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Brauche Hilfe beim Weichen-Tuning!!

Verfasst: Mi 3. Nov 2004, 11:38
von Torsten_Adam
Hallo
Es ist ja bekannt, dass viele Hersteller nicht gerade die hochwertigsten Komponenten im Weichenbau einsetzen.
Da ich leider nicht gerade der Elektronikexperte bin, aber handwerklich nicht ungeschickt bin, brauche ich eure Hilfe.
Ich möchte mir nach diesem Bauplan zwei Weichen bauen.
http://img78.exs.cx/my.php?loc=img78&image=Weiche1.jpg
Kann mir einer von euch einen Einkaufsplan zusammenstellen, mit guten, aber nicht in die Hunderte € gehen, Komponenten.
Zum Beispiel von Steinmusic, Intertechnik und Mundorf, oder auch anderen guten Herstellern.
Ich will nach dieser Liste dann die entsprechenden Teile bestellen, kann aber wirklich nur die genauen Teilebezeichnungen gebrauchen.

Vielen Dank für eure Hilfe!

Verfasst: Mi 3. Nov 2004, 13:12
von mcBrandy
Hi Thorsten

Wenn du schon bei Intertechnik warst, dann sind da auch gewisse Tipps mit dabei, welche Bauteile du kaufen kannst.
Auf was du schauen mußt bei den Bauteilen, ist 1. der Wert z. B. 100µF oder 100 Ohm und 2. auf den Zusatz. z. B. 35 Volt bei Kondensatoren oder bei Widerständen 9 Watt.

Dann solltest bei Kondensatoren eher auf die die Form MKT schauen (steht bei Conrad mit dabei oder bei den anderen). Wenn es den passenden Wert nicht gibt, nimmst einfach 2 oder 3 Kondensatoren und schaltest sie parallel. Hier addieren sich die Werte.

Gruss
Christian

Verfasst: Mi 3. Nov 2004, 15:32
von Torsten_Adam
Danke für die schnelle Antwort!

MMMMMMH, dass Problem was ich habe, ist die Wertigkeit festzustellen.
Also, ich meine damit ob die jeweilige Komponente auch etwas taugt.
Leider kann ich mit den Bezeichnungen MTK und soweiter nicht viel mit anfangen.
Nach diesem Bauplan kann ich das löten, aber leider weiss ich nicht, was ich da zusammen löte. Ist jetzt etwas konfus ausgedrückt.
Diese Weiche soll eigentlich die des LS-Herstellers ersetzen.
Diese Weiche ist wohl eine Entwicklung von Steinmusic.
Aber welche hochwertigen Bauteile soll man einsetzen?

