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TRI-AMPING mit/ohne aktive FREQUENZWEICHE

Verfasst: Sa 1. Jan 2005, 15:59
von Guidmo
Hallo zusammen und frohes neues Jahr!!!!
Frage zu folgender Problematik:
Ich plane ein TRI-Amping System (6 gebrückte ALESIS RA 500 Endstufen)
und habe zwei grundlegende Möglichkeiten beim Anschluß...

ohne aktive Frequenzweiche:

1.a) die Endstufe für den Tieftonbereich wird über den XLR-Pre Out des Vorverstärkers angesteuert
b) die Subwoofer werden durch den CINCH-Pre Out des Vorverstärkers (je Sub ein Kabel) mit einem Y-Kabel
angesteuert
c) nun könnte ich ohne weiteres Gerät durch die Line-Out Ausgänge des Subwoofers (links und rechts,
weil beide Kanäle im Sub ja das gleiche Signal bekommen) die Endstufe für den Mitteltonbereich
und die Endstufe für den Hochtonbereich sogar gefiltert ansteuern.

Frage: Ist dieser Anschluß sinnvoll???

Problem: Eingangsempfindlichkeit der einzelnen Eingänge(XLR-Cinch) ist unterschiedlich, kann aber geregelt werden.
Naja, nicht der kürzeste Signalweg...
Anschluß- (Tiefton mit XLR-Verbindung Hoch-und Mittelton mit CINCH-Verbindung) Mix so günstig???

mit aktiver Frequenzweiche (pro Kanal):

2.a) die aktive Frequenzweiche (z.B. von Behringer Super-X Pro CX2310) wird von XLR-Pre Out des Vorverstärkers
angesteuert
b) die Endstufen werden durch die Ausgänge der aktiven Frequenzweiche angesteuert
c) die Subwoofer werden wie gehabt von den Pre Out des Vorverstärkers angesteuert

Frage: Wie ist die Qualität dieser Frequenzweiche???
Problem: Es stellt ja wiederum einen Filter im Signalweg dar...entsprechender Dynamikverlust???
Wieder zwei Geräte mehr zu kaufen...

ACHTUNG: ich möchte hier keinen im Forum schon oft gelesenen "Glaubenskrieg" in Bezug auf die Behringer-Produkte
aufs Neue entfachen... die Produkte sind einfach mal günstig und erfüllen alle von mir verlangten
Kriterien/Anschlüsse.
Vielleicht hat ja jemand Erfahrungen und weitere Anregungen zu vergleichbaren Produkten.

Vielen Dank
Der Guidmo

Re: TRI-AMPING mit/ohne aktive FREQUENZWEICHE

Verfasst: So 2. Jan 2005, 00:59
von Frank Klemm
Guidmo hat geschrieben:Hallo zusammen und frohes neues Jahr!!!!
Frage zu folgender Problematik:
Ich plane ein TRI-Amping System (6 gebrückte ALESIS RA 500 Endstufen)
und habe zwei grundlegende Möglichkeiten beim Anschluß...
Um was geht es jetzt?
Chassiseinsatz?
Gehäuseberechnung?
Abgleich der Weiche?
Fleddern eines vorhandenen passiven Lautsprechers?

Unter "Selbstbauprojekte" auf
http://de.wikipedia.org/wiki/Lautsprech ... .BChrendes
sind ansonsten anspruchsvolle Projekte von Leuten zu finden, die wissen, was sie machen.

Verfasst: So 2. Jan 2005, 16:32
von Guidmo
Hallo Frank!
Na es geht um das bestehende System, welches im meinen Anhang zu lesen ist.
Die aktive Frequenzweiche dient quasi nur dem Aufsplitten des Pre-Out Signals vom Vorverstärker und das Auftrennen der Frequenzen schon vor der passiven Weiche in meinen JBL-Lautsprechern.
Ne weitere Möglichkeit habe ich in einem XLR-Verteiler gesehen... der kostet aber mehr als die Frequenzweiche und hat kein Hochpassfilter eingebaut.
Da dachte ich mir, dass die Frequenzweiche der bessere Weg wäre, das Signal auf die Endstufen zu verteilen.
Ja und die Möglichkeit, die Subwoofer als Verteiler mit Hochpassfilter zu nutzen steht ja beschrieben.
Alles klar?
Danke
Der Guidmo

Verfasst: So 2. Jan 2005, 19:40
von Frank Klemm
Guidmo hat geschrieben:Hallo Frank!
Na es geht um das bestehende System, welches im meinen Anhang zu lesen ist.
Die aktive Frequenzweiche dient quasi nur dem Aufsplitten des Pre-Out Signals vom Vorverstärker und das Auftrennen der Frequenzen schon vor der passiven Weiche in meinen JBL-Lautsprechern.
Das ganze ist ziemlich aufwendig, erfordert Fachkenntnisse und Meßequipment
und erfordert erhebliche Umbauten an den Boxen, die schwierig wieder rückgängig
zu machen sind.

