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Nubert vs. "Brüllwürfel"

Verfasst: So 24. Okt 2004, 01:58
von TomTom
Hallo Leute!

Hatte gestern ne interessante Erfahrung.

Sorry, die Vorgeschichte ist etwas länger. Ich hoffe, ihr verzeiht :wink: !

Ich besuchte nen Studienkollegen von mir.
Hobbytechnisch ist er Musiker, wie ich. Sollte also auf gute Musikwiedergabe Wert legen.
Vor gut einem Jahr besuchte er mich und hat zum ersten Mal das Erlebnis Nubert-Boxen gehabt.
Er war restlos begeistert.

Er sagte, dass er Dinge hört, die er noch nie zuvor gehört hat ( ging uns das nicht allen so ??? ).
Tja, mittlerweile hat er geheiratet und damit begann das ( soundtechnische ) Unglück.
Wie es halt so ist: größere Wohnung, neue Möbel, etc.

Bei meinem Besuch wollte er mir seine neuen CD's vorspielen.
Auf seiner neuen "Anlage". Bisher hatte er nen Ghettoblaster, also auch nicht wirklich gut.
Die neue Anlage in meinem Blick: Total billiger Plastik Schrott.
Die Boxen: NoName 2.1 Brüllwürfel! Immerhin 79 Euro beim MM.

Er legte die erste CD ein.

Da ich meinen Kollegen sehr schätze, hab ich's mir verkniffen, mir die Ohren zuzuhalten!
Es klang, ja wie klang es? Pervers klang es!
Die Satelliten waren schrill, so schrill, dass es in den Ohren schmerzte. Von Mitten nicht die leiseste Ahnung.
Aber der Sub war noch schlimmer.
Wummernd, total unnatürlich, einfach nur schlecht.

Gut, ich bin ehrlich: das Schlechteste, was ich jemals gehört habe! Selbst das Creative 5.1 System, das ich am PC hab, klingt um Welten besser ( und das ist auch schlecht! ).

Mein Kollege erkannte an meiner gequälten Miene, dass es mich nicht wirklich begeistert.
Er sagte: "Ja, ich weiß, dass Du was Besseres gewohnt bist und es klingt auch nicht wirklich gut! Was soll ich tun? Soll ich die Boxen reklamieren?"
Ich antwortete: "Nimm das Zeug und schmeiß es auf den Müll! Hol Dir Boxen von Nubert. Da gibts schon für knapp 130 Euros die NuBox 310!"

Das wird er wahrscheinlich tun.
Gut, die NuBox 310 würde meinen Ansprüchen im Wohnzimmer nicht genügen, aber gegen diese Brüllwürfel wären sie mindestens 10.000 mal besser!

Fazit: Es ist doch wirklich besser, mal etwas mehr auszugeben, wenn man dafür Lautsprecher bekommt, die einen jahrelang begeistern!

Gruß Tom

Verfasst: So 24. Okt 2004, 02:10
von bony
Hobbytechnisch ist er Musiker, wie ich. Sollte also auf gute Musikwiedergabe Wert legen.
Ich konnte schon oft feststellen, dass das nicht unbedingt etwas miteinander zu tun hat (nicht mal bei Profis). Wir sind hier schon eine ganz spezielle Spezies :wink:, die sich zudem in ihren Klangansprüchen auch nochmal sehr unterscheidet - oder denkst du, mralbundy würde sich mit einer nuBox begnügen können? :wink:

Verfasst: So 24. Okt 2004, 02:24
von TomTom
Hallo Bony!

Über Mr. Al Bundy müssen wir ja wohl nicht diskutieren! :lol:

Al könnte als einziger Nubert Kunde die Firma am Leben erhalten!

Sorry, Al!
Du sammelst doch Nubert-Boxen, wie andere Leute Ü-Eier! ( ich geb's zu: das würde ich auch gerne! Ähhmm, Nubert Boxen, nicht Ü-Eier! :lol: )

Gruß Tom

Verfasst: So 24. Okt 2004, 10:25
von LeChef
Der hat ein Abo, der bekommt 12 mal im Jahr die neuste Ausgabe von Technik satt, der immer ein Pärchen Lautsprecher beiliegt. :lol:
Außerdem hat er einen kleinen Laden in dem er die Geräte der 500 Euro Klasse verkauft die er bei nubert des öfteren gewinnt. (wegen den vielen Rückantwortscheinen die seine Sekretärin ausfüllt). :wink: :lol: :D :D nur Spass Al :wink:

Verfasst: So 24. Okt 2004, 13:22
von Philipp
Nochmal zum eigentlichen Thema... :wink:

Es besteht meiner Erfahrung nach KEINERLEI Zusammenhang zwischen Beschäftigung mit Musik (sei als als Hobby oder Beruf) und den Ansprüchen an die Wiedergabequalität. Unter den zig Hobby-Musikern und paar Berufsmusikern die ich näher kenne, befindet sich lediglich eine Hand voll (mich eingerechnet) die sich jemals ernsthaft mit dem Thema HiFi beschäftigt hat. Könnte aber damit zusammenhängen dass sich mein Bekanntenkreis vornehmlich auf Leute unter 30 beschränkt.