Ich poste mal hier meine Ausgangsinformationen:
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Bei mir war es auch das erste mal. Ich habe mir von www.steinmusic.de die Frequenzweichenschaltung und dank eines Verständigungsproblems Maestrolack zur Membranbeschichtung schicken lassen. Als ich den Wunderlack(ähnlich C37) zurückgeben wollte, habe ich mich überreden lassen, weil es so das Beste für meine Canton sei, ihn zu behalten und er stand einige Monate im Schrank. Die Beschichtung des HT war unauffällig im Klang. Ich wollte allerdings die Giftigkeit des Tweeters loswerden. Später waren die MT dran. Nicht mehr drangedacht und mich nach ein rund 6 Wochen gewundert, wie gut die Lautsprecher klingen. Bis es mir wieder einfiel. Die Polymerisation dauert so lange. Schwupps die TT auch noch bepinselt. Der Fortschritt war kleiner. Die Giftigkeit ist nun auch zurückgegangen, weil die Mitten frischer klingen und es dadurch nicht mehr so auffällt.
Um die Weiche ging es ja eigentlich. Da habe ich über alle Kondensatoren "Bypass"kondensatoren gelötet, auch von Holger Stein. Die Steigerung war nicht so groß, wie mit dem Lack, aber trotzdem. Ich habe mich mit einem unterhalten, der hat seine RCL mit Weichenrunderneuerung und besseren HT (Stein) nach eigenen Aussagen nun auf B&W Nautilusniveau (803/804 o.s.ä.). Aber laß dir erstmal die Weichenschaltung zukommen und dazu die kleinen Kondensatoren, die sich dank ihrer hervoragenden Qualität an jedes Detail heften, ohne die Grundschaltung zu verändern. Dann fragst du mich wieder. Das Mitteltonsignal muß z.B. durch einen 100µF-Elko billigster Sorte. Ein MKP kostet halt 30 Euro (weil er so groß ist). Die anderen Elkos und MKTs müssen auch raus. Im Tieftonbereich ist der Rotstift am ehesten anzusetzen. Da sind die Ohren nicht so empfindlich, die großen Bauteile dort sowieso sehr teuer. Womit wir bei Spulen und Widerstanden wären. Bandspulen von Mundorf oder Intertechnik. Selektierte Kohlemassewiderstände von Stein. Und weil das ganze langsam ganz schon klobig wird, könnte man es auch in einen "Sandkasten" auslagern. Nächster Klanggewinn und sehr gut zum Weiterlöten geeignet! Aber mal langsam. 0201/87099-44 anrufen und einen schönen Gruß von Marian Gese ausrichten (vielleicht gibt's dann das nächste mal für mich einen Extrarabatt). Für 50 (Bauteile) oder 100 Euro (BT+Lack) bestellen, für 10 Euro einen Lötkolben aus dem Baumarkt (o. Weller Lötstation für 150) Lot und Isolierband kaufen. Hinter den TT unter der Dämmwolle sitzen die Weichen. Zentrale Mutter lösen und etwas zum Löten rausziehen. Kumpel mit Löterfahrung bestellen. Auf der Seite, auf der die Bauteile nicht sitzen, habe ich die Cs angelötet und seitlich über die Platine überstehen lassen. Die Anschlüsse sind lang genug. Isoband rum. Wir wollen ja keine brennende Verstärker. Zeit nehmen als Laie und jeden Schritt überlegen. Dann bist du sorgfältiger als ein gehetzter Fachmann. Das Schaltbild und Platine darfst du nicht vergleichen. Dauert ewig, bis man da was versteht. Die Platine ist mehr verschachtelt als der Schaltplan. Aber an den Bauteileaufdrucken erkennst du alles.
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Ist ein bisschen Voodoo dabei, aber die Geschichte mit der Weiche erscheint mir plausibel und kostet eigentlich nicht die Welt. Anhand des mir zugesandten Fotos kann ich dies nachbauen, aber die Teile bekomme ich nicht zusammen.
Eben ein Elektronischer Nuby!
Mir wäre echt geholfen, wenn mir einer sagen könnte, dies Teil von Steinmusic, dies Teil von Mundorf, dies Teil von Intertechnik, oder einen anderen (besseren?) Hersteller. Oder mir sogar noch bessere Komponenten mit Bezugsquelle nennen könnte.
Ich möchte so ca. 30-40€ für dies Experiment ausgeben.

Verfasst: Mi 3. Nov 2004, 16:04
von Master J
Torsten_Adam hat geschrieben:Ist ein bisschen Voodoo dabei, aber die Geschichte mit der Weiche erscheint mir plausibel und kostet eigentlich nicht die Welt.
Bringt aber angeblich weniger als der C37-Lack und den kann man mit gesundem Menschenverstand doch nicht ernst nehmen.

Wenn ich mir den Riesen-RC-L-Thread im HiFi-Forum anschaue, sind viele User gerade auf dem Voodoo-Tripp.

Würde mich interessieren, was Herr Nubert zu dem Weichenlayout sagt.
Ich finde es sehr einfach - ob man da noch gross Bauteile tauschen sollte?

