Musik klang trotz der kleinen Rears besser, wenn ich diese als LARGE angemeldet hatte. Standen die Rears (ich verwende weiße RS3, optisch unauffälligere Vorgänger der RS330 aus der alten nuLine-Serie) auf SMALL, wurden vorne lokalisierte Bassinstrumente eigenartig unruhig in Klang und Abbildung.

Schließlich musste ich mir eingestehen, dass ich ohne radikale Umgestaltung der Wohnung oder Umzug (und beides kommt zumindest mittelfristig nicht in Frage) eine Mehrkanalanlage gar nicht angemessen aufstellen kann, d.h. eine Aufstellung von wenigstens fünf Boxen mit ausreichendem Tiefgang auf der bekannten Kreisbahn um den Hörer herum ist nicht möglich.

Andererseits gefallen mir die hübschen Effekte bei Video-DVDs und der angenehme Fernsehton (bei dem Dialoge auch dann noch aus Richtung des Bildes zu lokalisieren sind, wenn ich gemütlich auf dem Sofa liege), ich wollte also zumindest hierfür eine passable Lösung haben.

Ich kam zu der Entscheidung, das es für mich keinen Sinn macht, etliche tausend Euro auszugeben, nur um im Stereobetrieb an die Qualität der vorhandenen Stereoanlage heranzukommen, wohingegen ich im Mehrkanalbetrieb die Qualität einer solchen Anlage durch mangelhafte Aufstellung nicht ausnutzen könnte. Dass es so schlimm ist, hätte ich ohne diese Tests wohl kaum geglaubt. Vermutlich sollte beim gegenwärtigen Stand der Technik eine gute AV-Vorstufe für Stereo den Digitalteil völlig abschalten und rein analog arbeiten können. Das erfordert allerdings einen deutlich höheren Aufwand, da dann ja eine komplette analoge Stereovorstufe mit eingebaut werden muss.

Im Ergebnis bin ich nun bei einer Lösung gelandet, die etliche Leute hier im Forum so oder ähnlich ja auch gefunden haben: Meine Stereoanlage bleibt da (und nachdem diese Entscheidung klar war, fand ich auch eine räumliche Lösung für die Aufstellung beider Anlagen), und für DVD und TV wird sie nun ergänzt durch einen preiswerten Surroundreceiver. Meine Wahl fiel auf einen Marantz SR4400, weil der mir optisch gut gefällt, nicht so groß und nicht so teuer ist und bereits Vorstufenausgänge hat, was in der Preislage ja eher die Ausnahme ist. Die Frontlautsprecher laufen auch im Surroundbetrieb am Stereoverstärker, im Moment ist der noch über einen normalen Vorstufeneingang angeschlossen, da kommt aber noch ein Umschalter hin, um direkt die Endstufe anzusteuern.

Das ist sicher nicht meine letzte Surroundanlage, aber fürs erste schon. Wenn ich eine Lösung für die Aufstellungsproblematik gefunden habe und sich bis dahin (hoffentlich) das Niveau der Surroundtechnik gebessert hat (oder ich wesentlich mehr Geld zur Verfügung habe), werde ich mich wieder mit diesem Thema auseinandersetzen.

Ich möchte mich an dieser Stelle bei der NSF bedanken und insbesondere bei Herrn Bühler, der meine kleine Irrfahrt geduldig in mehreren ausgiebigen Telefongesprächen und Mailkontakt mit seinem fachlichen Rat begleitet hat. Möglicherweise hätte er mir ja auch gleich die letztlich gewählte Lösung verpassen können, aber es ist eben etwas anderes, wenn man durch eigene (Irr)Wege schließlich zu der Lösung findet, die im konkret bestimmten Falle eben die geeignetste ist.

Und natürlich haben mir auch etliche Leute hier im Forum geholfen, manche mit ihren Beiträgen im Forum, einige auch im Kontakt per Mail und PN.

