Wharfedale : enttäuscht !
Verfasst: Mi 15. Dez 2004, 21:34
Liebes Forum,
da ich mich in Kassel bei "Sound-Brothers" (schöner Laden im Übrigen) mal nach einem Beamer umgesehen habe (und mich entschlossen habe, noch zu warten), nutzte ich die Gelegenheit, mal in fremden Suppentellern zu schlürfen. Der sehr jugendliche Verkäufer (im Stile der "Neun Live"-Ansager) schwärmte in allerhöchsten Tönen von der Firma Wharfedale, die einfach die besten Boxen baut, denn das ist nämlich so: sind die selben Komponenten wie bei B&W, steht aber ein anderer Name drauf, deswegen kosten sie "nur einen Bruchteil". Das Design ist im Übrigen tatsächlich sehr an B&W angelehnt, besonders von der Gehäuseform her und den Chassismaterialien.
Der "Bruchteil" für das 5.0-Set war als Setpreis immerhin 1300-1400 Euro, der Downfire-Subwoofer sollte nochmal mit 600 euro (hui !) extra zu Buche schlagen. Es handelte sich um die neue (auch der Firmenhomepage heftigst beworbene) "Diamond"-Serie, die Lautsprecher waren in einem Art Rosenholzton gehalten, sah aus der Ferne nach Furnier aus. Der Hauptlautsprecher war ein großer Standlautsprecher (diamond 9.6) mit solchen bahnbrechenden Qualitätsmerkmalen wie "3 Wege" und "50 mm Mitteltonkalotte", wie mir der Verkäufer zu berichten wußte. Auf meinen Einwand hin, das hieße ja gar nichts, schaute er mich etwas seltsam an, was ich denn für Boxen hätte. Dann gabs den üblichen "achso, Direktversender!"-Kommentar und der Blick fiel auf den Center, auch 3 Wege, auch Mitteltonkalotte! Die Baßtreiber waren offensichtlich aus Kevlargewebe, der Mitteltöner der Standbox hatte auch, so gehört es sich ja in Highend-Kreisen, einen Phaseplug, der Tieftöner einen "fetten" Staubschutz. Die Rearlautsprecher waren größere direktstrahlende Regalboxen derselben Serie. Zusammenfassung: Wharfedale Diamond 9.6 (2xFront), Diamond 9.2 (2xRear), Diamond 9.CM (1xCenter) + Sub.
Hörprobe, wie konnte es anders sein, mit der Eagles-Hell freezes over-DVD. Der Verkäufer war sich sicher, ich kenne die Eagles eh nicht, umso überraschter, daß ich sie sehr gut kannte und DVD und mehrere CDs zuhause habe und öfters auf meinen NuLinern schon hörte. Naja, das Intro mit "Hotel California" verhieß nichts Gutes, Auflösung der Höhen, beim Gitarrenspiel zu merken, katastrophal, das ganze Klangbild wirkte unausgeglichen, vor allem die Rearkanäle waren viel zu viel aufgedreht. Nach 2 Minuten wollte er sein grinsendes Gesicht auf meins transferieren und fragte mich im Mediamarktstil "Nicht schlecht, was ?". Mein Einwand, daß ich bisher noch keine Stimme (vor dem Gesang hat er "zufällig" abgebrochen) gehört hätte, ließ ihn zurückschlendern und weitermachen. Was dann aus dem megagroßen, zugegebenermaßen todschicken Vollbereichs-3wege-Mitteltonkalotte-Rosenholz-Center rauskam, spottet jeder Beschreibung. Man hatte schon bei "on a dark desert highway" das Gefühl, man hätte dem Sänger unverschämterweise einen Blecheimer übergestülpt oder ihn durch eine Kindertröte hindurchsingen lassen und würde dabei gleichzeitig seine Kronjuwelen kräftig zusammen pressen. Aus meine verbal deutlich geäußerte Enttäuschung hin, sagte mir der Verkäufer, dann müsse ich "eben mehr Geld ausgeben oder bei Nubert bleiben". Das war natürlich ein Freud'scher Versprecher, aber Recht hat er!
