NuWave 10 + ABL -- etwas ausführlicher
Verfasst: Mo 12. Jul 2004, 22:44
Hallo,
meine Erfahrungen und Anregungen vor und nach dem Kauf:
Besuch Aalen
In Aalen habe ich mir mit einer eigens zusammengestellten CD mit kritischen Musikbeispielen aller Kategorien die Boxen anhören
können (danke Herr Hutter für die kompetente Betreuung!), die laut Katalog und Technik Satt in Frage kamen. Das waren die
NuWave 35, die NuWave 85 und die NuLine 80.
Schnell stellte sich heraus, dass meine Favoriten gegen die NuWave 10 keine Chance hatten: Erst diese klang so erfrischend
luftig und unangestrengt - auch bei kleinen Lautstärken! Zwar reichten alle genannten Boxen nahezu gleich tief wie die NuWave
10,
aber sie klangen mehr oder weniger dunkel, eingeengt, zurückhaltend. Bei der NuWave waren die Stimmen genauer ortbar, bei
den anderen standen die Instrumente und Stimmen deutlich hinter den Boxen.
Erstaunlich war in Aalen die zurückhaltende Basswiedergabe der NuWave 10, hier hätte ich angesichts der Größe mehr erwartet.
Auch die Wärme im Mitteltieftonbereich vermisste ich. Erst mit ABL war ich mit der NuWave 10 im Hörraum zufrieden.
Im Vergleich spielte die NuLine 100 etwas vordergründiger, insgesamt aber mit geringem Unterschied. Am nächsten kam der
NuWave 10 noch die NuLine 80. Die Vergleichseindrücke stimmten für mich nicht mit meinen Erwartungen aus den technischen
Unterlagen überein, hier waren NuLine und NuWave anders charakterisiert. Offenbar bestehen innerhalb der beiden Baureihen
doch größere Klangunterschiede, als man angesichts der Bauweisen mit identischen Hoch- und Mitteltonchassis erwarten würde.
Entscheidung
Trotz recht niedrigem WAF (Womens Acceptance Factor) für die NuWave 10 habe ich mich zwei Wochen später dafür entschieden.
Montags bei Herrn Hutter bestellt, weniger als 24 Stunden später unbeschädigt per UPS geliefert.
Wenn die NuWave 10 im Hörraum größenmäßig noch akzeptabel erschienen, stellten sie sich im heimischen Wohnzimmer
als gewaltige Schatten spendende Riesenkästen heraus. Nicht auszudenken, wie die 125er wirken würden. Es ist eben alles
relativ im Leben, auch die Boxengröße ...
Vergleiche
Die NuWave 10 konnte ich mit zwei anderen Kombinationen vergleichen, die ich wechselweise am pegel-anpassbaren zweiten
Lautsprecher-Ausgang eines Revox-Verstärkes betrieb:
- Visaton Unity: kleine Baßreflex-Standboxen (90cm) mit 2 Tiefmitteltönern (13 cm) und je einer Titan-Hoch- bzw. -Mitteltonkalotte
(im Bild jeweils links der NuWave). Dazu Subwoofer AudioPro B2-100 (im Bild zwischen den Boxengruppen).
- Visaton Genesis: kleine Bassreflex-Regalboxen mit je einem zusätzlichen Bandpass-Subwoofer (im Bild jeweils rechts der
NuWave, Subwoofer unter Ständer). Gesamtpreis ca. 500 EUR.
Ergebnisse
Zunächst ist hier zu erwähnen, dass die NuWave 10 im Wohnzimmer bei gleichem Klangcharakter wie im Aalener Hörraum doch
Stärken offenbaren, die im Hörraum nicht so herauskamen: Ausreichend viel und trockener Bass, die Durchzeichnung der Höhen ist
phänomenal und die Ortung der Interpreten exzellent.
Die Genesis schlugen sich wacker, überzeugten vor allem durch tiefen Baß und große Wärme in den Mitten. Wie Herr Nubert aber
schon in den Technikunterlagen erwähnt, ist der Bandpass nur selten trocken und sauber hinzubekommen.
