Bericht: die versteckten Klang-Potentiale in der Raumakustik
Verfasst: Do 16. Dez 2004, 09:06
Hi !
Zuerst mal dieses hier:
Disclaimer:
Ich hoffe mit diesem Bericht nicht gegen die Foren-Rules zu verstoßen, da es sich hier letztendlich um eine sehr positive Darstellung einer Dienstleistung bzw. deren Produkte einer anderen Firma handelt. Da aber weder die Dienstleistung noch die Produkte in Konkurrenz zur Firma Nubert stehen, gehe ich zunächst davon aus, dass dieser Bericht geduldet wird. Sollte dem nicht so sein, würde ich mich über eine kleine Nachricht seitens der NSF melden. Im Prinzip sind die hier vorgestellten Erkenntnisse bzw. Tipps zur Klangoptimierung bzw. Präsentation ihrer eigenen Lautsprecher sehr hilfreich und wertvoll.
Leider gibt es ja noch keine Raumakustik Rubrik, so dass ich dieses Thema wegen seiner Wichtigkeit einfach mal hier im "Allgemein" einstelle.
So - nun aber zur Sache
Wie vielleicht manch einer mitbekommen hat, startete ich vor ein paar Tagen einen Thread zur Verbesserung der Raumakustik in meinen Räumen. Im Heimkino war ich mit dem Dröhn-Bass unzufrieden, im Schlafzimmer waren fürchterlich Hall-Effekte vorhanden, die den Heimkino- oder Musikgenuss gar gänzlich unterbunden haben.
Im Laufe des Threads bekam ich den Tipp bei der Firma www.r-t-f-s.de anzurufen, da dort nicht nur sehr gute und günstige Produkte zu haben sind, sondern auch eine kompetente Beratung. (Also sozusagen der Nubert unter den Raumakustikern ). Beim Anruf nahm sich Herr Shahlawandian nicht nur sehr viel Zeit, sondern bot mir auch an, gegen eine kleine Unkostenpauschale direkt bei mir zuhause eine Demonstration seiner Absorber vorzuführen . (Er wollte mal 2 AW1000 in Aktion sehen, außerdem war er auf die gesamte Anlage neugierig)
Zu dem gestrigen Termin ist dann auch noch "bofrost03" gekommen, so dass ich noch jemanden neutralen dabei hatte. (Vielen Dank übrigens für Dein Kommen!!)
Jetzt gings dann ans Eingemachte:
Herr S. betrat den Raum und merkte alleine schon beim normalen Sprechen, dass durch die vorhandene Raumakustik (Teppiche an den Wänden, großer Teppich auf Boden, Sofa etc.) die Höhen und auch der entsprechende Hall zwar bedämpft waren, jedoch waren die Mitten noch voll da. Das führte dazu, dass Stimmen künstlich aufgedickt werden. Da der Raum ja ohnehin im Bassbereich dröhnig war, installierten wir 4 Cornerblock B in den Raumecken, die eine sofortige extreme Wirkung zeigten!
Alleine schon das Sprechen im Raum fiel einem leichter, während bei Tests mit Musik-CDs sofort ein deutlich besseres Klangbild auffiel. Hierzu musste Herr S. nichtmal groß was sagen - der Unterschied war derart gewaltig, dass wir alle 3 sofort angenehm überrascht waren. Unfachmännisch ausgedrückt: die Musik wurde nun endlich richtig auseinander gebaut, man hört nun die einzelnen Instrumente besser raus, während der Bass deutlich besser konturiert ist. Allerdings muss man sich an sowas auch erst mal gewöhnen, denn der gemeine Dröhnbass kann für ungeübte Ohren ein wichtiger Bestandteil der Musik geworden sein. Lieder klingen daher nun viel deutlicher, klarer und gestaffelter, aber nicht fetter. Wenn man dann als Bass-Fan am ABL ein wenig rumspielt, hat man den vermeintlich verloren Bass wieder drin - und diesmal super knackig und ohne Dröhnen!!
Komplettiert wurde die Absorber-Austattung im Heimkino mit einem "Wallpanel" ca. 1 Meter hinter der Hörzone an der Zimmertür.
