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Konstuktionsweisen von Subwoofern
Verfasst: So 23. Jan 2005, 20:45
von Raico
Hallo allerseits!
Möchte hier mal eine Diskussion anstoßen über die Bauweisen von Subwoofern.
Wenn ich das als halbwegs kundiger Laie richtig verstanden habe, sind alle Nubert-Subs vom Prinzip her gleich konstruiert: Bassreflex mit Abstrahlung nach vorne. Auch die neuen Prototypen folgen diesem Prinzip. Die äußerst imposanten SVS- Woofer aus USA bringen mich auf die Frage: Warum gibt es bei Nubert keine "Down-fire-Konstruktionen"? Bass-Oldie schreibt zum Beispeil in einem Thread, dass der AW 1000 auch aus wohnraumtechnischen Gründen für ihn nicht in Frage kam. Als Käufer fiel er deshalb schon mal raus, ohne auch nur nach dem Klang zu fragen. Ich habe die SVS bei ihm gesehen. Sind trotz ihrer Größe als "Beistelltische" neben dem Sofa (ist nicht abfällig gemeint!!!) in der Tat viel besser geeignet als die Nuberts. Außerdem koppeln "Downfires" noch besser an den Raum an, und die Zentrierung der z. T. ja sehr schweren Treiber kann durch die Schwerkraft nicht verzogen werden.
Frage also: Müsste nicht ein erstklassiger Anbieter wie Nubert Produkte nach mehreren Konstruktionsphilosophien im Programm haben?
Wie denkt ihr darüber?
Was sagt die NSF?
(Sollte es so etwas im Forum schon geben, habt bitte Nachsicht, und wir beenden das Ganze hier schnell!)
Raico
Re: Konstuktionsweisen von Subwoofern
Verfasst: So 23. Jan 2005, 20:54
von J.R.R.T
Raico hat geschrieben:Außerdem koppeln "Downfires" noch besser an den Raum an, und die Zentrierung der z. T. ja sehr schweren Treiber kann durch die Schwerkraft nicht verzogen werden.
Hi Raico
Ist es nicht Sinn und Zweck von
ABsorbern die man unter Subs legt, den Sub vom Raum/Boden zu
ENTkoppeln
Es gab übrigens auch schon ein Statement von Herrn Nubert zu Downfire Subs, wenn ichs gefunden habe, poste ich den Link

.
Edit:
http://www.nubert-forum.de/nuforum/view ... =8768#8768
Gruß
Markus
Verfasst: So 23. Jan 2005, 21:28
von OL-DIE
Hallo Raico,
Herr Nubert hat auch zum Thema "Transmission-Line" einen Beitrag eingestellt. Hier der Link zum Nachlesen:
http://www.nubert-forum.de/nuforum/view ... sion#45997
Gruß
OL-DIE
Verfasst: So 23. Jan 2005, 21:48
von Raico
Hi J.R.R.T.
Danke für den Link!
die damalige Antwort von Herrn Nubert stellt mich aber nur z.T. zufrieden.
1) Es scheint ja gerade unter den Kinofreaks Liebhaber zu geben, die es so kräftig wie möglich krachen lassen wollen. Auch im forum gibt es hundertfach Äußerungen, die in diese Richtung gehen. Für diese Kundenschicht wären Down-Fire-Modelle, gerade WEIL sie die Raummoden stärker anregen, eine Alternative. Warum auch nicht? Diese Kundenschicht wäre mit solchen Modellen sicher leichter zu bedienen. Dazu passt übrigens, dass SVS auf seiner homepage DAZU RÄT (!), den Sub in einer Raumecke aufzustellen, um die größtmögliche Wirkung zu erzielen!
2) Geschlossene Kisten, an denen kein Chassis zu sehen ist, lassen sich wesentlich leichter irgendwo im Raum unterbringen, ohne dass es "nach Lautsprecher" aussieht.
