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Bi-Amping als auch Bi-Wiring

Verfasst: So 30. Jun 2002, 11:16
von Strongman
Was bedeutet eigendlich Bi-Amping als auch Bi-Wiring ???????

Ich lese dies hier immer wieder,kann damit aber leider nichts anfangen als Noob

Erklärungen

Verfasst: Mo 1. Jul 2002, 08:48
von Malte
Hallo!

Bi-Wiring = Verkabelung eines Lautsprechers und eines Verstärkers mit getrennten Kabeln für verschiedene Zweige, etwa Hochton und Tiefton. Die Frequenzweiche an der Box muß auftrennbar sein (Bi-Wiring-Terminal), ansonsten bleibt alles beim alten. Außer daß es doppelte Kabelkosten verursacht, bringt Bi-Wiring klanglich nichts, ist identisch zu Single-Wiring.

Bi-Amping = Betrieb verschiedener Zweige des Lautsprechers (Hochton, Tiefton) mit getrennten Verstärkern unter Beibehaltung der passiven Frequenzweichen (die ebenfalls auftrennbar sein müssen). Erhebliche Kosten durch doppelte Endstufen, bringt eigentlich nur dann etwas, wenn die Endstufen erheblich zu schwach sind (Stromseitige Entlastung), z.B. bei Röhrenamps oder IC-Endstufen (Car-Hifi-Bereich).

Vollaktivbetrieb = Betrieb der einzelnen Lautsprecherchassis mit jeweils eigenem Endverstärker, wobei die Trennung und Entzerrung VOR den Endstufen geschieht. Erfordert hohen Konstruktionsaufwand, kann aber Vorteile bringen.

Gruß,

M.

Bi-Wiring mit NuWave 8

Verfasst: Do 4. Jul 2002, 12:11
von Bummi
Hi!

[quote="Malte"]Hallo!

Bi-Wiring ... Außer daß es doppelte Kabelkosten verursacht, bringt Bi-Wiring klanglich nichts, ist identisch zu Single-Wiring.

M.[/quote]

Obiger Aussage von Malte muss ich auf Grund eigener Erfahrungen wiedersprechen.

Ich habe gerade die NuWave 8 mit ABL-Modul und Sockeln zum Probehören. Die Boxen sind eingespielt, passend im akustisch vorteilhaften Hörraum platziert und waren über 2,5 qmm Oehlbach-Kabel an eine bewährte Anlage angeschlossen.

Trotzdem klang Tracy Chapmans gleichnamiges Album recht müde und lustlos. Von der Anspringenden Dynamik der voll digital produzierten Scheibe war nicht viel zu hören. Es klang dumpf und die Klangfarbe war durch die Kunststoffmembran deutlich beeinflusst (Tracy Chapman 'Matters Of The Heart', beim Titel 4 mal auf den Bass hören). Ich dacht ich höre Mono über Gummimembranen. Obwohl der Bass jederzeit knackig und präzise war.

Aber nach Entfernen der Kontaktbrücken vom Anschlussterminal der Box und nach Anschluss des Beipackkabels an die Hochtonsektion und an die Ausgänge fürs Boxenpaar B meines Verstärkers (also sehr wohl Bi-Wiring!!!), kam dann Leben ins Spiel. Die ganze Sache wirkt seitdem nicht mehr so angestrengt. Der Klang ist luftiger, räumlicher und dynamischer geworden. Auch die Kunststoffmembran ist nicht mehr so deutlich herauszuhören.

ABER: Klassik jetzt klingt plötzlich so grauenvoll, wie eben noch Tracy!!! (Im Gegensatz zu vorher!)
Ich gehe davon aus, dass der deutlich größere Hochtonanteil der klassischen Musik durch die unterdimensionierten Beipackkabel nicht ordentlich übertragen werden konnte. Denn nachdem ich meine Kabel geopfert und halbiert habe und die Beipackkabel damit ersetzt habe (immer noch Bi-Wiring!!!), klingen sowohl Klassik als auch Tracy wieder gut.

Doch nach wie vor vermisse ich einen von den Boxen losgelösten Klang. Einen Klang der Holzinstrumente auch als diese darstellt, körperhaft. Einen Klang, der das seidige Ziselieren eines Cembalos schwerelos durch den (Hör-)Raum schweben lässt. Ich bin auf der Suche nach mehr Tiefe und Größe der Abbildung. Ich will vom Klangteppich (vor mir!) eingesogen werden.
Um dies zu erreichen werde ich mal hochwertige Boxen-Kabel (4 qmm Kimber 8 PR für den Tief-Mitteltonbereich und 2,5 qmm Monitor 309S für den Hochtonbereich) ausprobieren und von meinen Erfahrungen hier berichten.

