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Kompetente Hilfe erforderlich: Kauf eines Fahrrades!

Verfasst: Di 29. Mär 2005, 02:16
von raw
Mein jetztiges Aldi-Rad war der Fehlkauf des Jahrtausends. Alles ist kaputt oder befindet sich in einem höchst dekadenten Zustand...

Ein neues Fahrrad muss her.

:arrow:
* Ich fahre schnell und aggressiv.
* Ich möchte hohen Fahrkomfort.
* Ich möchte möglichst keine Federung. Front-Federung ist zu verkraften.
* Ich möchte eine möglichst schnell und hart reagierende Bremsung. Man hat mir zu konventionellen Gabelbremsen geraten.
* Ich möchte keine Zahnräder, die sich sofort abnutzen, wenn ich einmal reintrete. Bei meinem alten Fahrrad hatte ich 6 Jahre lang einen Zahnradsatz und er war am Ende nicht abgenutzt; ich habe in diesen 6 Jahren dieses Fahrrad 2mal geputzt und 3mal geölt. Bei meinem jetztigen Fahrrad öle und putze ich ständig, aber ich habe schon einen Zahnradsatz komplett abgefahren - in einem Jahr.
* Mit Mountainbikes habe ich immer gute Erfahrungen gemacht. Also soll's wohl wieder ein MTB werden. Ich fahre zwar nicht oft Off-Road, aber falls doch, möchte ich "MTB-Qualitäten" nicht missen.
* Ich möchte so wenig wie möglich austauschen und reparieren. Alle Teile müssen so robust wie möglich sein.
* Das Fahrrad soll so lange wie möglich halten und sehr robust sein. Ich kann schonmal 90kg auf die Waage bringen und treten kann ich auch schön kräftig, also möchte ich, dass das Fahrrad einiges aushalten kann...
* Sattel, Reifen, Griffe etc nehme ich in die Hand.

Mein Fahrradhändler hat mir zu einem Corratec-Rad geraten.

Budget: ungefähr 1000€. Natürlich sollte es diese Marke nicht gravierend (gravierend=500€ übersteigen.
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Habt ihr irgendwelche Empfehlungen für mich? Mir wäre es sehr wichtig das Fahrrad bei einem ortsansässigen Händler zu kaufen. Ich möchte es ganz klar vorher ausgiebig probefahren.

Was ich noch bräuchte, wären Tipps zur professionellen Pflege, also dem Gegenteil, was ich hier betreibe. :wink:
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Ich wäre euch in höchstem Grade dankbar, wenn ihr mich kompetent und ehrlich beratet bzw ihr meinen Wissenststand erweitert und meine Unsicherheit in Bezug auf den bevorstehenden Fahrradkauf durch konkrete Tipps vernichtet. :D
Ich hoffe, ich habe nichts vergessen. Ist schon spät. ;)


Danke und Gruß
Denis

Verfasst: Di 29. Mär 2005, 02:36
von Philipp
Ich HABE ein Corratec-MTB, das leistet mir seit mittlerweile 9 Jahren gute Dienste. Hat mit ein bisschen Ausstattung (Licht, Schutzblech, Gepäckträger - mittlerweile alles wieder abmontiert weils eh nur nervt) 1300 Mark gekostet.

Zugegeben, den einen oder anderen Reifen habe ich schon "verbraucht" und auch die Bremsen sind alle 3 oder 4 Jahre mal ausgetauscht worden, aber Rahmen, Gabel, Lenker etc. sind heute noch einwandfrei. Auch die Schaltung läuft noch wie geschmiert. Am Zahnrad gibts zwar Abnutzungserscheinungen, die sind aber bisher nur rein optischer Natur. Hey, nach so vielen Jahren - mehr kann man nicht erwarten. Habs nicht mal so oft gepflegt, die Kette höchstens 3-4 mal im Jahr geölt. Die ältesten Schlammspritzer stammen wohl noch aus den späten 90ern.

Das Rad musste ca. 1000-1500 km pro Jahr vertragen, hauptsächlich Straße und Feldwege aber auch seltener mal richtig Offroad. Allzu wild fahre ich aber nicht, kein "richtiges" Mountainbiking. Ist eher so ein Allzweck-Freizeit-Sport-Rad.

