Weyoun hat geschrieben:DukeNukem hat geschrieben:Der Artikel wird auch in 100 Jahren noch aktuell sein.
In 100 Jahren wird die Menschheit hoffentlich mit dem Kopf schütteln ob der Umstände, unter denen wir derzeit "hausen".
DukeNukem hat geschrieben:Naja jedem sein Weltbild und seine Wahrheit...
Es ist nicht "meine Wahrheit", vieles von dem, was die IG Metall fordert, sehe ich auch zwiegespalten oder gar kritisch. Ich würde zum Beispiel niemals die Linkspartei wählen. Dennoch bin ich in der Gewerkschaft, denn ohne sähe es bzgl. Arbeitnehmerrechten noch viel düsterer aus. Ich kann da aus meiner Vergangenheit als Leiharbeiter und zeitweise gar Werksverträgler ein Lied mit annähernd 100 Strophen von singen.
Adiaturix hat geschrieben:Das lese ich als Dhl Paketbote sehr gern
Dass ich meine Pakete meist direkt an die Poststation oder DHL-Packstation liefern lasse, liest du hoffentlich auch gerne.
Wir können alle nichts für das System, aber was bringen Regelungen die nicht wirken?
Was bringen Mindestlöhne, wenn die Unternehmer dann abwandern?
Was bringen Regelungen, Dumping Unternehmen an Mindestlöhne zu fixieren?
Nichts, absolut null, die Spirale weitet sich dadurch erst aus.
In der Paketbranche konkurrieren osteuropäische Lohnverhältnisse mit unseren Löhnen + gewerkschaftliche Forderungen + teils Verwaltungs und Beamten Jobs.
Die gesamte Kombination kann so gar nicht funktionieren.
Wir haben uns durch die Agenda 2010 einen Arbeitsmarkt geschaffen, der nunmal prekäre Arbeitsverhältnisse geschaffen hat.
Die Forderung war immer: Zuschuss zum Lohn anstatt Mindestlohn, jeder sieht bis heute das es funktioniert hat.
Die Alternative wäre eine weitere hohe Arbeitslosigkeit gewesen.
Ich sage doch auch nicht, dass es toll ist, aber solche Prozesse wirken nicht nach 2 Jahren, sondern nach 10 oder mehr Jahren.
Wir merken nur nicht, dass immer da wo Mindestlöhne geschaffen werden direkt eine Verschlimmbesserung entsteht.
Osteuropäische LKW Fahrer erhalten nun Mindestlohn... herzlichen Glückwunsch... was ist passiert?
DIe sonst für die Fahrer so wichtigen Spesen haben die Unternehmen gestrichen, jetzt gurken die bei vorhandener Stundenzahl + Überstunden + tagelang nicht zu Hause mit dem Mindestlohn durch die Gegend.
Wir führen Mindestlöhne ein und wundern uns, dass sich Unternehmen nicht an die Spielregeln halten?
Und dann kommen so tolle Ideen das Ganze auch noch kontrollieren zu wollen...
Wer soll denn jetzt noch die Kontrollen bezahlen?
Unternehmen auf diesem Planeten werden immer Mittel und Wege finden, irgendwas zu umgehen.
Ich finde die Umstände auch teilweise nicht toll, nur sind die Mittel die wir dagegen versuchen einzusetzen halt wirkungslos.
Wenn bei IKEA gestreikt wird sitzt die streikende Hälfte der Leute unten vorm Gebäude, lacht sich einen zurecht, trinkt Kaffee und nervt die Leute am Eingang mit irgendwelchen Schildern. So und oben ist Stress pur, die anderen haben doppelte Arbeit und kommen an den Kassen und beim Beraten gar nicht mehr zurecht.
Na das hat es gebracht... WIN WIN Situation für beide Seiten...
Die Post in den 90er bis 2000er Jahren, verbeamtet, durchreguliert, wirtschaftlich nicht mehr fähig.
Gleichzeitig schlechte Arbeitsbedinungen, Übernahme der alten Fernmeldetechniker und Leitungsverleger, zack in Call Center gestopft.
Sekretärinnen, zack in Call Center gestopft.
60% der Leute Rücken kaputt, keine gescheiten Arbeitsbedingungen.
Das Ende vom Lied: alle Leute in Vorruhestand geschickt, zig Anträge.
Oder teilweise 12 bis 15 Jahre Beurlaubung und dann auch Vorruhestand.
Ist das gerecht?
SInd Löhne und Gehälter von Gewerkschaftsvorständen gerecht?`
Oder schau dir die Stahlbranche an, ohne Anti Dumping wäre hier auch schon alles am Ende.
Da kannst du jetzt ewig mit Gewerkschaften und was auch immer gegenhalten... Am Ende entscheidet doch der Markt.
Ich glaube Politik muss Rahmenbedingungen schaffen aber nicht direkt in die Kreisläufe eingreifen.
DIeses System wird wohl auch noch in 100 Jahren so sein, kein anderes hat sich bisher besser bewährt, so sehr es auch mit einigen Nachteilen zu kämpfen hat.
Kommunismus möchten wir auch nicht.