Die Unity sind von anderem Kaliber, hier biss sich die NuWave 10 die Zähne aus. Zwei Wochen lang habe ich jeden Abend Stunden-
lang CDs gehört, die Unities schienen nicht klein beigeben zu wollen. Trotz ABL bei den NuWave war das Fundament des AudioPro-
Subwoofers in jeder (kleinen und großen) Lautstärke überlegen. Die silbrigen Höhen der Titankalotten brachten zudem die
Wärme im Mittelhochtonbereich, an der es der NuWave fehlte. Die mit Hifish am Hörplatz gemessene Schalldruckverteilung
überzeugt durch einen tadellos linearen Verlauf, wobei der Sub etwas weniger Pegel vertragen könnte.
Die Entscheidung, die NuWave zu behalten, hing an diesen Fäden:
- Die genaue Ortbarkeit der Interpreten zwischen den Boxen beherrschte nur die NuWave so souverän
- Die feinanalytische Wiedergabe von Orchestern und Chören war bei der NuWave eindeutig besser
- Bei allen großen und kleinen Lautstärken überzeugte die Mühelosigkeit der NuWave
- Obwohl der NuWave hörbar einige Orgeltöne im Baß fehlen, ist die Baßwiedergabe trockener und ehrlicher.
ABL
Ohne das ABL-Modul kann ich mir die NuWave inzwischen nicht mehr vorstellen: Einerseits senke ich die Höhen im eher akustisch
harten Wohnzimmer damit soweit ab, dass die Boxen etwas wärmer klingen (Stellung 2 Uhr). Andererseits gebe ich gerade soviel
Bass zu (Stellung 10 Uhr), dass keine Dröhnneigung entsteht und tiefe Orgeltöne sauber wiedergegeben werden.
Ohne ABL sind viele wesentliche Musikanteile im Bassbereich unhörbar, z. B. bei Orgelmusik oder großem Orchester.
Wie geht es
weiter?
Zunächst möchte ich die NuWave ohne Subwoofer betreiben, halte mir aber die Option für einen AW 1000 offen. Um dem Problem
der etwas übertriebenen analytischen Wiedergabe zu begegnen, werde ich Zug um Zug die Empfehlungen aus Technik Satt
und Betriebsanleitung umsetzen, d. h. Boxen tauschen, Boxen neigen, ABL-Einstellungen optimieren.
Da ich andererseits die feine Hochtonwiedergabe der NuWave 10 schätze und täglich mehr lieben lerne, kommt für mich die
Rückgabe oder der Tausch gegen die NuLine 100 nicht in Frage.
Und das "Bassgewitter", den AudioPro-Subwoofer, werde ich verkaufen, da er zusammen mit den NuWave den WAF in unerträgliche
Bereiche treibt (wenn auch nichts so schön die Gläser im Schrank scheppern lässt ...).
Fazit
Überflüssig zu erwähnen, dass Service, Beratung und Verarbeitungsqualität der Boxen tadellos sind. Das Design der NuWave hat
mich ebenfalls überzeugt. Die Option der Rückgabe bei Nichtgefallen war letztlich kaufentscheidend, genauso wie die Raum-
anpassungs-Möglichkeiten durch die Boxenschalter und das ABL.
Wer mit Nubert-Boxen liebäugelt, MUSS sie sich bei Nubert anhören!! Und sich dann mental darauf einstellen, dass sie zuhause
deutlich anders klingen können (was aber nicht dem Nubertschen Hörraum anzulasten ist, sondern ein prinzipielles Manko ist).
Die Rückgabefrist entschärft dieses Risiko bekanntlich.
ABL ist für mich unabdinglich, auch bei einer so großen Box wie der NuWave 10.
