NuBox380 vs NuWave35 - mein Testbericht
Verfasst: Mo 17. Jan 2005, 23:45
Hallo zusammen,
ursprünglich war ich auf der Suche nach bezahlbaren Lautsprechern mit Monitorqualitäten, also möglichst neutral abgestimmt. Nachdem ich via Mail bei Nubert mein Anliegen geschildert hatte, wurde mir die NuBox 380 empfohlen. Da die NuWave 35 eigentlich mein Favorit war, schnell den Hörer genommen und bei Nubert angerufen. Dort gab mir der Mitarbeiter zu verstehen, dass es prinzipiell möglich ist, zwei Paar Lautsprecher zum Testen zu bestellen, dies aber nicht so gern gemacht würde und ich mich sowieso garantiert für die NuWave 35 entscheiden würde. Auf meinen Hinweis hin, dass ich feste Kaufabsichten hätte, lenkte der Mitarbeiter dann ein und so hatte ich dann zwei Tage später beide Boxen incl. Modul daheim.
Vom ersten optischen Eindruck her, wirkt die NuWave 35 wesentlich edler. Nicht zuletzt auch wegen solcher Details wie die BiWiring-Brücken, die bei der NuBox einfache Stückchen Lautsprecherkabel sind, merkt man sofort, daß die NuWave eine ganz andere (Preis)Liga ist. Die NuBox wirkt dagegen wie eine hässliche schwarze Kiste, wobei sich über Geschmack bekanntlich streiten lässt. Beide Boxen waren jedoch in einwandfreiem Zustand (gute Verpackung!).
Nun zum Wichtigsten, dem Hörtest. Musikalisch gesehen bewege ich mich von Jazz bis Alternative und Metal, also sehr gitarrenlastiger, mittenbetonter Musik.
NuBox 380:
Prinzipiell wirkt die NuBox etwas neutraler. Die Stärken dieser Box liegen meiner Meinung nach eindeutig im Bereich akustischer, wenig gitarrenorientierter Musik.
Das heißt bei Jazz etc. oder auch generell bei Stimmwiedergabe spielt dieser Lautsprecher ganz groß auf. Gerade Feinheiten wie filigrane Ghostnotes oder HiHat-Figuren beim Schlagzeug kommen im Vergleich zur NuWave etwas deutlicher heraus. Das ABL-380 Modul würde ich auf jeden Fall empfehlen, da der Zuwachs „unten herum“ doch deutlich ist. Allerdings hatte ich den Eindruck, dass die Basswiedergabe nicht so präzise wie bei der NuWave ist. Der Hörraum ist mit annähernd quadratischen Abmaßen um die 4 Meter allerdings auch nicht so berauschend :-(
Kommen verzerrte Gitarren ins Spiel, gefällt mir diese Box weniger. Ich weiß nicht, wie ich es beschreiben soll, aber das Hören wird dann irgendwie auf die Dauer anstrengend. Einen ähnlichen Effekt hatte ich auch beim Probehören der kleinen Elac Standbox (107/108?) mit dem Jet-Hochtöner. In dem Zusammenhang fällt mir ein Tread im Hifi-Forum ein, wo es um die Problematik des großen Tieftöners und der damit verbunden tiefen Trennfrequenz bei der NuBox 380 ging. Von zu hellem Gesamteindruck war da glaube ich die Rede. Vielleicht können sich die Fachmänner hier nochmals dazu äußern.
NuWave35:
Die Box klingt wirklich wie eine Standbox, genau wie man es in den Werbeartikeln oder Hörtests lesen konnte. Unglaublich „erwachsen“. Auch ohne Modul kommt sie schon sehr tief runter, weswegen ich –zumindestens bei meinem Raum- gut auf das Modul verzichten könnte. Der Unterschied war nicht sooo deutlich, wie bei der NuBox. Allerdings ist es schon beeindruckend, wie sie mit Modul basstechnisch aufspielt. Wie oben schon erwähnt, empfinde ich sie hier wesentlich präziser als die NuBox. Allerdings erfordert sie aufgrund ihres Wirkungsgrades wesentlich mehr Verstärkerleistung. Die Höhen scheinen im Vergleich zur NuBox auch etwas besser aufgelöst zu werden, wobei mich hier wirklich mal interessieren würde, ob die Hochtöner an sich -abgesehen von der asymetrischen Bauform bei der NuWave- wirklich unterschiedlich sind. Den Hauptunterschied zur NuBox sehe ich jedoch in der Mittenwiedergabe. Die NuWave klingt etwas weniger mittenbetont, angenehmer. (Vielleicht auch mehr gesoundet?) Dadurch macht sie aber gerade bei Metal etc. unglaublich viel Spaß. Nur das jetzt kein falscher Eindruck aufkommt – die NuWave 35 ist wirklich ein fantastischer Lautsprecher, der ALLE Musikstile hervorragend bedient und den ich sofort weiterempfehlen würde (vom super Preis-Leistungsverhältnis und tollen Design ganz zu schweigen). Da ich aber einen möglichst neutralen Lautsprecher haben wollte, war ich doch etwas misstrauisch.