Hat keinerlei Federung. Keine Gabelfederung, keine Sattelfederung, nix. Solche Warmduscher-Spielereien gabs damals halt noch nicht, damals wurden noch MTBs für echte Männer gebaut! 8) Spaß beiseite, speziell eine Sattelfederung fehlt mir in letzter Zeit ziemlich! Nach einer längeren Tour übern Feldweg tut jedes Mal ordentlich der Rücken weh! Eine Gabelfederung dagegen hab ich noch nie vermisst.


Allerdings bezieht sich das alles - wie gesagt - auf ein mittlerweile knapp 10 Jahre altes Modell von Corratec. Die neuen MTBs sind fast doppelt so teuer, ob sie aber auch gute Qualität bringen weiß ich nicht!


Gute Räder scheints auch von GIANT zu geben, hab ich schon des öfteren gehört.

Edit: Ahhh... ich bin allein mit raw im Forum... ich glaub ich flüchte jetzt ins Bett!

Verfasst: Di 29. Mär 2005, 10:45
von nisiboy
Hi Raw,
von den national erhältlichen Marken kann ich aus eigener Erfahrung http://www.maxcycles.de/ empfehlen. Dort habe ich vor 4 Jahren mein Traumrad gefunden und bis jetzt (ca. 5.000 Kilometer) nichts bereut. Kettenschaltung wie Rennrad von Campagnolo (3 x 8). Die Bremsen stammen Mountainbike sind gute bis sehr gute Taiwan-Qualität. Sportliche Rahmengeometrie (28 Zoll) aus Stahl mit Rennlenker und gefedertem Vorbau und allen Ösen, die man braucht, um Gepäckträger, Schutzbleche, Ständer usw. anschrauben zu können.

In der von Dir ins Auge gefassten Preisklasse ist es aber auch möglich, bei einem guten Rad-Laden ein individuell zusammengebautes zu bekommen.
Was hattest Du bei Deinem guten alten Rad für eine Schaltung und Bremse?

Brauchst Du es eher als Sportgerät oder als Transportmittel?

Grüße aus dem Norden

Nisiboy

Verfasst: Di 29. Mär 2005, 10:46
von roonie
Empfehlung von mir: http://www.canyon.de/
Die haben ein sehr gutes Preis-Leistungsverhältnis!
Vielleicht haben die auch noch Auslaufmodelle, die sind nochmals günstiger!

Ich hab mir damals eins von Centurion geholt (bei einem ansässigen Händler - ein Auslaufmodell). Die kann ich uneingeschränkt empfehlen.
Mit Shimano XT Ausstattung und Pulverbeschichtetem Rahmen ist das Ding nicht totzukriegen!

Mein Tip: Lieber 1x ein wenig mehr ausgeben, dann haste über Jahre Ruhe! (Nach 5 Jahren hab ich mal meine XT-Naben aufgemacht. Ergebnis: Das Fett war wie neu!)

Gruß,
Roonie

PS: Die Räder von http://www.bicycles.de/ sind auch nicht schlecht! Und auch sehr günstig.

Verfasst: Di 29. Mär 2005, 11:07
von matze.berlin
Hi Raw,

ich habe ähnliche Ansprüche an ein Fahrrad wie Du (robust, nahezu wartungsfrei, wenig Teile die verdrecken oder kaputt gehen können) und bin bei Trek (http://www.trekbikes.com) fündig geworden. Ich habe mich für ein Off-Road-Trekkingrad bzw. "Cross-Bike" entschieden, was die Vorteile großer 28-Zoll-Räder mit hoher Robustheit ähnlich eines MTB verbindet. Das Rad hat eine 8-Gang Nabenschaltung (Shimano) und eine innenliegende Bremse hinten (Trommelbremse?) ... bremst jedenfalls sehr gut, auch bei Nässe ohne Einschränkung und eine verdreckte, knirschende Schaltung gehört der Vergangenheit an :wink:

Viele Grüße, Matthias

Re: Kompetente Hilfe erforderlich: Kauf eines Fahrrades!

Verfasst: Di 29. Mär 2005, 11:18
von fidelio
Hi raw!

Also auch wenn Eigenlob stinkt würde ich mich in gewisser Weise als Experte auf dem Gebiet MTB bezeichnen.
Ich habe hier zwei komplett selbst aufgebaute MTBs mit top Ausstattung stehen (dürfte je so ca. bei 2000€ liegen). Habe dabei alles selbst gemacht (komplette Montage, Einspeichen, Einstellen etc.)
Daher mein erster Tip: wenn Du was wirklich gutes haben, dann aus Einzelkomponenten selber aufbauen, da gibts am meisten Rad fürs Geld, du kannst dein Budget so ausschöpfen wie du willst und nachträgliches Aufrüsten ist auch kein Problem. Es gibt im www viele Versandhändler, die gute Preise für die Einzelkomponenten haben.