Die Vergleichstests haben gezeigt, dass meine bisherigen Boxen hervorragend waren (ich hatte niemals bislang einen Vergleich
machen können). Jetzt finden sie ihren adäquaten Platz im Obergeschoss.
meine Erfahrungen und Anregungen vor und nach dem Kauf:
Besuch Aalen
In Aalen habe ich mir mit einer eigens zusammengestellten CD mit kritischen Musikbeispielen aller Kategorien die Boxen anhören
können (danke Herr Hutter für die kompetente Betreuung!), die laut Katalog und Technik Satt in Frage kamen. Das waren die
NuWave 35, die NuWave 85 und die NuLine 80.
Schnell stellte sich heraus, dass meine Favoriten gegen die NuWave 10 keine Chance hatten: Erst diese klang so erfrischend
luftig und unangestrengt - auch bei kleinen Lautstärken! Zwar reichten alle genannten Boxen nahezu gleich tief wie die NuWave
10,
aber sie klangen mehr oder weniger dunkel, eingeengt, zurückhaltend. Bei der NuWave waren die Stimmen genauer ortbar, bei
den anderen standen die Instrumente und Stimmen deutlich hinter den Boxen.
Erstaunlich war in Aalen die zurückhaltende Basswiedergabe der NuWave 10, hier hätte ich angesichts der Größe mehr erwartet.
Auch die Wärme im Mitteltieftonbereich vermisste ich. Erst mit ABL war ich mit der NuWave 10 im Hörraum zufrieden.
Im Vergleich spielte die NuLine 100 etwas vordergründiger, insgesamt aber mit geringem Unterschied. Am nächsten kam der
NuWave 10 noch die NuLine 80. Die Vergleichseindrücke stimmten für mich nicht mit meinen Erwartungen aus den technischen
Unterlagen überein, hier waren NuLine und NuWave anders charakterisiert. Offenbar bestehen innerhalb der beiden Baureihen
doch größere Klangunterschiede, als man angesichts der Bauweisen mit identischen Hoch- und Mitteltonchassis erwarten würde.
Entscheidung
Trotz recht niedrigem WAF (Womens Acceptance Factor) für die NuWave 10 habe ich mich zwei Wochen später dafür entschieden.
Montags bei Herrn Hutter bestellt, weniger als 24 Stunden später unbeschädigt per UPS geliefert.
Wenn die NuWave 10 im Hörraum größenmäßig noch akzeptabel erschienen, stellten sie sich im heimischen Wohnzimmer
als gewaltige Schatten spendende Riesenkästen heraus. Nicht auszudenken, wie die 125er wirken würden. Es ist eben alles
relativ im Leben, auch die Boxengröße ...
Vergleiche
Die NuWave 10 konnte ich mit zwei anderen Kombinationen vergleichen, die ich wechselweise am pegel-anpassbaren zweiten
Lautsprecher-Ausgang eines Revox-Verstärkes betrieb:
- Visaton Unity: kleine Baßreflex-Standboxen (90cm) mit 2 Tiefmitteltönern (13 cm) und je einer Titan-Hoch- bzw. -Mitteltonkalotte
(im Bild jeweils links der NuWave). Dazu Subwoofer AudioPro B2-100 (im Bild zwischen den Boxengruppen).
- Visaton Genesis: kleine Bassreflex-Regalboxen mit je einem zusätzlichen Bandpass-Subwoofer (im Bild jeweils rechts der
NuWave, Subwoofer unter Ständer). Gesamtpreis ca. 500 EUR.
Ergebnisse
Zunächst ist hier zu erwähnen, dass die NuWave 10 im Wohnzimmer bei gleichem Klangcharakter wie im Aalener Hörraum doch
Stärken offenbaren, die im Hörraum nicht so herauskamen: Ausreichend viel und trockener Bass, die Durchzeichnung der Höhen ist
phänomenal und die Ortung der Interpreten exzellent.
Die Genesis schlugen sich wacker, überzeugten vor allem durch tiefen Baß und große Wärme in den Mitten. Wie Herr Nubert aber
schon in den Technikunterlagen erwähnt, ist der Bandpass nur selten trocken und sauber hinzubekommen.
