CD der Woche: Transatlantic - SMPTe
Verfasst: So 20. Feb 2005, 00:47
Es wieder an der Zeit für die wöchentliche CD-Rezension. Nachdem ich letzte Woche bis in die Siebziger Jahre zurückgeschaut habe, wird diesmal eine noch relativ junge Scheibe vorgestellt. (Aber freilich stark vom Sound der Siebziger Prog-Grössen beeinflusst ist.) Eine Scheibe die meinen CD-Player lange Zeit mit Nachdruck blockiert hat, und noch immer recht häufig aufgelegt wird.
Im Sommer 1999 trafen sich die Herren Morse (Damals noch Spock's Beard), Trewavas (Marillion), Portnoy (Dream Theater) und Stolt (The Flower Kings) um gemeinsam ein Album einzuspielen. Für viele Freunde des Progressive Rock eine vielversprechende Anhäufung gut klingender Namen. Auch für mich eine grosse Freude, zählen doch alle Bands zu meinen Lieblingen oder zumindest gern gehörten Acts. Natürlich besteht bei einem Projekt dieser Art auch die Gefahr, dass nur heisse Luft produziert wird, und/oder die Herrschaften ihre Egos nicht unter Kontrolle halten können. Hier gilt: Fehlanzeige!!! Die erste Transatlantic CD klingt frisch, spontan und sprüht vor Spielfreude.
Los geht es mit dem über halbstündigen Monstertrack "All of the above". Hier bekommt der Hörer alles geboten, rockende Abschnitte, ruhige fast meditative Passagen und erstklassigen Gesang sowie tolle Leistungen der Beteiligten auf ihren Instrumenten. Erfreulich das man ohne sinnfreies Gefrickel auskommt, besonders das hier sehr entspannte Drumming von Portnoy gefällt mir noch besser als bei seiner Stammband Dream Theater. Das Pete Trewavas ein guter Bassist ist, wusste man auch schon vorher. Auf "SMPTe" gelangen seine Talente ausgiebig zur Entfaltung. Dieses neue Selbstbewusstsein ist auch auf aktuellen Marillion Produktionen wie "Anoraknophobia" oder "Marbles" gut rauszuhören. "All of the above" ist ein sehr stark von Neal Morse geprägter Song, klingt aber trotzdem anders als Spock's Beard. Die Mitspieler sind einfach zu eigenständig, um sich in eine fremde Schablone pressen zu lassen. Roine Stolt trägt mit seinem Gitarrenspiel viel zur Einzigartigkeit von Transatlantic bei. Dieser warme, anspruchsvolle und nie durch "Griffbrettgewichse" entstellte Sound, macht den Schweden zu einem meiner Lieblingsgitarristen.
Nach diesem Wechselbad der Gefühle, lässt man uns mit "We all need some Light" erstmal gepflegt entspannen. Ich habe schon öfter gelesen, der Song wäre eine Art "Wish you were here" in aktueller Form. Dies trifft nur bedingt zu, aber ist auch nicht völlig von der Hand zu weisen. Es ist auf jeden Fall eine schöne Ballade im Stil von Neal Morse.
Bei "Mystery Train" wird recht heftig abgerockt. Der Song hört sich sehr spontan an, verbreitet gute Laune und lenkt von anderen Tätigkeiten wie z.B. Autofahren ab, also Vorsicht.
Mit "My new World" bekommt die CD dann eine deutliche Flower Kings Note verpasst. Der Text ist, wie so oft bei Mr.Stolt, recht "hippielike" ausgefallen. Besonders bei diesem Song fällt mir das grandiose Gitarrenspiel von Stolt auf. Im Vergleich zu "All of the above", fällt "My new World" mit 16 Minuten fast schon kurz aus. Dafür klingt der Song aber noch organischer, obwohl auch hier ruhige und rockende Abschnitte vorhanden sind. Stolt übernimmt bei diesem Titel die Lead Vocals. Er ist sicherlich nicht ein so guter Sänger wie Neal Morse, ich mag seine Stimme trotzdem sehr. Er weiss sie sehr gut einzusetzen, und überschätzt seine Fähigkeiten nicht.
Die CD wird mit "In held (TWAS) in I" abgeschlossen. Hierbei handelt es sich um eine Coverversion. Das Original ist von Procul Harum. Man hört die Spielfreude aus jeder Note heraus, Portnoy und Trewavas übernehmen Teile des Gesangs. Die beiden Herren sind sicherlich keine Vokalakrobaten, aber der Spass am Hören wird dadurch nicht vergällt. Im Gegenteil, die Spontanität und Spielfreude gewinnt hierdurch eine neue Dimension.
Mich hat diese Scheibe derart begeistert, dass sie inzwischen in drei Versionen in meiner Sammlung steht. Einmal die Standardausgabe, dann die Limited Edition mit interessanter Bonus CD, und als "Roine Stolt Mix". Gerade die letzte Version ist eine interessante Alternative, klingt sie doch tatsächlich deutlich "Flower Kings lastiger".
2001 wurde mit "Bridge Across Forever" eine weitere tolle CD aufgenommen. Der Stil ist gleich geblieben, aber das Material klingt durchkomponierter. Für meinen Geschmack, sind beide Alben absolutes Pflichtprogramm für den Freund anspruchsvoller Rockmusik.
Jeweils nach den Studioalben erschienen Livealben. "Live in America" und "Live in Europe". Beide ebenfalls eine Bereicherung für Freunde guter Live-CDs. "Live in Europe" ist auch als DVD erhältlich, und zeigt die Band bei einem tollen Auftritt in den Niederlanden.