So wurden die Reflexion der Front/Center Speaker vermindert, so dass nun erst die Rears richtig differenziert aufspielen!!! Ich habe gedacht, ich kenne meine Anlage nicht mehr! Sofort waren die Effekte viel sauberer in den einzelnen Raumecken verteilt, ohne dass es wie vorher ein Klangbrei war!! Das hat mich sehr gewundert, denn vorher war ich mir nichtmal bewusst, einen Klangbrei zu haben. Die DS55 spielten nun mit einer Luftigkeit, so dass selbst Herr S. erstaunt schaute. Unglaublich, was diese Akustikoptimierung in der Summe geleistet hat.
Ähnliche Erfahrungen machten wir beim Testen im Schlaf- und Wohnzimmer, wobei ich hier selber noch fleißig experimentieren werde.
Alles in allem war es nicht nur ein sehr ergebnisreicher Tag, sondern es hat auch eine Menge Spaß gemacht. So haben wir nicht nur das ganze Haus mit brachialen Star Wars Pod Rennen (Yamaha Z9 -5db ... ) geärgert, sondern auch extrem viel über die Potentiale der Raumakustik gelernt und gleich auch praktisch umgesetzt.
Ok, die Optimierung im Heimkino alleine war jetzt nicht unbedingt ein Low-Budget Unternehmen, aber die 1000 Euro entsprechen einer Klangverbesserung, die ich sonst so billig nie erreicht hätte. Hätte ich vor 1 Jahr das gewusst, was ich heute weiß, hätte ich zB. lieber die 15 jahre alte Onkyo Endstufe behalten und gleich das Geld in die Absorber gesteckt, anstelle den Vincent SP993 zu holen! Nicht dass ihr mich falsch versteht: gute Boxen und gute Elektronik braucht man trotzdem noch! Alleine schon wegen der Bedämpfung muss der Amp schon ein wenig mehr schwitzen , aber im Nachhinein gebe ich ehrlich zu, dass es mir fast schon ein wenig peinlich ist, über Verstärkerklang philosophiert zu haben, da dieser gerademal 10% Klang ausmacht, während der Raum locker bei 60% liegt. Man kann also eine ganze Menge Geld an Elektronik versemmeln, ohne dass der Raum dies auch nur ansatzweise rüberbringen kann.
Das richtig Fiese ist aber, dass man sich sehr sehr schnell an die Absorber gewöhnt und erst beim Rausstellen merkt, wie schlecht die Akustik denn vorher war - auch in Räumen, von denen man annimt, sie wären akustisch gut (wie bei mir im Wohnzimmer) wird man eines Besseren belehrt, sobald man mal ein paar Absorber sinnvoll anbringt.
Was ich auch gelernt habe: Absorber ist nicht gleich Absorber!!! Haushaltsmittel wie Teppiche dämpfen eben sehr steil zB. ab 8 kHz, was den räumlichen Eindruck deutlich verschlechtert, darunter liegende Frequenzen werden aber gar nicht gedämpft. Wozu brauch ich dann lineare Lautsprecher?? Auch wer sich Glaswolle in die Wohnung stellt, riskiert nicht nur seine Gesundheit, sondern hat ebenfalls nur eine sehr schmalbandige Absorbtion.
So - das wars estmal. Da ich gestern zum ersten Mal wirklich meine CDs neu entdecken konnte, bin ich nicht groß zum Fotografieren gekommen, aber vielleicht postet bofrost ja noch ein paar Bilder.
Bin mal gespannt auf Euer Feedback.
P.S.
