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Helmholtz-Resonator

Verfasst: Do 23. Sep 2004, 15:23
von Philipp
Jetzt, wo die Anlage ziemlich exakt meinen Traumvorstellungen entspricht, will ich mich mal ein wenig um meine schlimmsten Dröhnfrequenzen kümmern.

Habe mal mit einem Sinusgenerator am PC Töne erzeugt, eigentlich ist (gehörmäßig) alles im grünen Bereich, nur der Bereich zwischen 37 und 40 Hz dröhnt fürchterlich und erzeugt einen massiven Druck auf die Ohren.

Jetzt habe ich ein Eckchen hinter meiner linken Box (der Druck kommt deutlich von links!), in dem ich strategisch günstig (nämlich optisch absolut unsichtbar) einen kleinen Helmholtzresonator unterbringen könnte. Das Problem ist, dass an dieser Stelle das Dröhnen nicht besonders stark ausgeprägt ist! Außerdem hätt' ich nur ein Volumen von etwa 50-60 Litern zur Verfügung.

Würde da ein Helmi überhaupt was nützen, oder kann ich mir den Aufwand gleich sparen? (Andere Stellen kommen nicht in Frage, dazu versaut mir ein solches Ding doch zu sehr die Optik)

Habe die Stelle mal testweie mit Decken und Kissen vollgestopft, leider dämpft mir das zu viele Frequenzen zu stark ab, da käme wohl nur was Schmalbandiges wie ein Helmholtzresonator in Frage.

Edit: Vielleicht wird's nicht ganz deutlich, worauf ich eigentlich raus will: Es geht um die Frage, ob der Resonator was bringt, wenn er nicht am absoluten Resonanzmaximum sitzt, und außerdem ob es möglich ist, ihn bei so kleinen Volumen trotzdem einen ausreichende Bandbreite (+/- 2 Hz etwa) zu verpassen, ohne dass die Wirksamkeit flöten geht.

Nochmal Edit: Gibt's Wirkungsgradunterschiede bei unterschiedlichen Gehäuseformen, oder zählt ausschließlich Volumen?

Verfasst: Do 23. Sep 2004, 16:40
von Silvester
Hi,

es stimmt leider, dass ein Helmholtzresonator an Stellen, wo seine Frequenz kaum auftritt, auch kaum Wirkung zeigt. Da könntest Du höchstens durch anderes Aufstellen der Lautsprecher "die Karten neu mischen" und hoffen, dass die am Hörplatz störende Resonanz sich an dem vorgesehenen Platz ebenfalls und in noch stärkerer Ausprägung als am Hörplatz einfindet.

Ein Volumen von 50-60 Litern sollte eigentlich für eine spürbare Wirkung des Helmis ausreichen; allerdings wüsste ich nicht, wie man die Bandbreite erhöht, ohne die Wirksamkeit bei der exakten Stimmfrequenz zu verringern ... sorry - insofern ist mein Beitrag jetzt auch nicht die große Hilfe ... :?

Re: Helmholtz-Resonator

Verfasst: Do 23. Sep 2004, 21:36
von BlueDanube
Philipp hat geschrieben:Außerdem hätt' ich nur ein Volumen von etwa 50-60 Litern zur Verfügung.
Ist nicht schlecht. Wenn das Volumen zu groß wird, muss das Resonanzrohr extrem kurz sein - dabei sind die erlaubten Toleranzen in der Länge auch sehr gering!
Philipp hat geschrieben:Habe die Stelle mal testweie mit Decken und Kissen vollgestopft, leider dämpft mir das zu viele Frequenzen zu stark ab....
Wenn Du die Absorber mit einer Folie überziehst, dämpfen sie nur die tiefen Frequenzen.
Voraussetzung ist aber, dass der Absorber min. Lambda/4 dick ist. In Deinem Fall 2,2m! 8O
Philipp hat geschrieben:Es geht um die Frage, ob der Resonator was bringt, wenn er nicht am absoluten Resonanzmaximum sitzt, und außerdem ob es möglich ist, ihn bei so kleinen Volumen trotzdem einen ausreichende Bandbreite (+/- 2 Hz etwa) zu verpassen, ohne dass die Wirksamkeit flöten geht.
Der Resonator wirkt nur an den Punkten, wo es ordentlich dröhnt - also an der Wand, und besonders in der Ecke.
Bandbreite und Wirksamkeit widersprechen sich immer - +2Hz ist aber sehr schmalbandig.
Philipp hat geschrieben:Gibt's Wirkungsgradunterschiede bei unterschiedlichen Gehäuseformen, oder zählt ausschließlich Volumen?
Es zählt nur das Volumen.

Hier findest Du Konstruktionsformeln.
Aber Vorsicht: in der Praxis ist die Sache immer viel komplizierter und man muss immer nachjustieren (Beim Helmholtzresonator die Rohrlänge, beim Plattenresonator das Plattengewicht)!!
Die Beiträge im WVier-Forum könnten für Dich interessant sein.
Klicke auf "Akustische Konstruktionen".