Anfang nä. Jahres dürfte es dann soweit sein, die LS hole ich wieder von Nubert, den Beamer aber von Sound-Brothers, denn zugegebenermaßen waren alle in dem Laden sehr nett, tolle Ausstattung, gute Preise.
da ich mich in Kassel bei "Sound-Brothers" (schöner Laden im Übrigen) mal nach einem Beamer umgesehen habe (und mich entschlossen habe, noch zu warten), nutzte ich die Gelegenheit, mal in fremden Suppentellern zu schlürfen. Der sehr jugendliche Verkäufer (im Stile der "Neun Live"-Ansager) schwärmte in allerhöchsten Tönen von der Firma Wharfedale, die einfach die besten Boxen baut, denn das ist nämlich so: sind die selben Komponenten wie bei B&W, steht aber ein anderer Name drauf, deswegen kosten sie "nur einen Bruchteil". Das Design ist im Übrigen tatsächlich sehr an B&W angelehnt, besonders von der Gehäuseform her und den Chassismaterialien.
Der "Bruchteil" für das 5.0-Set war als Setpreis immerhin 1300-1400 Euro, der Downfire-Subwoofer sollte nochmal mit 600 euro (hui !) extra zu Buche schlagen. Es handelte sich um die neue (auch der Firmenhomepage heftigst beworbene) "Diamond"-Serie, die Lautsprecher waren in einem Art Rosenholzton gehalten, sah aus der Ferne nach Furnier aus. Der Hauptlautsprecher war ein großer Standlautsprecher (diamond 9.6) mit solchen bahnbrechenden Qualitätsmerkmalen wie "3 Wege" und "50 mm Mitteltonkalotte", wie mir der Verkäufer zu berichten wußte. Auf meinen Einwand hin, das hieße ja gar nichts, schaute er mich etwas seltsam an, was ich denn für Boxen hätte. Dann gabs den üblichen "achso, Direktversender!"-Kommentar und der Blick fiel auf den Center, auch 3 Wege, auch Mitteltonkalotte! Die Baßtreiber waren offensichtlich aus Kevlargewebe, der Mitteltöner der Standbox hatte auch, so gehört es sich ja in Highend-Kreisen, einen Phaseplug, der Tieftöner einen "fetten" Staubschutz. Die Rearlautsprecher waren größere direktstrahlende Regalboxen derselben Serie. Zusammenfassung: Wharfedale Diamond 9.6 (2xFront), Diamond 9.2 (2xRear), Diamond 9.CM (1xCenter) + Sub.
Hörprobe, wie konnte es anders sein, mit der Eagles-Hell freezes over-DVD. Der Verkäufer war sich sicher, ich kenne die Eagles eh nicht, umso überraschter, daß ich sie sehr gut kannte und DVD und mehrere CDs zuhause habe und öfters auf meinen NuLinern schon hörte. Naja, das Intro mit "Hotel California" verhieß nichts Gutes, Auflösung der Höhen, beim Gitarrenspiel zu merken, katastrophal, das ganze Klangbild wirkte unausgeglichen, vor allem die Rearkanäle waren viel zu viel aufgedreht. Nach 2 Minuten wollte er sein grinsendes Gesicht auf meins transferieren und fragte mich im Mediamarktstil "Nicht schlecht, was ?". Mein Einwand, daß ich bisher noch keine Stimme (vor dem Gesang hat er "zufällig" abgebrochen) gehört hätte, ließ ihn zurückschlendern und weitermachen. Was dann aus dem megagroßen, zugegebenermaßen todschicken Vollbereichs-3wege-Mitteltonkalotte-Rosenholz-Center rauskam, spottet jeder Beschreibung. Man hatte schon bei "on a dark desert highway" das Gefühl, man hätte dem Sänger unverschämterweise einen Blecheimer übergestülpt oder ihn durch eine Kindertröte hindurchsingen lassen und würde dabei gleichzeitig seine Kronjuwelen kräftig zusammen pressen. Aus meine verbal deutlich geäußerte Enttäuschung hin, sagte mir der Verkäufer, dann müsse ich "eben mehr Geld ausgeben oder bei Nubert bleiben". Das war natürlich ein Freud'scher Versprecher, aber Recht hat er!
Anfang nä. Jahres dürfte es dann soweit sein, die LS hole ich wieder von Nubert, den Beamer aber von Sound-Brothers, denn zugegebenermaßen waren alle in dem Laden sehr nett, tolle Ausstattung, gute Preise.