Umbauanleitung Yamaha RX-V800, Auftrennung des Signalweges
Verfasst: Fr 31. Dez 2004, 00:40
Allem voran möchte ich den Hinweis stellen, daß für die Fehlerfreiheit und Vollständigkeit dieser Anleitung keinerlei Garantie übernommen wird, ebenso wenig jegliche Haftung für Fehler oder sonstige Folgen, die dem Leser durch Befolgung dieser Anleitung enstehen mögen.
Es sollte gesagt werden, daß man mit einem Lötkolben umgehen können sollte, sowie einschlägige Erfahrung mit Elektronik sein Eigen nennen sollte, um ein komplexes Gerät, wie einen AV-Receiver zu modifizieren.
Ok, los gehts.
Mein Ziel war es, meinen Receiver ohne Verwendung zusätzlicher externer Endstufen mit der Canton RC-L Control-Unit, ähnlich den Nubert ABL-Modulen, zu betreiben. Das Einschleifen an den Eingängen kam nicht in Frage, da ich bei allen Quellen, Tuner, Dolby Digital, etc. das Gerät verwenden wollte, und dazu die Signalveränderung nur auf die Main-Speaker, nicht die anderen Speaker, wirken sollte.
Nachdem das Auftrennen zwischen Vor- und End-Verstärker, speziell mit den scheinbar empfindlicheren Canton Modulen, nicht immer erfolgreich war, entschloß ich mich nach Rückfrage bei Rudi dazu, den Signalweg zwischen Tonregelstufe und Vorverstärker aufzutrennen. Dies hat den Vorteil, daß die Pegel an dieser Trennstelle klein und die Impedanzen der Vorverstärker-Eingänge groß sind. Dabei wird das Signal, wie bei der üblichen Vor-/Endverstärker-Auftrennung, danach im Receiver nicht mehr verändert, nur noch verstärkt. Im Folgenden bezeichne ich die Ausgänge als Tone-Out und die Eingänge als Pre-In. Es sollte aber der Hinweis nicht fehlen, daß die Pre-Out Ausgänge meines Receivers keine richtigen Pre-Outs sind, sondern, wie bei vielen anderen Herstellern, nach dem Main-Amplifier abgegriffen werden. Dadurch wird also das Pre-Out Signal auf jeden Fall modifiziert, wie übrigens auch das Kopfhörersignal.
Die gewählte Stelle liegt an der Flachkabelbuchse CB232 auf der Video-Platine (weiß der Himmel, warum die Video heißt). Diese Platine ist die zweite von rechts, wenn man von vorne in den Receiver sieht. Hier ein Bild mit einem Pfeil auf die Video-Platine und eingekreist, der CB232 Buchse, sowie den installierten Modifikationen. Man beachte die Kabelführung.
Die Buchse ist gut sichtbar auf der Platine beschriftet, es ist sogar die Belegung auf der Lötseite beschriftet. An der Buchse liegt ein Signal an, erst Links, dann Masse, dann Rechts, dann Masse, und so weiter. Ich habe nur den rechten und linken Weg aufgetrennt, man könnte aber hier auch Center und/oder Effekt-Speaker Wege hier auftrennen. Auf der Platine sind schon bei jeder Signal-Leiterbahn Test-Lötaugen (blaue Pfeile) zu sehen, die ich als Pre-In Lötpunkt verwendet habe. Die Leiterbahnen zwischen diesen Lötaugen und den Flachleiterbuchsen-Lötpunkten für R und L werden mit einer Mini-Flex durchtrennt (rote Pfeile).
Dann werden die abgeschirmten Leitungen von Platine zu Cinch-Buchse abgelängt, abisoliert und an die Platine gelötet. Tone-Out direkt an die Lötaugen der Buchse CB232, Pre-In an die vorhandenen Lötaugen nach der Trennstelle, hier auf dem Bild darunter. Die Abschirmungen können je an ein Lötauge in der unteren Reihe an der Buchsenpins angelötet werden, die sind alle auf Masse. Zunächst hatte ich Bedenken, mir hier eine Brummschleife einzufangen, dem war Gott-sei-Dank nicht so.