Re: Nubert vs. "Brüllwürfel"

Verfasst: So 24. Okt 2004, 14:25
von rudijopp
TomTom hat geschrieben:Fazit: Es ist doch wirklich besser, mal etwas mehr auszugeben, wenn man dafür Lautsprecher bekommt, die einen jahrelang begeistern!

Gruß Tom
...auch Bild :!:

bis denn dann,
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Verfasst: So 24. Okt 2004, 15:32
von g.vogt
Hallo,
Philipp hat geschrieben:Es besteht meiner Erfahrung nach KEINERLEI Zusammenhang zwischen Beschäftigung mit Musik (sei als als Hobby oder Beruf) und den Ansprüchen an die Wiedergabequalität.
ich habe eher den Eindruck, dass gerade Orchestermusiker der Wiedergabequalität eher weniger Beachtung schenken. Vielleicht liegts daran, dass man da ohnehin nichts gutes gewohnt ist, wenn man vorm Blech sitzt ;-)
Nein, im Ernst. Ich glaube, wenn sich Musiker Konserven anhören, dann achten sie wohl ganz automatisch mehr auf den Inhalt als auf dessen Wiedergabe.

Mit internetten Grüßen
Gerald Vogt

Verfasst: So 24. Okt 2004, 15:54
von JoS
g.vogt hat geschrieben:ich habe eher den Eindruck, dass gerade Orchestermusiker der Wiedergabequalität eher weniger Beachtung schenken.
Ich habe die Erfahrung gemacht, dass Musiker, die klassische Instrumente spielen, sehr empfindlich auf schlechte Wiedergabequalität reagieren. Ist meines erachtens auch absolut logisch, da man den natürlichen Klang eines Instruments sehr genau kennt und deshalb schnell beurteilen kann, ob es halbwegs korrekt wiedergegeben wird.

Jochen

Verfasst: So 24. Okt 2004, 17:18
von Philipp
Definiere "Klassisches Instrument"! Streicher?

Ich spiele Klavier, Saxophon und Klarinette, ich würde jetzt spontan keines der Instrumente als "klassisch" einstufen.
@ g.vogt: Ich sitze in der Tat - vorm Blech. :wink: (Zumindest im Symphonischen Blasorchester) Das hat im Laufe der Jahre auch zu meinem leichten Tinitus geführt, denn Blechbläser sind vor allem eines: LAUT.

Zum Musikhören: Es ist bei mir in der Tat so wie von dir beschrieben, ich höre sehr stark darauf, WAS und WIE da gespielt wird. Guter Klang ist bei mir zwar auch wichtig (sonst hätte ich keine Nuberts), aber definitiv absolut nebensächlich verglichen mit dem Inhalt.
Ich höre auch teilweise sehr "analytisch": Ich seziere die Musik praktisch beim Hören, achte auf verschiedene parallele Melodielinien, verfolge diverse Instrumente, versuche die Taktarten und Akkordfolgen rauszukriegen usw.
Sicherlich Dinge, die einen Nicht-Musiker beim Hören nicht interessieren und die ihm auch gar nicht auffallen. Ich dagegen erfreue mich an ungewöhnlichen Akkordfolgen, verrückten Taktwechseln, wenn Melodien später im Lied rückwärts gespielt wieder auftauchen und ähnliche Sachen...
(Heißt aber nicht, ich würde nicht auch mal "normal" Musik hören und mich auch mal rein emotional von der Musik berühren lassen. Aber selbst dann versuche ich unbewusst beispielsweise ein besonders schönes Solo zu verinnerlichen und dann beim Selberspielen gewissermaßen das "Feeling" des Solos nachzuahmen. Musik Hören und Spielen sind bei mir untrennbar verbunden)

Verfasst: So 24. Okt 2004, 18:03
von JoS
Philipp hat geschrieben:Definiere "Klassisches Instrument"! Streicher?

Ich spiele Klavier, Saxophon und Klarinette, ich würde jetzt spontan keines der Instrumente als "klassisch" einstufen.
Meine Erfahrung bezog sich auf Streicher, ja. Grundsätzlich würde ich aber erwarten, dass jedem Musiker - möglicherweise verstärkt bei kleineren klassischen Ensembles und Solisten - eine nicht korrekte Wiedergabe unangenehm auffällt.
Andererseits ändert die Wiedergabequalität nichts an der Genialität der Musiker und deren Fähigkeiten. Ein geniales Stück erkennt man auch auf dem Kofferradio.


gruß
Jochen