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Faroudja Post Prozessor vs Philips DNM

Verfasst: Mo 24. Jan 2005, 15:42
von Gartenzerg
Hallo

Kann jemand hier sagen, ob es einen (bezahlbaren) Faroudja Video Prozessor gibt, der das Gleiche macht wie die DNM ( Digital Natural Motion ) - Technology von Philips ( Digital Natural Motion misst die Geschwindigkeit von sich bewegenden Objekten und fügt zusätzliche Frames ein, wodurch sanfte, flüssige Bewegungen wiedergegeben werden).

Wenn ja kann einer einen Vergleich ziehen zwischen einem Philips DNM Fernseher und einem Beamer mit vorgeschalteten Faroudja/DNM-Videoprozessor ?

Ein Beamerbild gefällt mir zwar von der Größe, allerdings ohne Postprozessing ist für mich das Bild indiskutabel.

Verfasst: Di 25. Jan 2005, 05:11
von nickpicker
Faroudja ist ein guter De-Interlacer. Allerdings gibt es mittlerweile Software-Lösungen aus dem Open-Source-Umfeld, die der besten Hardware-Lösung auf Faroudja-Basis überlegen sind, entsprechende CPU-Power vorausgesetzt (P4 ab 3.2, AMD64 ab 3200+). (Ich möchte an dieser Stelle keinen Link setzen zu einem anderen, sehr bekannten Forum, in dem solche Lösungen diskutiert werden.)

Philips DNM ist etwas anderes, Ziel dieser Lösung ist es, durch nicht zusammenpassende Bildraten des Quellmaterials (z.B. 24fps) mit der Anzeige (z.B. 60Hz) entstehende Ruckler zu vermeiden, indem Zwischenbilder berechnet werden. Die bisherige Software-Implementierung (z.B. in WinDVD) arbeitet aber noch sehr unzuverlässig (Bildfehler, Performance-Probleme), über die Hardware-Implementierung in hochpreisigen TVs kann ich bisher nichts sagen.

Die qualitativ beste Lösung, die ich bisher gesehen habe, basiert auf kostenlos erhältlichen Software gepaart mit Standard-DVD-Software:

* ZoomPlayer
* ffDShow
* PowerDVD oder WinDVD als Pre-Processor

Vereinfacht ausgedrückt werden die MPEG-2 Codecs von Power/WinDVD zunächst genutzt, um einen YUV-Strom aus dem Quell-Material zu erzeugen (wohlgemerkt in Echtzeit), der danach mit einer Filterkette bearbeitet wird. Diese Filterkette wird mit ffDShow aufgebaut, z.B. zum De-Interlacen -> Hochskalieren -> Störungsbeseitigung -> Schärfe -> Gammakorrektur.

Für HDTV 1920x1200 mit o.g. Filtern reicht ein AMD64 4000+ mit 1GB RAM aus. Einen solchen Rechner bekommt man für unter 2000,- EUR, ähnlich leistungsstarke Hardware-Lösungen abgebildet in DVD-Playern kosten mehr als 4000 EUR und sind nicht annäherungsweise gut konfigurierbar.

EDIT:

Macht natürlich nur Sinn, wenn auch eine passende Grafikkarte verwendet wird. Alle neueren ATI Radeon bieten einen Adapter für DVI an, der Komponentensignale für 1080i bereitstellt, bessere Bildqualität erzeugt auch ein Denon 3910 nicht.

Verfasst: Di 25. Jan 2005, 13:16
von Gartenzerg
Hallo

Danke für die Antwort, könntest du mir bitte den Link zu dem Forum trotzdem noch schicken ?
Allerdings hat die DNM Funktion meines Wissens eine andere Funktion, als die durch nicht zusammenpassenden Bildraten entehenden Ruckler zu beseitigen:

Bei schnellen Bewegungen, bzw. Kamerarschwenks sind die Unterschiede zwischen zwei aufeinanderfolgenden Bildern so groß, daß der Eindruck eines flüssigen Filmes verschwindet, man sieht hauptsächlich wie die senkrechten Kanten von Objekten förmlich "vorbeiruckeln"
DNM berechnet nun die Bewegungsvektoren der Objekte und berechnet Zwischenbilder in welcher die Bewegung des Objekts von der Start zur Zielkoordinate interpoliert wird.

Ich habe seit 2 Jahren einen Phililps 36" Fernseher und bin schlicht begeistert, was diese Technik aus dem Bild alles rausholt.
Am Anfang erscheint das Bild sehr ungewohnt, weil es absolut nicht dem gewohnten Fersehbild entspricht, alles erscheint plastischer, wie wenn man durch ein geöffnetes Fenster schaut.
Nach ca. 2 Tagen erschrickt man, wenn man dann wieder in eine normale "Kiste" schaut..... 8O

Die Technik hat aber auch ihre Nachteile:

-Bei verrauschtem Bildmaterial bilden sích viele Artefakte ( Pixelwolken ) , dann sollte man das ganze besser deaktivieren.
-Zu starke Bildunterschiede kann die Technik nicht ausgleichen, dann meint man für ein paar Augenblicke der Ferseher ist kapputt.
-Fehler im Bildmaterial werden gnadenlos sichtbar.
-Kino und Beamerbilder scheinen grauenhaft zu ruckeln. :? :?

Deshalb kommt für mich nur ein Beamer in Frage wenn diese Technik auch dort möglich ist.


Gruß

Verfasst: Di 25. Jan 2005, 14:07
von sponger
Hallo

Micronas hat gerade einen Chip (FRC 9429A) auf den Markt geworfen, der im Grunde dasselbe leistet wie Philips' DNM. Die Technologie wird da truD genannt.

http://www.micronas.com/press/pressrele ... 005&lang=1

Nur so als weiteres Keyword zum googlen. ;-)

Gruss,
sponger