Erst mal sind die Weichen aus den JBL auszubauen, es ist dann ein Anschluß für T, M und H-Kanal erforderlich. Diese gehen direkt zu den Verstärkern. Die Weiche hängt dann am
Ausgang des Vorverstärkers und speist 3 Endverstärker.
Die erste Einstellung ist dann, die Trennfrequenzen und die Steilheit der Filter festzulegen, dazu sollte man Frequenzgang, Pegelfestigkeit und Abstrahlverhalten der
drei Chassis in der Box messen.

Die 2x 17 cm sollte man nicht so hoch laufen lassen, weil sie so arg weit weg vom Mitteltöner sind. Wenn dieser hinreichend belastbar ist:

TT: 42 Hz...300 Hz (Trennung 4. Filter Ordnung nach oben und unten)
MT: 300 Hz...2,3 kHz (Trennung 4. Filter Ordnung nach unten und 8. Ordnung nach oben)
HT: 2,3 kHz... (Trennung Filter 8. Ordnung nach unten)

Die untere Grenzfrequenz des TT bestimmt man am besten durch Messen der Tunnelresonanzfrequenz, von der man 10% bis max. 14% abziehen kann.

Das war dann der einfache Teil. Nun muß man die Macken der einzelnen Chassis mittels
Behringer Super-X Pro CX2310 entzerren und die Laufzeit zu entzerren. Das, was vorher die Weiche gemacht hat.

Der Super-X Pro CX2310 (http://www.musik-service.de/ProduX/PA/E ... CX2310.htm)
ist aber in dieser Beziehung nicht sehr flexibel. Nur für Stereo-2-Kanal und für Mono-3-Kanal geeignet. US hat IIRC einen ULTRADRIVE PRO DCX2496 eingesetzt, der kaum Wünsche offenläßt.

Welches Meßsystem hast Du zu Hause?

Wie das geht, sieht man am besten in http://www.syrincs.de/new/testberichte/mpa1.pdf
Bild 1, 2 und 3 zeigt den Frequenzgang der Einzelsysteme, Bild 7 den Frequenzgang der Weiche und Bild 4 das Gesamtergebnis.
Oder in http://www.anselmgoertz.de/Page10383/An ... daga97.pdf
Bild 2 bis 4. Der Behringer stellt den gesamten linken Teil in http://de.wikipedia.org/wiki/Lautsprech ... ktivweiche dar.

Ich kenne Deine Vorkenntnisse nicht, aber wenn Du Dich an eine Aktivierung eines
passiven Lautsprechers ranwagst, gehe ich davon aus, daß Du Dich schon mit den Problemen beschäftigt hast.

Ein Subwoofer kommt an den SUB-Ausgang des AV-Receivers. Beim Abgleich sollte
man diesen am besten gleich mit berücksichtigen, dazu sollte man bei Einsatz von Standlautsprechern die Übergabefrequenz am Sub so hoch wie möglich stellen, die Trennung zwischen Sub und Sat vom Receiver übernehmen lassen und
diesen als vierten Weg fest mit integrieren.

Sub: 27...60 Hz (Trennung durch Receiver)
TT: 60 Hz...300 Hz (Trennung 4. Filter Ordnung nach oben, Trennung durch Receiver nach unten)
MT: 300 Hz...2,3 kHz (Trennung 4. Filter Ordnung nach unten und 8. Ordnung nach oben)
HT: 2,3 kHz... (Trennung Filter 8. Ordnung nach unten)

Verfasst: Mo 3. Jan 2005, 08:26
von Xavantes
Hallo Guidmo, Hallo Frank,

um noch etwas Licht ins Dunkel zu bringen:

Ich denke Guidmo hat nicht vor die passive Frequenzweiche der Ti6K aus dem Weg zu nehmen,
der Signalweg soll wohl folgendermaßen aussehen:

PreAmp - XLR > Aktive Frequenzweiche (Behringer) - XLR > 3x Alesis RA500 - LS > jeweils an Hoch-, Mittel- und
Tiefton des LS

(eventuell ist zu kurz gekommen, dass die Ti6K von Hause aus einen separaten Anschluss für Hoch-, Mittel-, und Tiefton bieten.

Könnte mir allerdings vorstellen, das durch die immer noch vorhandene passive Weiche Probleme auftreten könnten.

Sollte das bereits klar geworden sein, bitte ich meine Posting zu entschuldigen.
Frank scheint mir hier um einiges versierter... :!:

Danke und Gruß
Xavantes

Verfasst: Mo 3. Jan 2005, 10:52
von BlueDanube
Xavantes hat geschrieben:Ich denke Guidmo hat nicht vor die passive Frequenzweiche der Ti6K aus dem Weg zu nehmen,
der Signalweg soll wohl folgendermaßen aussehen:

PreAmp - XLR > Aktive Frequenzweiche (Behringer) - XLR > 3x Alesis RA500 - LS > jeweils an Hoch-, Mittel- und
Tiefton des LS
Ich denke Frank hat vorausgesetzt, Guidmo wüsste, dass diese Konfiguration keine Vorteile zu einem einzelnen Stereo-Verstärker bringt.....
....eigentlich denke ich eher, Frank vermutet, dass Guidmo keine Ahnung hat und wollte ihm das drastisch vor Augen führen.... :roll:

@Guidmo:
Du nimmst besser eine anständige Endstufe pro Lautsprecher und steuerst damit den kompletten Lautsprecher an.
Siehe auch diesen Beitrag von Malte, als er noch hier zu Gast war.