Herr S. war von den Nubis recht angetan! Sicher kann eine 125er nicht mit einem 70.000 Euro Horn Lautsprecher mithalten, aber für das Geld wären die Lautsprecher ein äußerst fairer Deal! Auch den beiden Subs attestierte er eine Wucht, die das Haus hätten zerlegen können
Witz noch am Rande:
durch die großen Absorben standen im Treppenhaus relativ viele große Kartons rum... viele Nachbarn haben mich dann freudestrahlend gefragt, ob ich denn ausziehen wolle
Zuerst mal dieses hier:
Disclaimer:
Ich hoffe mit diesem Bericht nicht gegen die Foren-Rules zu verstoßen, da es sich hier letztendlich um eine sehr positive Darstellung einer Dienstleistung bzw. deren Produkte einer anderen Firma handelt. Da aber weder die Dienstleistung noch die Produkte in Konkurrenz zur Firma Nubert stehen, gehe ich zunächst davon aus, dass dieser Bericht geduldet wird. Sollte dem nicht so sein, würde ich mich über eine kleine Nachricht seitens der NSF melden. Im Prinzip sind die hier vorgestellten Erkenntnisse bzw. Tipps zur Klangoptimierung bzw. Präsentation ihrer eigenen Lautsprecher sehr hilfreich und wertvoll.
Leider gibt es ja noch keine Raumakustik Rubrik, so dass ich dieses Thema wegen seiner Wichtigkeit einfach mal hier im "Allgemein" einstelle.
So - nun aber zur Sache
Wie vielleicht manch einer mitbekommen hat, startete ich vor ein paar Tagen einen Thread zur Verbesserung der Raumakustik in meinen Räumen. Im Heimkino war ich mit dem Dröhn-Bass unzufrieden, im Schlafzimmer waren fürchterlich Hall-Effekte vorhanden, die den Heimkino- oder Musikgenuss gar gänzlich unterbunden haben.
Im Laufe des Threads bekam ich den Tipp bei der Firma www.r-t-f-s.de anzurufen, da dort nicht nur sehr gute und günstige Produkte zu haben sind, sondern auch eine kompetente Beratung. (Also sozusagen der Nubert unter den Raumakustikern ). Beim Anruf nahm sich Herr Shahlawandian nicht nur sehr viel Zeit, sondern bot mir auch an, gegen eine kleine Unkostenpauschale direkt bei mir zuhause eine Demonstration seiner Absorber vorzuführen . (Er wollte mal 2 AW1000 in Aktion sehen, außerdem war er auf die gesamte Anlage neugierig)
Zu dem gestrigen Termin ist dann auch noch "bofrost03" gekommen, so dass ich noch jemanden neutralen dabei hatte. (Vielen Dank übrigens für Dein Kommen!!)
Jetzt gings dann ans Eingemachte:
Herr S. betrat den Raum und merkte alleine schon beim normalen Sprechen, dass durch die vorhandene Raumakustik (Teppiche an den Wänden, großer Teppich auf Boden, Sofa etc.) die Höhen und auch der entsprechende Hall zwar bedämpft waren, jedoch waren die Mitten noch voll da. Das führte dazu, dass Stimmen künstlich aufgedickt werden. Da der Raum ja ohnehin im Bassbereich dröhnig war, installierten wir 4 Cornerblock B in den Raumecken, die eine sofortige extreme Wirkung zeigten!
Alleine schon das Sprechen im Raum fiel einem leichter, während bei Tests mit Musik-CDs sofort ein deutlich besseres Klangbild auffiel. Hierzu musste Herr S. nichtmal groß was sagen - der Unterschied war derart gewaltig, dass wir alle 3 sofort angenehm überrascht waren. Unfachmännisch ausgedrückt: die Musik wurde nun endlich richtig auseinander gebaut, man hört nun die einzelnen Instrumente besser raus, während der Bass deutlich besser konturiert ist. Allerdings muss man sich an sowas auch erst mal gewöhnen, denn der gemeine Dröhnbass kann für ungeübte Ohren ein wichtiger Bestandteil der Musik geworden sein. Lieder klingen daher nun viel deutlicher, klarer und gestaffelter, aber nicht fetter. Wenn man dann als Bass-Fan am ABL ein wenig rumspielt, hat man den vermeintlich verloren Bass wieder drin - und diesmal super knackig und ohne Dröhnen!!
Komplettiert wurde die Absorber-Austattung im Heimkino mit einem "Wallpanel" ca. 1 Meter hinter der Hörzone an der Zimmertür.
