Von Surround zurück zu Stereo - Harman HK 670
Verfasst: Sa 8. Mai 2004, 00:41
So, nachdem ich nie so richtig hundertprozentig zufrieden war mit meiner Surround-Anlage, hab ich jetzt den Rückschrittt gewagt und bin wieder bei Stereo gelandet.
Mein Hauptproblem war die Zeit: Ich sehe im Jahr bestenfalls 10 Filme. Irgendwie hat mich permanent das schlechte Gewissen geplagt, warum ich Surround-Hardware im Wert von mehreren hundert Euro rumstehen habe, ohne sie wirklich zu nutzen. So langsam kamen mir Zweifel, ob ich bei einem Verhältnis von Musik zu Film von etwa 95 zu 5 Prozent (oder eher sogar noch krasser) nicht doch lieber eine reine Stereo-Anlage aufbauen sollte.
Vor zwei Wochen habe ich dann die Pläne in die Tat umgesetzt und dabei natürlich ausgiebig den neuen Verstärker mit meinem alten AVR verglichen.
Meine Wahl ist auf den Harman Kardon HK 670 gefallen, der war für 270 Euro sogar recht günstig. Verglichen habe ich (nach ausführlichen Erkundungen im Internet) vorerst im Mediamarkt da ist natürlich kein wirklich vernünftiges Testen möglich, aber was solls. Vergleichspartner waren die NADs 320 BEE und 350, mit hat der HK besser gefallen (Vielleicht Gewohnheit - mein alter AVR war ebenfalls ein HK). Gekauft habe ich dann bei Ebay *ggg*, bei MM hätte der HK 499 gekostet.
Der wirkliche Test kam dann daheim - Vollverstärker HK 670 gegen den alten HK AVR 3550, beide im Stereomodus an NuBox 460.
Erst mal auspacken und aufstellen: Der Unterschied zum AVR fängt schon beim Äußeren an: Keine Spur der bei HK oft bemängelten Schwächen (Außer der "modernen" Optik natürlich, die mir aber sehr gut gefällt). Die Knöpfe zwar aus Plastik, aber sehr solide und man hat nicht das Gefühl, gleich fällt der Knopf ab. Der Volume-Regler geht einiges schwerer als beim AVR und wirkt einfach stabiler. Wenn die Front aus Plastik ist, dann zumindest Plastik, das aussieht und sich anfühlt wie echtes Glas. Hinten sind schöne große goldene Schraubklemmen für die Boxen, alles sauber verarbeitet! (Da wirkt der AVR - trotz gleicher Optik!!! - einfach eine Spur billiger)
Dann der Klang: das hätte ich wirklich nicht erwartet: Der neue Verstärker hat den (überall für seine sehr guten Stereoqualitäten gelobten) AVR mehr als deutlich an die Wand gespielt!
Getestet habe ich mit verschiedenen CDs aus allen möglichen Richtungen (Jazz, Funk, Hip Hop, Electronica, Rock, Metal), vor allem aber mit diversen Alben von Dream Theater, weil ich die erstens alle bis in die letzten Details in- und auswendig kenne (Lieblingsband...) und zweitens Dream Theater so ziemlich die besten Aufnahmequalität im Rocksektor haben.
Das Klangbild wirkt ähnlich wie beim AVR, war ja auch zu erwarten bei ein und dem selben Hersteller. In Details wird der Unterschied aber deutlich:
Der Bass ist beim 670 straffer und klarer, hat aber dennoch mehr "Punch"; vor allem bei leisen Lautstärken ist der Druck größer als beim AVR. (Liegt das vielleicht an der Hochstromfähigkeit von 80 Ampere, wo der AVR blos 25 hat?) Es fällt leichter, einem komplizierten Basslauf zu folgen, auch wenn in den höheren Lagen viel passiert.
Was für den Bass gilt, gilt quasi auch für den Rest:
Alles kommt eine Spur klarer, frischer und akzentuierter, aber auch mit mehr "Schmackes" aus den Boxen. Schwer zu beschreiben, aber deutlich zu hören!
Das gesamte Geschehen wirkt mehr von den Boxen losgelöst, scheint mehr im Raum zu stehen anstatt von den Boxen zu kommen. Ich weiß nicht, ob ich mir das nur einbilde, dieser Unterschied ist nicht so eindeutig belegbar. Vielleicht entsteht auch einfach der Eindruck, weil alles etwas klarer klingt.
Was jetzt kommt, kann ich unmöglich belegen, aber es wirkt halt so auf mich: Der Klang wirkt irgendwie natürlicher und "echter". Als Musiker weiß ich, wie ein Instrument zu klingen hat und wie nicht. Ich hatte beim AVR nie den Eindruck, es klänge falsch - aber mit dem neuen Verstärker schein alles noch einen Hauch realistischer zu klingen. Sehr subjektiver Eindruck natürlich!
