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Rotel RSP 1066 (AV pre-amp) vs. restek V3 (Stereo pre-amp)

Verfasst: Di 6. Jul 2004, 00:38
von ono
Ich kann mich zwar kaum von meinem neuen Musikgenuß loseisen, aber ich muß mir meinen "Kummer" von der Seele schreiben. Also kurz die Geschichte. Anfang des Jahres kaufte ich mir ein Paar nL 80, aus denen innerhalb von 4 Wochen die 100er wurden. Davor habe ich eigentlich garnicht bewußt Musik gehört, da die alte Anlage (vor allem die LS) nicht erwähneswert war. Also die neuen LS an den ca. 20 Jahre alten Kenwood KR A5020 (im Nachhinein gar nicht so schlecht!) und Musik neu erlebt und Nächte um die Ohren geschlagen (bzw. bei sehr lauter Musik eingeschlafen). Von Anfang an war das Ziel ein Surroundsystem aufzubauen. Ursprünglich einen Harman AVR im Auge wurde ich durch das Stöbern im Forum etwas unsicher und habe angefangen mich mit getrennten Vor- und Endstufen zu befassen. Da die Vorstufen ja nicht gerade "billig" sind blieb ich bei Rotel (s. o.) und NAD (T163)hängen. Mangels Zeit und verfügbarer NAD-Vorstufe fiel die Wahl auf ein sehr günstiges Rotel-Angebot. Begeistert von Optik und Verarbeitung und dem neuen (zunächst) 4-Kanal-Klang (DTS NEO6) und einer Steigerung gegenüber dem alten Kenwood-Receiver war ich zunächst zufrieden. Die Verbesserung rührte aber auch von der Nutzung mit ABL her. Ging mir aber erst später auf. Mit der Zeit merkte ich, daß mich die Musik nicht mehr so fesselte und weniger Emotionen in mir weckte. Ich fing an nachzudenken und es reizte mich eine dezidierte Stereo-Vorstufe auszuprobieren. Eine solche, in Form der oben genannten stand wenig genutzt bei meinem Vater, der, wohl auch altersbedingt (oder zur Schonung seiner Nachbarn) lieber seinen neuen Stax-Kopfhörer nutzt. Spielpartner der restek-Vorstufe sind dort aktive Backes & Müller BM8 (beides gut 20 Jahre alt).
So nun zum eigentlichen Thema. Ich habe die restek V3 an meine Rotel RMB 1075 angeschlossen und über den Technics cdp meine neuen favorit cd's eingespeist. Eben noch die Balance an der Rückseite des pre-amp eingeregelt und den knarzenden Poti so oft bewegt, bis die schlimmsten Störungen weg waren. Erste Erkenntnis - die restek muß dringend überholt werden, denn auch der Quellen-Wahlschalter trennt nicht mehr 100%ig. Soweit so gut. Was dann passierte, hat mich geschockt, entsetzt, frustriert und am Ende mein Herz erwärmt, mir Glücksgefühle beschert, mich gefesselt, begeistert und wieder entsetzt bis geängstigt. Warum? - Weil ich ein neues und wohl sehr kostspieliges Projekt auf mich zukommen sehe. Und schwierige Entscheidungen. Oder ich schicke die Rotel in Reparatur, denn eigentlich kann die nur kaputt sein!????
Also, - ihr wollt wissen, was ich gehört habe. Zunächst mal, es war ein Vergleich mit Umstecken, aber die Eindrücke sind so deutlich, ich brauche keinen a/b-Vergleich, werde diesen aber noch nachholen. Es ist ein, nein mehrere Vorhänge sind aufgegangen, das Frequenzspektrum, gerade nach oben ist deutlich erweitert, die Bühne ist größer, nein endlich überhaupt vorhanden, alles luftiger, lebendiger, präziser. Ich brauche hier keine Nuancen zu beschreiben, alles ist besser. Zugegeben, diese alte Vorstufe spielt in Preisregionen (damals), die denen der Rotel (heute) ebenbürtig ist. Nicht ganz fair. Aber wir bewegen uns hier nicht im Billig-Segment. Und derart große Unterschiede hätte ich nicht für möglich gehalten. Und mit weniger werde ich mich auch nicht mehr zufrieden geben. Und wenn Surround diese Klangqualität zu moderaten Konditionen nicht liefern kann, werde ich im audio wohl darauf verzichten müssen. Was also tun? Zunächst mittels a/b-Vergleich die genauen Unterschiede definieren, dann doch noch die NAD T 163 im Vergleich hören. Die RMB 1075 werde ich auf jeden Fall behalten, meine Nuberts natürlich auch (Dass die 120er noch so viel besser können, fällt mir schwer zu glauben 8) ). Eventuell ein Ohr auf die RSP 1098 riskieren. Soll ja im Stereo um einiges besser sein. Auch eine classe, vincent oder TAG könnten den Weg zu mir finden. An die Preise möchte ich aber z. Zt. noch garnicht denken. Auf jeden Fall wird diesmal verglichen, so einfach mache ich es mir kein zweites mal. Wobei ich mich mit der Theorie sehr lange beschäftigt habe. Womöglich lande ich am Ende einfach bei einer guten Stereo-Vorstufe, die ich per Cinch-Umschalter im Wechsel mit der AV-Vorstufe betreibe. Denn ich glaube jetzt, daß im realisierbaren Rahmen keine reine AV-Lösung zu finden ist. Wir werden sehen. Danke fürs Zuhören. Weiteres nach dem eingehenden a/b-Vergleich (Umschalter ist unterwegs - Dank an burki).
Übrigens beabsichtige ich, auch die B&M im Vergleich zu hören, allerdings müssen die erst mal hergewuchtet werden. Aus meiner Erinnerung konnten diese aber nie diesen emotionalen Klang generieren, den ich seit gestern erlebe.

