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Lautsprecherboxen aus "flüssigem Holz"?

Verfasst: Do 3. Jun 2004, 15:29
von derSimon
Hab gerade - zufällig - "Lexi TV"auf mdr geschaut. Da war von eiem neuem Material die rede - "flüssiges Holz". Hab leider nur den Schluss des Beitrags gesehen, in dem erwähnt wurde das demnächst u.a. Lautsprecherboxen aus diesem Material hergestellt werden sollen. Weiß jemand da was genaueres? Hat da sonst jemand schon von gehört?

gruß, simon.

Verfasst: Do 3. Jun 2004, 16:32
von g.vogt
Hallo Simon,

völlig unqualifizierte Antwort: Flüssiges Holz kenne ich aus früheren Zeiten als eine Art Holzkit für Holzreparaturen.
Aber vielleicht ist ja wirklich so was ähnliches gemeint: das man keine "Kästen" baut, sondern die Gehäuse so in beliebige Formen gießen kann?

Mit internetten Grüßen
Gerald Vogt

Verfasst: Do 3. Jun 2004, 16:50
von Koala
Das "flüssige Holz" ist schon einige Jahre alt und sollte schon "damals" den Umgang mit dem Werkstoff Holz revolutionieren. Im Grunde handelt es sich beim "flüssigen Holz" wie bei der Spanplattenproduktion um die effiziente Verwertung von Abfallstoffen. Zusammen mit Holzspänen, Hanf und Lignin entsteht eine hinsichtlich der Eigenschaften dem Holz sehr ähnliche Masse, die sich unter thermischen Einflüssen plastisch verformen und somit u.a. auch spritzen/gießen läßt.

greetings, Keita

Verfasst: Do 3. Jun 2004, 17:07
von R.Spiegler
Nun ist mir "Koala" schon voraus... Er hat recht...

Was hier gemeint ist, könnte ein Material sein, das man uns auch schon angeboten hat. Heißt Arboform und ist ein thermoplastisch verarbeitbarer Werkstoff aus Holzfasern und Lignin als Bindemittel. Ist alles "nachwachsend" und somit "umweltfreundlich". (sieht man mal von dem Aufwand ab, das Zeug erst einmal aus dem Abfallholz herzustellen). Boxen aus diesem Material hätten den Vorteil, dass man sie nach Gebrauch auf den Kompost werfen könnte. (wären da nicht noch andere Teile drin..) Nur wer will dafür mehr Geld bezahlen? Wir hatten auch schon Gespräche, ob man damit Boxen bauen könnte. Man benötigt aber irre teure Werkzeuge (ähnlich wie bei Kunststoff-Boxen), die Oberfläche ist nicht gerade schön (unregelmässige Optik), man müsste das pure Natur-Material also doch wieder lackieren (umweltgerecht teuer... Oder umweltschädlich billig).
Insgesamt sahen wir keinen Ansatz, dieses Projekt wirtschaftlich zu realisieren. Denn am Schluß möchte doch (fast) jeder lieber günstige Produkte... Umweltfreundlichkeit wird halt leider nur von wenigen Verbrauchern gewürdigt. Mir kam es auch ein bisschen wie Kunststoff-Recycling vor. Da hat man dann ein Material, dass man nur für Gartenbänke verwenden kann.. :wink:

Verfasst: Fr 4. Jun 2004, 00:37
von Amperlite
Ist vielleicht ein wenig weg vom Thema, aber ich will dafür kein Extrathema aufmachen.

Mich interessiert, wie die gebogenen Fronten der NuWaves hergestellt werden.
Ich gehe mal von einem normalen Brett aus MDF aus.
Wird dieses dann rund gefräst oder geschliffen oder wie wird das gemacht?
Ist die Fertigung CNC-gesteuert oder wird da evtl. noch mit "Schablonen" gearbeitet?

Hoffe, dass man mir Auskunft geben kann/darf. Danke im Voraus,
Michael

Verfasst: Fr 4. Jun 2004, 00:48
von Koala
Ich gehe mal davon aus, daß es sich um mit Grundierfolie beschichtete Strangware handelt, d.h. die Schallwand kommt "as is" als Meter- oder konfektionierte Ware zum Gehäusebauer, der diese nach den Fräsarbeiten "nur" noch lackieren muß. Eine derartige Wölbung aus einem vollen MDF-Block zu fräsen macht wirtschaftlich i.d.R. keinen Sinn, da der Verschleiß der Fräsköpfe enorm wäre, ferner ist die Vorbereitung für die Beschichtung (MDF ist im Kern extrem faserig und saugfähig, d.h. die Oberfläche muß mit Sperrgrund vorbehandelt werden), entsprechend gepreßte Elemente sind bei entsprechender Stückzahl wesentlich wirtschaftlicher.

greetings, Keita