Mein nächster Tip wäre bestell Dir mal einen Katalog von Rose, das ist der größte Radversandhandel und Radhändler/-bauer deutschlands. http://www.roseversand.de
Dort kannst Du sowohl fertige Bikes kaufen, nach eigenen Wünschen fertigen lassen oder alles in Einzelteilen kaufen. Die angebotenen Rahmen werden für Rose gefertigt und sind sehr hochwertig. Es gibt auch einige Radprofis, die auf Rosebikes fahren.
Alle Bikes werden komplett von Hand aufgebaut.
Es gibt auch ein riesiges Ladengeschäft (Ladengelände ware wohl der bessere ausdruck :D ) in Bocholt. Die Beratung telefonisch und auch im Laden ist sehr gut, da dort nur selbst radsportbegeisterte (Radtechniker) arbeiten.

Dann kann ich dir noch eine kleine Bikeschmiede in Rosenheim empfehlen (MAXX bikes): http://www.maxx.de
Hier gibt es qualitativ sehr hochwertige, handgeschweißte Rahmen und auch nach Kundenwünschen gefertigte Bikes. Auch die Mitarbeiter hier sind sehr erfahren (auch alle radbegeistert) und ausgesprochen hilfsbereit. Es gibt auch einige sogenannte "ProShops" primär im Süddeutschen Raum.

Zum Thema Probefahren: Das ist eigentlich bei einem Bike überflüssig solange Du weder ungewöhnlich groß oder klein bist, da die Rahmenabmessungen (es gibt immer verschiedene Rahmengrößen eines Typs) nach Fahrverhalten (Downhill, Crosscountry, Race, All Mountain) und Körpergröße (Schrittlänge) bestimmt werden. Einzig die richtige Tretkurbellänge sollte man auf einem Rad sitzend ermitteln, aber zum ermitteln tuts auch ein Aldi MTB.

Zu einzelnen Komponenten:
Generell kann man sagen, daß man bei Kompletträdern und/oder Rahmen von bekannten Marken wie Scott, Steppenwolf, Gray Fisher, Giant, Wheeler, etc. meist viel für den Namen bezahlt.

Bremsen sollten am besten vollhydraulisch sein (meist Felgenbremse, Scheibenbremsen braucht eingentlich kaum einer), Magura (http://www.magura.de) ist hier führend und ich kann sie nur Empfehlen.

Schaltung, Tretlager, Felgen, Naben, etc.: die Spitzenprodukte der verschiedenen Modellreihen (wie z.B. XTR) sind meist auf absoluten Leichtbau getrimmt (daher teuer) und verschleißen schneller. Die Klasse eins darunter (z.B. XT) ist um einiges günstiger und auch robuster. Nicht immer auf Shimano zurückgreifen, gerade bei Schaltungen sollte man auch auf SRAM mal einen Blick werfen und auch ggf. SRAM und Shimano kombinieren (SRAM Ritzelpakete sind z.B. leichter, robuster und günstiger).

Wenn Du speziellere Fragen hast (einzelen Ausstattungen etc.) helfe ich Dir gerne weiter. (Email oder ICQ gibts per PN)

Re: Kompetente Hilfe erforderlich: Kauf eines Fahrrades!

Verfasst: Di 29. Mär 2005, 12:04
von ono
fidelio hat geschrieben:......Daher mein erster Tip: wenn Du was wirklich gutes haben, dann aus Einzelkomponenten selber aufbauen, da gibts am meisten Rad fürs Geld, du kannst dein Budget so ausschöpfen wie du willst und nachträgliches Aufrüsten ist auch kein Problem. Es gibt im www viele Versandhändler, die gute Preise für die Einzelkomponenten haben.......
Das möge man mir mal vorrechnen. Die Preise eines Massenherstellers für ein Komplettbike (für 2003/2004er Bikes mit ca. 25-30% Abschlag) sind mit Einzelkomponenten niemals zu erreichen, schon garnicht für einen "Unerfahrenen".

Für 1.000 - 1.500€ sollte ein Markenrad mit kompletter XT-Ausstattung (eine komplette Deore-Ausstattung reicht i. d. R. auch aus) und Federgabel locker drin sein. Gute Federgabeln und auch Dämpfer (bei Vollfederung) sind heute langlebig und wartungsarm. Bei Luftdämpfung ist aber darauf zu achten, daß eine Hochdruckpumpe dabei ist, die sind nicht ganz billig.

