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Endstufen mit Wechselstrom betreiben?

Verfasst: Do 24. Feb 2005, 19:25
von ++Stefan++
In dieser Ebay anzeige steht, dass die Endstufen mit Wechselstrom betrieben werden, wie funktioniert das?
Welche Vorteile könnten sich ergeben?
Oder doch Schwindel?
http://cgi.ebay.de/ws/eBayISAPI.dll?Vie ... 55861&rd=1

Verfasst: Do 24. Feb 2005, 19:41
von Amperlite
Bullsh*t.
Auf dem Gehäuse steht "PULSE POWER SUPPLY".
Ein Schaltnetzteil traue ich dem Teil nicht zu, weiß der Geier was Sony da mit der Versorgungsspannung anstellt.

Verfasst: Do 24. Feb 2005, 19:53
von ++Stefan++
Ein Schaltnetzteil mit einer derart hohen Frequenz, dass es einer Endstufe die bis 20khz gehen soll nicht auffällt?

Verfasst: Do 24. Feb 2005, 22:18
von BlueDanube
++Stefan++ hat geschrieben:Ein Schaltnetzteil mit einer derart hohen Frequenz, dass es einer Endstufe die bis 20khz gehen soll nicht auffällt?
Ein Schaltnetzteil hat immer eine wesentlich höhere Schaltfrequenz als 20kHz, sonst würde man den Trafo pfeifen hören (ähnlich wie beim Zeilentrafo eines TV-Gerätes)

Verfasst: Fr 25. Feb 2005, 17:52
von g.vogt
Hallo,
Amperlite hat geschrieben:Auf dem Gehäuse steht "PULSE POWER SUPPLY".
Ein Schaltnetzteil traue ich dem Teil nicht zu, weiß der Geier was Sony da mit der Versorgungsspannung anstellt.
Doch, aufgrund des Schriftzuges würde ich ein Schaltnetzteil erwarten. Der Amp ist auch vergleichsweise flach - sonst müsste ein Ringkerntrafo drinstecken. Das mit dem Wechselstrombetrieb der Endstufe halte ich für einen Irrtum des Verkäufers. Aber frag ihn doch!

Mit internetten Grüßen
Gerald Vogt

Verfasst: Fr 25. Feb 2005, 18:00
von Amperlite
Die Vorteile eines Schaltnetzteils sind ja bekannt, aber ob damit hier nicht mehr Nachteile erkauft werden?
Schaltnetzteile sollen ja im Audiobereich nicht gerade unkritisch sein.

Wie alt ist das Gerät? Seit wann sind switching power supplies ausgereift?

"Wechselspannung" an der Endstufe ist ein anderes Thema (Digitalendstufe) und noch schwieriger zu handhaben.

Verfasst: Sa 26. Feb 2005, 18:37
von ++Stefan++
Ich bin nicht wirklich am verstärker interessiert, deshalb frage ich den Verkäufer nicht.
Ich Selbst habe einen Verstärker anno 1982 mit einem Schaltnetzteil, bei Nachfolgern von Revox wurden keine Schaltnetzteile mehr verwendet, weshalb weiß ich nicht. Auch die Abschirmung innerhalb des Gerätes ist hier wohl verstärkt zu beachten.
Wichtig jedoch ist wohl eine richtige Dimensionierung der Bauteile und ein durchdachtes Konzept um ein so für den Hifi Bereich "kritisches" Bauteil zu verwenden, vielleicht fällt es deshalb leichter, ein Konvenzionelles Netzteil zu verwenden. Auch die Kondensatoren werden bei Meinem Verstärker nicht vollkommen eingespart, da sich ein 400V Kondensator von unten nach obenhin erstreckt. Weiterhin ist die Frequenz mit der die Gleichspannung zerhackt wird wichtig für die Einstreuungen:


Bild

-> damals "nur" 22khz

Wenn man eine derart niedrige Frequenz hat, ist es doch nahezu möglicht ein "rechteckiges" Singnal zu generieren, die Induzierte Spannung müsste dann doch schon Relativ Konstant sein (oder lässt sich hier nichts mehr mit Ableiten der Spannungsfunktion "anfangen", da die Verbiegungen durch den Trafo zu groß sind?)

