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Nutzen sich Rohlinge ab?

Verfasst: Di 6. Jul 2004, 16:22
von THEREALLEIMI
Hallo,

ich hab grade einen etwas älteren Rohling ausgegraben, der schon so einiges mitgemacht hat. Allerdings ist mir sofort aufgefallen, dass der Sound im Vergleich zum Original viel matter und konturloser ist.
Ich habe immer gedacht, dass sich eine CD als digitale Datenquelle ja eigentlich nicht abnutzen kann.
Kann mir das jemand erklären?

Verfasst: Di 6. Jul 2004, 16:29
von g.vogt
Hallo,

digital geht oder geht nicht. Typische Probleme bei CDs und CD-Rs sind eher Hüpferle, Knistern/Knacksen oder rauher Klang wegen heftiger Interpolation der nicht mehr lesbaren Daten.
Manche Rohlinge werden blind - gerade wenn sie in der Sonne gelegen haben. Kratzer und Fettfinger verursachen auch Leseprobleme. Mitunter kann man am PC mit einem guten Laufwerk die Daten noch 1:1 auslesen und eine neue Kopie erstellen, die auch im CD-Player wieder spielt wie am ersten Tag.

Mit internetten Grüßen
Gerald Vogt

Verfasst: Di 6. Jul 2004, 18:14
von OL-DIE
Hallo THEREALLEIMI,
leider verändern sich viele Rohlinge im Laufe der Zeit. Ist mir vor einigen Monaten ebenfalls sauer aufgestoßen.

Klick mich

Gruß
OL-DIE

Verfasst: Di 6. Jul 2004, 18:21
von burki
Hi,
leider verändern sich viele Rohlinge im Laufe der Zeit. Ist mir vor einigen Monaten ebenfalls sauer aufgestoßen.
wodurch aber der Ton nicht "matter" wird :wink: ...

@THEREALLEIMI
wie wurden denn damals die Scheiben erzeugt ? Wurde z.B. normalisiert oder sonstwie die Daten bearbeitet ?
Mit EAC kann man recht einfach einen Vergleich machen ...
Gruss
Burkhardt

Verfasst: Di 6. Jul 2004, 21:02
von THEREALLEIMI
Wie ich den Rohling erstellt habe kann ich leider nicht mehr sagen,... aber wenn ihr sagt das der Klang nicht schlechter werden kann (was mir ja auch unmöglich erscheint.. aber man weiß ja nie) muss es wohl doch irgendwie am Brennen liegen. Aber mp3 oder irgendwas ist es nicht das würd ich glaub hören.

Verfasst: Mi 7. Jul 2004, 07:58
von mcBrandy
Hallo Leute

Wenn man mit gesundem Menschenverstand an die Sache rangeht, dann ist doch logisch, dass sich CDs im Allgemeinen abnutzen. Ein Laser tastet zwar ab, aber wo soll die Energie hin, die ein Laser hat, auch wenn er noch so schwach ist. Und womit werden gebrannte CDs beschrieben? Eben mit einem Laser, der eben ne höhere Leistung hat.
Die Abnutzung dauert bestimmt etwas länger wie ein paar mal abspielen, aber ich denke, wenn man die CDs täglich einmal abspielt und das 20 Jahre macht, dann wird sie irgendwann nicht mehr funktionieren.

Gruss
Christian

Verfasst: Mi 7. Jul 2004, 09:23
von g.vogt
mcBrandy hat geschrieben:...aber wo soll die Energie hin, die ein Laser hat...
Sie wird von der CD auf die Leseoptik zurückgeworfen...

Verfasst: Mi 7. Jul 2004, 09:27
von elchhome
mcBrandy hat geschrieben:Wenn man mit gesundem Menschenverstand an die Sache rangeht, dann ist doch logisch, das sich CDs im Allgemeinen abnutzen. Ein Laser tastet zwar ab, aber wo soll die Energie hin, die ein Laser hat, auch wenn er noch so schwach ist. Und womit werden gebrannte CDs beschrieben? Eben mit einem Laser, der eben ne höhere Leistung hat.
Die Abnutzung dauert bestimmt etwas länger wie ein paar mal abspielen, aber ich denke, wenn man die CDs täglich einmal abspielt und das 20 Jahre macht, dann wird sie irgendwann nicht mehr funktionieren.
Ja, die CD-Rs nutzen sich ab und sind auch viel anfälliger gegen Kratzer, extreme Hitze und extreme Kälte z.B. im Auto. Die anfänglichen Haltbarkeitsprognosen von 50 Jahren und mehr kann man wohl nur im Safe bestätigen ...
Edit: Ich glaube, da hab ich mich geirrt; das war wohl die Prognose für gepresste CDs. Die Lebenserwartung von CD-Rs liegt wohl um die 10 Jahre.
Deine Theorie über die Laserabtastung stimmt wohl nur zum Teil, da die Wellenlänge und Leistung des lesenden Lasers so gewählt ist, daß er das Substrat nicht zerstört.
Meines Erachtens nach ist das größte Problem von CD-Rs aber das "bleeding". Ich habe selbst eine ca. 3 Jahre alte CD-R von Kodak, wo sich, warscheinlich durch undichte Versiegelung am Rand, das Substrat verflüchtigt hat und man zum Rand hin nur noch die reflektierende Schicht sieht.

Aber: Der Klang kann sich nicht verändern, da es ja eine digitale Speicherung mit mehreren Layern mit eigenen Prüfsummen gibt. Falls die Daten mit Hilfe dieser Prüfsummen nicht mehr wiederhergestellt werden können, äußert sich das, wie Gerald schon bemerkt hat, haupsächlich durch Knacksen, Sprünge, Wiederholungen der gleichen Stelle usw.
Dass einseitig der Hochtonbereich, oder die Auflösung der Aufnahme beeinflußt wird, gehört in den Bereich der Fabeln und Märchen ...

Gruß, Andreas

Verfasst: Mi 7. Jul 2004, 17:41
von bony
Wie sieht es eigentlich mit der Beständigkeit von Daten auf Computer-Festplatten aus (z.B. gerippte CDs)? Was kann man tun, um diese Daten zu "konservieren"? Von Zeit zu Zeit die Daten verschieben und so neu Schreiben? Wie hoch ist die Wahrscheinlichkeit, dass dabei Fehler auftreten?

Verfasst: Mi 7. Jul 2004, 17:49
von g.vogt
Hallo bony,

nimm doch mal die Skibrille ab, jetzt ist Sommer 8)

Tja, das ist vielleicht 'ne Frage, die du da stellst. Ist nicht eher das Risiko eines Festplattendefektes größer als ein Nachlassen der Magnetisierung? Und wenn doch, dann wäre es so gesehen irgendwie doch besser, wenn man nicht Datenträger zu Hause stapelt, sondern eine Nutzungsberechtigung für Inhalte erwirbt - nur was wirtschaftlich draus gemacht wird, kann man sich denken: da kriegt man bei der Monatsabrechnung des Musikhörens genauso einen Schreck wie bei der Telefonrechnung ;-)

Mit internetten Grüßen
Gerald Vogt