Die Pegelfestigkeit habe ich noch nicht getestet, zumindest noch nicht so RICHTIG. Immerhin bin ich soweit gekommen, dass ich den Eindruck hatte, mein Sofa wird durch den Schall weggeblasen. Aber ich hab da ja noch meine linearen 25dB-Ohrenstöpsel für den ultimativen Härtetest... Vorab kann ich schon mal sagen, auch hier liegt der 670 klar vorm AVR. Ich konnte mir nie etwas drunter vorstellen, wenn davon die Rede war, dass ein Verstärker "souverän" mit hohen Pegeln umgeht, jetzt kann ichs. Der AVR kann auch lauter, als ich je ertragen würde, aber der 670 bringt solche brutalen Pegel mit einer solchen Gelassenheit und ohne mit der Wimper zu zucken, dass es eine wahre Freude ist.
So, das wollte ich euch hier nur mal kundtun. Ich krieg dafür kein Geld von Harman/Kardon, ich bin WIRKLICH so begeistert von dem Verstärker.
Nochwas, meine Ansprüche sind auch nicht die allerhöchsten, ein Monster wie den Korsun oder so was könnte ich mir als Student nie und nimmer leisten. Das kommt vielleicht in 7 oder 8 Jahren wenn ich meinen Doktortitel hab und Porsche fahre, dann denke ich da mal drüber nach...
Kurzum: Ich denke, meine NuBox 460 haben den idealen Spielpartner gefunden!
PS. nebenbei habe ich auch noch die Bi-Wiring-Brücken an den NuBoxen entfernt und durch 4mm^2 Kabel ersetzt. Ich denke aber nicht, dass das am Klang irgendetwas ändert, das man deutlich wahrnehmen könnte. Wollt ich halt eh schon immer machen.
PPS. Der CD-Player war ein ... Pio DV-454 low-Budget-DVD Player!!! Der passende Harman HD-750 (mit HDCD) ist zwar bestellt, aber noch nicht geliefert. Zeigt mal wieder, dass der Verstärker weit größeren Einfluss auf den Klang hat als der CD/DVD-Spieler, und selbst billige DVD-Player nicht so schlecht klingen, wie manch einer behauptet! Zumal der Pio am AVR DIGITAL und im 670 ANALOG angeschlossen wurde!!! Wenn ich dran denke, dass ich nächste Woche vielleicht nochmal einen (zumindest kleinen) Qualitätsschub beim Sound habe... sabber...
Mein Hauptproblem war die Zeit: Ich sehe im Jahr bestenfalls 10 Filme. Irgendwie hat mich permanent das schlechte Gewissen geplagt, warum ich Surround-Hardware im Wert von mehreren hundert Euro rumstehen habe, ohne sie wirklich zu nutzen. So langsam kamen mir Zweifel, ob ich bei einem Verhältnis von Musik zu Film von etwa 95 zu 5 Prozent (oder eher sogar noch krasser) nicht doch lieber eine reine Stereo-Anlage aufbauen sollte.
Vor zwei Wochen habe ich dann die Pläne in die Tat umgesetzt und dabei natürlich ausgiebig den neuen Verstärker mit meinem alten AVR verglichen.
Meine Wahl ist auf den Harman Kardon HK 670 gefallen, der war für 270 Euro sogar recht günstig. Verglichen habe ich (nach ausführlichen Erkundungen im Internet) vorerst im Mediamarkt da ist natürlich kein wirklich vernünftiges Testen möglich, aber was solls. Vergleichspartner waren die NADs 320 BEE und 350, mit hat der HK besser gefallen (Vielleicht Gewohnheit - mein alter AVR war ebenfalls ein HK). Gekauft habe ich dann bei Ebay *ggg*, bei MM hätte der HK 499 gekostet.
Der wirkliche Test kam dann daheim - Vollverstärker HK 670 gegen den alten HK AVR 3550, beide im Stereomodus an NuBox 460.
Erst mal auspacken und aufstellen: Der Unterschied zum AVR fängt schon beim Äußeren an: Keine Spur der bei HK oft bemängelten Schwächen (Außer der "modernen" Optik natürlich, die mir aber sehr gut gefällt). Die Knöpfe zwar aus Plastik, aber sehr solide und man hat nicht das Gefühl, gleich fällt der Knopf ab. Der Volume-Regler geht einiges schwerer als beim AVR und wirkt einfach stabiler. Wenn die Front aus Plastik ist, dann zumindest Plastik, das aussieht und sich anfühlt wie echtes Glas. Hinten sind schöne große goldene Schraubklemmen für die Boxen, alles sauber verarbeitet! (Da wirkt der AVR - trotz gleicher Optik!!! - einfach eine Spur billiger)
Dann der Klang: das hätte ich wirklich nicht erwartet: Der neue Verstärker hat den (überall für seine sehr guten Stereoqualitäten gelobten) AVR mehr als deutlich an die Wand gespielt!
