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Eine Frage zur Technik (Verst. zu LS)
Verfasst: Mi 21. Jul 2004, 22:14
von Vercetti
Das Signal vom Verstärker, das in den LS geht, ist doch immer absolut linear oder?
Das würde dann bedeuten, dass der LS in jedem Fall an Frequenzlöchern schuld ist (wenn man Raumakustik usw. nicht beachtet)
In der Anleitung von meinem Receiver steht etwas von +/-3 db bei 10Hz bis 40kHz.
Ich weiß nicht, wie das gemeint ist, weil ich seit ich mich mit Hifi beschäftige, immer dachte, dass der Verstärker dem LS einen "fehlerlosen", also einen Frequenzgang ohne Berge und Täler, zur Verfügung stellt.
Verfasst: Mi 21. Jul 2004, 22:24
von Koala
Auch Elektronik hat nur einen begrenzten Frequenzbereich, innerhalb dessen sie ohne Abweichungen nach oben oder unten arbeiten kann, bei 10 Hz bis 40 kHz liegen die -3 dB-Punkte jedoch soweit außerhalb des relevanten Bereichs, daß es keine Rolle mehr spielt.
greetings, Keita
Verfasst: Mi 21. Jul 2004, 22:26
von g.vogt
Hallo Vercetti,
die Frequenzgangangabe +- 3dB ist eine typische Darstellung, die eigentlich eine gewisse Vergleichbarkeit der unterschiedlichen Geräte ermöglichen soll. Bei Verstärkern ist eine solche Angabe aber schon irgendwie sinnlos. Der Frequenzschrieb von Verstärkern ist heutzutage (Röhrenamps mal außen vor) normalerweise fast so gerade wie ein Lineal - im Hörbereich. Die (sicherlich -) 3dB "passieren" dann außerhalb des "Nutzbereiches", also unter 20 Hz und über 20 kHz.
Manche Verstärker gehen rauf bis 100kHz und das wird einem als besonders gut verkauft, meist mit der Begründung, dass dann klangschädliche Phasendrehungen erst außerhalb des Hörbereiches passieren. Möglicherweise begünstigt eine solche Breitbandigkeit aber auch eine Schwingneigung und Störsignalanfälligkeit, der man mit anderen, vielleicht sogar klangschädlicheren Maßnahmen begegnen muss.
Es gibt aber neben dem Frequenzgang noch andere klangbeeinflussende Eigenschaften des Verstärkers. Eigentlich soll er in stoischer Ruhe aus kleinen Signalen < 1V starke Signale mit einigen 10 Volt erzeugen, die dann auch an Lautsprechern mit 4 Ohm Impedanz nicht "nachgeben". Praktisch funktioniert das je nach Ausführung nur mehr oder weniger gut, so dass es dann doch klangliche Unterschiede gibt, die man aus dem Frequenzschrieb überhaupt nicht ableiten kann.
Mit internetten Grüßen
Gerald Vogt
Verfasst: Mi 21. Jul 2004, 22:47
von burki
Hi,
warum fragst Du denn (
http://www.nuforum.de/nuforum/ftopic6264.html ) nochmals
Gruss
Burkhardt
Verfasst: Mi 21. Jul 2004, 22:55
von Gast
weil ihm nicht genügend leute geantwortet haben? weil er die 4000er anpeilt? obwohl mit 14 beiträgen dürfte das ne zeit lang dauern!
ne, ich weiss es nicht, dachte nur, ich machs wie gerald
gruss phyton
Verfasst: Mi 21. Jul 2004, 23:19
von g.vogt
Hallo burki,
das seh' ich nicht so eng. Du hattest im genannten Thread geantwortet:
...der Frequenzverlauf in der Elektronik (EQs ausgenommen) kann gegenueber demjenigen einer Box im realen Hoerraum mehr oder minder vernachlaessigt werden...
Aber in den technischen Daten seines Verstärkers steht:
+/-3 db bei 10Hz bis 40kHz
Das hat(te?) Vercetti halt noch nicht unter einen Hut gebracht.