Edit: Mist schon wieder gehen die Nächte drauf :roll: :lol: ! Und die eine oder andere Flasche Rotwein.....

Verfasst: Di 6. Jul 2004, 23:20
von ono
Vielleicht hätte ich mal ne Frage formulieren sollen.

Kann eine AV-Vorstufe oder auch ein AV-Receiver dieser Preisklasse sooo schlecht im Stereo aufspielen? Wie sind da eure Erfahrungen? Sind Surround-Prozessoren grundsätzlich so schlecht. Muß man für "akzeptablen" Klang wirklich ein Vermögen ausgeben? Gibt es Receiver oder Vorstufen die analoge Stereo-Signale auf ähnlich hohem Niveau wie reine stereo-Elektronik im direct-Modus ohne dsp verarbeiten? Ist gerade die Rotel so schlecht?

Verfasst: Di 6. Jul 2004, 23:41
von stv
Hallo,

ganz einfach lässt sich das sicher nicht sagen.

Aber der durchschnittliche AV-Receiver hat natürlich wesentlich mehr Bauteile als ein Stereo-Amp.
Und diese Bauteile kosten Geld, also muss an anderer Stelle gespart werden, wenn der AV-Receiver
am Ende nicht mehrere Kilo-Euro kosten soll.
-> Grundsätzlich ist der Stereo-Klang bei Surround-Verstärkern im gleichen Preissegment fast immer schlechter.

Einen sehr teuren AV-Receiver nur wegen des besseren Stereo-Klangs zu kaufen, lohnt meist nicht. Gerade, weil diese Produkte recht kurzlebig sind. Da gibt es dann zwei bessere Lösungen.

1) Ein eigener Stereo-Amp.
2) Stereo-Endstufe, falls der AV-Receiver Pre-Outs hat.

Hoffe, dies hilft dir schon mal. Sonst bitte nochmal die Fragen konkretisieren.


Gruß, Stefan

Verfasst: Di 6. Jul 2004, 23:46
von burki
Hi onoschierz,

ja, Umschalter ist unterwegs ...

Zur AV-Vorstufe:
Hier im Forum wird ja gerne die Endstufe (haengt sicher auch mit den ABLs zusammen) in den Vordergrund gestellt, doch auch ich hab vor etwa 2 Jahren damit angefangen intensiver AV-Vorstufen zu vergleichen.
Die Rotel 1066 ist natuerlich aufgrund des Preises und der Ausstattung (zur damaligen Zeit mehr oder minder konkurrenzlos) sehr verfuehrerisch, doch kann sie sich eben m.E. nicht von (Endstufe dazugenommen) preisaehnlichen AVRs absetzen.
Auch auf die 1098er taete ich nicht so sehr setzen, sondern entweder die (IMHO guenstigere) Dualloesung (also zusaetzlichen Stereopart) in Erwaegung ziehen oder eben eine "ordentliche" Vorstufe.
Was man sich da anhoeren koennte (auch Tag ist IMHO da nicht absolut ueberragend), hab ich hier im Forum ja schon oefters beschrieben --> z.B. Arcam, Audionet, ...
Gruss
Burkhardt

Re: Rotel RSP 1066 (AV pre-amp) vs. restek V3 (Stereo pre-am

Verfasst: Mi 7. Jul 2004, 07:02
von WeSiSteMa
onoschierz hat geschrieben:Eventuell ein Ohr auf die RSP 1098 riskieren.
Dafür wäre ich dir sehr dankbar. Hab nämlich selber ein Auge auf die 1098 geworfen. Ich hoffe, dass diese meine Erwartungen erfüllt, sonst brauch ich auch
- eine separate Setreo-VS
- eine viel teurere AV-VS
- oder ????

Nebenbei:
Auch wenn ich als ROTEL-FAN deinen Beitrag erst mal mit weniger Begeisterung gelesen hab :wink: , bestätigt er doch, dass die Elektronik (auch die Kleinsignalverarbeitung vor der Endstufe) einen erheblichen Einfluss auf den Klang hat. Da hab ich hier schon ganz andere Meinungen gelesen.

Werner.

