- Moin Moin nuForumisten
& Freunde aussergewöhnlicher Heimkinoreceiver
kleine Vorgeschichte:
Der hier beschriebene Umbau ist vom bis dato grössten und schwersten Verstärker, der sich je in meine Werkstatt "verirrt" hat (ich hoffe ja noch immer auf den NR5000). Ein wahres Prachtexemplar, bei dem mein Herz wieder höher schlug und es mir eine besondere Freude war an diesem zu "werkeln".
Der Denon A1SE mit Upgrade auf SR (SR = neue Digitalplatine) ist von einem gewissen Horst (nicht im nuForum), einem guten Bekannten von Dirk alias whitemounty, genauso wie Heiko (nicht im nuForum) mit seinem Denon AVC-A11SR, die allesamt ATM-Module für ihre LS betreiben bzw. wollen, obwohl nur Dirk wirklich Nubert-LS hat.
Meine Umbauanleitung widerspiegelt so kurz wie möglich, aber so lang wie nötig, die für den Umbau erforderlichen "Handgriffe" und ein paar zusätzliche Einblicke, geht aber nicht auf die vorhergehenden Tests und Testverkabelungen ein, denn hier interessiert ja nur das Ergebnis und keine verwirrenden Drumherumbeschreibungen.
[EDIT]
wichtiger HINWEIS bzgl.der "fehlenden" Umbaubilder:
Wegen Serverabschaltung werden die ursprünglich verlinkten Bilder nicht mehr direkt im Thread angezeigt,
aber ihr findet die jeweils passenden Bilder "jetzt NEU" in meiner Dropbox - Umbau-Bildergalerie (Link)
(einfach zwei Browserfenster öffnen und das Modell aus der Liste auswählen)
Grundsätzliches:
1. Warum MainIn (Endstufen-Eingänge) am AV-Receiver (kurz Amp) ?
2. HINWEISE zu den Umbauten !
3. Was benötigt man(n) für einen Umbau ?
4. nützliche Tipps für den ABL/ATM-Einsatz an "selbst aufgetrennten" Verstärkern
All das wird hier beantwortet -> <-
[EDIT-ENDE]
...dann los...
Umbauanleitung DENON AVC-A1SE m.SR-Upgrade für Front-L+R-
Center- und Surround-L+R MainIn
HINWEIS!
Diese Anleitung ist von einem Hobby-Elektroniker und ist nur für "Lötis" geeignet! Wer es sich nicht zutraut -> Finger weg! Schadensersatzansprüche werden grundsätzlich ausgeschlossen ! Wer den Umbau vornimmt, tut das auf eigene Gefahr!
Frontansicht:
01
Die acht Schrauben vom Deckel sind bereits raus, damit dieser abgenommen werden kann.
Innenansicht von oben:
02
Im Bolidensegment Denon-typisch im absolut symmetrischem Innendesign, riesige Endstufenkühlkörper (komplette Gerätehöhe), sehr stabiles Chassis, fette Siebkondensatoren... ...eben alles "vom Feinsten".
Die Anordnung der Endstufen und die "Übergabe-Steckverbindungen" der von der Vorstufe kommenden Signalkabel habe ich hier bereits für euch zur Orientierung mit angegeben, auch wenn ich diese zu diesem Zeitpunkt selbst noch nicht ermittelt hatte.
Seitenverkleidungen:
03
Die Seitenverkleidungen lassen sich sehr gut abnehmen, indem jeweils die vier seitlichen und zwei obere Schrauben (vorne und hinten am Chassis) rausgedreht werden.
Rückansicht:
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Auf Grund der Gerätegröße lässt uns die "Anschlussbestückung vom Feinsten" glücklicherweise immernoch Platz für zusätzliche MainIn-Buchsen. Es braucht also nichts "umfunktioniert zu werden".
Tipp (kein direkter Bestandteil dieser Umbauanleitung):
Wer unbedingt eine rückbaufähige Lösung haben möchte, kann für eine FL+FR+SL+SR-Auftrennung die ML238-Kabel durch die vier kleinen Löcher in der Rückwand fädeln, aussen Chinchkupplungen oder -stecker (wie beim Rotel RSX-1067) und für die innenliegenden Steckverbindungen an den Endstufen Buchsenleisten "präparieren" (auch wie beim 1067er)...
...jeder wie er mag, aber ich gehe auf diese "Rumschlabberlösung" nicht näher ein.
Tipp-Ende
Frontansicht 2:
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Nochmal ein Blick auf die "geballte Ladung Technik" mit geöffneter Frontplatte, bevor es ins Detail geht.
Die Endstufen Links:
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Gleich unter der seitlichen Abdeckung befindet sich gut zugänglich die Endstufeneinheit für alle linken Kanäle.
Oben die Übergabestecker der Vorverstärkersignale zur Endstufe, deren Signalleitungen später getrennt werden (nur FL & SL).
Die Endstufen Rechts:
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...wie auf der linken Seite, nur eben doch anders.
