Nubert Lautsprecher, HiFi- und Surround-Elektronik

Hi,
hatte mir gerade die neue von Joss Stone gekauft (Mind, Body & Soul).

Das ich die CD nicht auf meinen iPod übertragen kann verriet mir schnell
ein Blick aufs Cover: CopyProtected. Ok, dann muss ich also, um die CD
auch Mobil aufm MP3 Player höhren zu können die ganze CD nochmal in
einem MP3store kaufen: Kosten *zusammen* knapp 27 EUR nur um
eine einzige CD auf der Anlage und unterwegs legal höhren zu können.

Nagut. Was solls.

Also CD zuhause in den ersten CD Player gepackt. Knacks & Knirsch in
regelmässen abständen. CD Oberfläche kontrolliert. Alles ok.

Nächster CD Player ... wieder knacks & knirsch ... CD ins Auto geschleppt
in den CD Wechsler gepackt, knacks & knirsch.

CD in den Rechner eingeleget, analysiert. Systematisch zerstörte C2 Fehler-
korrekturdaten, gefälschte TOC. Aha, der neue Macrovision C2 Kopierschutz.
Klasse.

Im Internet in Tauschbörsen nach Kopien gesucht. Die ersten MP3 Versionen
hatten den gleichen Fehler. Nach den richtigen Keywords gesucht und Treffer
Lossless codec und ohne C2 Knackser. CD gebrannt. Musik gehöhrt. Endlich.

Leute spart euch den Weg in den Laden.

Ich hab knapp 27 EUR ausgegeben (CD von Amazon & MP4 Datein von iTunes)
um die Musik legal zu erwerben. Die OrginalCD konnte am ende nur von einem
einzigen Sony Billig CD Player halbwegs wiedergegben werden.

Die iTunes Datein sind nicht lossless, zeigen in der Spektrumanalyse eine
Weichmacher und abfall oberhalb von 7kHz - besser als 90% der MP3s, aber
trotzdem nix Hifi.

Die OrginalCD lieg hier geknickt (als Lizenznachweis) in der Abstellkammer,
iTunes habe ich gelöscht. Ich weiss nicht wo ich demnächste legal meine
Musik herbekomme. Hallo Musikindustrie? Kunde will Geld ausgeben.

Wie macht ihr das?

Gruss,
Michael Pascal Paepcke

Interessant find ich in diesem Zusammenhang die Spiegel-Online-Meldung vom 04.10.04 Abschied vom Kopierschutz.

Hi,

das ist natürlich richtig ärgerlich, hängt aber meiner Erfahrung nach (gottseidank) vom CD-Player ab.
Z.B.mein 15 Jahre alter Philips CD840 spielt die Joss-Stone-CD ohne Probleme ab. Nur an einer einzige Stelle vermeine ich einen kleinen Knackser zu hören.
Hat man nicht einen rechtsmäßigen Anspruch darauf die CD zurückzugeben, wenn diese wegen dem Kopierschutz nicht abspielbar ist. Ich bilde mir ein, das irgendwo mal gelesen zu haben.

Aber insgesamt gebe ich Dir recht. Statt die CDs durch günstigere Preise wieder interessanter zu machen, verärgert die Musikindustrie die Kunden durch solche Aktionen nur noch mehr.
Wenn ich daran denke, dass die CDs vor 15 Jahren zwischen 20-23 DM gekostet haben und jetzt zahlt man teilweise dasselbe, aber in Euro. Da wundert es mich nicht, das keiner mehr bereit ist CDs zu kaufen.
Soll sie man nur jammern, die "Musikindustrie"! Deren Probleme sind hausgemacht!

Gruß
Ekkehart

Hallo Michael (oder Pascal?),

eine ärgerliche Sache, wenn eine CD wegen des Kopierschutzes nicht läuft. Ebenso wird auf Dauer ärgerlich, dass einige Kopierschutzverfahren - oder wie schrieb Frank Klemm: Abspielschutz - die Fehlerkorrektur der CD außer Kraft setzen und damit ihre langfristige Abspielsicherheit - eine Eigenschaft, mit der die CD einst beworben worden ist (ich bin immer noch der Meinung, dass diese Abspielsicherheit am Markt als zugesicherte Eigenschaft gilt und damit eine arglistige Täuschung vorliegt, wenn der Verkäufer bzw. Hersteller nicht ausdrücklich darauf hinweist, dass die Fehlerkorrektur bei diesen "kopiergeschützten" CDs nicht oder nicht in bisher gekannter Weise funktioniert).