Nun zur Mechanik, zugegeben, nicht meine Stärke, es geht um den Einbau der Cinch-Buchsen. Ich habe nicht die gesamte Rückwand ausgebaut, wie es Rudi gemacht hat. Ich hatte Angst, nicht mehr alle Teilchen nach dem Bohren wieder sortiert zu bekommen. Also habe ich mir eine Stelle in der Rückwand mit möglichst viel "Luft" dahinter gesucht. Diese Stelle ist über den Lautsprecher-Anschlüssen. Ich verwende die gleichen Buchsen, die Rudi verwendet. Meine sind Typ T 706 GI/NI , besorgt bei Bürklin in München. Der Hammer ist der benötigte Lochdurchmesser, 13 mm! Ok, ich habe eine Tasche aus breitem Klebeband von innen an die Wand geklebt, um zu vermeiden, daß Späne ins Innere gelangen, den Receiver auf den Kopf gelegt, die Bohrlöcher markiert, und mit der gesamten Bohrerparade von 3 bis 13mm in 3mm Schritten viermal durchbohrt. Marzialisch aber effektiv. Klebeband entfernen, alles sauber abgesaugt, Buchsen eingebaut und verlötet. Hier die Ansicht von innen und außen.
So, das wars, nur noch die Haube drauf und ausprobieren! Ich muß sagen, daß ich niemals eine derartig geniale Klangqualität von einem eher durchschittlichen Homecinema Receiver erwartet hätte. Für mich hat sich der (Angst-)Schweiß in jedem Fall gelohnt und ich würde es jederzeit wieder tun.
Natürlich stehe ich für eventuelle Fragen jederzeit zur Verfügung.
P.S.: Nochmals vielen Dank an Rudi für seinen sehr guten Rat, sowie an "www.ImageShack.us" für das Picture Hosting. Sorry, Herr Nubert, daß ich hier über einen Ihrer Konkurrenten schreibe. Daß Sie diese Beiträge dulden, zeigt Ihre hohe Professionalität.
Es sollte gesagt werden, daß man mit einem Lötkolben umgehen können sollte, sowie einschlägige Erfahrung mit Elektronik sein Eigen nennen sollte, um ein komplexes Gerät, wie einen AV-Receiver zu modifizieren.
Ok, los gehts.
Mein Ziel war es, meinen Receiver ohne Verwendung zusätzlicher externer Endstufen mit der Canton RC-L Control-Unit, ähnlich den Nubert ABL-Modulen, zu betreiben. Das Einschleifen an den Eingängen kam nicht in Frage, da ich bei allen Quellen, Tuner, Dolby Digital, etc. das Gerät verwenden wollte, und dazu die Signalveränderung nur auf die Main-Speaker, nicht die anderen Speaker, wirken sollte.
Nachdem das Auftrennen zwischen Vor- und End-Verstärker, speziell mit den scheinbar empfindlicheren Canton Modulen, nicht immer erfolgreich war, entschloß ich mich nach Rückfrage bei Rudi dazu, den Signalweg zwischen Tonregelstufe und Vorverstärker aufzutrennen. Dies hat den Vorteil, daß die Pegel an dieser Trennstelle klein und die Impedanzen der Vorverstärker-Eingänge groß sind. Dabei wird das Signal, wie bei der üblichen Vor-/Endverstärker-Auftrennung, danach im Receiver nicht mehr verändert, nur noch verstärkt. Im Folgenden bezeichne ich die Ausgänge als Tone-Out und die Eingänge als Pre-In. Es sollte aber der Hinweis nicht fehlen, daß die Pre-Out Ausgänge meines Receivers keine richtigen Pre-Outs sind, sondern, wie bei vielen anderen Herstellern, nach dem Main-Amplifier abgegriffen werden. Dadurch wird also das Pre-Out Signal auf jeden Fall modifiziert, wie übrigens auch das Kopfhörersignal.