PS: Meine Eindrücke bezüglich Kabelklang und Bi-Wiring mögen zwar als von subjektiver Natur seiend eingestuft werden, sind mir jedoch von einem sich seid Jahrzehnten mit Hifi und Boxen-Selbstbau beschäftigendem Bekannten bestätigt worden.

Verfasst: Do 4. Jul 2002, 14:06
von Malte
Hallo Bummi,

es gibt keine Klangunterschiede zwischen Bi-Wiring und Single-Wiring bei identischer Kabelstärke.

Entweder unterliegst Du einer gigantischen Einbildung - durchaus möglich - und würdest im Blindtest nicht raushören, mit welcher Variante Du hörst. Oder Du hast durch die deutlich unterschiedlichen Kabelquerschnitte einfach die tonale Balance zwischen Hoch- und Tieftöner leicht verschoben, was sich bei Verwendung von identischen Kabeln wieder geändert hat. Daraus jedoch Klangunterschiede zu konstruieren, halte ich für falsch - da klingt nichts "angstrengt, räumlich, luftig" (sowieso alles Unsinnsausdrücke). Das klingt für mich alles ziemlich nach haltlosem Hifi-Presse-Gelaber...

Ich wette mit Dir, daß Du es nicht schaffst zu hören, ob Deine Boxen im Bi- oder Single-Wiring angeschlossen sind, sofern Du es beim Hören nicht weißt. Bei identischer Kabelstärke versteht sich.

>>>Doch nach wie vor vermisse ich einen von den Boxen losgelösten Klang.

Ich tippe auf falsche Aufstellung/Hörabstand.

Ach übrigens: Kabel klingen nicht, Dein anvisiertes High-End-Kabel ist nicht besser und nicht schlechter als jede Baumarktkabel gleicher Stärke. Soviel zum Thema Einbildung, frag dazu mal Hr. Nubert... ;-)

Gruß,

M.

Bi-wiring und Unvoreingenommenheit

Verfasst: Do 4. Jul 2002, 16:57
von Bummi
Werter Malte!

Ich halte es für etwas vorlaut und arrogant, die Erfahrungen anderer Nubert-Boxen-Besitzer und Forumteilnehmer als 'gigantische Einbildung' zu diffamieren.

Auch die von mir zu einer besseren plastischen Beschreibung meiner Höreindrücke verwendeten Begriffe als 'haltlosem Hifi-Presse-Gelaber' zu titulieren ist nicht nur überheblich, sondern regelrecht beleidigend.

Wie wäre es dem Herrn denn genehm eigene Höreindrücke zu schildern?
Gibt es da etwa einen Nubert konformen Begriffs-Katalog a la 'Malte', an dem sich strikt zu orientieren, das Gebot ist?

Übrigens:
Dein stetes zitieren von Textstellen aus dem Nubert Info-Material zeugt nicht gerade von einer eigenen Meinung und erinnert eher an Punktesammler aus 'dooyoo.com' oder ähnlichen 'Verbraucherforen', bei den man das Gefühl hat, dass die Betreiber und die Bewehrter alle samt aus den Marketingabteilungen der Herstellerfirmen kommen.

Hast Du eigentlich jemals eigene Erfahrung mit Bi-Wiring/-Amping gemacht? Oder warum verweist Du auf Herrn Nubert. (Den ich im übrigen nicht persönlich belästigen werde, denn dafür gibt es ja die Hotline.) Oder stehst Du nicht zu Deinen eigenen Aussagen?

Und wenn ich sage, dass Räumlichkeit fehlt und die Musik wie eine Wand an die Boxen genagelt vor mir steht, dann wird das auch so sein, denn ich habe keineswegs vor hier im Forum die in Sachen Tiefbass und Basspräzision guten Nubert Lautsprecher ungerechtfertigt zu kritisieren. (Die Begriffe dürften dem Herrn, weil dem Nubert Info-Material entliehen, hoffentlich genehm sein!)