Mit internetten Grüßen
Gerald Vogt

Verfasst: Fr 9. Apr 2004, 13:44
von mcBrandy
Hallo Gerald

Das ist ein sehr ausführlicher Bericht von deiner (Irr)-Fahrt ins Surroundland.

Wie du schon schreibst, kommt man an einen guten Stereoverstärker für die Fronts kaum aus. Das werden dir auch mehrere hier im Forum bestätigt haben.

Aber jetzt mal herzlichen Glückwunsch zur neuen Anlage und viel Spaß damit.

Frohe Ostern
Christian

Verfasst: Fr 9. Apr 2004, 13:47
von michael hoch
hallo
auch bei mir sind 2 verstärker am werkeln (nad c350 und h/k 3550) mittels einer umschaltbox von qed befeuern sie meine nuwaves.
was spricht eigentlich dagegen? vielleicht der erhöhte platzbedarf. aber billiger ist es auf jeden fall.

Verfasst: Fr 9. Apr 2004, 13:57
von Koala
Hallo gerald,

freut mich, daß Du nach den Irrungen und Wirrungen doch noch eine Lösung gefunden hast, die Deinen Vorstellungen gerecht wird und dabei das Budget nicht zu sehr belastet.

greetings, Keita

P.S.: ich hatte mir schon gedacht, daß es der SR 4400 wird :wink:

Verfasst: Fr 9. Apr 2004, 14:33
von Markus
Hallo Gerald,

auch von meiner Seite aus herzlichen Dank für die detaillierte Schilderung des Wegs von Stereo zu Mehrkanal. Auch ich habe hier bereits einige Wirrungen hinter mir mit dem Ergebnis, dass ich momentan gar nicht richtig weiß, ob ich lieber auf HighEnd-Stereo oder auf Mid-Range-Mehrkanal setzen soll. Klar ist, dass auf keinen Fall die umfangreiche Stereo-Sammlung weniger hochwertig als bisher wiedergegeben werden soll. Von daher bleibt eine gute bis sehr gute Stereo-Enstufe (oder Vollverstärker) auf jeden Fall.

Ich war sehr überrascht, von den negativen Effekten bei NAD Surround-Geräten zu lesen. Kannst Du hier noch ein bisschen mehr ins Detail gehen? Ich hatte vor, mittelfristig mal den T763 probezuhören. Wie sind Deine Erfahrungen mit diesem Gerät (abseits von dem auf ärgerliche Art und Weise wegrationalisierten grünen Knopf)? Was hat der Marantz dem NAD T743 voraus? (Dürfte ähnliches Preisniveau sein)

Gruß,

Markus.

Verfasst: Fr 9. Apr 2004, 14:51
von g.vogt
Hallo Keita,
Koala hat geschrieben:...ich hatte mir schon gedacht, daß es der SR 4400 wird :wink:
und ich konnte mir denken, dass du dir denken konntest, daß es der SR 4400 wird... :wink:

Nun, so groß ist die Auswahl in der Preislage ja nicht, wenn man Vorstufenausgänge braucht. Ich muss anmerken, dass der SR 4400 alles andere als perfekt ist. Beispielsweise seine Denkpausen bei der Signalerkennung sind beachtlich, aber für Analog-TV ist mir das wurscht und bei DVD kann ich es "gerade noch" ertragen, wenn am Anfang mal zwei Sekunden fehlen und der Layerwechsel auch im Ton etwas mehr auffällt. Der 701er Onkyo war da deutlich fixer, aber eben auch deutlich teurer und vor allem größer. Das mag manchem albern erscheinen, aber ich wollte nicht auch noch neue Möbel kaufen. Die 600/601/700/701 hätten nicht mal einen Zentimeter Platz nach oben gehabt, da ich ja nun mehr Geräte als ursprünglich vorgesehen unterbringen musste. Wenn man die Aufstellungshinweise in der vor allem auf Deutsch äußerst lustigen Bedienungsanleitung des Marantz beachten würde, brächte ich den allerdings auch nicht unter (20 cm nach allen Seiten - außer unten, denn fliegen kann er nicht ;-) ).

