Wie neutral sind Nubert-LS ?
Verfasst: So 12. Dez 2004, 16:11
Hi allerseits,
das höchste Ziel für Nubert ist die neutrale Wiedergabe seiner LS. Und diese LS gehören nun auch zu den neutralsten auf dem Markt.
In Technik Satt sind ja auch viele Maßnahmen beschrieben, um diesem Ziel näherzukommen (gewölbte Schallwand, aufwändige Weichen, versteifte Gehäuse usw.) Im Freifeld misst sich der Nubert-LS ja ziemlich linear auf Achse. Im normalen Hörraum wird das durch den nicht idealen Diffusfeldfrequenzgang nicht mehr so sein.
Sicherlich ist Lautsprecherbau immer mit Kompromissen verbunden.
Im HiFi-Forum wurde in vergangerner Zeit von kompetenten Leuten eine "theoretische Lautsprecherkonstruktion" zur neutralen Wiedergabe diskutiert.
Auch hier im Forum schrieb AH:
Wie groß und hörbar ist hier der gewählte Kompromiss?
Ist die starke Bündelung im Wohnzimmer immer vorteilhaft?
Würde mich freuen, wenn Herr Nubert etwas dazu sagen könnte und auch andere kompetente Teilnehmer mitdiskutieren (ohne dass es hier so entgleist wie im HiFi-Forum).
Gruß Thias
P.S. Ich will hier keinen Streit zwischen der Monitor- und Goldohrenfraktion, sondern nur eine sachliche Diskussion
das höchste Ziel für Nubert ist die neutrale Wiedergabe seiner LS. Und diese LS gehören nun auch zu den neutralsten auf dem Markt.
In Technik Satt sind ja auch viele Maßnahmen beschrieben, um diesem Ziel näherzukommen (gewölbte Schallwand, aufwändige Weichen, versteifte Gehäuse usw.) Im Freifeld misst sich der Nubert-LS ja ziemlich linear auf Achse. Im normalen Hörraum wird das durch den nicht idealen Diffusfeldfrequenzgang nicht mehr so sein.
Sicherlich ist Lautsprecherbau immer mit Kompromissen verbunden.
Im HiFi-Forum wurde in vergangerner Zeit von kompetenten Leuten eine "theoretische Lautsprecherkonstruktion" zur neutralen Wiedergabe diskutiert.
Auch hier im Forum schrieb AH:
Meine Fragen dazu:Hallo,
interessant finde ich, daß die großen Nuberts wie auch die Canton RC-L den Mitteltöner am oberen Ende der schmalen, hohen Schallwand montiert haben. Das sorgt zwar für einen recht bequem zu entzerrenden "sanft gleitenden" Bafflestep, aber der Bafflestep (Übergang von kugelförmiger Richtcharakteristik zu halbkugelförmiger Abstrahlung zu höheren Frequenzen) vollzieht sich ziemlich gleichmäßig und sehr langsam mitten im für die Klangfarbe so überaus wichtigen Formantbereich (der beginnt ab ca. 250Hz und heißt Formantbereich, weil hier die klangfarbenprägenden Vokalformanten beginnen). Dies führt meiner Erfahrung nach zu einer Klangverfärbung, die Box klingt im Raum zu dunkel, weil der Diffusfeld-Frequenzgang (Frequenzgang des in alle Raumrichtungen abgegebenen Schalles) mangelhaft ist, d.h. zu hohen Frequenzen hin abfällt. Der (außer bei wandbündiger Montage unvermeidliche) Bafflestep sollte bei 250Hz abgeschlossen sein, um Klangverfärbungen zu vermeiden, denn der Bereich unterhalb 250Hz ist für die Klangfarbe nicht so wichtig.
Aufgrund der richtungsbestimmenden Blauertschen Bänder führen diese Fehler auch zu einer falschen Raumdarstellung (zu präsent), durch die rückwärtige Schallabgabe wird zudem eine künstliche Räumlichkeit durch Reflexionen generiert. Konventionelle breite Kisten klingen heller und unverfärbter, als die modischen Bohnenstangen - große Lautsprecher sind aber heutzutage leider schwer verkäuflich. Ideal ist und bleibt die wandbündige Montage. Dies ist im Heim durchaus möglich (z.B. im Regal), verlangt aber spezielle Lautsprecher ohne Bafflestepentzerrung, die m.W. kommerziell nicht erhältlich sind.
Eine weitere negative Folge des Einbauortes am oberen Ende der "Bohnenstange" ist die vertikal etwas unsymmetrische Richtcharakteristik.
Weil manche Canton und Nubert dieselbe Gehäuseform, denselben Einbauort des Mitteltöners und somit dieselben Problemstellen bezüglich der Richtcharakteristik haben, klingen sie mit Sicherheit tonal ähnlich, wenn der Freifeld-Frequenzgang okay ist. Daraus ist aber nicht abzuleiten, daß das auch besonders richtig klingt.
Gruß
Andreas
P.S. Canton und Nubert sind zu den technisch kompetentesten Anbietern überhaupt zu rechnen, damit keine Mißverständnisse entstehen. Die genannte Problematik ist den Herstellern mit Sicherheit bekannt, allerdings werden die Fehler vermutlich zugunsten der Optik und wohl auch des "volleren und (pseudo)räumlicheren" Klangbildes in Kauf genommen.
Wie groß und hörbar ist hier der gewählte Kompromiss?
Ist die starke Bündelung im Wohnzimmer immer vorteilhaft?
Würde mich freuen, wenn Herr Nubert etwas dazu sagen könnte und auch andere kompetente Teilnehmer mitdiskutieren (ohne dass es hier so entgleist wie im HiFi-Forum).
Gruß Thias
P.S. Ich will hier keinen Streit zwischen der Monitor- und Goldohrenfraktion, sondern nur eine sachliche Diskussion