Aber die Musik gleich 2x zu kaufen und die CD zu zerstören, wo ist da der Boykott? Das ist vielleicht ein hübscher Wutausbruch gewesen, aber die Musikindustrie hat, was sie haben wollte: dein Geld. Ich hätte das "gute Stück" zurückgebracht und reklamiert, auch wenn da irgendwo auf der Verpackung sicher so eine Unverschämtheit steht wie "Playback problems may be encountered on some equiqment." (so steht es neben diesem häßlichen Copy-Controlled-Logo). By the way: Wo steht eigentlich, dass ich englische Warnhinweise lesen und verstehen muss, wenn ich mir in Deutschland eine CD kaufe? Prima auf deutsch und von Symbolen unterstützt kann ich dagegen lesen, dass die CD bspw. auf CD-Abspielgeräten abspielbar ist

Mit internetten Grüßen
Gerald Vogt

g.vogt hat geschrieben: Aber die Musik gleich 2x zu kaufen und die CD zu zerstören, wo ist da der Boykott?

Naja ... der ergibt sich aus dem Lerneffekt.

Ich gebe ja zu langsam zu lernen, ich hatte ja schon probleme mit den Norah Jones CDs
gebhabt. Aber hier war wenigstens die Musik selbst nicht zerstört weil der C1/C2 Layer
noch ok war - die anderen CD Player Abspielverhinderer Methoden kann am ja noch
reparieren indem man sich ein kopie macht und die defekte TOC etc. bereinigt.

Wenn allerdings die Musikinformationen aufgrund von zerstörten C2 Informationen
defekt auf die CD gepresst werden ist die CD einfach wertlos.

Gruss,

Hallo Michael,

mit einem guten PC-Laufwerk und unbeschädigten CDs erhält man normalerweise beim Auslesen keine C2-Fehler angezeigt. Umgekehrt würde ich daraus schließen, dass man beim Kopieren einer "kopiergeschützten" CD zwar C2-Fehler angezeigt bekommt, aber in der Regel doch deswegen, weil die Sektoren richtig ausgelesen worden sind, aber die Korrekturinfos auf der CD falsch sind.

D.h. man ist vermutlich gut beraten - wenn man die CD denn unbedingt haben will - dass man die frische CD sofort kopiert und damit zum Straftäter wird, dafür aber eine haltbare CD bekommt, wie es früher mal der Fall war.

Keine Frage, dass das derzeit eine ausgesprochen bescheuerte Situation ist. Ich bin da auch nicht der Meinung wie die c't sie jüngst geäußert hat, dass eine Einschränkung der Privatkopie doch für ehrliche Kunden gar kein Problem wäre:
1. Siehe oben
2. Wer nimmt schon bspw. seine Original-CDs mit ins Auto
3. Auch für irgendwelche Partybeschallung würde ich auf Kopien setzen, um nicht anschließend kaputte oder gar keine Originale mehr zu haben.

Mit internetten Grüßen
Gerald Vogt

Hallo Gerald,

hatte auch schon mal den gleichen Fall mit einer CD von amazon. Hab sie zurückgeschickt und problemlos das Geld zurückbekommen. In den Geschäftsbedingungen steht zwar, dass man geöffnete kopierfähige Medien nicht zurückgeben kann, aber ist sie ja nicht - kopiergeschützt
Nun, ich warte seit einer Woche auf die neue Joss Stone, vielleicht haben sie zu viele Reklamationen bekommen und die Auslieferung gestoppt???? Bin mal gespannt.

Gruß Thias

g.vogt hat geschrieben: mit einem guten PC-Laufwerk und unbeschädigten CDs erhält man normalerweise beim Auslesen keine C2-Fehler angezeigt. Umgekehrt würde ich daraus schließen, dass man beim Kopieren einer "kopiergeschützten" CD zwar C2-Fehler angezeigt bekommt, aber in der Regel doch deswegen, weil die Sektoren richtig ausgelesen worden sind, aber die Korrekturinfos auf der CD falsch sind.

Genau. Und das bit-genaue Auslesen und analysieren der richtigkeit der eigentlichen Daten anhand der C1/C2 Informationen - egal ob am PC oder an einem besonders hochwertigen CD Player (viele Highendgeräte versagen total bei diesen CDs) - führt dazu das richtige Daten als Defekt erkannt werden -> folge ist kratzen & knirschen, die Vinylfans wirds freuen.

Auf billigen Consumer CD Playern welche einen großteil der Informationen eh ignorieren bzw. wenn unstimmigkeiten auftreten weiträumig interpolieren sind die Aussetzer halt auch da, aber aufgrund der großzügigen Interpolation kaum höhrbar.

Das zerstören der C1/C2 Informationen auf AudioCDs als Kopierschutz ist ja auch noch ziemlich neu.

Schön das sich jetzt auch die AudioCD der Audio Qualität schlecht gerippten MP3s aus Internet nähert.

Gruss,
Michael Pascal Paepcke

paepcke hat geschrieben:Schön das sich jetzt auch die AudioCD der Audio Qualität schlecht gerippten MP3s aus Internet nähert.

Es ist eben keine Audio CD gemäß dem Red Book-Standard...

greetings, Keita

Von den im Auto nicht laufenden Original-CD`s werden Sicherheitskopien angefertigt, die dann garantiert auf jedem Player laufen!! Glaubt es!! So einfach ist das, ohne irgendwelche Diskussionen über Kapierschutz!

TR