Seite 1 von 2

Rotel RSP 1068 und Einspielzeit

Verfasst: Sa 27. Nov 2004, 12:19
von Paul
Am Donnerstag hab ich sie bekommen, meine AV-Vorstufe. Mit viel Vorfreude das nötigste angeschlossen, Parameter eingestellt und dann der obligatorische Test, ob was brummt. Blankes Entsetzen mach sich bei mir breit, ein Bruzeln im rechten Kanal, Pfeifen auf allen Kanälen und ein kräftiger Rauschteppich. Nein, das Teil ist kaputt oder eine Fehlkonstruktion. Schon deutlich ernüchtert leg ich mir eine Audio-DVD ein, das hört sich gut an, Player auf Pause und mal voll aufgedreht, es rauscht etwas, bleibt aber im Rahmen, die Multichannel-Eingänge bleiben bei dieser Vorstufe von einer digitalen Wandlung verschont. Es wird mir klar, die digitale Verarbeitung ist der Störenfried.
Mein Entschluß steht aber fest, das Teil kann ich nicht aktzeptieren. Ein kurzer Gedanke, laß das Teil mal über Nacht vor sich hinrauschen. e-mail an den Verkäufer, Ansprüche angemeldet mit der Bitte, diesen Test bei sich im Hause mal zu wiederholen. Kriege an diesem Tag keine Antwort. Fahre nach Hause, das Teil rauscht und pfeift immer noch vor sich hin, mein ABL 8/80 (für den Center) ist auch gerade gekommen. Ich schaue mir am Abend den "Wixxer" an. Der Sound kommt sehr gut rüber, mein Sony 333 ES (als Vorstufe) kommt da bei weitem nicht mit.
Kurzer Test, das Pfeifen und Grummeln (rechter Kanal) ist immer noch da, irgentwie aber etwas verändert. Schalte am Abend das Teil wieder nicht aus. Vor etwa einer halben Stunde gehe ich wieder in mein Heimkinozimmer und was ist passiert? Das Pfeifen ist weg und das Grummeln ist auch verschwunden. Der Rauschteppich hat sich deutlich reduziert und hält sich in akzeptablen Grenzen (bei Vollaussteuerung!). Ein ähnliches Problem hatte ich mit meinen Marantz CD 10, der brauchte knapp 2 Wochen, bis er eine vernünftige Bühne aufbauen konnte.
Ich laß die Vorstufe mal 2 Wochen eingeschaltet und denke, daß das Problem damit erst mal erledigt ist.

Verfasst: Sa 27. Nov 2004, 12:39
von g.vogt
Hallo Paul,

aber du bist nicht zufällig gerade erkältet? ;-)
Komische Geschichte, würde mich beunruhigen. Wenn nicht klar ist, wieso die Störungen nun weg sind ist auch nicht klar, ob sie nicht wiederkommen.
Ich würde bspw. noch mal abprüfen, ob sich der Rotel (wie bspw. auch NAD) nicht einfach nur in Signalpausen stummschaltet.

Mit internetten Grüßen
Gerald Vogt

Verfasst: Sa 27. Nov 2004, 14:12
von Koala
Hast Du mal alle potenziellen Strahlenquellen rund um den Rotel entfernt? Lief am ersten Tag irgendein potenziell strahlendes Gerät, welches vor einer halben Stunde nicht lief?

greetings, Keita

An Wunder glaube ich nicht!

Verfasst: Sa 27. Nov 2004, 14:30
von Paul
Nichts verändert, PC ist im Wohnzimmer, eben gelauscht, keine Veränderung, Kabel bewegen verändert auch nichts und die Taschenlampe die daneben lag ist immer noch da :wink:, auch der Kühlschrank läßt das Teil unberührt.
Umschalten auf andere Signalquellen ändert auch nichts. Die Vorstufe schaltet nicht automatisch auf stumm, würde ich auch sofort merken, dann gibt es nämlich überhaupt kein Rauschen mehr.
Natürlich behalte ich das Teil unter verschärfter Beobachtung, er darf jetzt auch noch ein paar Stündchen vor sich hin rauschen (max. Lautstärke), bis ich das gute Stück heute Abend wieder zu dem nutze für das ich es gekauft habe, dann natürlich unter dem Gesichtspunkt der Nachbarschaftspflege.

Verfasst: So 28. Nov 2004, 11:47
von WeSiSteMa
Hallo.

Ich kann hier zwar keine eigene Erfahrung beitragen, aber eine Äusserung meines Hifi - Händlers. Ich beabsichtige mir zu Weihnachten entweder ebenfalls die 1068 zuzulegen oder die große Stereovorstufe von Rotel. Hab mich wegen der 1068 deshalb schon mal mit dem Händler unterhalten.
Er spricht davon, dass die 1068 eine sehr lange Einspielzeit hat, nach der sich der Klang noch weit verbessern würde. Auch dass sie einen, für eine AV-Vorstufe, exzellenten Stereoklang habe.
Von einem anfänglichem Rauschen war aber nie die Rede. Das würde ich genau beobachten.
Solltest du bezüglich einer Klangverbesserung in den nächsten Wochen etwas erkennen, würde ich mich über ein entsprechendes Posting von dir freuen.

Gruß,
Werner.