Von Scheibenbremsen sollte ein "Nichtbastler" absehen. Felgenbremsen, hydraulisch von Magura oder V-Brakes von Shimano/Avid sind alltagstauglicher. Nur die teuersten Scheibenbremsen qietschen/schleifen nicht ständig und funktionieren wartungsfrei.

Zwingend ist weiter ein Nabendynamo und gute stabile Schutzbleche. Oder, wenn man nicht bei Regen fahren muß, alles weglassen, was klappern kann.

Gute Nabenschaltungen sind deutlichst wartungsärmer als Kettenschaltungen. Abgesehen vom Gewicht ist eine Rohloff-Nabe mit 14 Gängen einer Kettenschatung ebenbürtig, aber sauteuer und selten an Kompletträdern zu finden.

Das man ein Fahrrad ohne Detailkenntnisse blind kaufen kann halte ich für falsch. Es gibt zu viele Parameter wie Rahmenhöhe, Geometrie, Vorbaulänge, etc.

Für Empfehlungen müßte raw ein genaues Anforderungsprofil angeben. (Einsatzzweck, Streckenprofil, Sportlichkeit, Transportanforderungen, Streckenbeschaffenheit, etc.)

Verfasst: Di 29. Mär 2005, 12:22
von raw
Hallo Leute,

vielen Dank für eure Hilfe.
Zuallererst aber eine Verständnis-Frage: Was bedeutet XTR, XT und LX? Ich habe per Google auf Anhieb nichts gefunden.

Also das Fahrrad möchte ich mir eigentlich nicht selber zusammenbauen. Wäre zwar sehr interessant, aber das nötige Werkzeug müsste ich hierfür auch noch anschaffen, dann wäre es auch nicht mehr so billig...

Mein Fahrradhändler kann mir ein Fahrrad zusammenstellen.


- Was ist besser für meine o.g. Ansprüche: Felgenbremse oder Scheibenbremse? Bei meinem Aldi-Ding habe ich vorne eine Scheibenbremse und ich habe die Speichen schon öfters nachziehen müssen. Finde ich nicht gut. Felgenbremse hat mir bis jetzt immer besser gefallen. Oder sind Scheibenbremsen durchschnittlich für harte, schnelle Bremsungen besser? Welche wären gut? Magura?

- Ich soll dann wohl eine "XT-Ausstattung" von Shimano und/oder SRAM nehmen. Nabenschaltungen habe ich schon lange nicht mehr gesehen. Wird's wohl eine Kettenschaltung(?).

- Mein Fahrradhändler hat gemeint, dass heutige Rahmen durchschnittlich sehr hochqualitativ sind und eigentlich nicht viel kaputt gehen kann.



Soetwas könnte doch passen (hat mein Fahrradhänlder in seinem Laden). Ich kann es auch noch ändern lassen, falls etwas austauschwürdig sein sollte.


Danke nochmals an alle!

Gruß
Denis

Verfasst: Di 29. Mär 2005, 12:29
von Caisa
Hallo Denis, schau doch mal bei http://www.cyclewolf.de/ vorbei, da hab ich mein bisher bestes Rad gekauft und es ist wirklich absolut spitze!

Wenn du richtig gute Bremsen haben möchtest, geht eigentlich nix über GUTE scheibenbremsen gut zu dosieren und im ernstfall packen die richtig zu! Als gute Alternative kommen noch V-Brakes mit Stabilisator/Felgenbremse in Frage, Magura hat da sehr feine Teile im Sortiment! Die fertigen auch für Downhill Profis!

Hoffe du findest was gescheites für dich!
Hatte damals das Glück ein Cycle Wolf Messeaustellungsstück zu ergattern...war natürlich dementsprechend biliger!

Gruß Caisa[/quote]

Verfasst: Di 29. Mär 2005, 12:31
von Malcolm
Warum soll es unbedingt ein MB sein? Mein nächstes Fahrrad wird auf jeden Fall ein Trekkingrad, die sind IMHO wesentlich schneller bei selbem Kraftaufwand. Bei MTB geht wohl einiges an Reibung dank der dicken Schlappen verloren, oder aber das MTB meines Bruders ist schlechter als das Trekkingrad meines Vaters.....
Was meint Ihr, MTB für die Straße? Oder lieber ein Trekkingrad?