Weil ich mich nach zweiwöchigem Probehören und 1000x Umstöpseln noch immer nicht entscheiden konnte, hatte ich die Jungs von Nubert nochmals angeschrieben mit der Frage, ob zur NuWave 35 irgendwelche Frequenzgänge existierten.
Darauf erhielt ich sinngemäß die Antwort, daß es nicht möglich sei, für jedes Modell den Frequenzgang zu liefern. Haha, ein Lautsprecherhersteller, der keinen Frequenzschrieb seiner Boxen hat. Da wollte man sich wohl dann doch nicht in die Karten schauen lassen...
Mir ist schon klar, dass der Frequenzgang nicht das einzige Kriterium für den Klang eines Lautsprechers ist und hier auch ordentlich geschönt werden kann. Aber als kleine Orientierungshilfe find ich das schon hilfreich. Bei seriösen Herstellern wie ME Geithain macht man da schließlich auch keine Geheimnisse.
Egal - habe mich für die NuBox 380 + Modul entschieden.
Obwohl vom optischen Eindruck her die NuWave35 mein Favorit ist, waren die deutlicheren Details bei der Mittenwiedergabe der 380 für mich ausschlaggebend.
MfG
Andy
P.S. Im Hifi-Forum wurde berichtet, das die Nuwave35 (bezogen auf die Mittenwiedergabe) die sanfteste dieser Serie ist. Sind die NuWave-Standboxen neutraler, ehrlicher als die NuWave35? Gibt es dazu Erfahrungsberichte bzw. existieren zur NuWave35 irgendwo (Freifeld-)Frequenzgänge?
ursprünglich war ich auf der Suche nach bezahlbaren Lautsprechern mit Monitorqualitäten, also möglichst neutral abgestimmt. Nachdem ich via Mail bei Nubert mein Anliegen geschildert hatte, wurde mir die NuBox 380 empfohlen. Da die NuWave 35 eigentlich mein Favorit war, schnell den Hörer genommen und bei Nubert angerufen. Dort gab mir der Mitarbeiter zu verstehen, dass es prinzipiell möglich ist, zwei Paar Lautsprecher zum Testen zu bestellen, dies aber nicht so gern gemacht würde und ich mich sowieso garantiert für die NuWave 35 entscheiden würde. Auf meinen Hinweis hin, dass ich feste Kaufabsichten hätte, lenkte der Mitarbeiter dann ein und so hatte ich dann zwei Tage später beide Boxen incl. Modul daheim.
Vom ersten optischen Eindruck her, wirkt die NuWave 35 wesentlich edler. Nicht zuletzt auch wegen solcher Details wie die BiWiring-Brücken, die bei der NuBox einfache Stückchen Lautsprecherkabel sind, merkt man sofort, daß die NuWave eine ganz andere (Preis)Liga ist. Die NuBox wirkt dagegen wie eine hässliche schwarze Kiste, wobei sich über Geschmack bekanntlich streiten lässt. Beide Boxen waren jedoch in einwandfreiem Zustand (gute Verpackung!).
Nun zum Wichtigsten, dem Hörtest. Musikalisch gesehen bewege ich mich von Jazz bis Alternative und Metal, also sehr gitarrenlastiger, mittenbetonter Musik.
NuBox 380:
Prinzipiell wirkt die NuBox etwas neutraler. Die Stärken dieser Box liegen meiner Meinung nach eindeutig im Bereich akustischer, wenig gitarrenorientierter Musik.