So wurden die Reflexion der Front/Center Speaker vermindert, so dass nun erst die Rears richtig differenziert aufspielen!!! Ich habe gedacht, ich kenne meine Anlage nicht mehr! Sofort waren die Effekte viel sauberer in den einzelnen Raumecken verteilt, ohne dass es wie vorher ein Klangbrei war!! Das hat mich sehr gewundert, denn vorher war ich mir nichtmal bewusst, einen Klangbrei zu haben. Die DS55 spielten nun mit einer Luftigkeit, so dass selbst Herr S. erstaunt schaute. Unglaublich, was diese Akustikoptimierung in der Summe geleistet hat.
Ähnliche Erfahrungen machten wir beim Testen im Schlaf- und Wohnzimmer, wobei ich hier selber noch fleißig experimentieren werde.
Alles in allem war es nicht nur ein sehr ergebnisreicher Tag, sondern es hat auch eine Menge Spaß gemacht. So haben wir nicht nur das ganze Haus mit brachialen Star Wars Pod Rennen (Yamaha Z9 -5db ... ) geärgert, sondern auch extrem viel über die Potentiale der Raumakustik gelernt und gleich auch praktisch umgesetzt.
Ok, die Optimierung im Heimkino alleine war jetzt nicht unbedingt ein Low-Budget Unternehmen, aber die 1000 Euro entsprechen einer Klangverbesserung, die ich sonst so billig nie erreicht hätte. Hätte ich vor 1 Jahr das gewusst, was ich heute weiß, hätte ich zB. lieber die 15 jahre alte Onkyo Endstufe behalten und gleich das Geld in die Absorber gesteckt, anstelle den Vincent SP993 zu holen! Nicht dass ihr mich falsch versteht: gute Boxen und gute Elektronik braucht man trotzdem noch! Alleine schon wegen der Bedämpfung muss der Amp schon ein wenig mehr schwitzen , aber im Nachhinein gebe ich ehrlich zu, dass es mir fast schon ein wenig peinlich ist, über Verstärkerklang philosophiert zu haben, da dieser gerademal 10% Klang ausmacht, während der Raum locker bei 60% liegt. Man kann also eine ganze Menge Geld an Elektronik versemmeln, ohne dass der Raum dies auch nur ansatzweise rüberbringen kann.
Das richtig Fiese ist aber, dass man sich sehr sehr schnell an die Absorber gewöhnt und erst beim Rausstellen merkt, wie schlecht die Akustik denn vorher war - auch in Räumen, von denen man annimt, sie wären akustisch gut (wie bei mir im Wohnzimmer) wird man eines Besseren belehrt, sobald man mal ein paar Absorber sinnvoll anbringt.
Was ich auch gelernt habe: Absorber ist nicht gleich Absorber!!! Haushaltsmittel wie Teppiche dämpfen eben sehr steil zB. ab 8 kHz, was den räumlichen Eindruck deutlich verschlechtert, darunter liegende Frequenzen werden aber gar nicht gedämpft. Wozu brauch ich dann lineare Lautsprecher?? Auch wer sich Glaswolle in die Wohnung stellt, riskiert nicht nur seine Gesundheit, sondern hat ebenfalls nur eine sehr schmalbandige Absorbtion.
So - das wars estmal. Da ich gestern zum ersten Mal wirklich meine CDs neu entdecken konnte, bin ich nicht groß zum Fotografieren gekommen, aber vielleicht postet bofrost ja noch ein paar Bilder.
Bin mal gespannt auf Euer Feedback.
P.S.
Herr S. war von den Nubis recht angetan! Sicher kann eine 125er nicht mit einem 70.000 Euro Horn Lautsprecher mithalten, aber für das Geld wären die Lautsprecher ein äußerst fairer Deal! Auch den beiden Subs attestierte er eine Wucht, die das Haus hätten zerlegen können
Witz noch am Rande:
durch die großen Absorben standen im Treppenhaus relativ viele große Kartons rum... viele Nachbarn haben mich dann freudestrahlend gefragt, ob ich denn ausziehen wolle