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Wölbung der Tief- und Mitteltöner?

Verfasst: So 26. Sep 2004, 14:46
von aus Hamburg
Moin,
als Hifi-Anfänger stellt sich mir nach Lieferung :D meiner Lautsprecher folgende Frage:
Warum sind die Membranen der Tief- und Mitteltöner bei Nubert komplett nach Innen gewölbt. Viele Lautsprecher, die ich bis jetzt begutachtet und gehört habe, haben, wie der Hochtöner, den inneren Teil der Membran nach außen gewölbt.
Welchen Einfluss hat eine solche Form auf die Wiedergabe, bzw. macht es sich überhaupt direkt bemerkbar? War mir nur so aufgefallen und bisher habe ich, in meiner langen Zeit als Passiv-Leser, hier im Forum noch nichts zu diesem Thema gelesen.
Vielen Dank für Eure Antwort
Begeisterte Grüße aus Hamburg

Verfasst: So 26. Sep 2004, 16:02
von G. Nubert
Hallo,

für reine Tiefton-Lautsprecher spielt die "Richtung" dieser Wölbung keinerlei Rolle.

Für Tief-Mitteltöner, die bis zur Übernahme-Frequenz zum Hochtöner heranreichen (also "typisch" 1.5 bis 3 kHz), ergeben sich (meist oberhalb 1 kHz) je nach Kalalotten-Größe und -Form schon deutliche Frequenzgang-Unterschiede in der Größenordnung von 2, 3 oder mehr dB, die aber meistens in der Weiche kompensiert werden können.
Darüber hinaus gibt es noch gewisse Unterschiede im Abstrahl-Verhalten und auch in der Präzision des Impuls-Verhaltens.
Je nach Membranform, -Dicke und -Material verhält sich die Membran oberhalb etwa 1 kHz (z.B. bei einem 18 cm-Tief-Mitteltöner) nicht mehr wie ein "perfekter Kolbenstrahler".
Man kann erreichen, dass außer der Abdeck-Kappe nur noch ein relativ kleiner "Memran-Ring" rund um diese Kappe "aktiv mitschwingt", ohne sich dabei nennenswerte Probleme durch Partial-Schwingungen einzuhandeln.
Wenn alles klappt, verbessern sich dabei gleichzeitig das Abstrahl-Verhalten und die Impuls-Genauigkeit.

***admin***2009 link angepasst:

Dieses Thema ist recht ausführlich im ersten Absatz unseres Kapitels "Ausführliche Konstruktions-Details..." von "Technik Satt" beschrieben (Seite 35):

http://www.nubert.de/downloads/ts_grundinfos.pdf

Man kann sowohl mit "herausguckenden", als auch mit "inversen" Staubschutzkalotten sehr saubere Ergebnisse erzielen, benötigt aber in jedem Fall andere Weichenabstimmungen.

Die "Kinder-Sicherheit" von Inverskalotten ist aber "dramatisch" besser! - Einerseits reizt es Kinder nicht so, eine Invers-Kalotte anzufassen; - anderseits kann man sie ohnehin nicht "eindüllen"!

Gruß, G. Nubert

Verfasst: So 26. Sep 2004, 16:31
von aus Hamburg
Vielen Dank für die schnelle und ausführliche Antwort.
Hat zwar etwas gedauert, aber nun hoffe ich alles einigermaßen verstanden zu haben. Nur was versteht unter einem "perfekten Kolbenstrahler"? 8O
Danke aus Hamburg

Verfasst: So 26. Sep 2004, 16:57
von G. Nubert
Hallo,
aus Hamburg hat geschrieben:Nur was versteht unter einem "perfekten Kolbenstrahler"?


Ein "perfekter Kolbenstrahler" schwingt über seine gesamte Fläche ablolut "homogen",
im Gegensatz zur Illustration von den "partiellen" Membran-Bewegungen, die hier gezeigt sind:
(Aus "Leo L. Beranek / ACOUSTICS")

Gruß, G. Nubert

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