Die Kontrabässe von Apocalyptica, die Akustikgitarre von Tracy Chapman sowie die Violinen auf meiner Klassik CD (eine Pressung von In-Akustik) klingen nun mal nicht nach Holz! Leider! Eher nach Kunststoff. Eben so wie die Membranen meiner NuWave 8, wenn ich gegen diese mit dem Fingernagel tippe. Auch die seidigen Klänge des Cembalos auf eben dieser Klassik-CD schweben nicht offen und klar im Raum, sondern sind nur in der Box zu lokalisieren. Auch der E-Bass von Tracy klingt nicht wie ein solcher. Und diese Phänomene treten Abwechseln bei Klassik oder bei Tracy Chapman je nach Anschlussvariante auf.

Mit Deiner in Ferndiagnose aufgestellten Vermutung nach falscher Boxenaufstellung / falschem Hörabstand liegst Du leider falsch.
Ich bin in diesem Thema kein Anfänger und habe sie nach unzähligen Versuchen gut platziert.

Wenn es Dich interessiert:
1,5 m Abstand zur Rückwand
1,2 m Abstand zu den Wänden
Stereodreieck von 2,5 m Seitenlänge
leicht nach innen gedrehte Boxenfront
ABL-Modul
Boxensockel (orig. Nubert)
CD Denon DCD-685
HF-Kabel von Monitor (ABL Beipack -> orig. Nubert!)
Verstärker Pioneer A-676
Lautsprecherkabel Oehlbach Blue 2,5 qmm (Nicht aus dem Baummarkt!)
Netzfilterleiste (deutscher Markenhersteller)

Nun zurück zum eigentlichen Thema.
Ein freundlicher Hifi (und High End) Händler meiner Wahl war so frei mir ein paar sündhaft teuer Boxenkabel zu Testzwecken zu überlassen, die mir nur sagen sollen, ob es an der Verkabelung liegt. Und mit einem Preis von 4 - 7 Euro je Stereometer sind die von mir eigentlich 'anvisierten High-End Kabel' wohl eher der Low-Cost Schiene zuzuordnen.
Aufs Ergebnis des Hörtests bin ich schon gespannt, denn der CD-Player ist neu und okay und nach Aussagen der Infoblätter beeinflusst der Verstärker ja die Musik nicht oder nur in geringem Maße! Da ich maximal in Zimmerlautstärke abhöre, kann der Verstärker nicht überfordert sein und es dürfte im Allgemeinen an meinen Gerät also nicht liegen.

So viel zum Thema Unvoreingenommenheit!

MfG

Bummi

Verfasst: Fr 5. Jul 2002, 10:33
von Speedy
Hi Bummi,
du solltest es Malte nicht so krumm nehmen, das ist so seine Art mit Leuten zu kommunizieren. Liegt m.E. an fehlender Lebenserfahrung, aber egal.
Zum Thema Bi-Wiring : Ich würde auf alle Fälle zwei gleiche Kabel für die beiden Zweige nehmen, sonst besteht wirklich die Gefahr das Dir das Klangbild 'auseinanderfällt'. Oder aber ein hochwertiges, mußt Du ausprobieren und abwägen wieviel es Dir wert ist.
Gruß
Speedy

Verfasst: Fr 5. Jul 2002, 13:55
von Bummi
Werte Gemeinde!

Die Hörtest sind beendet und mein Urteil steht fest:
An den Kabeln hat es nicht gelegen! Mit den Qualitätskabeln wurden die Höhen klarer und transparenter reproduziert, auch die Räumlichkeit nahm zu, aber selbst dass konte dem Klangbild den Eigenklang der LS-Membranen nicht vollständig nehmen (Bei Klassikpassagen und bei E-Bässe waren die Polyprop.-Membran herauszuhören.) Holzinstrumente sind nicht als diese zu erkennen und (Frauen-)Stimmen..., naja. Schade.

Eine Erkenntnis zum Thema Verbesserung der räumlichen Abbildung (Malte möge mir dieses 'haltlose Hifi-Presse-Gelaber' verzeihen!) habe ich aber dennoch gewonnen:
Nachdem ich die Lautsprecher Links/Rechts vertauscht angeschlossen gewann das Klangbild sowohl an Breite als auch an Tiefe.
Probiert es doch einfach mal selber aus.

Mein Urteil:
Die NuWave 8 sind mehr für synthetische Musik (sauberer trockener Tiefbass, hohe Impulstreue und tolle Präzision) als für Klassik, Soul oder Jazz geeignet. Synthetische Effekte klingen mit den Nubis einfach großartig!