Die Unity sind von anderem Kaliber, hier biss sich die NuWave 10 die Zähne aus. Zwei Wochen lang habe ich jeden Abend Stunden-
lang CDs gehört, die Unities schienen nicht klein beigeben zu wollen. Trotz ABL bei den NuWave war das Fundament des AudioPro-
Subwoofers in jeder (kleinen und großen) Lautstärke überlegen. Die silbrigen Höhen der Titankalotten brachten zudem die
Wärme im Mittelhochtonbereich, an der es der NuWave fehlte. Die mit Hifish am Hörplatz gemessene Schalldruckverteilung
überzeugt durch einen tadellos linearen Verlauf, wobei der Sub etwas weniger Pegel vertragen könnte.
Die Entscheidung, die NuWave zu behalten, hing an diesen Fäden:
- Die genaue Ortbarkeit der Interpreten zwischen den Boxen beherrschte nur die NuWave so souverän
- Die feinanalytische Wiedergabe von Orchestern und Chören war bei der NuWave eindeutig besser
- Bei allen großen und kleinen Lautstärken überzeugte die Mühelosigkeit der NuWave
- Obwohl der NuWave hörbar einige Orgeltöne im Baß fehlen, ist die Baßwiedergabe trockener und ehrlicher.
ABL
Ohne das ABL-Modul kann ich mir die NuWave inzwischen nicht mehr vorstellen: Einerseits senke ich die Höhen im eher akustisch
harten Wohnzimmer damit soweit ab, dass die Boxen etwas wärmer klingen (Stellung 2 Uhr). Andererseits gebe ich gerade soviel
Bass zu (Stellung 10 Uhr), dass keine Dröhnneigung entsteht und tiefe Orgeltöne sauber wiedergegeben werden.
Ohne ABL sind viele wesentliche Musikanteile im Bassbereich unhörbar, z. B. bei Orgelmusik oder großem Orchester.
Wie geht es
weiter?
Zunächst möchte ich die NuWave ohne Subwoofer betreiben, halte mir aber die Option für einen AW 1000 offen. Um dem Problem
der etwas übertriebenen analytischen Wiedergabe zu begegnen, werde ich Zug um Zug die Empfehlungen aus Technik Satt
und Betriebsanleitung umsetzen, d. h. Boxen tauschen, Boxen neigen, ABL-Einstellungen optimieren.
Da ich andererseits die feine Hochtonwiedergabe der NuWave 10 schätze und täglich mehr lieben lerne, kommt für mich die
Rückgabe oder der Tausch gegen die NuLine 100 nicht in Frage.
Und das "Bassgewitter", den AudioPro-Subwoofer, werde ich verkaufen, da er zusammen mit den NuWave den WAF in unerträgliche
Bereiche treibt (wenn auch nichts so schön die Gläser im Schrank scheppern lässt ...).
Fazit
Überflüssig zu erwähnen, dass Service, Beratung und Verarbeitungsqualität der Boxen tadellos sind. Das Design der NuWave hat
mich ebenfalls überzeugt. Die Option der Rückgabe bei Nichtgefallen war letztlich kaufentscheidend, genauso wie die Raum-
anpassungs-Möglichkeiten durch die Boxenschalter und das ABL.
Wer mit Nubert-Boxen liebäugelt, MUSS sie sich bei Nubert anhören!! Und sich dann mental darauf einstellen, dass sie zuhause
deutlich anders klingen können (was aber nicht dem Nubertschen Hörraum anzulasten ist, sondern ein prinzipielles Manko ist).
Die Rückgabefrist entschärft dieses Risiko bekanntlich.
ABL ist für mich unabdinglich, auch bei einer so großen Box wie der NuWave 10.
Die Vergleichstests haben gezeigt, dass meine bisherigen Boxen hervorragend waren (ich hatte niemals bislang einen Vergleich
machen können). Jetzt finden sie ihren adäquaten Platz im Obergeschoss.