Das heißt bei Jazz etc. oder auch generell bei Stimmwiedergabe spielt dieser Lautsprecher ganz groß auf. Gerade Feinheiten wie filigrane Ghostnotes oder HiHat-Figuren beim Schlagzeug kommen im Vergleich zur NuWave etwas deutlicher heraus. Das ABL-380 Modul würde ich auf jeden Fall empfehlen, da der Zuwachs „unten herum“ doch deutlich ist. Allerdings hatte ich den Eindruck, dass die Basswiedergabe nicht so präzise wie bei der NuWave ist. Der Hörraum ist mit annähernd quadratischen Abmaßen um die 4 Meter allerdings auch nicht so berauschend :-(
Kommen verzerrte Gitarren ins Spiel, gefällt mir diese Box weniger. Ich weiß nicht, wie ich es beschreiben soll, aber das Hören wird dann irgendwie auf die Dauer anstrengend. Einen ähnlichen Effekt hatte ich auch beim Probehören der kleinen Elac Standbox (107/108?) mit dem Jet-Hochtöner. In dem Zusammenhang fällt mir ein Tread im Hifi-Forum ein, wo es um die Problematik des großen Tieftöners und der damit verbunden tiefen Trennfrequenz bei der NuBox 380 ging. Von zu hellem Gesamteindruck war da glaube ich die Rede. Vielleicht können sich die Fachmänner hier nochmals dazu äußern.
NuWave35:
Die Box klingt wirklich wie eine Standbox, genau wie man es in den Werbeartikeln oder Hörtests lesen konnte. Unglaublich „erwachsen“. Auch ohne Modul kommt sie schon sehr tief runter, weswegen ich –zumindestens bei meinem Raum- gut auf das Modul verzichten könnte. Der Unterschied war nicht sooo deutlich, wie bei der NuBox. Allerdings ist es schon beeindruckend, wie sie mit Modul basstechnisch aufspielt. Wie oben schon erwähnt, empfinde ich sie hier wesentlich präziser als die NuBox. Allerdings erfordert sie aufgrund ihres Wirkungsgrades wesentlich mehr Verstärkerleistung. Die Höhen scheinen im Vergleich zur NuBox auch etwas besser aufgelöst zu werden, wobei mich hier wirklich mal interessieren würde, ob die Hochtöner an sich -abgesehen von der asymetrischen Bauform bei der NuWave- wirklich unterschiedlich sind. Den Hauptunterschied zur NuBox sehe ich jedoch in der Mittenwiedergabe. Die NuWave klingt etwas weniger mittenbetont, angenehmer. (Vielleicht auch mehr gesoundet?) Dadurch macht sie aber gerade bei Metal etc. unglaublich viel Spaß. Nur das jetzt kein falscher Eindruck aufkommt – die NuWave 35 ist wirklich ein fantastischer Lautsprecher, der ALLE Musikstile hervorragend bedient und den ich sofort weiterempfehlen würde (vom super Preis-Leistungsverhältnis und tollen Design ganz zu schweigen). Da ich aber einen möglichst neutralen Lautsprecher haben wollte, war ich doch etwas misstrauisch.
Weil ich mich nach zweiwöchigem Probehören und 1000x Umstöpseln noch immer nicht entscheiden konnte, hatte ich die Jungs von Nubert nochmals angeschrieben mit der Frage, ob zur NuWave 35 irgendwelche Frequenzgänge existierten.
Darauf erhielt ich sinngemäß die Antwort, daß es nicht möglich sei, für jedes Modell den Frequenzgang zu liefern. Haha, ein Lautsprecherhersteller, der keinen Frequenzschrieb seiner Boxen hat. Da wollte man sich wohl dann doch nicht in die Karten schauen lassen...
Mir ist schon klar, dass der Frequenzgang nicht das einzige Kriterium für den Klang eines Lautsprechers ist und hier auch ordentlich geschönt werden kann. Aber als kleine Orientierungshilfe find ich das schon hilfreich. Bei seriösen Herstellern wie ME Geithain macht man da schließlich auch keine Geheimnisse.
Egal - habe mich für die NuBox 380 + Modul entschieden.
Obwohl vom optischen Eindruck her die NuWave35 mein Favorit ist, waren die deutlicheren Details bei der Mittenwiedergabe der 380 für mich ausschlaggebend.
MfG
Andy
P.S. Im Hifi-Forum wurde berichtet, das die Nuwave35 (bezogen auf die Mittenwiedergabe) die sanfteste dieser Serie ist. Sind die NuWave-Standboxen neutraler, ehrlicher als die NuWave35? Gibt es dazu Erfahrungsberichte bzw. existieren zur NuWave35 irgendwo (Freifeld-)Frequenzgänge?