Raumakustik-Berechnung (länger aber interessant)
Verfasst: So 17. Nov 2002, 13:19
Durch einen Beitrag in einem anderen Forum habe ich erfahren, dass in der aktuellen Stereoplay ein Beitrag zur Raumakustik enthalten ist. Als Teil dieser Diskussion wurde dem Heft eine CD beigelegt, auf der u. a. verhältnismäßig fein abgestufte Sinustöne von 150 Hz bis 1 Hz enthalten sind, um eventuelle Resonanzen im Hörraum aufzudecken.
Wir war bewusst, dass jeder Raum zum Dröhnen angeregt werden kann. Das ist immer dann der Fall, wenn eine halbe Wellenlänge oder ein ganzzahliges Vielfaches davon in eine Raumdimension hineinpasst.
Also habe ich mir die Zeitschrift mal gekauft und die CD eingelegt. Die Dröhnfrequenz war schnell gefunden: bei ca. 34 Hz vibrierte der ganze Raum, eine geschlossene Tür zum Nachbarraum öffnete sich plötzlich wie von Geisterhand. Nun kommt diese Frequenz verhältnismäßig selten vor, aber z. B. bei dem auch auf der CD enthaltenen Orgelstück war das durchaus der Fall.
Um ein wenig analytischer an die Sache heranzugehen, benutzte ich den Raumakustik-Rechner bei Hunecke und fand meine Hörerfahrung bestätigt. Der Frequenzgang insgesamt war verhältnismäßig neutral, nur eben bei besagten 34 Hz hatte ich einen Ausreißer von ca. 10-15 dB nach oben. Durch "Hinzuschalten" der bei Hunecke angebotenen Absorber ließ sich zwar die Nachhallzeit meines Raumes stark reduzieren, nicht aber der Peak bei 34 Hz.
Also schob ich "virtuell" meine Boxen und den Hörplatz durch den Raum, wanderte aber nur von einer im Bassbereich problematischen Situation zur nächsten. Also verfrachtete ich, ebenfalls virtuell, meine Anlage in andere Räume und spielte dort ebenfalls mit den Parametern (auch andere Boxen konnt ich hier wählen).
Meine Erfahrungen kann man kurz zusammenfassen: egal welche Boxen und egal welcher Raum gewählt wurde, stets gab es massive Probleme (Einbrüche oder Überhöhungen) im Bassbereich. So katastrophal habe ich mir das Raumakustik-Problem nicht vorgestellt. Ich denke, die CD deckt die Schwächen eines Raums sehr gut auf, assoziiert aber auch, dass man dagegen durch Verwendung von Absorbern oder anderen Maßnahmen Abhilfe schaffen kann. Dies scheint im Bereich der Nachhallzeit eines Raumes auch durchaus der Fall zu sein, nicht aber in Bezug auf die Raumresonanzen.
Von daher bin ich mit meiner Überhöhung bei 34 Hz zwar nicht glücklich, kann aber angesichts der sehr tiefen Frequenz und der in anderen Räumen vorhandenen sehr viel stärkeren Nichtlinearität ganz gut damit leben. Ich frage mich nur, wie es anderen geht, die ihre Boxen in Wohnzimmern stehen haben und dort nicht so verhältnismäßig optimale Bedingungen schaffen können wie ich.
Mich würden andere Berichte über diese Problematik sehr interessieren.
Gruß,
Markus.
Wir war bewusst, dass jeder Raum zum Dröhnen angeregt werden kann. Das ist immer dann der Fall, wenn eine halbe Wellenlänge oder ein ganzzahliges Vielfaches davon in eine Raumdimension hineinpasst.
Also habe ich mir die Zeitschrift mal gekauft und die CD eingelegt. Die Dröhnfrequenz war schnell gefunden: bei ca. 34 Hz vibrierte der ganze Raum, eine geschlossene Tür zum Nachbarraum öffnete sich plötzlich wie von Geisterhand. Nun kommt diese Frequenz verhältnismäßig selten vor, aber z. B. bei dem auch auf der CD enthaltenen Orgelstück war das durchaus der Fall.
Um ein wenig analytischer an die Sache heranzugehen, benutzte ich den Raumakustik-Rechner bei Hunecke und fand meine Hörerfahrung bestätigt. Der Frequenzgang insgesamt war verhältnismäßig neutral, nur eben bei besagten 34 Hz hatte ich einen Ausreißer von ca. 10-15 dB nach oben. Durch "Hinzuschalten" der bei Hunecke angebotenen Absorber ließ sich zwar die Nachhallzeit meines Raumes stark reduzieren, nicht aber der Peak bei 34 Hz.
Also schob ich "virtuell" meine Boxen und den Hörplatz durch den Raum, wanderte aber nur von einer im Bassbereich problematischen Situation zur nächsten. Also verfrachtete ich, ebenfalls virtuell, meine Anlage in andere Räume und spielte dort ebenfalls mit den Parametern (auch andere Boxen konnt ich hier wählen).
Meine Erfahrungen kann man kurz zusammenfassen: egal welche Boxen und egal welcher Raum gewählt wurde, stets gab es massive Probleme (Einbrüche oder Überhöhungen) im Bassbereich. So katastrophal habe ich mir das Raumakustik-Problem nicht vorgestellt. Ich denke, die CD deckt die Schwächen eines Raums sehr gut auf, assoziiert aber auch, dass man dagegen durch Verwendung von Absorbern oder anderen Maßnahmen Abhilfe schaffen kann. Dies scheint im Bereich der Nachhallzeit eines Raumes auch durchaus der Fall zu sein, nicht aber in Bezug auf die Raumresonanzen.
Von daher bin ich mit meiner Überhöhung bei 34 Hz zwar nicht glücklich, kann aber angesichts der sehr tiefen Frequenz und der in anderen Räumen vorhandenen sehr viel stärkeren Nichtlinearität ganz gut damit leben. Ich frage mich nur, wie es anderen geht, die ihre Boxen in Wohnzimmern stehen haben und dort nicht so verhältnismäßig optimale Bedingungen schaffen können wie ich.
Mich würden andere Berichte über diese Problematik sehr interessieren.
Gruß,
Markus.