In diesem Sinne.

Bummi

Verfasst: Fr 5. Jul 2002, 14:00
von Speedy
Bummi hat geschrieben:Nachdem ich die Lautsprecher Links/Rechts vertauscht angeschlossen gewann das Klangbild sowohl an Breite als auch an Tiefe.
Probiert es doch einfach mal selber aus.
Puuh,
denn sie wissen nicht was sie tun, aber das mit voller Kraft.
Tut mir leid das ich Dir vorher geantwortet habe, normalerweise werfe ich keine Perlen vor die Säue, sorry nochmals.
Speedy

Verfasst: Fr 5. Jul 2002, 14:59
von Bummi
Speedy hat geschrieben:
Bummi hat geschrieben:Nachdem ich die Lautsprecher Links/Rechts vertauscht angeschlossen gewann das Klangbild sowohl an Breite als auch an Tiefe.
Probiert es doch einfach mal selber aus.
Puuh,
denn sie wissen nicht was sie tun, aber das mit voller Kraft.
Tut mir leid das ich Dir vorher geantwortet habe, normalerweise werfe ich keine Perlen vor die Säue, sorry nochmals.
Speedy
Wie meinen?

Re: Bi-wiring und Unvoreingenommenheit

Verfasst: Fr 5. Jul 2002, 23:04
von Malte
Hallo Bummi,

ich empfinde es nicht als beleidigend, jemanden auf die Wahrheit hinzuweisen - eine andere Meinung bleibt Dir unbenommen. Ändert nichts daran, daß Bi-Wiring-Klang ebenso wie Kabelklang Einbildung ist.


[quote="Bummi"]
Dein stetes zitieren von Textstellen aus dem Nubert Info-Material zeugt nicht gerade von einer eigenen Meinung und erinnert eher an Punktesammler aus 'dooyoo.com' oder ähnlichen 'Verbraucherforen', bei den man das Gefühl hat, dass die Betreiber und die Bewehrter alle samt aus den Marketingabteilungen der Herstellerfirmen kommen.

Hast Du eigentlich jemals eigene Erfahrung mit Bi-Wiring/-Amping gemacht? Oder warum verweist Du auf Herrn Nubert. (Den ich im übrigen nicht persönlich belästigen werde, denn dafür gibt es ja die Hotline.) Oder stehst Du nicht zu Deinen eigenen Aussagen?

Ich habe etwa so 10-12 Anlagen im Bi-Amping aufgebaut, wo es wegen zu geringer Verstärkerleistung/Laststabilität Sinn machte. Alle anderen Hörtest, auch zum Bi-Wiring, denen ich beiwohnen konnte, waren für die Verfechter desselben meist ein großes Desaster, weil sie nichts heraushören konnten, sobald sie nicht wußten, was spielt.






Und wenn ich sage, dass Räumlichkeit fehlt und die Musik wie eine Wand an die Boxen genagelt vor mir steht, dann wird das auch so sein, denn ich habe keineswegs vor hier im Forum die in Sachen Tiefbass und Basspräzision guten Nubert Lautsprecher ungerechtfertigt zu kritisieren.


Wenn Du das sagst, dann bleibt nur die logische Konsequenz, daß Du die Anlage völlig falsch aufgestellt hast - nach Deiner Schilderung vermute ich einen zu geringen Hörabstand in Kombination mit frühen diskreten Reflexionen oder einer zu hohen Nachhallzeit im Mittelhochtonbereich. Daß eine so aufgestellte Anlage zum Beurteilen jeglicher "Räumlichkeit" oder "Klangunterschiede" völlig ungeeignet ist, ist selbstredend. Ich rate Dir also, die Anlage so aufzustellen, daß eine Mono-Ortung mit minimaler Ausdehnung möglich ist, und dann die Tests unter vernünftigen Bedingungen (Blindtest) zu wiederholen.

Also, entweder Du hast die Anlage falsch aufgestellt oder der Sound klebt nicht an den Boxen - beides geht nicht (es sei denn, Du hast ne Box verpolt... ;-).


Wenn Du Unvoreingenommenheit predigst, mache unvoreingenommen einen Blindtest. Ich verspreche Dir, Du wirst eine handfeste überraschung erleben und hier reumütig alles zurücknehmen - oder nie wieder was posten...

Gruß,

M.