Getestet habe ich mit verschiedenen CDs aus allen möglichen Richtungen (Jazz, Funk, Hip Hop, Electronica, Rock, Metal), vor allem aber mit diversen Alben von Dream Theater, weil ich die erstens alle bis in die letzten Details in- und auswendig kenne (Lieblingsband...) und zweitens Dream Theater so ziemlich die besten Aufnahmequalität im Rocksektor haben.
Das Klangbild wirkt ähnlich wie beim AVR, war ja auch zu erwarten bei ein und dem selben Hersteller. In Details wird der Unterschied aber deutlich:
Der Bass ist beim 670 straffer und klarer, hat aber dennoch mehr "Punch"; vor allem bei leisen Lautstärken ist der Druck größer als beim AVR. (Liegt das vielleicht an der Hochstromfähigkeit von 80 Ampere, wo der AVR blos 25 hat?) Es fällt leichter, einem komplizierten Basslauf zu folgen, auch wenn in den höheren Lagen viel passiert.
Was für den Bass gilt, gilt quasi auch für den Rest:
Alles kommt eine Spur klarer, frischer und akzentuierter, aber auch mit mehr "Schmackes" aus den Boxen. Schwer zu beschreiben, aber deutlich zu hören!
Das gesamte Geschehen wirkt mehr von den Boxen losgelöst, scheint mehr im Raum zu stehen anstatt von den Boxen zu kommen. Ich weiß nicht, ob ich mir das nur einbilde, dieser Unterschied ist nicht so eindeutig belegbar. Vielleicht entsteht auch einfach der Eindruck, weil alles etwas klarer klingt.
Was jetzt kommt, kann ich unmöglich belegen, aber es wirkt halt so auf mich: Der Klang wirkt irgendwie natürlicher und "echter". Als Musiker weiß ich, wie ein Instrument zu klingen hat und wie nicht. Ich hatte beim AVR nie den Eindruck, es klänge falsch - aber mit dem neuen Verstärker schein alles noch einen Hauch realistischer zu klingen. Sehr subjektiver Eindruck natürlich!
Die Pegelfestigkeit habe ich noch nicht getestet, zumindest noch nicht so RICHTIG. Immerhin bin ich soweit gekommen, dass ich den Eindruck hatte, mein Sofa wird durch den Schall weggeblasen. Aber ich hab da ja noch meine linearen 25dB-Ohrenstöpsel für den ultimativen Härtetest... Vorab kann ich schon mal sagen, auch hier liegt der 670 klar vorm AVR. Ich konnte mir nie etwas drunter vorstellen, wenn davon die Rede war, dass ein Verstärker "souverän" mit hohen Pegeln umgeht, jetzt kann ichs. Der AVR kann auch lauter, als ich je ertragen würde, aber der 670 bringt solche brutalen Pegel mit einer solchen Gelassenheit und ohne mit der Wimper zu zucken, dass es eine wahre Freude ist.
So, das wollte ich euch hier nur mal kundtun. Ich krieg dafür kein Geld von Harman/Kardon, ich bin WIRKLICH so begeistert von dem Verstärker.
Nochwas, meine Ansprüche sind auch nicht die allerhöchsten, ein Monster wie den Korsun oder so was könnte ich mir als Student nie und nimmer leisten. Das kommt vielleicht in 7 oder 8 Jahren wenn ich meinen Doktortitel hab und Porsche fahre, dann denke ich da mal drüber nach...
Kurzum: Ich denke, meine NuBox 460 haben den idealen Spielpartner gefunden!
PS. nebenbei habe ich auch noch die Bi-Wiring-Brücken an den NuBoxen entfernt und durch 4mm^2 Kabel ersetzt. Ich denke aber nicht, dass das am Klang irgendetwas ändert, das man deutlich wahrnehmen könnte. Wollt ich halt eh schon immer machen.
PPS. Der CD-Player war ein ... Pio DV-454 low-Budget-DVD Player!!! Der passende Harman HD-750 (mit HDCD) ist zwar bestellt, aber noch nicht geliefert. Zeigt mal wieder, dass der Verstärker weit größeren Einfluss auf den Klang hat als der CD/DVD-Spieler, und selbst billige DVD-Player nicht so schlecht klingen, wie manch einer behauptet! Zumal der Pio am AVR DIGITAL und im 670 ANALOG angeschlossen wurde!!! Wenn ich dran denke, dass ich nächste Woche vielleicht nochmal einen (zumindest kleinen) Qualitätsschub beim Sound habe... sabber...