3) Mir leuchtet schon ein, dass ein Bass-Chassis von ich weiß nicht wie viel Kilo Gewicht, das in Richtung Boden strahlt, unter dem Aspekt der Langzeit-Stabilität Vorteile hat, weil die Schwerkraft genau in Richtung der Membranauslenkung zerrt. (Ich erinnere mich, in den so verpönten Hifi-Blättchen mal den Tipp gelesen zu haben, die Lautsprecher-Chassis nach eine paar Jahren herauszuschrauben und um 180 Grad zu drehen, um das eventuell mögliche Kratzen der Schwingspule zu vermeiden. Ist das Quatsch oder ist da was dran?
Raico
Verfasst: So 23. Jan 2005, 23:45
von g.vogt
Hallo Raico,
Raico hat geschrieben:1) Es scheint ja gerade unter den Kinofreaks Liebhaber zu geben, die es so kräftig wie möglich krachen lassen wollen. Auch im forum gibt es hundertfach Äußerungen, die in diese Richtung gehen. Für diese Kundenschicht wären Down-Fire-Modelle, gerade WEIL sie die Raummoden stärker anregen, eine Alternative. Warum auch nicht?
ein Downfire-Subwoofer müsste ja dann insbesondere die Raummoden zwischen Boden und Decke am stärksten anregen. Das ist "prima" für die Nachbarn, hat aber am Hörplatz gar nicht die gewünschte (?) Wirkung. Wenn man so einen schön dröhnenden Bass haben will braucht man (von der Optik und Bedienbarkeit abgesehen) den AW1000 doch nur mit dem Gesicht in Richtung Wand aufstellen.
Mit internetten Grüßen
Gerald Vogt
Verfasst: Mo 24. Jan 2005, 00:34
von BurnumBurnum
nabed zusammen
als Subwooferlaie lese ich mich nun schon eine Weile durch dieses Forum, und immer wieder wird über die unangenehmen Auswirkungen von stehenden Wellen geschrieben, und dass man den geeigneten Ort für den Sub finden muss um eine Anregung der Raum-Moden zu verhindern.
g.vogt hat geschrieben:Raico hat geschrieben:1) Es scheint ja gerade unter den Kinofreaks Liebhaber zu geben, die es so kräftig wie möglich krachen lassen wollen. Auch im forum gibt es hundertfach Äußerungen, die in diese Richtung gehen. Für diese Kundenschicht wären Down-Fire-Modelle, gerade WEIL sie die Raummoden stärker anregen, eine Alternative. Warum auch nicht?
ein Downfire-Subwoofer müsste ja dann insbesondere die Raummoden zwischen Boden und Decke am stärksten anregen. Das ist "prima" für die Nachbarn, hat aber am Hörplatz gar nicht die gewünschte (?) Wirkung. Wenn man so einen schön dröhnenden Bass haben will braucht man (von der Optik und Bedienbarkeit abgesehen) den AW1000 doch nur mit dem Gesicht in Richtung Wand aufstellen.
sehe ich das richtig:
- Ein Downfire-Sub regt bevorzugt die vertikal-Moden an weil der Lautsprecher in vertikaler Richtung schwingt, und sich nahe am Boden (also an einem Knotenpunkt der stehenden Welle) befindet?
- Ein normaler Sub mit nach vorne gerichtetem Lautsprecher regt bevorzugt die horizontalen Moden an, da er in horizontaler richtung schwingt? Besonders stark wenn er sich in der Nähe der Wand befindet?
Sollte man dann einen Subwoofer nicht in Richtung der Raumdiagonelen ausrichten, damit er möglichst keine stehende Welle ausbilden kann?
Falls das totaler Schwachsinn sein sollte

, klärt mich bitte auf
BurnumBurnum
Verfasst: Mo 24. Jan 2005, 00:40
von Koala
BurnumBurnum hat geschrieben:sehe ich das richtig:
- Ein Downfire-Sub regt bevorzugt die vertikal-Moden an weil der Lautsprecher in vertikaler Richtung schwingt, und sich nahe am Boden (also an einem Knotenpunkt der stehenden Welle) befindet?
- Ein normaler Sub mit nach vorne gerichtetem Lautsprecher regt bevorzugt die horizontalen Moden an, da er in horizontaler richtung schwingt? Besonders stark wenn er sich in der nähe der Wand befindet?