Mit internetten Grüßen
Gerald Vogt
Verfasst: Do 22. Jul 2004, 21:31
von Vercetti
Ich hatte ja erst nur am Rande geschrieben, was in der Anleitung steht. Darauf hin hat G.Vogt meine Frage verneint.
Mir war aber etwas von +/- 3db in der Anleitung in Erinnerung, also habe ich die Frage nochmal gestellt. Ich wollte sichergehen, dass wir nicht von zwei Dingen sprechen und was es nun wirklich mit dieser Angabe auf sich hat.
Re: Eine Frage zur Technik (Verst. zu LS)
Verfasst: Fr 23. Jul 2004, 06:25
von WeSiSteMa
Vercetti hat geschrieben:Das Signal vom Verstärker, das in den LS geht, ist doch immer absolut linear oder?
Nein! Elektronik arbeitet nie linear. Es sei denn bei Gleichstrom. Natürlich sind die Verzerrungen, die ein LS oder gar der Hörraum verursacht ungleich größer.
Vercetti hat geschrieben:Das würde dann bedeuten, dass der LS in jedem Fall an Frequenzlöchern schuld ist (wenn man Raumakustik usw. nicht beachtet)
In der Anleitung von meinem Receiver steht etwas von +/-3 db bei 10Hz bis 40kHz.
Ich weiß nicht, wie das gemeint ist, weil ich seit ich mich mit Hifi beschäftige, immer dachte, dass der Verstärker dem LS einen "fehlerlosen", also einen Frequenzgang ohne Berge und Täler, zur Verfügung stellt.
Ich verweise mal wieder auf meinen Verstärkerbericht in meiner Sig.
Werner.
Verfasst: Fr 23. Jul 2004, 09:37
von G. Nubert
Hallo,
praktisch alle Verstärker, die wir je im Labor gemessen haben, haben Frequenzgänge, die weit linearer als +- 1 dB von 20 bis 20.000Hz, wenn "tone control" mit einer "source direct"-Taste überbrückbar war.
(Typisch ist "besser als +- 0.1 dB" zwischen 50 und 10.000 Hz).
Manchmal machen "auf 0 gedrehte" Klangregler eine Frequenzgang-Welligkeit in der Gegend von +- 1 dB.
Mir machen aber seit einiger Zeit Versuche, das Frequenz-Spektrum eines gesamten "songs" über mehrere Minuten im Spektrum-Analyzer zu summieren.
Wenn mit angeschlossenen Boxen (statt Lastwiderständen) und größeren Lautstärken "gemessen" wird, sieht man überraschenderweise auch dann größere Unterschiede, wenn der Verstärker noch nicht im Clipping-Bereich arbeitet. Diese über einen langen Zeitraum gemittelten Spektren scheinen keinerlei Verbindung zum gemessenen Frequenzgang zu haben.
Klanglich wirkt sich das aber nicht als "linearer" oder "welliger" aus, sondern immer als "ausgeglichener", "aggressiver" oder "sanfter".
Gruß, G. Nubert
Verfasst: Fr 23. Jul 2004, 10:15
von WeSiSteMa
Hallo Herr Nubert.
G. Nubert hat geschrieben:Wenn mit angeschlossenen Boxen (statt Lastwiderständen) und größeren Lautstärken "gemessen" wird, sieht man überraschenderweise auch dann größere Unterschiede, wenn der Verstärker noch nicht im Clipping-Bereich arbeitet.
Nach meiner Erfahrung (basierend auf vielen Hörtests statt fundierten Messugen) kann man diesem Phänomen mit Verstärkern höherer Leistung und vor allem einem
hohen Dämpfungsfakor beikommen. Oder haben sie hier andere Erfahrungen / Testergebnisse?
G. Nubert hat geschrieben:Klanglich wirkt sich das aber nicht als "linearer" oder "welliger" aus, sondern immer als "ausgeglichener", "aggressiver" oder "sanfter".
Wie definieren Sie diese Begriffe bzw halten sie sie auseinander. "Ausgeglichen" bzw "aggressiv" sind doch eigentlich nichts anderes als Beschreibungen für unser Empfinden von Nichtlinearitäten?!
Gruß,
Werner Konrad.