Verfasst: Di 4. Jan 2005, 16:12
von Guidmo
Hallo Frank,

Vielen Dank für die umfangreiche Antwort.

Ich denke aber, Du hast mich etwas falsch verstanden oder ich habe mich nicht präzise genug ausgedrückt.

Soll heißen, dass ich nicht plane, an den Lautsprechern irgendwelche Umbaumaßnahmen durchzuführen.
Ich plane einfach nur ein TRI-Amping-System. Die passive Freqenzweiche bleibt weiter in Betrieb. Mit der aktiven Freqenzweiche will ich nur das normale Pre-Out-Signal des Stereoverstärkers (nicht AV-Receiver) auf die Endstufen verteilen, welche dann wiederum normal an die passiven Lautsprecher angeschlossen werden.

Ich würde ja auch ein XLR-Kabel nehmen, welches von einem Anschlus auf drei Anschlüsse verteilt... habe ich aber noch nicht im Handel gesehen und sah als Vorteil der aktiven Freqenzweiche das Hochpassfilter (Entlastung der LS bzw. Endstufen im Tiefbass) sowie die Entlastung der Hoch-Mittelton-Endstufe vor den Bassimpulsen.

Vieleicht wird damit mein erster Thread deutlicher.
Danke trotzdem!

Dis denne
Guidmo

Verfasst: Di 4. Jan 2005, 16:58
von BlueDanube
Guidmo hat geschrieben:Ich ...... sah als Vorteil der aktiven Freqenzweiche das Hochbassfilter (Entlastung der LS bzw. Endstufen im Tiefbass) sowie die Entlastung der Hoch-Mittelton-Endstufe vor den Bassimpulsen.
- Die Lautsprecherchassis werden bereits durch die passive Frequenzweiche ausreichend entlastet. Eine weitere Filterung bringt nur unnötig Probleme.

- Die Endstufe muss nicht entlastet werden, wenn sie nicht auf dem letzten Loch pfeift - was bei einer gebrückten Alesis RA-500 nicht zu erwarten ist....

Siehe in meinem oben zitierten Thread:
Malte hat geschrieben:Bi-Amping = Betrieb verschiedener Zweige des Lautsprechers (Hochton, Tiefton) mit getrennten Verstärkern unter Beibehaltung der passiven Frequenzweichen (die ebenfalls auftrennbar sein müssen). Erhebliche Kosten durch doppelte Endstufen, bringt eigentlich nur dann etwas, wenn die Endstufen erheblich zu schwach sind (Stromseitige Entlastung), z.B. bei Röhrenamps oder IC-Endstufen (Car-Hifi-Bereich).

Verfasst: Di 4. Jan 2005, 20:03
von Guidmo
Tach!
@BlueDanube:
Dein Denken bzw. eher Mutmaßen, was Franks Beweggründe angehen können schon richtig sein.
Wenn Ick Ahnung (ick arbeite aufm Bau und bin kein diplom..hastenichgesehen Ingenieur) davon hätte, würde ich ja nicht fragen!!!
Das sollte doch der Nutzen eines solchen Forums sein... gewisse Sachverhalte zu diskutieren.
Was wären denn Deiner Meinung nach "anständige Endstufen"???
Ich meine, die Endstufen stehen doch hier nur bedingt zur Debatte.
Mein Anliegen besteht ja darin mein bestehendes System klanglich aufzuwerten und die vorhandenen Ressourcen voll
auszuschöpfen.
Warum werden denn die Lautsprecher beinahe aller Firmen mit Bi- bzw. in meinem Fall mit Tri- wiring Terminals ausgestattet... Erhöhung des Marktwertes durch den vermehrten Einsatz von Material, als Werbemittel oder das Ganze auch einen Nutzen????
Ich weiß es jedenfalls nicht!!!
Ich habe aber schon einen klanglichen Unterschied (wie schon viele zuvor) zwischen Blechbrücken bzw. Kabelbrücken vernehmen können... vielleicht ist das mit den Endstufen ebenfalls so.
Ob der "Klanggewinn" (doofes Wort) in Relation zum finanziellen Aufwand steht, entscheidet sich immer im Subjektiven.
Bis denne
Guidmo

Verfasst: Di 4. Jan 2005, 20:26
von g.vogt
Hallo Guidmo,

zu deiner Frage
Warum werden denn die Lautsprecher beinahe aller Firmen mit Bi- bzw. in meinem Fall mit Tri- wiring Terminals ausgestattet...
die Äußerungen eines hier von vielen hochgeschätzten Ingenieurs ;-)
http://www.nubert-forum.de/nuforum/view ... 8281#88281
http://www.nubert-forum.de/nuforum/view ... 6909#36909

Mit internetten Grüßen
Gerald Vogt