Leider zerfiel das Projekt "Transatlantic", da sich Neal Morse aus religiösen Gründen dazu entschloss, sowohl Transatlantic als auch Spock's Beard zu verlassen.
Im Sommer 1999 trafen sich die Herren Morse (Damals noch Spock's Beard), Trewavas (Marillion), Portnoy (Dream Theater) und Stolt (The Flower Kings) um gemeinsam ein Album einzuspielen. Für viele Freunde des Progressive Rock eine vielversprechende Anhäufung gut klingender Namen. Auch für mich eine grosse Freude, zählen doch alle Bands zu meinen Lieblingen oder zumindest gern gehörten Acts. Natürlich besteht bei einem Projekt dieser Art auch die Gefahr, dass nur heisse Luft produziert wird, und/oder die Herrschaften ihre Egos nicht unter Kontrolle halten können. Hier gilt: Fehlanzeige!!! Die erste Transatlantic CD klingt frisch, spontan und sprüht vor Spielfreude.
Los geht es mit dem über halbstündigen Monstertrack "All of the above". Hier bekommt der Hörer alles geboten, rockende Abschnitte, ruhige fast meditative Passagen und erstklassigen Gesang sowie tolle Leistungen der Beteiligten auf ihren Instrumenten. Erfreulich das man ohne sinnfreies Gefrickel auskommt, besonders das hier sehr entspannte Drumming von Portnoy gefällt mir noch besser als bei seiner Stammband Dream Theater. Das Pete Trewavas ein guter Bassist ist, wusste man auch schon vorher. Auf "SMPTe" gelangen seine Talente ausgiebig zur Entfaltung. Dieses neue Selbstbewusstsein ist auch auf aktuellen Marillion Produktionen wie "Anoraknophobia" oder "Marbles" gut rauszuhören. "All of the above" ist ein sehr stark von Neal Morse geprägter Song, klingt aber trotzdem anders als Spock's Beard. Die Mitspieler sind einfach zu eigenständig, um sich in eine fremde Schablone pressen zu lassen. Roine Stolt trägt mit seinem Gitarrenspiel viel zur Einzigartigkeit von Transatlantic bei. Dieser warme, anspruchsvolle und nie durch "Griffbrettgewichse" entstellte Sound, macht den Schweden zu einem meiner Lieblingsgitarristen.
Nach diesem Wechselbad der Gefühle, lässt man uns mit "We all need some Light" erstmal gepflegt entspannen. Ich habe schon öfter gelesen, der Song wäre eine Art "Wish you were here" in aktueller Form. Dies trifft nur bedingt zu, aber ist auch nicht völlig von der Hand zu weisen. Es ist auf jeden Fall eine schöne Ballade im Stil von Neal Morse.
Bei "Mystery Train" wird recht heftig abgerockt. Der Song hört sich sehr spontan an, verbreitet gute Laune und lenkt von anderen Tätigkeiten wie z.B. Autofahren ab, also Vorsicht.
Mit "My new World" bekommt die CD dann eine deutliche Flower Kings Note verpasst. Der Text ist, wie so oft bei Mr.Stolt, recht "hippielike" ausgefallen. Besonders bei diesem Song fällt mir das grandiose Gitarrenspiel von Stolt auf. Im Vergleich zu "All of the above", fällt "My new World" mit 16 Minuten fast schon kurz aus. Dafür klingt der Song aber noch organischer, obwohl auch hier ruhige und rockende Abschnitte vorhanden sind. Stolt übernimmt bei diesem Titel die Lead Vocals. Er ist sicherlich nicht ein so guter Sänger wie Neal Morse, ich mag seine Stimme trotzdem sehr. Er weiss sie sehr gut einzusetzen, und überschätzt seine Fähigkeiten nicht.
Die CD wird mit "In held (TWAS) in I" abgeschlossen. Hierbei handelt es sich um eine Coverversion. Das Original ist von Procul Harum. Man hört die Spielfreude aus jeder Note heraus, Portnoy und Trewavas übernehmen Teile des Gesangs. Die beiden Herren sind sicherlich keine Vokalakrobaten, aber der Spass am Hören wird dadurch nicht vergällt. Im Gegenteil, die Spontanität und Spielfreude gewinnt hierdurch eine neue Dimension.
Mich hat diese Scheibe derart begeistert, dass sie inzwischen in drei Versionen in meiner Sammlung steht. Einmal die Standardausgabe, dann die Limited Edition mit interessanter Bonus CD, und als "Roine Stolt Mix". Gerade die letzte Version ist eine interessante Alternative, klingt sie doch tatsächlich deutlich "Flower Kings lastiger".
2001 wurde mit "Bridge Across Forever" eine weitere tolle CD aufgenommen. Der Stil ist gleich geblieben, aber das Material klingt durchkomponierter. Für meinen Geschmack, sind beide Alben absolutes Pflichtprogramm für den Freund anspruchsvoller Rockmusik.
Jeweils nach den Studioalben erschienen Livealben. "Live in America" und "Live in Europe". Beide ebenfalls eine Bereicherung für Freunde guter Live-CDs. "Live in Europe" ist auch als DVD erhältlich, und zeigt die Band bei einem tollen Auftritt in den Niederlanden.
Leider zerfiel das Projekt "Transatlantic", da sich Neal Morse aus religiösen Gründen dazu entschloss, sowohl Transatlantic als auch Spock's Beard zu verlassen.