Verfasst: Do 23. Sep 2004, 22:08
von Philipp
Die Decken und Kissen haben auch gegen die üble Resonanz nix bewirkt, sondern eher den oberen Bassbereich bedämpft. Was ja auch allzu logisch ist bei der Wellenlänge. Klang mir dann aber zu dünn.

In der betreffenden Ecke hinter der linken Box steht ein großer Schrank, der sich um's Eck zieht. Auch direkt im Eck sind Regalbretter, allerdings erst ab 35cm Höhe. Darunter hab ich einen recht großen Freiraum, in den der Helmi soll.
Kann es sein, dass die Resonanz hier nicht ganz so stark wie z.B. in der gegenüberliegenden Ecke auftritt, weil der Schrank selbst schon einiges "schluckt"?

Danke jedenfalls erstmal für die Tipps!

Verfasst: Do 23. Sep 2004, 23:50
von BlueDanube
Philipp hat geschrieben:Klang mir dann aber zu dünn.
Wenn der Bass bedämpft ist, klingt immer "dünner", dafür aber knackiger und präziser. Man kann ja dafür lauter drehen....
Philipp hat geschrieben:Kann es sein, dass die Resonanz hier nicht ganz so stark wie z.B. in der gegenüberliegenden Ecke auftritt, weil der Schrank selbst schon einiges "schluckt"?
Der Schrank wird nicht viel schlucken. Ich würde darauf achten, dass das Resonanzrohr zur langen Wand zeigt - dort ist der Pegel am größten, weil die Resonanz ja in den 4,5m Breite wütet.

Und denk' daran, man kann so einen Absorber nicht exakt vorausberechnen. Du musst die Wirkung messen und mit der Rohrlänge nachjustieren! Das kann in eine Sisyphus-Arbeit ausarten! :roll:

Verfasst: Fr 24. Sep 2004, 09:38
von Philipp
*pling*
:idea: Jetzt hab ich's plötztlich schlagartig kapiert, wo das Problem liegt!

Der Raum ist nämlich nicht rechteckig, sondern L-förmig:

Bild

(Die grünen Flächen sind Schränke oder Regale, hinter den Boxen ist jeweils nur eine einzelne Platte in 95cm Höhe und darunter nix (schraffierte Flächen), damit die Boxen Luft haben. Die Proportionen stimmen nicht ganz, aber ich hab's halt grad eben mal schnell freihand gezeichnet... die Boxen stehen günstiger, als es auf dem Bild den Anschein hat!))

Der Helmi sollte in die linke obere Ecke.
Die Resonanzen sind natürlich in dem Eck nicht so stark ausgeprägt, weil die Welle hier in Längsrichtung viel mehr Platz hat als unten. Da hab ich's mir wohl zu einfach gemacht...

Verfasst: Fr 24. Sep 2004, 14:54
von raw
Hallo,

kann es sein, dass es bei dir in dem Eck ganz links unten stark dröhnt (?), denn so ist es bei mir auch ungefähr (habe auch einen L-förmigen Raum)

Könntest du den Helmi nicht hinten aufstellen?

EDIT: Habe oben links mit rechts verwechselt.

Verfasst: Fr 24. Sep 2004, 15:15
von Philipp
Am meisten dröhnt's links unten. Rechts unten geht's. Kann mir vorstellen, dass das am Schrank liegt (ist nämlich randvoll mit Klamotten).

Links unten wäre der ideale Platz, leider optisch nicht so perfekt versteckt wie unter'm Schrank in der Ecke. Mal überlegen, ob ich das wirklich mache, weil der Aufwand ist ja auch nicht unerheblich (Bauen, Messen, Nachjustieren etc.)

Verfasst: Fr 24. Sep 2004, 15:46
von raw
Also ich denke, dass man einen Helmi schon gut in's Wohnzimmer integrieren kann. Sogar WAFig!

Steht bei dir links unten nichts? Du kannst ja den Helmi zwischen Pflanzen verstecken. :)

Noch eine Frage: Hörst du die hintere linke Zimmerecke vom Hörplatz aus dröhnen? (Bei mir war(!) das so)

Uups, da sehe ich einen Fehler. Ich habe in meinem vorigen Posting links mit rechts verwechselt. :oops:

Verfasst: Fr 24. Sep 2004, 16:11
von Philipp
Ja, ich hör' die Ecke dröhnen, das ist ja das Dröhnen, von dem ich die ganze Zeit rede...
Der Druck kommt ganz massiv von links.

Wie hast du das Problem gelöst? Durch die Absorber oder durch die leicht diagonale Aufstellung?
Oder sitzt du mittlerweile einfach weit genug weg?

Edit: Wenn ich einen Helmi integrieren kann, kann ich ja eigentlich auch gleich einen schicken AW-7 an besagte Stelle stellen und entsprechend einstellen, dass er dem Dröhnen entgegenwirkt und gleichzeitig noch ein bisschen nach unten erweitert. Wenn er demnächst billiger wird... Verdammt das sind gaaaaanz schlechte Einfälle, die ich grad hab... Ich hab doch vor 'nem Monat erst so viel Geld ausgegeben...