Nubert Lautsprecher, HiFi- und Surround-Elektronik

Hallo,

die Kompaktboxen besitzen ja eine kleine Anhebung in der Nähe der unteren Grenzfrequenz, damit sie nicht "dünn" klingen". Das entsprechende ABL-Modul kompensiert diese Anhebung im Bereich zwischen 80 und 220 Hz, da sie wegen des nach unten erweiterten Frequenzbereichs unter 50 Hz nun nicht mehr nötig ist. Wirkt diese Kompensation auch bei ausgeschaltetem EQ-Regler? Falls nicht, wie ist sie von der Reglerstellung abhängig? Größer werdende Kompensationswirkung bis 10:30 Uhr, ab dann konstant?

Gruß
Christoph

Hallo bony,

Wirkt diese Kompensation auch bei ausgeschaltetem EQ-Regler? Falls nicht, wie ist sie von der Reglerstellung abhängig?

Nein, sie wirkt nicht bei ausgeschaltetem EQ-Regler.
In der "linken Hälfte" des EQ-Regelbereiches wirkt die Kompensation der Anhebung etwa proportional zur Wirkung der Bass-Erweiterung.
Die rechte Hälfte ist als "eine Art Loudness-Ersatz" gedacht, deshalb verschiebt sich die Kompensation in diesem Bereich so, dass das "bassreichere" Klangbild als "optimal angenehm" empfunden wird.

Gruß, G. Nubert

Besten Dank für die Infos!

Hallo Herr Nubert,

in der Anleitung für ABL 3/30 habe ich folgendes gelesen:

"Wenn man doch einmal sehr hohe Lautstärken (wie z.B.
bei Sylversterparties) erzielen will, kann man den Drehknopf
nach links drehen. Dann ist die Bass-Erweiterung
nicht aktiviert; - die Absenkung der Signale unterhalb 40
Hz bleibt jedoch erhalten. Damit werden dann alle Leistungsreserven
des Verstärkers zum Erzielen großer Schallpegel mobilisiert;
- die nuWave 3 benötigt für gleiche Lautstärke dann sogar
geringfügig weniger Leistung als bei Betrieb ohne Modul."

Deswegen dachte ich, dass die Kompensation (der Anhebung) auch bei ausgeschaltetem EQ-Regler wirkt.

Es steht doch nämlich: "die Absenkung der Signale unterhalb 40
Hz bleibt jedoch erhalten."

Gruß

Hallo OKay,

willkommen im nuForum.

Die Absenkung unterhalb 40 Hz ist das eingebaute Subsonicfilter, ohne das man ein ABL wohl nicht gefahrlos unter die Leute bringen könnte. Es begrenzt die ABL-Wirkung (Basslinearisierung) nach unten hin auf den Bereich, den die Box noch sauber wiedergeben kann. Unterhalb gewisser Frequenzen steigt - gerade bei Bassreflexboxen - der Hub extrem an, die Chassis würden dann anschlagen, zumindest würden sich die Verzerrungen stark erhöhen.

Auch Aktivsubwoofer haben eine solche Begrenzung nach unten hin.

Das ABL beseitigt deswegen auch quasi nebenbei das Rumpeln von Plattenspielern.

Die Bassanhebung in den Regalboxen ohne ABL-Einsatz liegt weiter oben, so bei 100/130 Hertz.

Mit internetten Grüßen
Gerald Vogt

Hallo Gerald,

Danke für die Antwort. Ist es so, dass die Boxen bei ausgeschaltetem EQ-Regler genauso klingen wie ohne ABL-Modul?

Gruß

Hallo OKay,

das habe ich nie so direkt verglichen. Zumindest bleibt ja das Subsonic-Filter aktiv, damit klingen meine Schallplatten schon ein bisschen anders.

@all: Kann das mal jemand ausprobieren, der das ABL über fernbedienbares Tape-Monitor angeschlossen hat?

Mit internetten Grüßen
Gerald Vogt

g.vogt hat geschrieben:@all: Kann das mal jemand ausprobieren, der das ABL über fernbedienbares Tape-Monitor angeschlossen hat?

Mach' ich morgen mal mit dem ABL 125.

(Schon lustig: Alle meine Verstärker sind auftrennbar, ich habe getrennte Geräte als Vor- und Endstufe, aber das ABL hängt im Tape-Monitor )

Gruss
Jochen

g.vogt hat geschrieben:@all: Kann das mal jemand ausprobieren, der das ABL über fernbedienbares Tape-Monitor angeschlossen hat?

Hallo Gerald,

ich habe das mit Testtönen von 16 Hz bis 16 kHz ausprobiert:

16 Hz - nichts gehört.
31,5 Hz - Drehknopf nach links - ohne ABL lauter; Stellung 10:30 - etwa gleich; 12:00, 14:00, rechts - mit ABL lauter.
63 Hz - Drehknopf nach links - etwa gleich; 10:30, 12:00, 14:00, rechts - mit ABL lauter.
125 Hz, 250 Hz, 500 Hz, 1 kHz, 2 kHz, 4 kHz, 8 kHz - immer gleich.
16 kHz - habe gar nichts gehört. Meine Tochter aber schon.

Mit Musik (Roger Waters, Flickering Flame) habe ich keine Unterschiede bei der Stellung "nach links" bemerkt.
Ich merke aber die Wirkung des ABL-Moduls (ABL-3/30 an NuWave 3) auch bei der Drehknopfstellung "12:00" kaum.
Natürlich gibt es Unterschiede, die finde ich aber für mich nicht so wichtig. Den Kauf des Moduls bereue ich trotzdem nicht, weil ich jetzt gewissermaßen sicher sein kann, dass ich keine besseren Boxen brauche.

Zwischen Verstärkern habe ich gewaltige Unterschiede gehört, das habe ich nicht erwartet. Das ist aber schon eine andere Sache...

Gruß

Hallo Herr Nubert,
Hallo alle.

G. Nubert hat geschrieben: In der "linken Hälfte" des EQ-Regelbereiches wirkt die Kompensation der Anhebung etwa proportional zur Wirkung der Bass-Erweiterung.

Anscheinend bedeutet "in der linken Hälfte" im Falle eines ABL-3/30 "bis zur Stellung 10 Uhr 30", weil

Die messtechnisch optimale Einstellung des EQ-Reglers liegt etwa bei Stellung „10 Uhr 30".

So steht es in der Anleitung.

Gruß