Verfasst: So 28. Nov 2004, 12:14
von Paul
Hi Werner,
ich werde Dich und die, die es interessiert, gerne auf dem Laufenden halten, bin selber gespannt, wie es weitergeht.
Denke, daß ich am Montag was vom Händler hören werde, mal sehen, was der meint. Stand der Dinge ist, daß das
Pfeifen und Grummeln vollständig verschwunden ist. Geblieben ist bei aktiver Digitalverarbeitung, ein Rauschen, das ab ca. 20 dB vor Vollaussteuerung hörbar wird, ob dies den "Genuss stört, ist aber eine andere Frage. Derartige Lautstärken kann ich sowieso nicht fahren. Auch ist mir aufgefallen, daß bei DTS der Wandler im Denon DVD3800 eine andere Klangcharakteristik hat. Im Gegensatz zum Sony AVR dröselt die Rotel die Kanäle auffallend besser auf.
Auch Details erscheinen mir besser rüber zu kommen. Die analoge Verarbeitung bei Multichannel ist tadellos.

Es würde mich interessieren, welche Erfahrungen andere AV-Vorverstärker-Besitzer, vor allem was das Rauschen bei digitaler Verarbeitung angeht, haben.

Verfasst: So 28. Nov 2004, 17:29
von burki
Hi,
nunja, Einspielverhalten einer Nicht-Roehrenvorstufe :cry: ...
Die Probleme die Du hast/gehabt hast, zeigen mir eher 2 andere Dinge:
(i) Qualitaetsmanagement (sowohl bzgl. Hard- als auch Software) scheint bei Rotel (hab das schon einigen Mehrkanalgeraeten von Rotel erlebt) nicht unbedingt auf hoechstem Niveau abzulaufen.
(ii) die Rotel-AV-Vorstufen sind (was z.B. Zuspieler betrifft) "etwas sensibel".
Geblieben ist, bei aktiver Digitalverarbeitung, ein Rauschen, das ab ca. 20 dB vor Vollaussteuerung hörbar wird
normalerweise ein Problem mit dem DSP, wobei da (um nicht falsch verstanden zu werden) eine Vielzahl von anderen Herstellern (in preisaehnlicher Klasse z.B. NAD, Acurus, Cyrus, ...) es keineswegs besser macht.
Es würde mich interessieren, welche Erfahrungen andere AV-Vorverstärker-Besitzer, vor allem was das Rauschen bei digitaler Verarbeitung angeht, haben.
es kommt durchaus auf die Umgebung drauf an, d.h. externe Stoerquellen, Zuspieler, ...
Ich kenne eine Vielzahl von AV-Vorstufen und hatte nach meinen Tests nicht zuletzt aufgrund der "Betriebssicherheit" bei der Tag "zugeschlagen".
"Massenhersteller" wie z.B. Denon oder Yamaha haben solche Probleme IMHO besser im Griff, als z.B. "audiophile Englaender" oder "protzige Amis" ...
Gruss
Burkhardt

Verfasst: So 28. Nov 2004, 17:49
von WeSiSteMa
Hi Burki.
Ich habe bisher allen elektronischen Komponenten einen Alterungsprozess unterstellt.
burki hat geschrieben:nunja, Einspielverhalten einer Nicht-Roehrenvorstufe :cry: ...
Ist das wirklich so daneben?

Gruß,
Werner.

Verfasst: So 28. Nov 2004, 18:27
von BlueDanube
WeSiSteMa hat geschrieben:Ich habe bisher allen elektronischen Komponenten einen Alterungsprozess unterstellt.
Alterung von elektronischen Komponenten gibt es schon.
Sie werden dadurch aber nicht besser (im Gegensatz zu gutem Wein), sondern schlechter und das geschieht nicht in einem Zeitraum von einigen Stunden oder Tagen, sondern innerhalb von Jahren abhängig von der Belastung.

Elkos müssen, wenn sie lange nicht in Betrieb waren, formiert werden - dazu muss man sie aber nicht mit Musiksignalen malträtieren, sondern es reicht, wenn das Gerät einige Stunden eingeschaltet ist.

Dass Halbleiter "durchgeputzt" werden müssen, habe ich aber noch nie gehört!
Transistorverstärker sind keine Ottomotoren...

Verfasst: So 28. Nov 2004, 18:40
von Paul
@burki,
wie ist es bei Deiner Tag, rauscht da was, wenn Du das Teil voll ausgesteuert an einer Endstufe hast?
Ich glaube nicht das es an meiner vorhanden Peripherie liegt.
Allerdings denke ich mittlerweile auch, daß die Prozessoren nicht so glücklich von Rotel gewählt worden sind.
Der eingebaute Prozessor meines Denon liefert an Multichannel bei Volllast nur ein leichtes Knattern, da muß man aber schon das Ohr am Hochtöner anlegen.
Das "Einspielen" brachte immerhin nach 2 Tagen das Pfeifen und Grummeln weg. Das hörbare Rauschen hat sich von 28 auf 20 dB zur Vollast reduziert. Allerdings habe ich schon Zweifel, daß sich das jetzt noch merklich bessern wird.
Als tragisch empfinde ich es allerdings nicht. Wichtiger war und ist für mich, daß diese Vorstufe bei analogen Signalen keine digitale Wandlung mehr vornimmt (sofern man will), ich meine das es bei der Tag und auch anderen AV-Vorstufen anders ist: analog auf Digital und dann wieder analoge Ausgabe.
Die Geschichte mit dem Einspielen glaubte ich erst auch nicht, hat mir ein Händler gesagt, der seine 980 Vorführ-Rotels nicht rausrücken wollte. Bei meinem CD 10, den ich mir vor knapp 10 Jahren als Ersatz für meinen Philips 304 zulegte, durfte ich die Erfahrung dann selbst machen, beide waren angeschlossen und dem CD 10 fehlte einfach die Mitte der Bühne, die Musik kam vom rechten und vom linken Lautsprecher dazwischen war nichts. Das fing erst an sich nach ein paar Tagen zu ändern und erst nach zwei Wochen war er soweit den Philips zu überholen, wenn auch der Unterschied eher marginal blieb.