Die gewählte Stelle liegt an der Flachkabelbuchse CB232 auf der Video-Platine (weiß der Himmel, warum die Video heißt). Diese Platine ist die zweite von rechts, wenn man von vorne in den Receiver sieht. Hier ein Bild mit einem Pfeil auf die Video-Platine und eingekreist, der CB232 Buchse, sowie den installierten Modifikationen. Man beachte die Kabelführung.
Die Buchse ist gut sichtbar auf der Platine beschriftet, es ist sogar die Belegung auf der Lötseite beschriftet. An der Buchse liegt ein Signal an, erst Links, dann Masse, dann Rechts, dann Masse, und so weiter. Ich habe nur den rechten und linken Weg aufgetrennt, man könnte aber hier auch Center und/oder Effekt-Speaker Wege hier auftrennen. Auf der Platine sind schon bei jeder Signal-Leiterbahn Test-Lötaugen (blaue Pfeile) zu sehen, die ich als Pre-In Lötpunkt verwendet habe. Die Leiterbahnen zwischen diesen Lötaugen und den Flachleiterbuchsen-Lötpunkten für R und L werden mit einer Mini-Flex durchtrennt (rote Pfeile).
Dann werden die abgeschirmten Leitungen von Platine zu Cinch-Buchse abgelängt, abisoliert und an die Platine gelötet. Tone-Out direkt an die Lötaugen der Buchse CB232, Pre-In an die vorhandenen Lötaugen nach der Trennstelle, hier auf dem Bild darunter. Die Abschirmungen können je an ein Lötauge in der unteren Reihe an der Buchsenpins angelötet werden, die sind alle auf Masse. Zunächst hatte ich Bedenken, mir hier eine Brummschleife einzufangen, dem war Gott-sei-Dank nicht so.
Nun zur Mechanik, zugegeben, nicht meine Stärke, es geht um den Einbau der Cinch-Buchsen. Ich habe nicht die gesamte Rückwand ausgebaut, wie es Rudi gemacht hat. Ich hatte Angst, nicht mehr alle Teilchen nach dem Bohren wieder sortiert zu bekommen. Also habe ich mir eine Stelle in der Rückwand mit möglichst viel "Luft" dahinter gesucht. Diese Stelle ist über den Lautsprecher-Anschlüssen. Ich verwende die gleichen Buchsen, die Rudi verwendet. Meine sind Typ T 706 GI/NI , besorgt bei Bürklin in München. Der Hammer ist der benötigte Lochdurchmesser, 13 mm! Ok, ich habe eine Tasche aus breitem Klebeband von innen an die Wand geklebt, um zu vermeiden, daß Späne ins Innere gelangen, den Receiver auf den Kopf gelegt, die Bohrlöcher markiert, und mit der gesamten Bohrerparade von 3 bis 13mm in 3mm Schritten viermal durchbohrt. Marzialisch aber effektiv. Klebeband entfernen, alles sauber abgesaugt, Buchsen eingebaut und verlötet. Hier die Ansicht von innen und außen.
So, das wars, nur noch die Haube drauf und ausprobieren! Ich muß sagen, daß ich niemals eine derartig geniale Klangqualität von einem eher durchschittlichen Homecinema Receiver erwartet hätte. Für mich hat sich der (Angst-)Schweiß in jedem Fall gelohnt und ich würde es jederzeit wieder tun.
Natürlich stehe ich für eventuelle Fragen jederzeit zur Verfügung.
P.S.: Nochmals vielen Dank an Rudi für seinen sehr guten Rat, sowie an "www.ImageShack.us" für das Picture Hosting. Sorry, Herr Nubert, daß ich hier über einen Ihrer Konkurrenten schreibe. Daß Sie diese Beiträge dulden, zeigt Ihre hohe Professionalität.