Mit dem Marantz komme ich über die nächste Zeit hinweg. Er macht einen soliden Eindruck (auch wenn man mal oben durch die Kühlschlitze lugt - sehr übersichtlicher Aufbau, da ist noch viel Platz!), ist erstaunlich schwer und hat gerade noch tolerierbare Mucken angesichts seines relativ günstigen Preises. Das mag mancher natürlich auch anders sehen. Und die FB ist geradezu unmöglich, solche Tastengräber sollte keiner mehr produzieren.
Aber ich muss zugeben, ich hatte auch die Sucherei und Probiererei langsam satt. (Besonders wenn man schadhafte Receiver in riesigen 20kg-Kartons wieder zur Post bzw. zum Händler schleppen muss.)
Als Sologerät würde ich ihn nicht betreiben wollen. Ich hab das interessehalber und testhalber (dass auch alles funktioniert) ausprobiert, es klang mir in Stereo zu langweilig (aber durchaus gefällig) und auch im Filmbetrieb vermisse ich sofort das ABL an meinen nuForm100 (dafür kann der Marantz nichts, wenn man ihm die fehlende Auftrennbarkeit nachsieht).

Mit internetten Grüßen
Gerald Vogt

Verfasst: Fr 9. Apr 2004, 14:56
von mcBrandy
Hi Gerald

Lüftung ist das A und O. Habe bei meinen AVR auch ca. 5 Zentimeter Luft nach oben und das ist fast schon etwas zu wenig. Bei Al seinen Z9 ist das ähnlich, der wird verdampt heiß.
Bei DVD-Player Pio 454 sind 2 Zentimeter bei mir zu wenig. Da hab ich einen Hitzestau, drum laß ich immer die Glastür offen beim DVD schauen.

Somit hat bei dir glücklicherweiße die Vernunft gesiegt. :wink: Sonst hättest wohl noch einiges mehr ausgeben müssen, oder?

Gruss
Christian

Verfasst: Fr 9. Apr 2004, 15:12
von Koala
g.vogt hat geschrieben:Nun, so groß ist die Auswahl in der Preislage ja nicht, wenn man Vorstufenausgänge braucht. Ich muss anmerken, dass der SR 4400 alles andere als perfekt ist. Beispielsweise seine Denkpausen bei der Signalerkennung sind beachtlich, aber für Analog-TV ist mir das wurscht und bei DVD kann ich es "gerade noch" ertragen, wenn am Anfang mal zwei Sekunden fehlen und der Layerwechsel auch im Ton etwas mehr auffällt. Der 701er Onkyo war da deutlich fixer, aber eben auch deutlich teurer und vor allem größer.
So ähnlich waren auch meine Überlegungen, natürlich bieten die teureren Modelle, egal ob von Marantz oder einem anderen Hersteller, zum Teil deutlich bessere Details, jedoch sind die Preisdifferenzen recht groß und soviele DVDs werde ich auch in Zukunft nicht gucken, als daß sich die Mehrinvestition mittel- bis langfristig rechnen würde.
Als Sologerät würde ich ihn nicht betreiben wollen. Ich hab das interessehalber und testhalber (dass auch alles funktioniert) ausprobiert, es klang mir in Stereo zu langweilig (aber durchaus gefällig) und auch im Filmbetrieb vermisse ich sofort das ABL an meinen nuForm100 (dafür kann der Marantz nichts, wenn man ihm die fehlende Auftrennbarkeit nachsieht).
Er ist im Stereo-Betrieb (natürlich) nicht vergleichbar mit einem Stereo-Verstärker, klingt aber für Hintergrundberieselung wie Du schreibst gefällig. Sollte ich endlich mal in die Verlegenheit kommen mich öfter im Wohnzimmer aufzuhalten, bekommt er eine Endstufe für die Fronts verpaßt, bis dahin dient er eigentlich nur als Audio-Einheit für den Fernseher ;)