Entscheidend ist nicht, wohin der Subwoofer strahlt, da sich der Schall kugelförmig ausbreitet, sondern von wo er strahlt, d.h. die relative Position des Chassis zu den Raumdimensionen ist entscheidend. Bei einem Downfire-Sub befindet sich das Chassis in unmittelbarer Bodennähe, also nahe dem Punkt, an dem die stehende vertikale Welle ihren Nullpunkt hat. Entsprechend ungünstig verhält sich ein Frontfire-Sub in Wandnähe, wenn die Membran auf die Wand strahlen würde.
greetings, Keita
Verfasst: Mo 24. Jan 2005, 02:06
von G. Nubert
Hallo,
Raico hat geschrieben:...die Lautsprecher-Chassis nach eine paar Jahren herauszuschrauben und um 180 Grad zu drehen, um das eventuell mögliche Kratzen der Schwingspule zu vermeiden. Ist das Quatsch oder ist da was dran?
da ist "auf Umwegen" was dran:
Wir haben es in über 30 Jahren zwar
noch nie gesehen, dass ein "normal" eingebautes Chassis sich "durch die Schwerkraft" "ver-zentriert" hat.
Aber: man sieht bei down-fire-Woofern sehr oft (und noch häufiger bei "sound boards" im Car-Stereo-Bereich), dass die Membranen so weit "durchhängen", dass bei weniger als 10% der ursprünglich "angepeilten" akustischen Leistung schon extreme Klirrfaktoren auftreten, weil die Schwingspule im Ruhe-Zustand nur noch zum Teil im Luftspalt ist...
(Die Membranen haben also im Ruhe-Zustand oft schon die "Maximal-Auslenkung" für linearen Hub.)
(Deshalb versuchen wir im Lager auch
möglichst alle Tiefton-Chassis für Reparaturen von "historischen" Boxenmodellen "aufrecht" - also Korb "hochkant" - zu lagern.)
Gruß, G. Nubert
Verfasst: Mo 24. Jan 2005, 08:08
von Raico
Hallo!
Erstmal Dank an alle und an Herrn Nubert für die Aufklärung. Das mit den durchhängenden Membranen war mir neu. Dazu könnte passen, dass SVS in seinen Modellen fühlbar härtere Sicken einsetzt (Ich durfte sie bei Bass-Oldie anfassen). Das mag konstruktionstechnisch auch andere Gründe haben, dürfte aber auch dazu führen, dass die Membranen nach Jahren nicht durchhängen.
Dennoch scheint mir der vielfache Kundenwunsch nach "Punch", "es mal richtig krachen lassen", "das Sofa beben lassen" und was auch immer an Bemerkungen in diese Richtung geht, ein Indiz dafür zu sein, dass manchem aus der Heimkino-Fraktion (und die wächst ja beständig!) ein paar Dezibel mehr vielleicht wichtiger sind als eine gleichmäßige Anregung des Raumes. Ich finde das auch völlig legitim, denn wer könnte schon sagen, bei Filmeffekten wie etwa den Kanonenschüssen aus Master and Commander gäbe es irgendeinen "originalen" Klang, dem der Sub nacheifern müsste. Wenn es dort rummst, dann ruhig richtig. Ein künstliches Geräusch ist es eh. Und wenn dann ein paar Raummoden nachhelfen - warum nicht? Das heißt ja nicht, dass solche Subs unsauber spielen - Im Gegenteil: Was ich von den SVS gehört habe, war allererste Sahne - auch bei Musik!
Raico
Verfasst: Mo 24. Jan 2005, 08:15
von ThomasL
@Raico
Das heißt ja nicht, dass solche Subs unsauber spielen - Im Gegenteil: Was ich von den SVS gehört habe, war allererste Sahne - auch bei Musik!
stimmt, ich habe seit letzten Dienstag den SVS PB12-ISD/2, der spielt hervorragend bei Musik, nichts von unsauber und wenn man's bei DVD's mal richtig krachen lassen will...