Verfasst: Di 1. Mär 2005, 21:42
von Frank Klemm
Amperlite hat geschrieben:Die Vorteile eines Schaltnetzteils sind ja bekannt, aber ob damit hier nicht mehr Nachteile erkauft werden?
Schaltnetzteile sollen ja im Audiobereich nicht gerade unkritisch sein.
Schaltnetzteile sind bei guter Auslegung in FAST ALLEN Belangen einem normalen Netzteil
überlegen.

Der Hauptnachteil ist die härtere Betriebsspannung, bei Musik mit ordentlichem Crestfaktor
steigt die Ausgangsspannung weniger als bei einem klassischen Verstärker an.

Vorteile:
* kleiner, leichter, preiswerter, kälter
* geringere Restwelligkeit der Betreibspannung (weniger Brummodulation)

Die Ausgangsspannung eines Schaltnetzteils ist wesentlich sauberer als die
eines klassischen Netzteils. Als Anhaltspunkte für ein Schaltnetzteil, das mit 30 kHz
arbeitet:

Störspannungen klassisches Netzteil:
* Leerlauf:
** 100 Hz: 60 mV
** 200 Hz: 10 mV
** 200 Hz: 10 mV
** 30 kHz: nichts
* Vollast:
** 100 Hz: 7000 mV
** 200 Hz: 1000 mV
** 200 Hz: 1000 mV
** 30 kHz: nichts

Störspannungen Schalt-Netzteil:
* Leerlauf:
** 100 Hz: 5 mV
** 200 Hz: 1 mV
** 200 Hz: 1 mV
** 30 kHz: 10 mV
* Vollast:
** 100 Hz: 50 mV
** 200 Hz: 10 mV
** 200 Hz: 10 mV
** 30 kHz: 10 mV

Wenn man gesicherte Boxen hat, kann man ja mal 18...30 kHz mit vollem Pegel hören.
Da hört man, was für ein Müll aus dem Netzteil bei Vollast durchkommt (was bei Musik
aber kaum stört). Schaltnetzteile sind da wesentlich besser.

Verfasst: Di 1. Mär 2005, 22:13
von Amperlite
Danke für die Aufklärung, Frank.
Müss(t)en Schaltnetzteile besser geschirmt werden als konventionelle?

Was sind dann die Gründe für den weiterhin verbreiteten Einsatz von normalen Netzteilen?
Falsche Vorstellungen der Käufer? ("wiegt nix, taugt nix" :roll:)

Verfasst: Di 1. Mär 2005, 22:39
von Frank Klemm
Amperlite hat geschrieben:Danke für die Aufklärung, Frank.
Müss(t)en Schaltnetzteile besser geschirmt werden als konventionelle?
Ja. Auf der anderen Seite sind z.B. 30 kHz wesentlich einfacher zu schirmen als 50 Hz.
Außerdem muß das auf Grund der EMV-Bestimmungen ohnehin gemacht werden.
Was sind dann die Gründe für den weiterhin verbreiteten Einsatz von normalen Netzteilen?
Falsche Vorstellungen der Käufer? ("wiegt nix, taugt nix" :roll:)
Dürfte ein entscheidender Grund sein. Im Niedrigpreisbereich sind konventionelle
Netzteile billiger, aber spätestens wenn es um ausgewachsene AV-Receiver geht,
würde ich Schaltnetzteile mit 20...30 kHz-Schaltfrequenz und ordentlichem
Aufbau bevorzugen. Eine ordentliche PFC-Spule läßt auch die letzten gefürchteten
Störungen von Schaltnetzteilen verschwinden.

BTW: Hat schon mal jemand bei Google

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