greetings, Keita

Verfasst: Fr 9. Apr 2004, 15:18
von burki
Hi Gerald,

ja, wie schon in vielen threads beschrieben ist die ganze Sache je nach Anspruch garnicht einfach bzw. nur mit recht viel finanziellen Einsatz "zu loesen".
Als ich mir damals den AX-1 holte (da gab es noch nicht so viel Mitbewerber in diesem Bereich), dachte ich natuerlich auch das das die Loesung aller Probleme sei, doch Pustekuchen.
Nach etwas Surround und "Lechzen" nach neuen DVDs, verging mir immer mehr die Lust am Musikhoeren. Der noch uebriggebliebene Onkyo-Amp wurde dann doch wieder ins Hauptsystem integriert, aber so richtig zufrieden war ich mit dem Ganzen nicht.
Langsam verdichtete sich der Verdacht, mit einem Theater 5 und einem Yamaha bzw. Onkyo doch irgendwie nicht das fuer mich angestrebte Optimum erreichbar waere ...
Auch viele Versuche (ausschliesslich in Stereo) mit verschiedensten Boxen, Endstufen, ... brachten keinen entscheidenden Fortschritt.
Als dann auch noch ein DVD-A-Player im Hoerraum stand (auch als CDP-Ersatz) ging die ganze Sache von vorne los.
Allerdings setze ich zunaechst im Stereobereich an, d.h. hier wollte ich erst das passende System finden und ja, es wurde eben ein Hybridverstaerker (ich bin immer wieder begeistert von den Roehrenvorstufe), der die "passenden" Boxen bekam.
Langsam folgten ein CDP, dann ein neuer Vinyldreher, ein DAC, KH-Verstaerker, ...
Der Yamaha staubte langsam ein, Mehrkanal machte im Vergleich zu dem stimmigen Stereosystem keinen Spass mehr und trotzdem stapelten sich bei mir im Hoerraum die Boxen (volle Bestueckung am Yamaha + umschaltbare Rears + Stereoboxen).
--> es musste etwas geschehen :o ...
Erster Ansatz war ein aktives Boxensystem, doch je laenger ich da hoerte, desto weniger konnte ich die Begeisterung vieler (was Aktivboxen betrifft) nachvollziehen (ich bleibe dabei: die Theorie ist das Eine und der Geschmack eine Andere).
Als ich dann (meine Stereoboxen "liefen gerade aus") endlich mal ein 5.0-System mit meinen Boxen (aber nicht daheim) hoeren konnte, wurde mir klar, dass das ein Weg sein koennte, also an meinem AX-1 getestet und : Enttaeuschung :cry: . Eine Endstufe brachte etwas Gewinn (so "potent" ist der AX-1 leider nicht), aber IMHO vernachlaessigbar.
Und so schleppte ich fast ein Jahr lang AV-Vorstufen in meinen Hoerraum und keine konnte mich davon ueberzeugen, den kleinen Pathos abzuloesen, egal in welcher Preisklasse.
Trotzdem gab es deutliche Unterschiede zum AX-1 (dessen Endstufen man fuer den Vergleich missbrauchen kann) und die Tag schien mir nach langem Hin- und Her der beste Kompromiss fuers Geld zu sein, doch Platte mag ich z.B. nicht ueber die Tag/NAD-Kombi hoeren, waehrend Mehrkanalmusik (und natuerlich Filme) jetzt endlich so "klingt", wie ich es haben mag :) ...

Sorry, dass ich jetzt so weit abgeschweift bin: Wollte eigentlich nur meine Vermutung aeussern, dass es durchaus sein koennte, dass Du evtl. im Stereobereich noch einiges "draufpacken" wirst und dann koennte da der Unterschied zum Mehrkanalsystem durchaus noch groesser ausfallen ...