Gruss
Jochen

Verfasst: Mi 3. Nov 2004, 16:28
von Torsten_Adam
Na, dem Voodoo-Trip will ich mich nicht anschliessen, aber bessere Bauteile vermögen schon eine Verbesserung zu bringen. Ob die "besseren" Bauteile nun einen Vorteil haben oder nicht, ich kann für mich eine Erfahrung dazu buchen.
Bevor ich sage, es bringt nichts, probiere ich es lieber einmal aus.
Nur der Versuch macht klug! Oder?

Verfasst: Mi 3. Nov 2004, 17:06
von burki
Hi,
das Thema Frequenzweichentuning wurde z.B. hier behandelt.
Die Aussage von Hr. Nubert ist dort IMHO sehr eindeutig.
Zudem: Willst Du jetzt einfach mal so eine neue Weiche aufbauen, die mitnichten auf die verwendeten Treiber abgestimmt sein wird ?
Gruss
Burkhardt

Verfasst: Mi 3. Nov 2004, 21:08
von G. Nubert
Hallo Torsten_Adam,

wahrscheinlich können Sie sich gut vorstellen, dass wir in den letzten 20 Jahren - besonders aber in den letzten 5 bis 7 Jahren - "jede Menge" Diskussionen über "Tuning-Tipps" hatten.

Zum Teil ist es so wie bei den analogen Vinyl-LPs. - Der gesunde Menschenverstand verbietet praktisch die Beschäftigung mit diesen "historischen" Formaten. - Trotzdem finden sich viele Leute, die (Zitat Nietzsche) "die Augen gen Himmel verrenken" in Anbetracht der (ansonsten verloren gegangenen) Hifi-Kultur.

Mir geht es ja teilweise auch so!

Es hatte was wirklich "Feierliches", Tonarm-Resonanzen, "Rillen-Fauchen", Knistern, "Verzerrungen in der Nähe der inneren Auslaufrille", Brummen, Gleichlauf-Schwankungen, maximal abzutastender Pegel (z.B. "Orchesterglocken Pegel 4" der Shure-Test-LP) zu optimieren...

Bei Lichte betrachtet ist das aber alles Nostalgie...

Es ist etwas steril, dass "nichts passiert", wenn alles o.k. ist!!!

Unter diesen Entzugs-Erscheinungen leiden viele HiFi-Fans, mit denen ich mich in letzter Zeit unterhalten habe.

Dabei dürfte unbestritten sein, dass niemand einen Unterschied hören kann, wenn man diese ganzen Analog-Kompromisse auf einem "High-Speed-DAT" aufnimmt.

Also ist der "analoge Vorteil" nicht existent.
Ähnlich verhält es sich mit dem Wunsch nach "Weichen-Tuning".

(Wie von burki schon gefunden,) hier nochmal der link zu dem Thema, wo ich näher drauf eingegangen bin:

link zum thread vom 16. Juni 2004:

http://www.nuforum.de/nuforum/viewtopic ... 4926#74926

Es gibt also praktisch keine wahrnehmbaren Verbesserungen, wenn man bei der "Grundausstattung" einige Regeln beachtet:

Eine Drossel darf nicht in Sättigung kommen. Ein (schlechter) Elektrolyt-Kondensator braucht im Mittel- und Hochtonbereich ein paar Prozent seines Wertes als MP- oder Kunststoff-Folien-Kondendsator parallel.
Alles andere ist egal.

Aber hier ist die Rechnung ohne den Wirt gemacht!

Eine ganze Branche lebt davon.

Oh Jeh, - wieviel Zeit und Geld für unnötigen Krempel im Bastel-Bereich hier verschwendet wird!!!

Hier werden sinnlose Summen für Zeug ausgegeben, das man nicht hören kann. - Andererseits bleiben an anderen Stellen der Anlage oft fürchterliche Fehl-Konstruktionen weiterhin in Betrieb! -

Das ist aber vielleicht garnicht so schlimm, wenn man entweder wirklich der "Selbst-Suggestion" perfekt erliegt, oder wenn die Beschäftigung deshalb (oder aus anderen Gründen) einfach Spaß macht.