Verfasst: Mi 7. Jul 2004, 09:55
von ono
stv schrieb:
2) Stereo-Endstufe, falls der AV-Receiver Pre-Outs hat.
Die RSP 1066 ist ja eine AV-Vorstufe, die Endstufe (s. Sig.) ist zunächst über jeden Zweifel erhaben.

@stv und WeSiSteMa
Genau um die Signalverarbeitung in der Vorstufe geht es ja, deshalb hatte ich ja auch Zweifel und habe mir zumindest direkt eine getrennte Lösung zugelegt. Ich hätte nur nicht glauben wollen, daß die Unterschiede in dieser Preisklasse zwischen AV und Stereo so eklatant sein können. Wie gesagt geht es hier nicht um Nuancen im a/b-Vergleich, sondern ich habe den Vergleich gemacht, da mir das Hören nach dem Wechsel vom alten Receiver auf Surround keinen Spaß mehr bereitet hat, es hat einfach nicht mehr gefesselt.
Ich hätte fast als Thread-Titel gewählt: RSP 1066 "grottenschlecht"? Aber als AV-Novize habe ich mich nochmal auf das sachliche zurückgezogen. Ich will auch keinenfalls die Rotel verteufeln, die ist bestimmt im allgemeinen Vergleich sehr gut (optisch sowieso!). Wenn mir eine RSP 1098 gleiche Qualität in Stereo bieten würde, wie ich sie jetzt genieße, dann.....(müßte ich das Display abkleben, damit meine Frau nichts von dem Wechsel merkt und nicht nachfragt :oops: ).
Ich habe mich halt lange nicht weiter mit Musik beschäftigt, weil mich Reproduktionen nicht unbedingt "mitegenommen" haben. Dann hab ich mir die NuLines hingestellt und die Musik ging ins Herz und hat mich emotional angeregt. Und entweder das ist und bleibt so, oder das Thema ist für mich nicht so interessant. Bin leider auch ein wenig Perfektionist. Auf dem Weg zum Heimkino habe ich jetzt erstmal halt gemacht.
Um nochmal klar zu stellen, es geht hier nicht darum ob Rotel schlecht ist, sondern vielmehr um die Klangqualitäten von AV.

@burki
Danke, und ich bin sehr neugierig auf Deine Entwicklung, falls es schon Infos und Preistrends gibt schick mir mal ne PN. Vielleicht sollte ich zunächst erstmal nichts ändern?! :wink:

PS:
Habe mal rein informativ eine mail an Rotel geschickt, mal schaun ob da eine Rückmeldung kommt. Letztes mal waren die sehr schnell.

Verfasst: Mi 7. Jul 2004, 10:34
von paepcke
Hi,

Ich kenne den AV Rotel RSP 1066 nicht genau.

Kann es sein, dass Du ein analoges Signal vom CD Player in dieses RSP 1066 einspeist und das CD LW nicht digital angeschlossen hast? Viele AV Komponenten haben keinen Analogen Bypass, das heisst, dein analoges Signal wird wieder Digital gewandelt im RSP und dann nach der digitalen Lautstärkenregelung wieder analog.

Versuche doch mal die DACs im RSP zu nutzten, indem du das CD Laufwerk digital an den RSP anschliesst.

Verfasst: Mi 7. Jul 2004, 11:38
von ono
Hallo paepcke,
Habe sowohl analog als auch digital angeschlossen, am Klang ändert sich da nichts - leider! :cry:
Auch der dvdp gibt sein Signal als PCM Stereo digital weiter.

Verfasst: Do 8. Jul 2004, 14:23
von paepcke
onoschierz hat geschrieben:Hallo paepcke,
Habe sowohl analog als auch digital angeschlossen, am Klang ändert sich da nichts - leider! :cry:
Auch der dvdp gibt sein Signal als PCM Stereo digital weiter.
Dann ist die Digital --> Analog Wandlung in dem Gerät schrott und da die geleichen DACs für Stereo wie auch für die Front Sourrounds zuständig sind und das Gerät einfach nicht klingen will -> schnell zu eBay damit :-)

Verfasst: Do 8. Jul 2004, 15:14
von ono
Ich habe heute einen netten Anruf von Rotel bekommen. Über den Mehrkanaleingang werden die DSP umgangen, muß ich noch in Ruhe testen, dauert aber noch etwas. Vom ersten Eindruck her ist ein Unterschied schon vorhanden. Ich hatte zunächst aber nur den dvdp dran, denke mit dem cdp am mehrkanaleingang könnte da noch mehr gehen. Aber es ist Licht am Horizont. Einen Bypass am DSP vorbei haben wohl erst der Nachfolger 1068 und der 1098. Dann kann auch der bessere Wandler in der Vorstufe gegenüber dvdp und cdp punkten. Leider kann man die Verwendung des Mehrkanaleingangs nicht quellenabhängig konfigurieren, man muß jedesmal im Setup umstellen, wenn man zwischen Stereo und Surround wechselt. Oder man darf ausschließlich einen dvdp anschließen :evil: .