Hallo Torsten_Adam,
wahrscheinlich können Sie sich gut vorstellen, dass wir in den letzten 20 Jahren - besonders aber in den letzten 5 bis 7 Jahren - "jede Menge" Diskussionen über "Tuning-Tipps" hatten.
Zum Teil ist es so wie bei den analogen Vinyl-LPs. - Der gesunde Menschenverstand verbietet praktisch die Beschäftigung mit diesen "historischen" Formaten. - Trotzdem finden sich viele Leute, die (Zitat Nietzsche) "die Augen gen Himmel verrenken" in Anbetracht der (ansonsten verloren gegangenen) Hifi-Kultur.
Mir geht es ja teilweise auch so!
Es hatte was wirklich "Feierliches", Tonarm-Resonanzen, "Rillen-Fauchen", Knistern, "Verzerrungen in der Nähe der inneren Auslaufrille", Brummen, Gleichlauf-Schwankungen, maximal abzutastender Pegel (z.B. "Orchesterglocken Pegel 4" der Shure-Test-LP) zu optimieren...
Bei Lichte betrachtet ist das aber alles Nostalgie...
Es ist etwas steril, dass "nichts passiert", wenn alles o.k. ist!!!
Unter diesen Entzugs-Erscheinungen leiden viele HiFi-Fans, mit denen ich mich in letzter Zeit unterhalten habe.
Dabei dürfte unbestritten sein, dass niemand einen Unterschied hören kann, wenn man diese ganzen Analog-Kompromisse auf einem "High-Speed-DAT" aufnimmt.
Also ist der "analoge Vorteil" nicht existent.
Ähnlich verhält es sich mit dem Wunsch nach "Weichen-Tuning".
(Wie von burki schon gefunden,) hier nochmal der link zu dem Thema, wo ich näher drauf eingegangen bin:
link zum thread vom 16. Juni 2004:
http://www.nuforum.de/nuforum/viewtopic ... 4926#74926
Es gibt also praktisch keine wahrnehmbaren Verbesserungen, wenn man bei der "Grundausstattung" einige Regeln beachtet:
Eine Drossel darf nicht in Sättigung kommen. Ein (schlechter) Elektrolyt-Kondensator braucht im Mittel- und Hochtonbereich ein paar Prozent seines Wertes als MP- oder Kunststoff-Folien-Kondendsator parallel.
Alles andere ist egal.
Aber hier ist die Rechnung ohne den Wirt gemacht!
Eine ganze Branche lebt davon.
Oh Jeh, - wieviel Zeit und Geld für unnötigen Krempel im Bastel-Bereich hier verschwendet wird!!!
Hier werden sinnlose Summen für Zeug ausgegeben, das man nicht hören kann. - Andererseits bleiben an anderen Stellen der Anlage oft fürchterliche Fehl-Konstruktionen
weiterhin in Betrieb! -
Das ist aber vielleicht garnicht so schlimm, wenn man entweder wirklich der "Selbst-Suggestion" perfekt erliegt, oder wenn die Beschäftigung deshalb (oder aus anderen Gründen) einfach Spaß macht.
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Bei der erwähnten Schaltung fällt mir auf, dass im Mittel- und Hochtonbereich
hinter der eigentlichen Weichen-Schaltung auf dem Weg zum Chassis einfach noch Widerstände geschaltet sind.
Sowas kann ich als Techniker nicht akzeptieren.
Das erreichbare Ergebnis kann dabei nicht so gut sein, wie es bei einer Schaltungsauslegung ist, in der die Chassis
besser gedämpft sind und die Weichen-Auslegung in der Phase weniger Impedanz-kritisch ist.
Es ginge also eher darum,
die Schaltung der Weiche zu verbessern, anstatt die ohnehin schon sehr guten Bauteile durch
noch bessere zu ersetzen.
Gruß, G. Nubert
Edit:
nachträglich den link zur Aussage vom 16. Juni 2004 eingefügt.