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Vergleich T+A1530 Creek 5350SE Rotel 980 Luxman L510

Verfasst: Mo 20. Sep 2004, 22:32
von kingkosi
Hallo zusammen,
ich möchte jetzt auch einmal einige eigene (alte und aktuelle) Verstärker-Höreindrücke schildern; vielleicht hilft's ja Jemandem weiter bei der (immerwährenden) Suche:

Zuerst zum Rotel RB 980 BX Vollverstärker (..is schon älter..), betrieben an einer Canton M 80 und einer Nubert 360. In der Kürze: kräftig und recht räumlich, vielleicht nicht sehr "heimelig" eher so ein schnörkelloser "Geradeaus-Spieler" (mit 180W / 4 Ohm pro Kanal !). Dieser Verstärker sollte, nach 8 Jahren, dem "das absolute Glück der Galaxis" - (oder so..) Verstärker weichen, dem Creek 5350 SE. Warum? - Tja, ich glaubte, mit einem neuen Rega Planet 2000 CD-Spieler einen leicht nasalen Verstärker-Klang festgestellt zu haben...

War aber nix mit Ersatz.. Der Creek ist ein schönes Verstärker-Leichtgewicht! mit gut gehenden Bedienelementen und einem klaren, angenehmen Klang, das leicht "blecherne" der Rotel/Rega Kombi war weg, verbesserte Räumlichkeit und angenehme Stimmwiedergabe, leider aber ohne Baß!! - Der Rotel ging hörbar tiefer runter!! - konnte sich der Verkäufer auch nicht erklären, als ich den Creek zurückbrachte... Habe dann mal einen T+A PA 1530R testen dürfen (..ok, andere Klasse..) Der konnte sogar den Rotel noch im Baß abhängen (noch präziser) und spielte sich auch sonst recht eindeutig an die Spitze - in diesem Vergleich waren die Lautsprecher das limitierende Element für weitere Versuche, da das Rauspicken von Feinheiten doch recht hohe Konzentration erforderte, trotz kuschelig kleinem Dach-Hörraum von vielleicht 15m².
(Das weitere Erhören von CD-Spieler-Unterschieden ging z.B.deutlich besser über einen HD 600 Kopfhörer.)

Die eigentliche Verblüffung kam noch... Wenn ein Neukauf ansteht, versuche ich, mich schweren Herzens von meinen "alten" Spielsachen zu trennen, damit sie bei mir nicht ungenutzt eingehen.. So auch bei meinem Luxman L 510, seufz. Den habe ich schwer entschlossen über Ebay verkauft und, einfach nur mal so zur Kontrolle, wieder in Betrieb genommen: An die Nubert 360 ran (die gingen auch weg,) den Marantz CD-Spieler "mal eben" angeklemmt und angeschaltet; ich muß schon sagen: wenn der Käufer nicht schon auf dem Weg gewesen wäre...
Sehr voller Kang, (obwohl die Nuberts normal eher "sachlich" erscheinen), auch die früher so oft zitierten "seidigen" Höhen waren da. (Ich meine damit Höhen, die sich ganz weit "oben" herum noch einmal melden und auf durchaus angenehme Art zeigen, wo bei einer Box der Hochtöner sitzt). Unangestrengt der Rest, auch der Baß nicht so "knallhart" wie bei den obigen Verstärkern, aber auch hier angenehm "gut", satt und tief.
(So wie südamerikanischer und europäischer Fußball auch zu Toren führt, bei den Südamerikanern sieht es (im Idealfall) einfach schöner aus.)

Das gab wir doch zu Denken: Absolut "gehört" waren die ersten 3 Verstärker dem Luxman schon überlegen, auch bei erhöhter Lautstärke und bei der penibelsten Abbildung von "Winz-Details"; der alte Kämpfer hielt aber einfach mehr Charme dagegen, so daß sich die Suche nach der besten aller möglichen Lösungen, die mich und viele in unserem Hobby treibt, einfach als gar nicht so wichtig darstellte.
War eine schöne (Abschluß-) Erfahrung, die den Blick neu schärfen kann für eigentlich wesentliche Inhalte.

..Das haben jetzt wohl auch die Leute von Stereoplay erkannt, heben sie doch einen Quad-Elektrostaten über die aktuellen Referenzen hinaus... das wäre früher nicht möglich gewesen, alleine schon wegen des Schalldrucks (Elektrostaten sind aber auch so eine Sache... ist aber ein anderes Thema..)

Vielleicht gräbt der eine oder andere ja mal ein Fossil aus eigenen oder, meist väterlichen, Beständen aus und versucht's. Vorher vielleicht kurz die Kontakte (auch LSP-Anschlüsse!) ordentlich gewienert und ein Blick auf die Potis geworfen und es kann vorsichtig losgehen.
..Und falls jemand noch einen L 510 findet, der lange Zeit nicht in Betrieb war: einfach von unten durch die Kühlrippen schauen, ob sich die Netzteil-Elkos unten irgendwo leicht ausbeulen oder sogar "Rost" zeigen; dann besser vorher Ersatz einbauen..

Verfasst: Do 13. Okt 2005, 07:48
von s-bahn
Also der Zufall will es das ein Arbeitskollege von mir einen Revidierten Luxman L-510 verkaufen will. Er will 200€, ist in Tip Zustand (er steht vor mir), nur das Lautstärkepoti Kratzt ein bisschen... Wieviel ist der Luxman etwa Wert? Was hast du dafür gekriegt? Soll ich kaufen :)?

Verfasst: So 8. Jan 2006, 20:46
von kingkosi
Hallo,
bin was spät dran, aber so isses mit den Gelegenheitsreinschauern,,,Ich hoffe, Du hast den Luxman erstanden !! - Der Preis war ok, die werden zwischen 250 und an die 400€ gehandelt. Wichtig ist in erster Linie der Zustand der zwei dicken Elkos. Die sind original 63 Volt spannungsfest und haben so ihre Problemchen gehabt mit Auslaufen und so..die Folgemodelle (2 Stück 170.-DM !) waren 100 V spannungsfest. Generell sollte man den Verstärker auch auf 240 Volt umschalten, das schadet nix und kommt den aktuellen Netzsspannungsverhältnissen sehr nahe. Manch einer schwört noch auf "NeverDull" Polierwatte für die Cinch-Anschlüsse und die pimpeligen Lautsprecherklemmen sind auch dankbar für eine verbindungsfördernde Pflege. Mir hat man mal gesagt, der Luxman reagiere auf abgeklemmte Lautsprecher (z.B. Verbindung hat sich gelöst) recht empfindlich mit Beschädigungen, habe das aber selbst nicht erlebt. Das Poti kann man vorsichtig auseinanderbauen und die Kunststoff-Leiterbahnen säubern; das ist etwas fummelig, gibt dann aber wieder Ruhe für weitere 10 Jahre. Ich habe mein Gerät sogar an Quadral Titan (2) betrieben. Das ging gar nicht mal schlecht, zumindest im unteren Lautstärkebereich. Wie gesagt, die Lux-Geräte waren immer schon klangoptimiert mit geringer Gegenkopplung, LED'S als Dioden usw., Alles Details, die man später in markenfremden Geräten finden konnte. Und sie waren eher warm und in den Höhen mit "Glanzlicht" versehen, also Kaminfeuer und Kerzenlicht anstatt Zentralheizung und Neonröhren...
So, jetzt habe ich erst einmal mein schlechtes Gewissen beruhigt...