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Bei der erwähnten Schaltung fällt mir auf, dass im Mittel- und Hochtonbereich hinter der eigentlichen Weichen-Schaltung auf dem Weg zum Chassis einfach noch Widerstände geschaltet sind.
Sowas kann ich als Techniker nicht akzeptieren.

Das erreichbare Ergebnis kann dabei nicht so gut sein, wie es bei einer Schaltungsauslegung ist, in der die Chassis besser gedämpft sind und die Weichen-Auslegung in der Phase weniger Impedanz-kritisch ist.

Es ginge also eher darum, die Schaltung der Weiche zu verbessern, anstatt die ohnehin schon sehr guten Bauteile durch noch bessere zu ersetzen.

Gruß, G. Nubert


Edit:
nachträglich den link zur Aussage vom 16. Juni 2004 eingefügt.

Verfasst: Do 4. Nov 2004, 10:03
von Torsten_Adam
Danke für die schnellen Antworten.
Dies Bild zeigt die getunte Weiche, ist also nicht die Original-Weiche. Die Schaltung soll die gleiche sein, nur andere Bauteile sind auf dem Bild angegeben. Da angeblich die Original-Weiche nur die billigsten Bauteile enthält. In Prinzip könnte ich die auf dem Foto angegebenen Bauteile auf die originale Weiche auflöten. Das möchte ich eigentlich nicht, sondern lieber eine neu aufgebaute Weiche fertigen und eigentlich nach diesem Foto. Jetzt hat Herr Nubert auf einen Umstand verwiesen und zwar:
G.Nubert hat geschrieben:Bei der erwähnten Schaltung fällt mir auf, dass im Mittel- und Hochtonbereich hinter der eigentlichen Weichen-Schaltung auf dem Weg zum Chassis einfach noch Widerstände geschaltet sind.
Sowas kann ich als Techniker nicht akzeptieren.
Das erreichbare Ergebnis kann dabei nicht so gut sein, wie es bei einer Schaltungsauslegung ist, in der die Chassis besser gedämpft und die Weichen-Auslegung in der Phase weniger Impedanz-kritisch ist.

Es ginge also eher darum, die Schaltung der Weiche zu verbessern, anstatt die ohnehin schon sehr guten Bauteile durch noch bessere zu ersetzen.

Macht es Sinn, hier mal ein Foto der Original-Weiche reinzustellen, zum Vergleich?
Vielleicht ist die Original-Weiche nicht mit dem obengenannten Umstand behaftet, wenn doch, kann man an dieser Schaltung noch etwas verbessern?

Es handelt sich um die Canton RC-L Weiche!


Danke im Voraus für eure rege Teilnahme!

Verfasst: Do 4. Nov 2004, 19:28
von Amperlite
Wenn du die Aktion immer noch durchführen willst, würde es nicht schaden, den Schaltplan der Originalplatine zu posten. Foto ist nicht soo wichtig, aber interessant.
:lol:

Verfasst: Do 4. Nov 2004, 20:58
von g.vogt
Hallo Torsten,

den Schaltplan der Originalweiche wirst du nicht so ohne weiteres auftreiben können und vermutlich wird niemand in der Lage sein bzw. Zeit darin investieren mögen, die Weichenschaltung von Ferne aus zu optimieren (das wird ohne Mess- und Hördurchgänge auch gar nicht gehen). Und ich denke, Herr Nubert wird sich hüten, an der Weiche eines Mitbewerbers herumzutunen... :roll:

Die Schaltung der Originalweiche dürfte ohnehin sorgfältiger ausgeführt sein als die oben gezeigte und von Herrn Nubert kritisierte "Tuningweiche". Das ganze erinnert mich an einen Tuningtipp für DDR-Boxen (und ausgerechnet die guten aus der BR-Serie), wo das Tuning darin bestand, Bauteile wegzulassen und die restlichen Bauteile hochwertiger auszuführen.

So bliebe in der Tat das Foto, das vermutlich zeigen wird, dass es keinen Bedarf gibt, Bauteile gegen "bessere" auszutauschen.

Mit internetten Grüßen
Gerald Vogt