Wer SBL & SBR mit auftrennen möchte, kann dies gerne entsprechend dieser Kanalbelegung und nachfolgender Auftrennungsbeschreibung auch tun.
Unten:
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...noch geschlossen, aber nach 11 Schrauben sieht es dann...
Unten 2:
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...so aus. Auch wenn es für den Umbau nicht von Belang ist, möchtet ihr hier sicher auch mal einen Blick "reinwerfen"
Da ist die Digital-/Prozessor-Platine (ausgetauscht beim Upgrade vom SE zum SR) und gleich darunter (eigentlich darüber / nicht zu sehen) die größere der beiden Analogplatinen, auf der sich der Vorverstärker befindet und die Signalleitungen zu den Endstufen ihren Ursprung haben.
Im vorderen Bereich (Front) sind noch kleinere Trafos und Stromversorgungsschaltungen.
Rückwand abbauen:
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Nun muss die Rückwand ab, damit die Buchsen eingebaut werden können, wofür reichlich Schrauben zu lösen sind.
Bei Denons ist das nicht so einfach, weil die Netzanschlüsse dazu abgetrennt werden müssen...
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...wie es hier zu sehen ist, aber dann...
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...kann die Rückwand abgenommen werden.
Nun kommt auch die "Platinenvielfalt" aus der "Black-Box" zum Vorschein.
Zur Info:
Oben in einem nochmal geschirmten Bereich die drei Video-Platinen, darunter die kleine und die große Analog-Platine und ganz unten die Digital-/Prozessorplatine.
MainIn-Buchsen einsetzen:
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Immer direkt neben die LS-Anschlüsse (mittig zu diesen) werden die MainIn-Buchsen gesetzt. Damit sind die MainIn schon optisch genau den jeweiligen Kanälen zugeordnet.
Wie hier gezeigt vorkörnen, 10mm bohren und die Buchsen entsprechend Bild 15 einsetzen !
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Gleiches gilt für die MainIn-Buchsen auf der linken Seite
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Fertig eingesetzt schaut es dann so aus.
Nun kann die Rückwand erstmal zur Seite gelegt werden.
Es folgt die Trennung im Gerät:
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Rechts: von diesen Übergabesteckern zurück verfolgt in Richtung Gerätefront müssen die Signalleitungen...
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...hier getrennt werden !
Die Signalleitungen zu den Endstufen werden für spätere Nutzung frei, aber die unten rot eingerahmten Leitungsenden....
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...müssen noch kurzschlusssicher gemacht werden.
Dazu etwas abisolieren...
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...Abschirmung/Masse verdrillen und nach unten umlegen (oder abschneiden) und mit einem passenden Schrumpfschlauch einschrumpfen !
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Kabelbinder ran und die aufgetrennten Signalleitungen sind sicher
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Die freigewordenen Signalkabel mit Steckern müssen zum Anlöten an den MainIn-Buchsen hier abgezogen werden.
Das kurze Kabel wird dann allerdings für FR und das lange für SR genutzt, weil die MainIn-Signalleitungen aus Richtung Geräterückseite kommen und nicht wie sonst von der Frontseite.
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Auf der linken Seite werden nun auch - ausgehend von diesen Steckern - hier...
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...die Signalleitungen getrennt...
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...abisoliert, eingeschrumpft (wie Bild 19)...
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...und letztlich fixiert.
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Auch hier - wie in Bild 21 - werden die Kabel abgezogen, um sie in getauschter Länge an die MainIn-Buchsen anlöten zu können.
Lötarbeiten an den MainIn-Buchsen:
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Wie schon im Bild beschrieben werden diese beiden geschirmten Signalleitungen nun an die neuen FL- & SL-MainIn-Buchsen angelötet (weisser Signalleiter innen & Masse/Abschirmung aussen).
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Gleiches geschieht mit den Signalleitungen für FR, Center & SR.
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An den Buchsen sollte es dann so wie hier aussehen
Innenleiter eingeschrumpft und für die Stabilität noch eine zweite Einschrumpfung über alles.
So ist diese Verbindung absolut Kurzschlusssicher
MainIn fertig:
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Gesamtansicht der fertiggestellten MainIn mit den Anschlusskabeln.
Die Rückwand kann wieder angebaut werden - viel Spass dabei
Ich empfehle euch, die in Bild 12 ganz unten zu sehende kleine Platine mit der RS232-Schnittstelle und die rechts unten leicht "raushängende" 8-Buchsen-Analogplatine beim Ransetzen der Rückwand schon an dieser zu befestigen (lassen sich begrenzt vorziehen), bevor diese ganz rangesetzt wird
Rückwand wieder dran:
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Nach komplettem Anbau der Rückwand müssen noch die Netzbuchsen wieder verlötet werden
(im Bild nur eine dargestellt / natürlich entsprechende Bild 10 & 11 beide)
rechte Endstufenseite:
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Ein Blick auf die neue Verkabelung, die eigentlich kaum anders ausschaut wie vorher, nur das die Signale aus einer anderen Richtung kommen.