Gruss
Burkhardt

Verfasst: Fr 9. Apr 2004, 15:21
von g.vogt
Hallo Markus,

nun, ich will die Marke NAD hier nicht schlechtreden, und der Kontakt mit 6 Surroundreceivern lässt eine zuverlässige Aussage über das Niveau einer Marke auch nicht zu. NAD ist auch nicht vom Tisch; wenn ich nach längerer Zeit wieder mal Anlauf nehme, werde ich mich wieder informieren, wo NAD dann steht. Denn klanglich bin ich nach wie vor begeistert von NAD. Mich wundert auch, dass du jetzt von High-End-Stereo redest, ich dachte, mit dem C370 wärest du für "Jahrzehnte" auf der sicheren Seite? Hinsichtlich der Zuverlässigkeit ist mein Vertrauen in die Marke NAD augenblicklich etwas angeschlagen und die Servicesituation ist bei NAD auch nicht besonders schön (meines Wissens eine einzige Werkstatt für Garantieleistungen). Das ist durchaus schade, denn gerade für die NSF wären solche Geräte wie der T743 mit seiner Auftrennbarkeit (Stichwort ABL) wichtig.

Der T743 rauscht außer bei Lautstärke "oo" so deutlich, dass man es in einer ruhigen Umgebung in Spielpausen als Störung wahrnehmen kann. Ich muss zugeben, dass das bei einem Großteil der CDs wohl schon vom Grundrauschen der Aufnahmen maskiert wird. Trotzdem wollte ich kein Gerät, dass für diesen Preis so rauscht. Der T763 kann das auch nicht besser, ist aber bei den digitalen Störgeräuschen (Sirren, Brummen) auf deutlich niedrigerem Niveau als der T743. Allerdings hat der T763 (ebenso wie laut Test in einer Hifizeitschrift der T753) unten eine Batterie aus 4 kleinen Lüftern sitzen, die ständig laufen. Sie sind zwar wirklich auf niedriges Geräusch getrimmt, aber hörbar ist es schon, für mich war das ein nicht hinnehmbarer Umstand. Außerdem rechne ich damit, dass die Laufgeräusche solcher Lüfter mit Alterung und Verdreckung stetig zunehmen könnten. Der T743 wurde bei meinen Tests dagegen nie so warm, dass der Lüfter angesprungen wäre.

Dass der grüne Knopf verschwunden ist hat damit zu tun, dass vorne nur noch ein Standby-Schalter sitzt. Der richtige Netzschalter sitzt hinten. Auch das finde ich ziemlich daneben (bin'n verkappter Öki).

Der T743 und der SR4400 sind nicht etwa gleich teuer. Für den Preisunterschied bekommt man mindestens schon ein Pärchen nuBox310! Da es mir nicht mehr um die perfekte, sondern um eine praktikable Lösung für die nächste Zeit ging, war ich da nun schon extra knausrig. Außerdem kommt es der Zweianlagenlösung entgegen, dass sie von unterschiedlichen Marken sind, man hat sonst schnell mal versehentlich den Stereoverstärker auf "volle Pulle" stehen.

Es würde mich übrigens interessieren, was du da zwischenzeitlich so ausprobiert hast, wenn ich mich recht erinnere, hast du darüber noch nix geschrieben. Wenn du das bisherige Stereoniveau nicht verlieren willst, wirst du vermutlich entweder eine AV-Vorstufe für einige 1000€ benötigen (das würde ich nur machen, wenn Mehrkanalmusik ein ernsthaftes und von vielen Medien/Aufnahmen gespeistes Thema ist) oder du behältst die Stereoanlage (eine Endstufe am Surroundreceiver kann nicht retten, was dessen Vorstufe "versaut" hat) und ergänzt sie um einen anständigen Surroundreceiver. Bei so einer Ansammlung vieler Geräte wird allerdings auch Brummen ein ernstzunehmender Gegner. Die geplante Umschaltbox für die Anschaltung der NAD-Endstufe an den Surroundreceiver will ich daher so ausführen, dass bei abgeschalteter Surroundanlage auch die Masseverbindung getrennt ist - sonst kriege ich Ärger mit Restbrumm u.a. bei der Benutzung des Plattenspielers.

Mit internetten Grüßen
Gerald Vogt