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Gleiches gilt für die Endstufenseite links.
Damit ist der Umbau fertig und alles kann getestet werden.
Test-Inbetriebnahme aber nur mit aussen komplett aufgesteckten PreOut-MainIn-Brücken, damit die Endstufen auch Signal erhalten und die wichtigen Masseverbindungen zu den einzelnen Endstufen besteht
Nach erfolgreichem Test - der nur positiv ausfallen kann, wenn ihr alles wie beschrieben gemacht habt - können zuerst die Seitenteile und dann der Deckel wieder montiert werden.
die "neue" Rückwand:
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Fertig schaut "der neue" Denon AVC-A1SE/SR mit fünf MainIn-Buchsen nun so aus.
Signal erhalten die MainIn entweder über ein ABL/ATM, eine Canton-Unit oder eben "direkt" von den PreOut-Buchsen, aber eben immer von diesen
Tests:
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Testaufbau mit einem ATM für die Front- und einem ABL für die Surround-Kanäle.
Center ist überbrückt.
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Entsprechend vorheriger Beschreibung ist hier alles verkabelt
FAZIT:
Der Umbau funktioniert so wie beschrieben absolut tadellos, ohne jegliche Veränderung des Signal/Rauschabstandes oder irgendwelcher Störeinstreuungen
Grund dafür ist insbesondere die KOMPLETTE Trennung incl. Masse, denn wenn man nur die Signalleiter trennt (ohne Masse), dann "fängt" man sich leichte Störungen auf Grund der Massepotentialunterschiede ein
Die Endstufeneingänge haben aber bei meiner (besseren) Auftrennvariante keine Masseverbindung, wenn die MainIn "offen" bleiben, daher MÜSSEN aussen IMMER PreOut-MainIn-Verbindungen bestehen
Einigen dürfte das aber schon von den Umbauanleitungen für die Denons 3806 & 4306 bekannt sein
So... ...das solls gewesen sein
Nachfolgend nützliche & allgemeingültige Tipps und wichtige Hinweise "by Rudi" für den ABL/ATM-Einsatz an "selbst aufgetrennten" Verstärkern:
1. PreOut (vorhandene oder neue) -> neue MainIn:
Es ist zwingend erforderlich eine Cinch-Kabelverbindung zwischen dem jeweiligen PreOut und neuen MainIn herzustellen, bzw. das ABL/ATM dort einzuschleifen, bevor der Verstärker/Receiver in Betrieb genommen wird ! Während des Betriebes sollte diese Verbindung nicht getrennt und insbesondere das ABL nicht ausgeschaltet werden !
2. ABL/ATM-Netzteil (gilt natürlich auch für mehrere):
a) Es ist zu empfehlen das Netzteil des ABL/ATM an die geschaltete Netzdose des Receivers anzuschließen (sofern vorhanden). Damit ist das Netzteil des Moduls immer gleichzeitig mit Spannung versorgt, wenn es der Verstärker auch ist und umgekehrt genauso. Bei dieser Netzteil-Anschlussvariante und Verwendung des ATM, sollte der Power-Schalter auf der Rückseite des ATM von AUTO auf ON gestellt werden (beim ABL bleibt er für immer auf "I", also AN) !
b) Ist keine geschaltete Netzdose am Amp vorhanden, ist es gerade beim ABL sinnvoll, das Netzteil an eine Master/Slave-Steckdosenleiste mit anzuschließen, bei der der Verstärker das Master-Gerät ist (max.Belastbarkeit der Master-Dose beachten), oder eine einfache Steckdosenleiste mit Hauptschalter zu verwenden. Dadurch ist - wie in Punkt 2.a) - automatisch gewährleistet, dass das ABL Versorgungsspannung erhält, wenn der Verstärker in Betrieb genommen wird.
3. ATM zwischen PreOut und MainIn:
Beim ATM kann man prinzipiell immer genauso verfahren wie unter Punkt 2 - man muss es aber nicht, denn es kann auch problemlos die Auto-Power-Schaltung des ATM genutzt werden. Das Netzteil ist dabei an eine beliebige Steckdose unter Dauerspannung, aber das ATM schaltet sich nur mit ein, wenn auch Signal anliegt und auch automatisch wieder aus (zeitverzögert). Für diese Variante ist beim ATM zwingend der Eingang 1 zu verwenden !
Wer ein ATM für den Center-LS verwenden möchte, sollte darauf achten, dass im Mono-Betrieb des ATM und Verwendung der Auto-Power-Schaltung der rechte Kanal des Eingang 1 verwendet wird.
4. Maßnahme gegen Brummstörungen:
Alle Cinch-Signalkabel der ABL/ATM-Module sind von den Netzteilen der ABL/ATM mindestens 10cm fern zu halten, um Störeinstreuungen zu vermeiden !
bis denn dann,
der Rudi